Kampf der Unternehmen Zusammenfassung
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Der Kampf der Unternehmen Podcast
Der Podcast "Kampf der Unternehmen" entführt die Hörer in die faszinierende Welt der Wirtschaftsrivalitäten, in der Unternehmen wie Nike und Adidas, Aldi und Lidl oder McDonald’s und Burger King gegeneinander antreten. In einer dynamischen und oft erbarmungslosen Geschäftswelt kämpfen diese Giganten nicht nur um Marktanteile und Kundentreue, sondern auch um Prestige und Innovationsführerschaft.
Moderiert von Marc Ben Puch, bietet "Kampf der Unternehmen" einen tiefen Einblick in die inoffiziellen, aber dennoch wahren Geschichten hinter den dramatischsten Konkurrenzkämpfen der Industrie. Jede Woche enthüllt der Podcast die Motivationen und Strategien von Führungskräften, Investoren und Managern, die bereit sind, alles zu riskieren, um die Spitze zu erreichen – oder im schlimmsten Fall, um in den Abgrund zu stürzen.
Spannende Anekdoten und überraschende Wendungen zeichnen ein lebendiges Bild der Machtspiele und Strategien, die diese Unternehmen prägen. Die Hörer erfahren, welche Risiken eingegangen werden und welche Höhenflüge oder Abstürze daraus resultieren.
"Neue Folgen erscheinen jeden Dienstag und bieten stets frische Einblicke und packende Geschichten, die sowohl Wirtschaftsenthusiasten als auch Neulinge im Thema fesseln. Erleben Sie die spannenden Geschichten hinter den Kulissen der großen Marken, die die Weltwirtschaft prägen.
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Die Ikea Story | Ein Regal namens Billy | 2
Veröffentlicht am: 19.11.2024
Zusammenfassung lesenFolge 2/4: Ikea eröffnet in Deutschland und schockiert die Kunden mit einem rebellischen Image und flotten Sprüchen. Ikeas modernes, helles Design krempelt die eher antiquierte Branche um. Billy und Co. werden zu Ikonen der Studentenbewegung. Doch das Unternehmen wächst zu schnell. Kamprad versucht die Kontrolle zu behalten, baut Ikea zu einem Bollwerk gegen feindliche Übernahmen aus und schafft einen Unternehmensgeist, der auf ihn zugeschnitten ist. Doch Kamprads weiße Weste ist nicht so s...
Folge 2/4: Ikea eröffnet in Deutschland und schockiert die Kunden mit einem rebellischen Image und flotten Sprüchen. Ikeas modernes, helles Design krempelt die eher antiquierte Branche um. Billy und Co. werden zu Ikonen der Studentenbewegung. Doch das Unternehmen wächst zu schnell. Kamprad versucht die Kontrolle zu behalten, baut Ikea zu einem Bollwerk gegen feindliche Übernahmen aus und schafft einen Unternehmensgeist, der auf ihn zugeschnitten ist. Doch Kamprads weiße Weste ist nicht so sauber, wie es scheint.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findest du hier: https://linktr.ee/kampfderunternehmen +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1974 in Eching bei München. Vor wenigen Wochen hat hier der erste Ikea in Deutschland eröffnet. Der Ikea ist nicht mehr rot und weiß, sondern erstmals in einem schwedischen Blaugelb. An der Fassadeht Ikea das unmögliche Möbelhaus daneben ist das neue Ikea Maskottchen. Ein ulkiger Zeichentrick Elch mit großem Geweih, einem Blaumann und einem breiten Grinsen. Ein junger Mann, Anfang 20, steigt aus einem VW Käfer. Er trägt lange, zottelige Haare, ein buntes Hemd und eine Schlaghose. Begleitet wird er von seiner Mutter. Sie ist konservativ angezogen. Eine Bluse, ein dunkler Mantel und ein Damenhut. Hier willst du also unbedingt deine ersten Möbel kaufen? Das unmögliche Möbelhaus? Was soll das denn heißen? Mama, jetzt schaut dir doch erstmal an. Die beiden betreten den neuen Ikea. So etwas haben sie noch nie gesehen. Fremde speisen mit seltsamen Namen wie Schöckbulla. Kinder, die frei herumtollen und in einer Art Schwimmbecken, gefüllt mit Plastikbällen hüpfen. Die Mutter schaut sich mit gerunzelter Stirn