Der Rest ist Geschichte Zusammenfassung
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Der Der Rest ist Geschichte Podcast
"Der Rest ist Geschichte" ist ein faszinierender Podcast, der jede Woche neugierige Hörer auf eine eindrucksvolle Reise durch die Zeit mitnimmt. In einer Welt, in der die Vergangenheit oft als abgeschlossen betrachtet wird, zeigt dieser Podcast, dass historische Ereignisse und Persönlichkeiten nach wie vor eine bedeutende Rolle in unserem heutigen Leben spielen.
Die Gastgeber stellen aktuelle Fragen unserer Gegenwart und suchen nach Antworten in den Erzählungen und Lehren der Geschichte. Dabei wird eine breite Palette von Themen abgedeckt – von epischen Schlachten und revolutionären Erfindungen bis hin zu kulturellen Wendepunkten und politischen Umbrüchen. Jedes Thema wird mit tiefem Respekt und einer Prise Neugierde behandelt, um die Hörer zu inspirieren und zum Nachdenken anzuregen.
Besonders spannend sind die Geschichten über Menschen, deren Leben durch Heldenmut, moralische Abgründe oder tragische Schicksale geprägt wurden. Diese individuellen Erzählungen lassen die Vergangenheit lebendig werden und zeigen, dass die Beweggründe und Emotionen der Menschen von damals bis heute von Bedeutung sind.
Der Podcast ist nicht nur eine wertvolle Quelle für Geschichtsliebhaber, sondern auch für alle, die den Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart verstehen möchten. "Der Rest ist Geschichte" bietet eine einladende und anregende Atmosphäre, um in die faszinierende Welt der Geschichte einzutauchen und dabei wertvolle Einsichten für das heutige Leben zu gewinnen.
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Nordkorea - Die verschlossene Diktatur
Veröffentlicht am: 07.11.2024
Nordkoreas Herrscher posiert mit dicken Raketen, sein Volk lässt er hungern und jetzt müssen seine Soldaten für Russland kämpfen. Säbelrasseln, Abschottung und Personenkult haben in Nordkorea eine lange Geschichte. Biesler, Jörg
Zusammenfassung lesenRepublic OFA Part. Der neue NATO Generalsekretär Mark Rütte ist das. Ende Oktober spricht er über Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Rolle, die dabei neuerdings Nordkorea spielt. Tausende nordkoreanischer Soldaten sollen an der Grenze zur Ukraine stehen, mit russischer Ausrüstung und mit russischen Waffen. Und sie kämpfen offenbar bereits in Putins Krieg. Das ist der Stand bei Aufzeichnung dieser Folge am sechster November. Nordkorea, das Land schottet sich seit Jahrzehnten ab, aber es will auch wahrgenommen werden. Das zeigen die Raketentests und auch die Entsendung von Truppen nach Russland. Immerhin trauen wir Pongyng zu, maßgeblich in einen europäischen Konflikt einzugreifen. Innenpolitisch dürfte es dem Ansehen von Kim Jong un zu Haususe ganz erheblich nutzen, wenn Nordkorea sich vom ehemaligen Klientn Staat der Sowjetunion jetzt plötzlich zum gleichwertigen Partner und Helfer, wenn nicht sogar zum retter Russlands emanzipiert. Und auch außenpolitisch nützt es wohl, wenn Nordkorea Stärke zeigt. Was man aus dem Land sieht, das sind ja vor allem Zeichen der Stärke. Bilder vom Diktator Kim Jong un und seinen uniformierten Generälen, die sich Waffen vorführen lassen und ihr Militär beklatschen. Wir hören aber auch vom Mangel, unter dem viele Menschen in Nordkorea vermutlich leiden. Aber wirklich viel hören wir nicht. Nordkorea ist schon ein sehr ungewöhnliches Reiseland, sowohl für Touristen als auch für Forschende sowie für mich. Rüdiger Frank ist Professor für Ostasienwissenschaften und Direktor des Zentrums für Nordkorea Studien an der Universität Wien. Er war schon in Nordkorea und in Südkorea natürlich auch, aber in den Norden, da kommt man so leicht ja nicht hin. Und deswegen wissen wir wenig über das Land. Was denken eigentlich die ganz normalen Menschen in Nordkorea, habe ich Rüdiger Frank gefragt. Es ist sehr, sehr schwer, wirklich in die Köpfe der Menschen hineinzuschauen, einfach weil dieses Level, das man an persönlicher, direkter Kommunikation braucht, um das zu verstehen, ist in Nordkorea, ich möchte sagen, fast unmöglich zu erreichen. Was außerhalb des Landes ist, das ist fremd für Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner, denn das Land hat die Grenzen schon lange dicht gemacht und auch das Internet kommt da nicht durch. In Nordkorea erfährt man über den Rest der Welt nur das, was der Staat darüber erzählt. Freiheit in unserem Sinn gibts in Nordkorea nicht und vermutlich auch nicht genug zu essen. Also mit dieser Einschränkung muss man glaube ich, aber doch sagen, und da stimmen die meisten Besucher auch überein, dass die meisten Nordkoreaner, die man so trifft, tatsächlich hinter dem Regime stehen, hinter dem System stehen. Und nach außen ist die Politik des Regimes Abschottung, Abschreckung und Provokation mit den Raketentests, z.B. mit den Müllballn, die in den Süden geschickt werden. Und auch die nordkoreanischen Soldaten im Dienst Russlands gehören zu dieser Methode der Provokation. Nordkorea geht massiv gestärkt aus der aktuellen Situation hervor. Es wird sehr darauf achten, seine Unabhängigkeit sowohl von Beijing als auch von Moskau zu bewahren und gleichzeitig so viel Unterstützung von beiden zu erhalten wie nur möglich. Warum ist Nordkorea heute so wie es ist, so isoliert und abgeschottet und zuweilen bedrohlich? Und warum eigentlich kam es in Korea nach dem Ende der Sowjetunion nicht zur Wiedervereinigung? Das fragen wir uns heute bei der Rest ist Geschichte ein Deutschlandfunk Podcast. Ich bin Jörg Biesler. Außer mit Rüdiger Frank habe ich mich mit Bernd Stöwer verabredet, Professor für internationale Geschichte an der Universität Potsdam und Experte für die Geschichte des kalten Krieges. Fange ich doch am besten gleich an, denn im Beginn des kalten Krieges liegen auch die Gründe für die Trennung Koreas in Nord und Süd. Im Grunde genommen ist Nordkorea ja da, spätestens seit Yalta 1945, seit der Alliiertenkonferenz im Februar 1945, auf der beschlossen wurde, dass die Sowjetunion und die Amerikaner Besatzungszonen in Korea erhalten. 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende und damit auch die japanische Besatzung Koreas. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts war Korea japanische Kolonie mit der Niederlage Japans. Man könnte jetzt Korea seine Freiheit wiederbekommen. Aber wie Deutschland wird auch Korea in Besatzungszonen aufgeteilt, in Norden und Süden. Mit dem Unterschied, dass es anders als in Europa eine starke Freiheitsbewegung in Korea gegeben hat, die auf einen eigenen Staat gedrungen haben. Der wird dann aber eben abgebügelt, wenn man so will, wenn man es ganz pauschal sagt. Die Amerikaner gehen davon aus, dass die Koreaner nicht in der Lage sein werden, einen eigenen Staat zu gründen. Am achter Aug. 1945, nachdem die Atombomben gefallen sind, da gibt es gleichzeitig die Kriegserklärung der UdSSR an Japan und eben den Einmarsch sowjetischer Truppen in den Nordteil Koreas. Das ist alles abgemacht, das geht noch auf Yalta zurück. Am 2. Sep. Erst kapituliert Japan und danach erst am achter septemberusend 945 marschieren die amerikanischen Truppen in den Südteil ein und das ist alles noch im Konsens. Die sowjetischen Truppen, die so ein bisschen über diesen acht und dreiigste Breitengrad hinausgehen, ziehen sich sofort wieder zurück, um nur keinen Konflikt mit den Amerikanern zuzulassen. Stalin fürchtet sich tatsächlich vor dem Konflikt mit den Amerikanern. Das will er auf jeden Fall vermeiden und deswegen ziehen sich sofort wieder zurück. Und der Bruch kommt dann im Mai 46, als das Scheitern der sowjetisch amerikanischen Gespräche über Korea endgültig passiert. Und dann versucht man seinen Einfluss in dem Gebiet zu sichern, erstmal, das man schon besetzt hat. Also die Sowjetunion im Norden, die Amerikaner im Süden. Und die bringen natürlich auch eine jeweils unterschiedliche Haltung mit, eine andere Haltung zur Welt. Die demokratischen Amerikaner, die gleichwohl natürlich auch weltpolitisch geop strategische Ziele haben. Und im Norden die kommunistische Sowjetunion, die auch sehen will, wie sie sich gegen die Amerikaner geostrategisch behaupten kann. Im Norden stimmt das, die Sowjets richten sich sofort ein. Sie haben dort auch einen sowjetischen Stadthaltter, der absolut stalinhörig ist und die werden sofort aufgerüstet. Sie haben auch viel mehr japanische Waffen im Land, während im Süden die schon längst weg sind. Im Norden stehen die japanischen Waffen noch und dazu kommen dann eben sowjetische Waffen. Also im Norden wird dann ein sowjetisches System eingerichtet und im Süden ein amerikanisches System eingerichtet. Wobei man sagen muss, dass der Machthaber, der Präsident Rgman, amerikanische Sozialisisation genossen hat. Der ist also im Grunde genom Amerikaner und der auch alles dafür tut, ein amerikanisches System, ein demokratisches System einzurichten. Das Besondere an der Geschichte ist, dass die Amerikaner dem Singba Dré in keiner Weise trauen. Und das hat insofern eine Auswirkung, als sie dem Resingmann auch keine Waffen liefern, weil sie glauben, dass er den Norden angreifen wird. Genauso wie im Norden die Sowjets davon überzeugt sind, dass wenn man den Kim in Ruhe lässt, dass er irgendwann den Süden angreift, weil beide eben das gesamte Korea wollen, ein einheitliches Korea wollen. Die unterscheiden sich nicht so sehr. Das ist das Besondere in Korea, ganz anders als in Deutschland. Auch die beiden deutschen Staaten wollen damals die Einheit, aber auch die Integration in die einander gegenüberstehenden Bündnisse. Ein Krieg beider deutscher Staaten, der scheint ausgeschlossen, denn Sowjets und Amerikaner stehen sich an der Grenze der Besatzungszonen waffenstarrend gegenüber. Ein Krieg in Deutschland also würde zur Konfrontation der beiden Supermächte führen und damit zum Weltkrieg. Die Einheit in Deutschland, das ist klar, das wird ein langer Prozess von Verhandlungen, und zwar mit den Besatzungsmächten. Auch die Teilung Koreas soll eigentlich vorübergehend sein. Die Trennlinie entlang des acht und dreiigste Breitengrad markiert die Grenze der Zuständigkeit von Sowjetunion und USA für die Entwaffnung der japanischen Streitkräfte und die zivile Verwaltung. Diese Grenzziehung zwischen Norden und Süden, wie erfolgt die? Durch die vereinten Nationen? Nein, durch die Amerikaner. Das ist ein Blick auf die Karte. Man stellt sich so vor, die sitzen in ihrem Büro oder stehen in ihrem Büro, rauchen vielleicht eine Zigarette oder irgendwie sowas. Und ein Blick auf die Karte zeigt, wo ungefähr die Mitte ist. Und da ziehen sie den Strich und das ist der acht und dreiigste Breitengrad. Das ist in Vietnam später nicht anders. Der acht und dreiigste Breitengrad erblebt die Grenze, als sich 1948 dann doch zwei koreanische Staaten gründen. Die Republik Korea im Süden und die demokratische Volksrepublik Korea im Norden. Und wie in Europa entsteht langfristig unter amerikanischem Einfluss eine Demokratie im Süden und im Norden unter dem Einfluss der Sowjetunion ein sozialistischer Staat. Im Süden regiert zunächst Präsident Sngman Re, da gibt es eine amerikanische Aussprache, eben re, und eine koreanische Li. Im Norden regiert Kim Il sung, auf ihn und den dazugehörigen Personenkult kommen wir gleich noch zurück. Und beide Regierungen sehen sich als rechtmäßige Vertretung aller Koreaner und erheben Anspruch auf die gesamte koreanische Halbinsel. Am 25. Jun. 1950 macht Nordkorea