um. Der Sohn beginnt, die Möbel zu inspizieren. Guck mal, der Isttz. Du. Hier, dixie. In frechen Farben. Braun, gelb, orange oder erbsengrün. Für 59 Mark? Zu dem Preis kann das ja gar nichts sein. Und das soll man dann selbst zu Hause aufbauen? Was für eine Frechheit. Wieso nimmst du denn nicht den Ohrensessel von Onkel Walter? Der ist noch gut, den kannst du bestimmt haben. Mama, ich will nicht den Ollensessel von Onkel Walter. Guck mal, das Bücherregal, Iva. Klingt schwedisch. Das ist einfach und leicht. Und ich mag das helle Holz. Also so ein Regal gehört in den Keller und nicht in die Wohnung. Wolfgang, nimm doch unser altes Bücherregal. Das ist fierte Eiche und nicht dieses billige Kiefernholz. Mama, sei mir nicht böse, aber Eure Möbel sind alle so dunkel, wuchtig und schwer. Da kriege ich ja Depressionen. Also wirklich. Der junge Mann deutet auf die Möbel um sie herum. Ich will helle, einfache und funktionale Möbel. Skandinavischer Schick ist total im Trend. Jetzt hör sich das einer an. Im Trend. Ich wette, das hält keine drei Generationen. Also unser Bücherregal ist noch von der Oma. Das hat zwei Weltkriege überlebt. Das ist noch echte Qualität. Ich war es. Aber es geht ja auch nicht darum, dass die Möbel drei Generationen halten. Wenn es mir nicht mehr gefällt, schmeiß ich es weg und kaufe mir neues. So läuft das heutzutage. Die Mutter verschränkt die Arme. Dann entdeckt sie einen Ikea Katalog, auf der Titelseite. Wer jung ist, hat mehr Geschmack als Geld. Sie beginnt zu blättern. Wolfgang, guck dir doch mal diese Werbesprüche an. Nur stehen ist billiger. Bei uns geht Liebe durch den Wagen. Oder das hier. Das kann ich ja kaum vorlesen. Wir treiben es bunt mit hellem Holz. Also ich finde diesen Laden wirklich geschmacklos. Lass uns bitte gehen. Also ich finde das ziemlich originell. Wenigstens nicht so steif wie die anderen Möbelhäuser. Da herrscht eine Atmosphäre wie in der Kirche. Mama, egal, was du davon hältst, die jungen Leute kaufen ihre Möbel bei Ikea. Nach dem Erfolg in Schweden wagt Ikea jetzt den Sprung nach Deutschland, dem damals schwierigsten und konservativsten Möbelmarkt in Europa. Firmengründer Ingwer Kamprd weiß, wenn Ikea es in Deutschland schafft, dann auch in ganz Europa. Doch um den deutschen Markt zu knacken, muss Kamprad alles auf eine Karte setzen. In einer Art Turboe Expansion eröffnet er innerhalb weniger Jahre mehrere Möbelhäuser. Dazu provoziert er die Branche mit Kampfpreisen und einem rebellischen Marketing. Die Strategie ist mehr als riskant. Kamprad wird Europa zwar erobern, aber dabei die Kontrolle über Ikea verlieren. Ich bin Markman Puch und das ist Kampf der Unternehmen von Woandandery. In der letzten Folge hat der rebellische Bauernsohn Ingwer Kamprad die fünf Säulen des Ikea Konzepts entwickelt. Er hat den Boykott der Möbelhändler durchbrochen, auf Möbel zum Selbstaufbauen gesetzt und die ersten Ikea Häuser mit selbst eröffnet. So konnte Ikea von einem kleinen Bauernhof in Smalland aus ganz Schweden erobern. In dieser Folge will Kamprad sein Ikea erst nach Deutschland bringen und von dort aus nach ganz Europa. Aber um die Kontrolle über sein Reich zu behalten, muss er sich zu einer Art Überfahrt von Ikea aufschwingen und das Unternehmen zu einem Bollwerk ausbauen. Und ein einfaches Möbelstück wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Das ist Folge zwei. Ein Regal namens Billy, 1974 in Eching bei München. Im ersten Ikea in Deutschland, wenige Monate nach der Eröffnung. Zwei Männer in Anzügen laufen durch den Laden. Sie begutachten fachmännisch die Möbel. Aber sie sind nicht hier, um etwas zu kaufen. Hier, guck mal, der Stuhl. Ich mach mal ein Foto, ja? Pass auf, da kommt ein Mitarbeiter. Die beiden schauen sich verstohlen um, bis sie wieder unbeobachtet sind. Dann zieht einer der Männer aus seinem