mit diesem Anspruch ernst und schickt überraschend Truppen über den acht und dreiigste Breitengrad. Es greift Südkorea an. Kim sagt also den Sowjets, er will den Süden angreifen. Und er glaubt, dass, weil beide Seiten einen gemeinsamen Staat wollen, die Bürger von Südkorea ihn mit offenen Armen empfangen würden. Die werden schon jubeln, wenn ich komme, weil sie ja das gleiche wollen wie ich. Die Sowjets. Also Stalin sagt, das müssen wir mal genauer besprechen. Und Kim fährt darauf nach Moskau und sagt daraufh hin, das ist okay im Grunde genommen, aber ich mache das nicht ohne Mau. Also fahr mal nach Peking und bespreche das mit Mao. Und mao ist vollauf begeistert. Warum ist er vollauf begeistert? Weil es seinem Bild von der Ausbreitung des Kommunismus erstens entspricht und b er glaubt, wenn das schief geht, dann hat er keine Schuld, sondern Kim. Und er hätte ein Großmaul an seiner Seite. Weniger. Das ist ein wichtiger .in der Geschichte, in der Beziehungsgeschichte zwischen Mao und Kim, die sich ja nicht mögen. Und dann kommt es zu dieser Diskussion, wer hat angefangen? Und die geht ja bis heute, wenn man sich die Literatur anschaut. Manche glauben ja immer noch heute, dass Südkorea angegriffen hat. Das kann man leicht widerlegen, spätestens mit den militärischen Operationen, wie sie gelaufen sind. Sie gehen eindeutig vom Norden aus und da gibt es kein Vertun. Der Norden greift den Süden an und relativ schnell werden dieetruuppen nach Süden vertrieben. Weil sie ja keine schweren Waffen haben, laufen sie nur weg, schmeißen ihre Gewehre weg und rennen, rennen, rennen, bis sie an die Küste unten kommen. Und an der Stelle, wo es nicht weitergeht, entscheiden sich die Amerikaner, Truppen zu senden und die werden angeführt von einem Kriegshelden, der in beiden Weltkriegen erfolgreich amerikanische Truppen kommandiert hat, General Douglas McAthur. Ziemlich schnell also gelingt es den US geführten Truppen der vereinten Nationen, Nordkorea zurückzuwerfen. Drei Wochen nach Beginn der Operation können sie bereits die Hauptstadt befreien. MacArthur ist ein Stratege, der ist locker mit den Nordkoreanern aufnimmt. Er fällt ihnen also in den Rücken mit seinen Truppen und daraufhin löst sich eben auch die Besatzung, also der Kessel unten im Süden auf und die nordkoreanischen Truppen laufen nach Norden, wo sie wiederum von den amerikanischen Truppen jeweils angegriffen werden. In dieser Situation kommt es zu ganz erheblichen Massakern, die für den Koreakrieg konstituierend sind. Das vergisst man immer. Der Koreakrieg besteht nicht nur aus einer militärischen Operation Nord Süd, sondern ganz institutionell. Dazu gehört ein Bürgerkrieg, der schon lange vorher begonnen hat, aber der dadurch ein enormer Kraft gewinnt. Masaka aumas, muss man sagen. Nicht nur unter den amerikanischen und nordkoreanischen Truppen, dass Gefangene erschlossen werden und so weiter, sondern dass eben auch die Koreaner untereinander beginnen, sich gegenseitig abzuschlachten. Und zwar Nachbarn gegen Nachbarn. Deswegen findet man so viele Leichen in Südkorea und auch wahrscheinlich in Nordkorea, wenn man danach suchen würde. In Südkorea werden sie seit Jahren ausgegraben. Ich war auch schon dabei. Also das ist ganz fürchterlich. Die Leute wurden in Höhlen geworfen und so weiter und man versucht das so einigermaßen in den Griff zu bekommen. Also jedenfalls Nachbarn gegen Nachbarn über Nichtigkeiten, wo man heute sagen würde, was soll das, der hat mich mal beleidigt und solche Geschichten. Dieser Bürgerkrieg, der zieht sich eben durch, beginnt aber lange vor 1950, im Grunde genommen 1945. Also der Plan von Kim Il sung, ganz Korea im Handstreich zu erobern, mit Hilfe der begeisterten, ihm zujubelnden Maßen, der ging nicht auf. Stattdessen hatte seine Armee den US Truppen kaum etwas entgegenzusetzen. Die militärischen Operationen kann man leicht erzählen. Der Koreakriege ist nicht besonders kompliziert. Die Amerikaner sind enorm stark, sie bomben das ganze Land zu Staub. Im Grunde genommen, dass sie nachher nicht mehr wissen, was sie überhaupt bombardieren sollen. Sie machen dann mal einen Stopp, falls sie überlegen müssen, was bombardieren wir jetzt überhaupt noch. Und sie stehen dann im November 1950 bereits am Jalu. Der Jalu ist der Grenzfluss zwischen China und Nordkorea. Und das ist ein wichtiger Punkt, den sollte man sich merken, weil an dieser Stelle China denkt, es ist gefährlich und da setzen wir unsere eigenen Leute ein, die heißen Freiwillige, das muss man sich auch auf der Zunge zergehen lassen. Es sind aber im Grunde genommen Menschen, die man ansonsten nicht haben will, nämlich die Leute von Chiang Kzek, die eigentlich schon in Taiwan sein sollten, die nicht mitgekommen sind. Chan Kai shek war im chinesischen Bürgerkrieg der Gegenspieler der Kommunisten unter Mao Zedung. Nach dem Sieg der Kommunisten flieht er mit einem Teil seiner Truppen nach Taiwan und bildet dort 1949 eine provisorische Regierung der Republik China. Taiwan soll die Basis für die Rückeroberung Chinas sein. Er regiert dort diktatorisch und unterdrückt jegliche taiwanische Identität. Bis heute ist der Konflikt zwischen beiden chinesischen Regierungen nicht gelöst. Nicht alle Kämpfer folgen damals Chaiankai shek nach Taiwan. Viele bleiben in China. Und die setzt die chinesische Regierung im Kampf um Korea ein. Das sind Leute, die so in Stoffjacken gehüllt den voll ausgerüsteten Amerikanern gegenüberstehen, aber todesmutig sozusagen kämpfen, enorme Verluste haben, aber denen das egal ist. Denn hinter ihnen stehen die normalen chinesischen Truppen, die ihnen die Hölle heiß machen, wenn sie zurückgehen. Sie haben sowieso keine Chance, sie haben keine Luftunterstützung, sie haben im Grunde genommen gar nichts, diese Truppen von Chaiangka CHK, die da als Freiwilliger eingesetzt werden. Chinas eingreifen führt dazu, dass die UN Truppen wieder nach Süden gedrängt werden. Es gelingt sogar, die Hauptstadt Seoul wieder zueroobern, wenn auch nur für wenige Wochen. Danach konzentrieren sich die Kämpfe am achtunddrei dreiigste Breitengrad. Es geht kaum vor und zurück. Jetzt schaffen es beide Seiten trotzdem irgendwie aus diesem Konflikt herauszukommen. Also wie passiert das? Wie geht das vor sich? Wie kommt es zu einem Ende des Koreakriegs? Also ich würde sagen aus schlichter Erschöpfung. Sie kämpfen im Grunde genommen nahe des acht und dreiigste Breitengrad wie im ersten Weltkrieg. Es geht den Hügel rauf, es geht den Hügel runter und am Ende des Tages ist es genauso wie am Morgen und es geht keinen M weiter. Irgendwann entscheiden sie sich dann aus Erschöpfung wir hören mal auf. Dazu kommt positiv, dass im März Stalin St. Und Stalin ist der einzige, der den Krieg eigentlich am Laufen hält. Er hat es auch mehrfach öffentlich gesagt. Es sei jeder Tag wertvoll, an dem Amerikaner sterben. Und wir werden den Krieg so lange aufrechterhalten, solange wir Amerikaner töten können. Und deswegen findet er auch keinen Austausch von Kriegsgefangenen statt, gar nichts. Erst als Stalin stirbt, ist das da vorbei. Der Rest ist Erschöpfung, schlichte Erschöpfung. Und in dieser verfahrenen Situation fordert General McArthur von US Präsident Harry as Truman den Einsatz von Atomwaffen gegen China. Truman lehnt ab und entlässt McCarthur nochmall so richtig Vertrauen in die jeweiligen Führer im Süden und im Norden hatten die Besatzungsmächte nicht und wie befürchtet, es kam zum Krieg. Kim Il sung im Norden hatte die Waffen, um einen Angriff zu wagen und er wagte ihn ohne Erfolg. 1994 ist Kim Il sung gestorben, aber in Nordkorea wird er bis heute als ewiger Präsident verehrt und seine Nachfolger wurden sein Sohn und sein Enkel. So, ich schalte mal hier Record ein. Super Record läuft wunderbar. Also ich wäre quasi bereit. Sie auch? Ja, ich bin auch bereit. Welche Bedeutung hat dieser ewige Prä Präsident noch? Nun, er ist inzwischen natürlich sowas wie eine mystische Gründerfigur, wie man sie in vielen anderen Kulturen auch kennt. Ihm wird zugeschrieben, dass er mehr oder weniger im Alleingang das Land vom Joch der japanischen Kolonialherrschaft befreit hat, die von 1000 neunndert 10 bis 1945 gedauert hat. Und er gilt auch, das ist die nordkoreanische Variante, als Sieger im Koreakrieg. Der Nordkorea Experte Rüdiger Frank nochmal, den wir schon zu Beginn der Folge gehört haben. Er hat also einen Angriff der USA abgewehrt auf sein Land und ist im Prinzip ja auch der Gründer, der Vater aller Institutionen dort. Er ist sozusagen das, was man im Englischen in Nation builder nennt. Er hat das Land Nordkorea, den Staat Nordkorea im Wesentlichen geschaffen. Wenn man sich die er er Jahre anschaut, weiß man, dass er das nicht ganz alleine gewesen ist. Aber so ist jedenfalls jetzt rückblickend Geschichtsschreibung in Nordkorea. Und auf ihn geht auch die nordkoreanische Variante des nationalen Sozialismus zurück, die Jusche heißt, mit der er seine ideologische Unabhängigkeit auch erklärt hat von Moskau in Peking. Er hat auch längere Zeit versucht, sich als Führer der nicht paktgebundenen, heute würden wir es globaler Süden nennen, zu profilieren. Also er ist im Prinzip der Ursprung von allem, wenn man so möchte, im heutigen Nordkorea, jedenfalls in der Wahrnehmung. Und ist ein wichtiges Element in Sachen Identifikation mit dem eigenen Land, wahrscheinlich auch in Sachen Legitimation seines Sohnes und seines Enkels als heutige oder beziezw. Vorhergehende nachfolgende Präsidenten. Das hat man sich immer gefragt in Nordkorea, wie lange halten die das eigentlich durch diese Abstammung die Blutlinie an sich als Basis der Legitimation zu verwenden. Zumal, und das muss man auch sagen, das steht nirgends geschrieben, also es steht nirgends in der Verfassung, dass der Chef des Landes immer ein Abkömmling von Kimlsong sein muss. Und auch das ist vielleicht interessant anzumerken, in keiner nordkoreanischen Publikation, Parteizeitung, Propaganda Bücher und so weiter steht drin Kim Jong un kom, der Enkel von Kim Il song und so weiter. Sondern das weiß man, aber es wird nirgends explizit gemacht. Und das ist schon ein interessantes Thema. Also wir fragen uns da selber, wie das funktioniert, wie lange das noch funktioniert, auf welcher Basis das funktioniert. Und vielleicht, wenn ich das noch sagen darf, man merkt es bei Kim Jong un, also dem aktuellen Führer in Nordkorea, auch sehr, dass er versucht, tatsächlich ein eigenes Profil als Führer aufzubauen. Also Kim Jong il, der Sohn von Kim Il song, hat noch sehr stark davon profitiert, dass er ja als rechte Hand seines Vaters auch über Jahrzehnte in den Medien zu sehen war und aufgebaut wurde. Kim Jong un versucht vielmehr ein eigenes Profil zu entwickeln. Möglicherweise auch als Reaktion darauf, dass er weiß, dass man Kim Il song sicherlich auf einen Sockel heben muss und sozusagen im entfernteren Sinne in seinem Namen zu regieren hat. Aber um das zu perpetuieren, z.B. um an die vierte Generation weiterzugeben, muss er sowas wie eine eigene Legitimation aufbauen. Und das macht er geradeore imp. Z.B. trägt Kim Jong un den üblichen Anzug der Führungskader Nordkoreas und keine Uniform. Und ab und zu trägt er auch einen Strohhut wie sein Großvater. Kim Ilsng liegt immer noch aufgebahrt im Mausoleum, wenn ich richtig sehe, in seinem ehemaligen Wohnhaus. Und das ist eine Pilgerstätte für die Nordkoreaner. Waren sie selbst mal da? Ja, natürlich, ich war mehrfach dort. Und als jemand, der als Kind in