Mantel eine kleine Analogkamera. Die beiden sind Spione eines Konkurrenten von Ikea. Der Holzstuhl klapp für 14 Mark 50. Wahnsinn. Dafür kriegt man in Deutschland nicht mal das Rohmaterial. Da kann einfach was nicht stimmen. Dreh den Stuhl mal um. Volltreffer. Auf der Rückseite ist ein kleiner Stempel. Schau mal. Produziert in der deutschen demokratischen Republik. Jetzt haben wir sie. Von wegen schwedisches Möbelhaus. Das ganze Zeug kommt aus der DDR. Wenn das in die Medien kommt, war es das mit Ikea. Ganz schnell wieder. Die deutsche Möbelbranche versucht, die Eindringlinge aus Schweden mit allen Mitteln zu bekämpfen. Sie gehen vor Gericht. Ikeas Möbel seien keineswegs schwedisch, wie Ikea behaupte, sondern zum Großteil in der DDR, Polen und Rumänien produziert. Aber die Klage wird abgewiesen. Und auch die deutsche Öffentlichkeit interessiert sich nicht sonderlich für die Produktion im Ostblock. Anfang der er Jahre gilt der deutsche Möbelmarkt als der schwierigste in ganz Europa. Fragmentiert, antiquiert und stockkonservativ. Er war über Jahrzehnte geprägt durch unzählige regionale Anbieter. Diese Häuser sind veraltet, ihre Möbel schwer, dunkel und sehr teuer. Sie kosten oft dreimal so viel wie bei Ikea. Die er Generation will sich jetzt endlich vom Nachkriegsmuf ihrer Eltern lösen. Kamprad und sein Team setzen erstmals auf ein bewusst schwedisches Image und machen blau gelb zu den Ikea Farben. Denn Schweden ist damals im Trend. Das Land gilt als Vorreiter einer progressiven, sozialstaatlichen Politik und als Wiege einer neuen Designsprache. Und mit der provokativen Werbung trifft Ikea den Nerv der Zeit. Insbesondere ein einfaches Bücherregal wird in Deutschland schnell zu einer Ikone. Es wird vom ersten Ikea Designer Gilis Lungren entworfen und nach einem befreundeten Ikea angestellten Ben Billy. Das Billy Regal überzeugt durch seine Einfachheit, Leichtigkeit und das helle, unbehandelte Holz. Billy ist das Gegenteil der schweren, dunklen Schränke der Nachkriegsgeneration. Ikea kommt gut an. Aber Kamprad merkt um den schwierigen deutschen Markt zu knacken, muss er volles Risiko gehen. Innerhalb weniger Jahre baut Ikea in Deutschland acht Filialen. Eine rasante Expansion, die im Chaos enden könnte. 1975 in Konstanz. Ingwer Kamprad steht vor einem eher kleinen Ikea Geschäft in der Innenstadt. Doch auch dieser kleine Laden ist Teil der großen Expansionsstrategie. Während die Ikea Möbelhäuser am Stadtrand noch gebaut werden, eröffnet Ikea bereits Ausstellungsräume in den Innenstädten. Hier werden die Ikea Möbel gezeigt und Werbung gemacht. So sollen die Menschen dann zu den Eröffnungen der großen Ikea Häuser am Stadtrand gelockt werden. Aber heute ist der Laden geschlossen, die rollos runtergelassen. Kamprad geht in den Laden. Dort wartet bereits Jan Auin auf ihn. Der erst jährige Schwede ist verantwortlich für die Expansion in Deutschland. Beide setzten sich. Kamprad mustert seinen Mitarbeiter mit ernster Miene. Jan, was ist hier los? Ich bin hergeflogen, weil ich das Gefühl habe, dass in Deutschland Chaos herrscht. Auen windet sich in seinem Sessel. Naja, es gab ein bisschen geografische Verwirrung, aber ich habe alles im Griff. Geographische Verwirrung? Also, wir haben diesen Laden hier aufgemacht, um Werbung zu machen für den Ikea, der am Stadtrand gebaut werden sollte. Und wir haben uns lustige Sachen einfallen lassen. Z.b. haben wir traditionelle schwedische Holzschuhe verteilt. Aber nur den linken Schuh. Den rechten sollte es dann im großen Ikea geben. Jan, ich kenne deine Marketing Ideen. Komm bitte zum Punkt. Naja, und der Laden hier in Konstanz lief super, bis ich die Baustelle des Ikea Möbelhauses besuchen wollte. Und da fiel mir auf, hier wird gar nicht gebaut. Wie meinst du das? In Konstanz ist gar kein Ikea in Planung, sondern in einer Stadt namens Koblenz. Das ist über 5 Stunden entfernt. Kamprd stutzt für 1 s. Denkt er, Auen erlaubt sich einen Scherz mit ihm? Ihr habt euch in der Stadt vertan. Es sollte alles schnell gehen. Mein Deutsch ist nicht so gut. Wir kennen uns hier nicht aus Konstanz. Koblenz, das klingt doch ähnlich. Mein Gott. Ingwer Kamprd fährt sich über sein Gesicht. 20 Jahre ungebremsten Wachstums haben Energie gekostet. Sein Gesichtsausdruck wechselt von wütend zu müde. Weißt du, Jan, ich vermisse die alten Zeiten. Ikea gab es nur in Schweden, und wir waren nur dreiig Leute. Da war alles einfach. Da hatte ich noch die Übersicht. Ingwer diese Verwechslung tut mir wirklich leid. Aber das verlorene Geld habe ich schnell wieder drin. Die Deutschen lieben Ikea. Wir werden weiter wachsen. Ja, ich weiß, Jan. Wir werden weiter wachsen. Die Expansion ist eine wilde Phase für Ikea. Für Ingwer Kamprd ist sein Ikea zwar in Smalland aufgewachsen, seine jugendliche Sturm und Drangphase erlebt Ikea aber jetzt in Deutschland. Aber trotz aller Startschwierigkeiten erobert Ikea erst den deutschen Markt, dann die Schweiz, Österreich, die Niederlande und Frankreich. Aus dem kleinen Pionierunternehmen ist ein internationaler Konzern geworden und aus Ingwer Kamprad der größte Möbelhändler Europas. Bis das schnelle Wachstum seinen Tribut fordert. Nach Jahrzehnten harter Arbeit brennt Kamprad aus. Anfang der er Jahre scheitert durch Ikea seine erste Ehe. Kamprad verliert den Kontakt zu seiner Adoptivtochter. Danach ist er eigentlich eher scheue und geizige Kamprad plötzlich auf Partys zu sehen. Er kauft sich sogar einen Porsche. Doch er beginnt immer öfter zu trinken und entwickelt ein Alkoholproblem. Bis Kampra hat seine zweite Frau Margareta kennenlernt. Die beiden bekommen in kurzer Zeit drei Sö Peter, Matthias und Jonas Kamprad. Auch seinen Alkoholismus bekommt er durch einen befreundeten Arzt in den Griff. Kamprad hört zwar nie ganz auf, verordnet sich aber dreimal im Jahr eine mehrwöchige Abstinenz. Dennoch wecken die chaotische Expansion und die persönlichen Krisen in Kamprad eine Angst. Wenn er eines Tages nicht mehr da sein sollte, könnte Ikea zerfallen, sein Lebenswerk verschwinden. Ingwer Kamprad will sein Ikea jetzt für immer prägen, und zwar mit gewohnt unkonventionellen Mitteln. Kamprt schreibt bereits jetzt, mit Mitte 50, sein eigenes Testament. 1976 in Elmhüd, dem Geburtsort von Ikea im südschwedischen Smalland. In dem kleinen Städtchen steht neben der alten Ikea Schreinerei mittlerweile eine riesige neue Firmenzentrale. Dort sitzt Ingwer Kamprad in seinem Büro an seinem Schreibtisch und beugt sich über Papiere herein. Ingwer, du wolltest mich sprechen? Es ist Kamprs langjähriger Assistent und Berater. Kamprad hält ihm einige handschriftlich beschriebene Blätter hin. Hier, lies das. Ich möchte wissen, was du davon hältst. Testament eines Möbelhändlers. Ingwer, du bist doch erst 50. Ich weiß, aber Ikea wächst und wächst, und ich kann nicht mehr alles alleine steuern. Daher will ich meine Geschäftsphilosophie in einer Art Testament festhalten, falls ich mal nicht mehr da bin. In deinem Testament hast du ja richtige Thesen formuliert. Ganz genau, acht Thesen. Sie handeln vom Ikea Sortiment, den Qualitätsansprüchen und dem Ikea Unternehmensgeist. These eins Das Sortiment muss die Einfachheit und Geradlinigkeit von Ikea widerspiegeln. Es soll in Skandinavien für typisch Ikea und im Rest der Welt für typisch Schwede stehen. Ja, das finde ich gut. Die zweite these zur Qualität Ikea soll keinen Ramsch produzieren, sondern niedrigpreisig mit Sinn. Die Qualität muss sich nach dem tatsächlichen Bedarf orientieren. Eine zu hohe Qualität schadet dem Kunden, weil sie sinnlos mehr kostet. Und hier steht dann die Verschwendung von Ressourcen ist eine Todsünde. Ist das nicht übertrieben? Nein, du