der Sowjetunion auch ein paar Jahre gelebt hat, habe ich natürlich sofort die Parallele mit dem Lenin Mausoleum auf dem roten Platz. Es gibt auch einen Herrn Mao zu besichtigen in Beijing, wo er aufgebahrt ist. Also das ist auf jeden Fall mal nichts einzigartig nordkoreanisches. Das Gebäude, wo Kiml song und neben ihm übrigens auch sein Sohn, jetzt Kim Jong il, aufgebaut sind, das ist der Kmsuan Palast. Das war der vorherige Amtssitz von Kim Il song. Der ist in der Gedenkstätte umgewandelt worden. Und das allein ist schon wert, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. Die Inszenierung, wer etwas von Architektur der Macht versteht, der wird sich sicher wiederfinden. Lange, endlose Gänge, hohe Decken, getragene Musik. Ganz klar eine Kultstätte, eine Stätte der Verehrung, aber eben auch eine Stätte der Verehrung für eine Person, also für einen Menschen, denen man Leistungen für das Land nachsagt. Eben diese Befreiung von den Japanern, der Sieg gegen die Amerikaner, die nationalen Rang haben. 1945 endet die Besatzung mit der Kapitulation Japans. Aber die 40 Jahre als japanisches Protektorat und später Kolonie haben Korea tiefgreifend geprägt. Ja, wie alle kolonialen Regime ist sowas einmal sehr einfach zu bewerten und andererseits wiederum sehr schwer. Also einerseits natürlich ganz klar Unterdrückung. Die Koreaner waren gerade dabei soas wie eine eigene moderne nationale Identität Ende des neunzehnte Jahrhunderts zu entwickeln und die Japaner haben sie daran gehindert. Es gab schwere Unterdrückung bis hin zu Zwangsprostitution im zweiten Weltkrieg. Den Koreanern wurde verboten ihre eigene Sprache zu sprechen. Die Führungspositionen wurden von Japanern eingenommen. Das ist mal die eine Seite der Geschichte. Andererseits haben wir eben auch die zweite Seite der Medaille. Es gab Fortschritte in Korea, es hat eine Modernisierung stattgefunden, eine erzwungene, von außen herbeigeführte, aber eben doch eine Modernisierung, eine Industrialisierung. Es gab ein moderneres Bildungswesen, es gab moderne administrative Strukturen und die Opfer waren oftmals auch Täter. Auch das ist ein Phänomen, das kennen wir nicht nur aus Korea. Das macht die Bewertung so furchtbar schwer. Das macht auch die Aufarbeitung in Korea selbst sehr, sehr schwer. Daran knabbern auch die Südkoreaner heute noch. Es ist letztlich das Thema in der Bestimmung, wer man ist für jeden Koreaner nachd fünf Hun und 40 sogar noch für deren Kinder. Was hat man während der Kolonialzeit gemacht? Ich hatte schon erwähnt, Kiml Song und das von ihm geschaffene System definieren sich ja als antikolonial und beziehen aus dem Kampf gegen die Japaner auch im wesentlichen Teil ihres Machtanspruchs. Kim Song war ja als Partisan oder Guerilla gegen die Japaner tätig. Sehr geholfen hat den Nordkoreanern auch, dass im Süden viele ehemalige Kollaborateure, also nicht nur Mitläufer, sondern wirkliche Kollaborateure auch Karriere haben machen können. Darunter Pak Chng He, der zwei Jahrzehnte in Südkorea geherrscht hat als Diktator, der Vater des südkoreanischen Wirtschaftswunders. Der war Offizier an der japanischen Militärakademie und hat auch bei der Kolonisierung der Mandschurei mitgeholfen. Und wir als Deutsche, vielleicht wenn ich so einen Vergleich bemühen darf, auch wenn der natürlich hinkt, denken sofort an die Frage des Antifaschismus als ideologische Basis in der DDR, an die steilen Karrieren ehemaliger Nazis in der Bundesrepublik West und aus dem schwierigen Verhältnis, das sich daraus ergeben hat. Aber Fakt ist eines, das heutige Korea wird man nicht ohne die Kolonialzeit verstehen können. Korea war schon im neunzehnte Jahrhundert so eine Art Pufferstaat zwischen auf der einen Seite Russland und auf der anderen Seite Japan. Lässt sich daraus vielleicht aus dem Widerstand gegen Japan auch ein bisschen die Russlandziehzw. Dann in 1945 Sowjetunion Orientierung und der Sozialismus erklären daraus, dass sozusagen das ein Widerstand war gegen die Japaner. Das Hauptspannungsverhältnis während im neunzehnte Jahrhundert, das sie angesprochen haben, war tatsächlich zwischen China und Japan. Korea wurde als Teil des chinesischen der Pax Sina in der Region gesehen. Korea war unabhängig, aber sehr stark angebunden an Beijing und ist deswegen übrigens auch letztlich auf der Verliererseite gestanden, weil China selbst natürlich nicht in der Lage war mit den imperialistischen Mächten Großbritannien und andere irgendwie klarzu kom und die Japaner haben sich das ganze zunutze gemacht. Also jetzt daraus eine Verbindung zum heutigen Russland zu konstruieren, wäre glaube ich sehr, sehr weit hergeholt. Aber wie kommt es dann zur Machtübernahme der Kommunisten unter Kim Il sung? Also die kommunistische Bewegung in Korea selbst war sehr, sehr stark, einfach aus diesem antikolonialen Kampf heraus. Es gab grob gesagt ein bürgerliches anti japanisches Lager und ein kommunistisches anti japanisches Lager. Die bürgerlichen Kräfte waren eher im Exil tätig. Aber was so die Koreaner als tatsächlichen Widerstand vor Ort während der Kolonialzeit haben wahrnehmen können, Menschen, die dann auch im Gefängnis gelandet sind, das waren oftmals Kommunisten und die sind dann als erstes ins Hintertreffen geraten, nachdem Kommunisten mit Anbindung an Russland und an China in Nordkorea sozusagen die Macht übernommen haben. Und Kim Il song war insbesondere dadurch auch an die Macht gekommen, dass er es geschafft hat, zunächst gemeinsam mit den anderen kommunistischen Gruppen die bürgerlichen Kräfte, christlichen Kräfte im Land aus der Macht zu drängen. Und danach hat er eine Fraktion nach der anderen beseitigt. Zuerst die einheimischen südkoreanischen oder einheimischen koreanischen Kommunisten, dann die pro chinesischen Kommunisten und letztlich die pro sowjetischen Kommunisten, bis er dann Ende der er Jahre wirklich die alleine gemacht hatte. Also auch das Thema, wie sie sehen, Korea ist kein einfaches Land, ist kompliziert. Ohne diese Sow Weunion wäre Kiml Songs Aufstieg nicht möglich gewesen. Kim Song selber ist tatsächlich auch Hauptmann in der roten Armee gewesen. Er hatte aber vorher ein Profil entwickelt als eben anti japanischer Partisanenkämpfer. Der ist erst Mitte der er Jahre hat er sich dann in den russischen fernen Osten zurückgezogen. Aber die Sowjetunion und das Staien hat irgendwann beschlossen, alle ihre Karten auf diesen damals noch sehr jungen Mann zu setzen. Da war drei und dreiig Jahre alt und ohne deren Unterstützung wäre er nicht an der Macht geblieben. So wie die DDR Führung z.B. auch den siebzehnter Jun. 1953 nicht überstanden hätte ohne Unterstützung der Sowjetunion. Die hätten den Mauerbau 1961 ohne Unterstützung der Sowjetunion nicht durchziehen können. So war das in Nordkorea auch. Wobei eines vielleicht noch als interessantes Detail, weil wir gerade von Deutschland reden. Die letzten sowjetischen Truppen sind in Nordkorea 1948 abgezogen. Also Nordkorea war im Unterschied zur DDR seit 1948 eben nicht mehr mit sowjetischen Truppen besetzt, während die DDR ja noch bis 1990 sowjetische Truppen im Bereich von mehreren hunderttausend auf ihrem Territorium hatte. Auch der Sozialismus in Nordkorea ist ein eigener. Die Ideologie von Kim Il sung, die sogenannte chche Ideologie, stellt die Unabhängigkeit des Landes ins Zentrum. Das ganze staatliche Handeln orientiert sich daran, dass das Land souverän und selbstständig bleibt. Die wollten vor allem nicht gegängelt werden, und zwar weder von den Rußen noch von den Chinesen. Ende der er Jahre kam es zu einem schweren Verwürfnis zwischen beijing und Moskau, aus verschiedensten Gründen. Das hatte mit der Entstallinisierung zu tun, mit dem neuen Kurs unter Rchow, mit kollektiver Führung, friedliche Koexistenz. Das fand Mao halt überhaupt nicht gut. Und das hat es letztlich Kiml Song ermöglicht, quasi in der Mitte zwischen diesen zwei starken Kräften stehend, die jeweils in eine verschiedene Richtungen an ihm gezogen haben, dort sozusagen sein eigenes Profil zu entwickeln. Die DDR einfach mal als Gegensatz konnte das nicht, weil die hatten nur diese Sowjetunion als Partner und die zu neutralisieren, der haben natürlich die Kräfte gefehlt. Kim Il song war sehr, sehr clever, hat es ausgesprochen clever genutzt, diese Widersprüche zwischen seinen, in Anführungsstrichen Freunden. Das finde ich deshalb auch interessant, weil wir im Augenblick in eine ähnliche Situation wieder hineinsteuern. Also ich glaube, wir sehen sehr, sehr viel, natürlich in anderer Form oder anderen Umständen, aber eine Art von Wiederholung der Geschichte in groben Zügen findet statt und wird auch wieder stattfinden. Also ja, natürlich, Nordkorea heute ohne diesen Grundgedanken von Juce, also wir versuchen so viel wie möglich selbst zu schaffen, ohne abhängig zu werden von anderen Ländern, den sieht man überall. Dieser Wunsch nach Autarkie, diese chuche Ideologie, das könnte ja auch der Grund dafür sein, dass Nordkorea in den er Jahren nicht kollabiert ist, wie so viele andere sozialistische Staaten. Einer der Gründe, warum wir damals aus Nordkorea zurückgekehrt sind, Anfang der er Jahre, warum so viele gesagt um Gottes willen, was für eine Zeitverschwendung, war, dass alle angenommen haben, natürlich, Nordkorea wird einer der nächsten Dominosteine sein, die da fallen. Und klar war, wenn der Moment, wo Nordkorea sich auch öffnet in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft, wird die Wiedervereinigung als nächstes passieren. Das war ja auch der Grund, warum Südkorea und seine Verbündeten ihren lange Zeit bestehenden Widerstand aufgegeben haben gegen eine gleichzeitige UNO Mitgliedschaft bei der koreanischen Staaten 1992, weil man dachte, ja, die kollabieren eh. Und dann können wir uns halt in diesem Rahmen zusammentun. Es ist nicht passiert. Und die Frage, warum in Korea eben diese Vereinigung nicht stattgefunden hat, ist wieder mal sehr kompliziert. Hat sicher damit zu tun, dass die Abhängigkeit Nordkoreas vom Ostblock einfach nicht so stark war, wie die Abhängigkeit der DDR vom Ostblock gewesen ist. Das fängt, wie gesagt, bei der Landesverteidigung an. Wenn man sich die Autobiografien z.B. von Leuten wie Egon Krenz anschaut, dann merkt man, wie die darauf gewartet haben, dass die Sowjetunion im Herbst 1989 eingreift. Haben die nicht gemacht. Und dann war es irgendwann zu spät und die SED hatte ihre Macht verloren. Die DDR ist ja wirtschaftlich kollabiert, weil ihre ganzen wirtschaftlichen Verbindungen in den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, also den Ostblock, zusammengebrochen sind. Nordkorea hatte gar nicht allzu viel davon. Die hatten die Hungersnot als Konsequenz der jetzt fehlenden Erdöl Lieferungen aus Russland. Das war tatsächlich da. Und das war so der Moment, wo Nordkorea hätte kollabieren können Mitte der er Jahre. Ist aber nicht passiert. Und einer der Faktoren, die aus meiner Sicht wesentlich sind dafür, ist, dass die Führung in Nordkorea es geschafft hat, über Jahrzehnte hinweg eben nicht so eine abstrakte, ich möchte fast schon sagen technokratische, sozialistische Idee zur Ideologie zu erheben, sondern die haben den Nationalismus zu zentralen Ideologie gemacht. Die haben gesagt, Korea first, wenn sie so wollen, war immer die nordkoreanische Ideologie. Wir kommen zuallererst, danach kommt erstmal lange Zeit gar keiner. Das geht bis hin zu fast schon rassistischen Gedanken, der Überlegenheit der Rasse, Reinheit des Blutes