weißt, wie ich dazu denke. Verschwendung ist eine der größten Krankheiten der Menschheit. Na gut. Und hier zum Fehler zu machen, ist das Vorrecht des Tatkräftigen. Die Angst, Fehler zu machen, ist die Wiege der Bürokratie und der Feind jeglicher Entwicklung. Genau. Dazu stehe nur wer Fehler macht, kann lernen. Und lies mal den letzten Satz, den mag ich besonders gerne. Glück ist, unterwegs zu sein. Ein Unternehmen, das glaubt, alles erreicht zu haben, stagniert und verliert seine Lebenskraft. Für Ikea gilt glückliche Das meiste ist noch nicht getan. Wunderbare Zukunft. Mein Lieblingssatz. Ich finde es gut. Aber Ingwer, brauchst du wirklich so ein Testament? Kamraad lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Ja, brauche ich. Ich möchte, dass jeder einzelne Angestellte von Ikea eine Kopie bekommt. Ingwer Kpr sieieht sich nicht als normalen Möbelhändler. In seinem Testament stilisiert er sich als Mann mit einer Mission. Er will mit günstigen Möbeln den ganzen Globus demokratisieren. Kampr deklariert Sparsamkeit als Prinzip und Expansion zum Unternehmensziel. Auch Kampr Unternehmensführung ist eine Mischung aus Guide und familiärem Zusammenhalt. Einerseits predigt er Enthaltsamkeit und Disziplin. Statt eines schicken Anzugs trägt er Strickpolunder. Auch den Porsche tauscht er gegen einen alten Volvo. Sein top Management verdient vergleichsweise wenig, bekommt keinen Dienstwagen und fliegt ausschließlich Economy. Andererseits betont Kamprad stets den familiären Zusammenhalt bei Ikea. Alle duzen sich. Auch Kamprad will von allen nur Ingwerr genannt werden. Er spricht seine Mitarbeitenden mit Liebe, Ikea, Familie und meine Kinder an und nimmt auch Filialangestellte oft in den Arm. Kritikerinnen und Kritiker werfen ihm vor, stilisiere sich als eine Art geistiger Übervater von Ikea und betreibe fast schon einen Personenkult. Doch mit seiner allgegenwärtigen Präsenz, seiner unkonventionellen Führung und seinem charismatischen Auftreten wird er im Unternehmen geliebt wie gefürchtet. Mit seinem Testament macht sich Ingwer Kampra zum unangefochtenen Ikea Patriarch. Doch er will mehr. Jetzt, wo er sein Lebenswerk aufgebaut hat, will er es schützen und Ikea zu einer uneinnehmbaren Festung ausbauen. Dafür muss er genau das tun, was ihm am schwersten fällt. Er muss Ikea für immer aus der Hand geben. 1982 in der französischen Schweiz, in einem Vorort von Lausanne. Ingwer Kamprt steuert seinen Volvo in die Einfahrt seines kleinen Häuschens. Er, seine Frau und die drei Söhne sind vor einigen Jahren von Schweden in die Schweiz gezogen. Es ist ab Kamprad kommt von der Arbeit nach Hause. Seine Miene ist ernster als sonst. Peter, Jonas, Matthias, kommt ihr mal bitte an den Esstisch? Ich möchte euch etwas sagen. Die drei Söhne, zwischen 12 und 18 Jahre alt, setzen sich an den Tisch. Durch Ikea arbeitet und reist Kamprad sehr viel. Die Söhne bekommen ihn oft wochenlang nicht zu sehen. Jetzt blickt er in ihre verunsicherten Gesichter. Kinder, ich habe es heute getan. Ich habe Ikea endgültig weggegeben. Die drei Kinder sind zunächst verwirrt. Dann regt sich als erster der 12 jährige Matthias. Wie weggegeben? Seht ihr, ich habe Ikea in drei Gruppen aufgespalten. Und die unterschiedlichen Gruppen gehören jetzt nicht mehr mir allein, sondern drei Stiftungen. Ikea gehört jetzt diesen Stiftungen, nicht mehr uns. Heißt das, wir haben kein Geld mehr, kriegen weniger Taschengeld? Nein, die Stiftungen gehören immer noch der Familie Kamprad. Wir haben auch weiterhin Geld. Matthias scheint mit dieser Antwort zufrieden, aber der jährige Peter bleibt verunsichert. Wieso hast du das gemacht? Wieso hast du Ikea aufgespalten? Nun, dadurch kann keine einzelne Person mehr Ikea allein kontrollieren. Auch ich nicht. Ich will damit verhindern, dass jemand anderes das Unternehmen übernehmen kann. Und was ist mit uns? Ich möchte nicht, dass ihr als Milliardäre aufwachst. Ihr werdet selbst für euer Geld arbeiten müssen. Und wenn ihr Ikea mal erbt, wird keiner von euch die alleinige Kontrolle haben können. Ich dachte immer, einer von uns übernimmt mal die Geschäftsleitung von Ikea. Ob ihr mein Lebenswerk mal weiterführt, wird sich zeigen, wenn ihr alt genug seid. Anfang der er Jahre macht Ingwer Kamprad aus Ikea ein kompliziertes Geflecht aus Stiftungen in der Schweiz, Liechtenstein und den Niederlanden. Kamprad betont, dass er damit sein Lebenswerk vor feindlichen Übernahmen oder einem Erbstreit seiner Söhne schützen möchte. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass Kamprad damit vor den hohen Unternehmenssteuern in Schweden flüchtet. Er macht Ikea zu einem gigantischen Steuersparmodell. Das neue Ikea besteht aus drei die blaue, die grüne und die rote Gruppe. In der blauen Gruppe liegt die operative Führung der Möbelhäuser, also das eigentliche Geschäft von Ikea. In der grünen Gruppe sind die Immobilien von Ikea zusammengefasst, also die Grundstücke, auf denen die Möbelhäuser stehen. Aber die wichtigste der drei Gruppen ist die rote Gruppe. Ihr gehört die Marke Ikea. Nur die rote Gruppe darf etwas am Konzept von Ikea verändern oder strategische Entscheidungen treffen. So muss die blaue Gruppe Lizenzgebühren an die rote Gruppe zahlen, um den Namen und das Konzept von Ikea nutzen zu dürfen. Durch die Transaktionen zwischen den drei Gruppen spart Ikea Steuern in Millionenhöhe. Und die wichtige rote Gruppe bleibt fest in der Hand von Ingwer Kamprad. Entgegen seiner Beteuerungen ist Kamprad also immer noch einer der reichsten Männer der Welt. Auch wenn er die operative Führung der Möbelhäuser abgibt, zieht er im Hintergrund weiterhin die Fäden. Doch dann gibt es Probleme. Kamprad war so mit dem Konzernumbau beschäftigt, dass er das Geschäft aus den Augen verloren hat. Einerseits wird die Qualität immer schlechter. Die Kundschaft beschwert sich über fehlende Teile und mangelhafte Produkte. Andererseits, und das ist noch viel schlimmer, gefällt der Kundschaft das Design nicht mehr. Nach über 10 fetten Jahren des Wachstum ##s haben die Leute genug von billigen Holzmöbeln. Ikea muss sich neurinden. 1985 in Hamburg. Es ist Samstagmorgen. In einer kleinen Altbauwohnung sitzt ein junges Paar am Frühstückstisch. Neben ihnen stapeln sich Umzugskartons. Die beiden sind erst vor kurzem eingezogen. Während sie noch ihren Kaffee trinkt, blättert er bereits in einem Ikea Katalog. Was hältst du davon, wenn wir heute zu Ikea fahren? Oh nee, bleib mir weg damit. Ich reagiere allergisch auf diese Schwedenmöbel. Wieso? Meine Eltern haben damals alles von Ikea gekauft. Die Wohnung ist voll mit hellem Holz. Stühle aus Kiefer, Regale aus Kiefer, Tische aus Kiefer. Ich komme davor wie in einer sozialdemokratischen Sauna. Für die er war das Ikea Design einer Befreiung. 10 Jahre später ist es für die sogenannte Generation Golf unerträglich geworden. Das Geschäft mit frechen Sprüchen und billigen Kiefernmöbeln ist ausgereizt. Aber Ikea versucht jetzt alles, um sich einen neuen Stil zuzulegen. Der Mann hält seiner Freundin den Katalog hin. Ich weiß, was du meinst, aber Ikea sieht nicht mehr so aus wie früher. Dieses komische Elchmaskottchen und die peinlichen Sexwitze sind weg. Aber vor allem gibt es jetzt andere Möbel hier sogar richtige Designerstücke. Ledersofas im italienischen Stil. Zeig mal hier. Ja, die neuen Sachen sind ganz schick. Glas und Metall, moderne Materialien, weniger diese schwedische Blockhaus Ästhetik. Und guck mal weiter hinten, wie das gute alte Billy Regal jetzt aussieht. Seite 100, erste wow, Billy gibt es jetzt in weiß lackiert. Und das sieht richtig stylisch aus. Mitte der er gelingt es Ikea, sich neu zu erfinden. Es nennt