und so weiter. Als Deutscher zuckt man dann immer sofort zusammen, wenn man das hört, weil wir andere Assoziationen haben. Aber das hat sicherlich dazu geführt, dass die Legitimität der nordkoreanischen Führung auch viel autarker war. Die war viel weniger abhängig vom Bestehen des sozialistischen Systems international und insbesondere von der Existenz der Sowjetunion. Und damit haben die das geschafft, diese schwierige Phase in den ERN mit einigen Blessuren, schweren Blessuren für viele, zu überstehen. Und deswegen gibt es Nordkorea heute noch, wer in Deutschland längst wieder vereinigt ist. War es deshalb auch wichtig, dass 1994, als Kim Il song gestorben ist, er offensichtlich dafür gesorgt hat, dass es eine klare Nachfolge gibt? Das auf jeden Fall. Wobei das sowieso natürlich das Bestreben eines jeden Firmengründers ist, der ein Unternehmen den eigenen Händen aufbaut, gegen alle möglichen Widerstände. Der möchte ja auch gerne, dass irgendwo eines seiner Kinder das Ganze dann übernimmt und weiterführt. Und ähnlich kann man sich das Nordkorea vielleicht auch vorstellen. Also wie ein großes Konglomerat und natürlich hat Kiml Song gewusst, dass er nicht das ewige Leben hat. Er ist ein 82 geworden, das ist ein respektables Alter. Er ist relativ jung Führer geworden in Nordkorea. Das heißt, er hat ja wirklich von 1948 bis 1994 dort geherrscht. Aber er hat bereits ab den er Jahren seinen Sohn Kim Jong il zum Nachfolger aufgebaut, hat ihn 1980 auf dem sechsten Parteitag auch als solchen offiziell verkündet, so dass Kim Jong il dann noch mal 14 Jahre Zeit hatte, tatsächlich seine inzwischen schon offizielle Stellung als Kronprinz dann auch zu festigen, sich mit loyalen Menschen zu umgeben, wichtige Positionen mit loyalen Leuten zu besetzen und ähnliches. In Deutschland gab es trotz der Teilung nach dem zweiten Weltkrieg ja soas wie eine kollektive Vermittlung von gemeinsamen Werten und einer gemeins Identität. Goethe z.B. ein Symbol gesamtdeutscher Kultur, der wurde in Frankfurt geboren, aber seine Wirkung war auch im Osten Deutschlands, insbesondere in Weimar. Die Hauptstadt Berlin, obwohl in der DDR gelegen, war ja auch ein Symbol der deutschen Einheit. Wie ist das eigentlich in Korea? Gibt es da eine ähnliche kollektive Identität, die die Menschen im Norden und Süden miteinander verbindet? Oder ist die Teilung des Landes tiefer und nachhaltiger als in Deutschland? Also dieser Punkt mit der Tradition ist furchtbar wichtig. Ich würde sogar noch weiter zurückgehen. Ich würde bis zur Reformation gehen, unter Martin Luther, auch die ganzen Humanisten, Ulrich von Hutten und später dann die Befreiungskriege gegen Napoleon, dann die Reichsgründung 1870, ein 71 und diese riesen nationalistische Welle, die damals dann losgebrochen ist in Deutschland. Auch der demokratische Versuch in der weimarer Republik. Also all diese Traditionen, die wir in Deutschland hatten, und die dann natürlich überlagert worden sind von diesen 12 Jahren Faschismus und dann dem, was in der DDR danach folgte, die sind ja nie weggegangen als Basis. Und die waren eine gemeinsame Basis, darauf konnten wir uns verständigen. In Korea gab es diese gemeinsame Basis auch. Korea war über Jahrhunderte hinweg ein eigenständiges Land mit einer eigenen Kultur. Aber diese Kultur ist nicht im Sinne des Nationalstaaten Gedankens transferiert worden. Das war eher so eine Elitensache, wo die Eliten sich aber gleichzeitig auch sehr viel an China orientiert haben. Das heißt, nach 1945, wenn man sich dann fragt, was ist da eigentlich an gemeinsamer demokratischer Tradition tatsächlich vorhanden, ist es relativ wenig. Und das erklärt, glaube ich, auch sehr, warum die Entwicklungswege auch intern unterschiedlich verlaufen sind. Die Wiedervereinigung selbst ist auch ein wesentlicher Unterschied lange Zeit, bis Dezember des letzten Jahres gewesen zwischen Deutschland und Korea, weil nämlich beide Koreas die Wiedervereinigung als Staatsziel Nr. Eins definiert haben, während die DDR die Wiedervereinigung, ich glaube mit der Verfassungsänderung 1974 offiziell aufgegeben hat. Aber bereits mit dem Mauerbau und auch in den er Jahren hat man dann auch aufgehört, z.B. die Nationalhymne zu singen der DDR, wo von Deutschland eigentlich Vaterland die Rede war und ähnliches. Die Worte wie Deutschland sind auch aus Bezeichnungen von Radiosendern und so weiter verschwunden. Das war in Korea nicht so. Die Nordkoreaner haben es lange Zeit geschafft, sich als der patriotischere Teil, sogar als der koreanischere Teil von Korea zu profilieren. Als der Tourismus zwischen Nord und Südkorea losging, Ende der er Jahre, war es auch so ein klassisches Bild von Südkoreanern, und dass sie in Nordkorea quasi das echte Korea finden, das traditionelle Korea, bis hin zu relativ seltsamen Geschichten wie dem klassischen Frauenbild. Aber auch wenn ich aus Nordkorea zurückkam, bin nach Südkorea, mich immer alle gefragt, wie schmeckt denn der Kimchi dort? Das ist dieses Nationalgericht, so ein vergorer Chinakol. Und die wollten von mir hören, der schmeckt natürlicher und ursprünglicher und ähnliches. Also die Wiedervereinigung hat in beiden Ländern ganz große Rolle gespielt. In Nordkorea an jeder Ecke stand Wiedervereinigung quasi als Slogan. Und wenn man mit Nordkoreanern gesprochen hat, haben die auch immer ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, dass all die Leiden und all die Schwierigkeiten, die sie im Augenblick erdulden, werden zu Ende sein, wenn die Vereinigung erreicht wurde. Es gibt offizielle Vereinigungskonzepte, Vorschläge, die gemacht worden sind und ähnliches. Das hat Kim Jong un im Dez. 2023 beendet, als er erklärt hat, Südkorea ist kein Teil Koreas mehr, Südkorea ist feindliches