sich nicht mehr das unmögliche Möbelhaus. Das ulkige Elchmaskottchen verschwindet und Ikeas Werbung wird seriöser. Im Ikea Design beginnt jetzt die weiße Welle. Weg mit dem hellen Holz. Ab jetzt gibt es fast alle Ikea Möbel weiß lackiert. Es ist der Beginn des für viele Menschen typischen Ikea Stils. Die wilden Jahre der Rebellion sind damit endgültig vorbei. Ikea hat Europa erobert und ist erwachsen geworden. Ingwer Kamprad hat sich mit seiner Ikea Bibel und dem Konzernumbau zum unangefochtenen Herrscher gemacht. Ikea scheint gegen jede Bedrohung gewappnet. Doch mit einem Ereignis hat selbst Ingwer Kamprad nicht gerechnet. Quasi über Nacht brechen Ikeas Lieferketten in sich zusammen. Denn ein politisches Erdbeben erschüttert den ganzen Globus. Der Untergang der Sowjetunion 1990 in Polen. Ingwer Kprad besucht eine Stuhlfabrik in Posen. Seit dreiig Jahren wird hier für Ikea produziert. Er trägt seine dicke Hornbrille, ein legeres Hemd und einen gemütlichen Strickpullover. Doch sein Gesicht ist in tiefe Sorgenfalten gelegt. Vor wenigen Monaten ist die berliner Mauer gefallen und im gesamten ehemaligen Ostblock herrscht Chaos. Der polnische Fabrikleiter führt ihn in sein Büro. Noch während sich beide setzen, kommt Kamprad direkt zum Punkt. Wie sie wissen, sind wir bei Ikea sehr besorgt. Werden sie ihre Stühle wie vereinbart liefern können? Herr Kamprad, die Sowjetunion löst sich auf. Der Sloty ist im freien Fall. Es ist nicht einmal klar, wem diese Fabrik in Zukunft gehören wird. Aber was heißt das für ihre Produktion? Und brerechen reihenweise die Zulieferer weg? Entweder sie gehen pleite oder werden von irgendwem aufgekauft, der dann die alten Verträge bricht. Ikea braucht ihre Stühle. Ich will ehrlich zu ihnen sein. Wir haben in Polen eine Inflation von fast 600. %. So können wir mit der freien Marktwirtschaft einfach nicht mithalten. Wir können nur weiter produzieren, wenn wir die Stühle deutlich teurer machen. Auf keinen Fall. Die Preise sind im Ikea Katalog bereits veröffentlicht. Eine Preiserhöhung wäre ein Vertrauensbruch gegenüber der Kundschaft. Der Katalogpreis koste es, was es wolle. Wenn das so ist, sind wir in ein paar Wochen pleite. Und dann bekommen sie überhaupt keine Stühle mehr von uns. Aber es gäbe noch eine Option. Sie können statt der Stühle gleich die ganze Fabrik kaufen. Kampr schüttelt energisch den Kopf. Ikea ist ein Möbelhändler, kein Möbelproduzent. Ich verstehe etwas von Logistik und Verkauf, nicht von der Produktion. Herr Kamprad, denken sie bitte darüber nach. Nein. Ikea hat immer gut daran getan, die Möbel bei externen Herstellern einzukaufen. Herr Kamprt, es ist die einzige Chance für diese Fabrik. Und vielleicht auch die einzige Chance für Ikea. Über 40 Jahre lang hatte Ikea die Möbel nie selbst produziert, sondern bei hunderten Zulieferern eingekauft, um flexibel zu sein, bei Problemen oder höheren Kosten einfach die Hersteller wechseln zu können. Kamprad hatte jahrzehntelang von den billigen Zulieferern hinter dem eisernen Vorhang profitiert. Doch jetzt droht der untergehende Ostblock Ikea mit in den Abgrund zu ziehen. Also entschließt sich Kamprad, etwas zu tun, was er eigentlich nie tun wollte. Er kauft dutzende Fabriken und Sägewerke in Osteuropa und vereinigt sie in einem neuen Unternehmen. Es heißt Sweatwood von Schwedenholz. Ab jetzt produziert Ikea in Polen einen Großteil seiner Möbel selbst. Camamprad geht damit ein großes finanzielles Risiko ein. Ikea muss schnell wettbewerbsfähige Fabriken aufbauen. Aber dadurch gelingt es Ikea, die Lieferketten zu stabilisieren und mehr Einfluss auf den Produktionsprozess zu gewinnen. So schafft es Camamprad, neben dem neuen Design auch die Produktqualität wieder zu verbessern. Und damit steigt auch die Kundenzufriedenheit. Aber ab 1990 kommt plötzlich ein neuer Konkurrent