Ausland und solche Sachen wie. Also alle möglichen Vokabeln, die mit dem Thema Wiedervereinigung zusammenhängen, möchte er nicht mehr hören. Ist das die Sorge darum, dass es Nordkorea möglicherweise so gehen könnte wie anderen Ländern auch in den Diktaturen herrschen, dass halt, so schlimm das teilweise mit Internet und Digitalisierung auch ist, das ja dann doch manchmal dazu führt, dass die Pforten geöffnet werden in den Köpfen und soas, wie Demokratie plötzlich eine attraktive Alternative wird. Na gut, das eine hat ja nicht zwangsläufig was mit dem anderen zu tun. Also Wiedervereinigung heißt ja nicht notwendigerweise Demokratie ist mal das eine. Das andere ist, dass die Nordkoreaner sich ja selbst demokratisch nennen. Das heißt ja demokratische Volksrepublik nennen, das kennen wir aus der Vergangenheit. Dann heißt das nicht unbedingt, dass das demokratisch ist. Na, ich wollte ja nur sagen, also der Begriff Demokratie, der ist nicht vakant, den hat man schon belegt und da ist es viel schwieriger, den dann umzudefinieren. Aber ich weiß natürlich, was sie meinen. Ein anderer Punkt ist, dass in Nordkorea das Internet einfach mal in der Form nicht vorhanden ist, wie wir es kennen. Es gibt ein paar Leute, die Zugang haben, aber auch der ist dann reglementiert. Die meisten Menschen haben das Intranet und ja, auch die Werte, die damit verbunden sind, sind in der Regel untergeordnet worden anderen zielen. Also bevor dann die individuelle Freiheit der Meinungsäußerungen kommt, geht es zunächst mal darum, die Unabhängigkeit der Nation zu bewahren. Und da hat der Westen massiv mitgeholfen, Nordkoreas Demokratisierung zu verhindern. Einfach indem wir das bestätigt haben, was die Führung den Menschen dort immer gepredigt hat. Jedes Mal, wenn die Amerikaner Militärmanöver veranstalten oder auch irgendeine Drohung gegen Kim Jong un oder Kim Jong il oder sonstw. Ausgestoßen haben. Wenn George Bush, wie sie sagten, Nordkorea als Teil der Achse des Bösen bezeichnet, ist das letztlich eine Bestätigung dafür, was die Führung den Menschen zu Hause erzählt. Nämlich wir, kleines Land, kleines gallisches Dorf, wenn man so will, David gegen Goliath, kämpfen hier gegen den Rest der Welt. Wir müssen bis an die Zähne bewaffnet sein, wir müssen diszipliniert sein, wir müssen zusammenhalten. Und jegliche individuelle Abweichung ist quasi kontraproduktiv. Dann hat man natürlich auch gearbeitet mit Sachen wie degenerierter Lebensstil in Südkorea und das ist irgendwie unkoreanisch und unmännlich und all solche Geschichten. Also da war die Propaganda schon recht alphreich. Die Vereinigung von ganz Korea, das war das Ziel beider Staaten nach der Teilung. Was ist eigentlich davon geblieben? Gibt es heute Hoffnung auf Wiedervereinigung? Also ich habe da keinerlei Hoffnung, aber das ist jetzt meine persönliche Meinung. Die Kollegen aus Korea, manche jedenfalls, würden sagen, nun lasst uns doch ein bisschen träumen oder irgendwie sowas. Manche würden sich wirklich freuen darüber, wenn es eine Wiedervereinigung geben würden. Wir haben mehrere Konferenzen dort gemacht über die Frage, wie die deutsche Wiedervereinigung stattgefunden hat und was das gekostet hat. Und auch die Frage, wie das stattgefunden hat, haben wir mit den Schultern gezuckt und das ist so gekommen. Wissen wir nicht, war Zufall. Im Prinzip bleibt alles beim Alten. Wir können noch 100 Konferenzen machen über diese Frage und das werden wir bestimmt auch. Aber es kommt immer das gleiche bei raus. Es gibt keine Wiedervereinigung und es soll auch keine geben, sagt der Historiker Bernd Stöwer. Ostasienwissenschaftler Rüdiger Frank findet, dass Nordkorea durch die Entsendung von Truppen nach Russland stärker wird, was auch folgen hätte für eine mögliche Wiedervereinigung. Nordkorea ist ein ganz typisches Beispiel für die klassische Aussage, dass Länder eben keine ständigen Freunde haben, sondern nur ständige Interessen. Und so sehe ich übrigens auch die Wiedervereinigung. Obwohl die im Augenblick ja rigoros abgelehnt wird von Kim Jong un, wird der sehr wohl seine neuen Optionen nutzen, um den Abstand zu Südkorea in jeder Hinsicht peu à peu zu verkleinern und irgendwann eine Vereinigung aus einer Position der Stärke heraus anzustreben. Der Rest ist Geschichte. In der nächsten Folge gehts um die Huthhi Miliz im Jem. Die Huthi Bewegung hat einen Slogan. Der Slogan geht allahu akbar al mautli ammrika almautli israelna yahudua Nazalil Islam. Also Gott ist groß, tot für Amerika, tot oder über Israel, verflucht sein die Juden. Es geht der Slogan und der letzte Teilile ist dann quasi Sieg dem Islam. Vielen Dank für diese Folge an Rüdiger Frank und Bernd Stöwer. Autorin dieser Folge Josefine Kuban, Regie und Produktion Robert Hausburg, Redaktion Monika Dittrich. Ich bin Jörg Bieiessler. Tschüss. Super, vielen Dank und bleibt siten. Ach ja, stimmt, das Kalenderblatt gibt's ja auch noch. Ja, mein Name ist Monika Dittrich, ich bin Redakteurin von der Rest ist Geschichte. Und für alle Fans dieses Formats habe ich noch einen anderen Tipp, nämlich das Kalenderblatt. Wir erinnern an die ganz großen Termine, an bedeutende Persönlichkeiten, Geburtstage, Todestage, Kriegsende, Vertragsschlüsse, aber manchmal eben auch an kleine, unbekannte, originelle Termine. Das Kalenderblatt, jeden Tag neu in der Deutschlandfunk App.
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USA-Bonusfolge (3/3) - Barack Obama: Der Begeisternde
Veröffentlicht am: 31.10.2024
Mit dem Slogan „Yes We Can“ euphorisierte Barack Obama seine Anhänger. Die Erwartungen an den ersten Schwarzen US-Präsidenten waren riesig und kaum erfüllbar. Umso schockierter waren viele, als auf Obama ausgerechnet Donald Trump folgte. Biesler, Jörg