auf den deutschen Markt. Der österreichische Möbelhändler XXX Lutz unter Leitung des mediensscheuen Familienunternehmers Andreas Seifert. XXX Luutz bläst zum Großangriff auf Ikea. Über die kommenden Jahre zimmert sich das österreichische Unternehmen ein europaweites Möbelin Impperium zusammen. XXXLutz übernimmt dutzende mittelständische Möbelhändler, von denen viele der Konkurrenz durch das große Ikea nicht mehr standhalten. So wird XXX Lutz zum größten Widersacher von Ikea. Ingwer Kamprad ist also nicht mehr der alleinige Platzhirsch. Der Druck auf dem umkämpften deutschen Markt nimmt weiter zu. Doch Kamprad hat mittlerweile ein unschlagbares Assem. Ärmel Ikea ist zur Kultmarke geworden. 1992 in Wallau bei Frankfurt am Main, in der Zentrale von Ikea Deutschland. Eine Mitarbeiterin der Geschäftsleitung sortiert gerade die Post, als ihr ein besonderer Brief auffällt. Sie liest mit gespannter miee. Dann geht sie sofort zum Büro ihres Chefs herein. Uwe, hier ist ein Brief gekommen. Ja und? Der Absender ist Helmut Schmidt. Helmut Schmidt? Der ehemalige Bundeskanzler? Soll das ein Witz sein? Nein. Und was steht in dem Brief drin? Bitte? Er fordert Billy zurück. Helmut Schmidt will, dass wir das Billy Regal wieder ins Sortiment nehmen. Wirklich? Ja. Er hat wohl mehrere Billy Regale in seinem Büro und seinem Privathaus. Nicht das noch. Zeig mal her. Vor einigen Wochen hat Ikea beschlossen, das geliebte Billy Regal nach fast 15 Jahren aus dem Sortiment zu nehmen. Aber Ikea hatte nicht mit dem Protest der Fans gerechnet. Menschen tragen T Shirts mit Demdru wir wollen Billy zurück. Gebrauchte Billys werden für hunderte Mark verkauft. Und jetzt auch noch ein offener Brief des ehemaligen Bundeskanzlers. Die Mitarbeiterin wartet, bis ihr Chef zu Ende gelesen hat. Und was machen wir jetzt damit? Na, wir schicken den Brief nach Schweden. Ingmar muss das unbedingt lesen. Der Grund für das vorzeitige Ende von Billy war die deutsche Wiedervereinigung. Das Regal wurde in der DDR hergestellt. Und es hat schon immer einen Konstruktionsfehler. Billy ist 90 cm breit. Damit sich bei dieser Breite die Regalbretter unter den schweren Büchern nicht durchbiegen mussten sie aufwendig in der Mitte verstärkt werden. Seit aber in der DDR Westlöhne gezahlt werden, lohnt sich das für Ikea nicht mehr. Kamprad hatte entschieden, dass Bilis Zeit abgelaufen ist. Doch der Protest der Fans zeigt Wirkung. Ein paar Monate später bringt Ikea das Regal wieder auf den Markt. Allerdings mit 80 cm statt 90 cm Breite. Ikea nutzt den Billy Hype geschickt für eine Marketingkampagne. Unter anderem plakatieren sie in ganz Deutschland Danke, Helmut als Anspielung auf den offenen Brief. Hunderttausende Menschen stürmen die Ikea Häuser. Aber wenige Monate später macht Billy erneut Schlagzeilen. Dieses Mal, weil die Regale mit dem Giftstoff Formaldehyd belastet sind. Die Zeitungen krank durch Billy. Doch selbst dieser Skandal kann dem ikonischen Regal nicht schaden. Ikea reduziert die Giftstoffbelastung und nach ein paar Monaten erholen sich die Verkäufe wieder. Das nach nur 20 Jahren ist Ikea in Deutschland zur Kultmarke geworden. Nichts scheint dem Möbelgiganten noch etwas anhaben zu können. Doch es gibt einen Mann, der das Ikea Imperium doch noch zu Fall bringen kann. Und das ist der Firmengründer selbst. Ingwer Kamprd steuert auf den größten Skandal der Ikea Geschichte zu. Der Ikea Gründer war ein überzeugter Nationalsozialist. Zum ersten Mal wird der bisher unangefochtene Patriarch in Frage gestellt werden. Ingwer Kamprat muss kämpfen um seinen Ruf, sein Unternehmen und sein Lebenswerk. In der nächsten Folge muss sich Ingwer Kamprad den Dämonen seiner Vergangenheit stellen. Währenddessen wagt Ikea den großen Sprung nach Europa. Wollen die Schweden jetzt den ganzen Globus erobern? Doch dann entbrennt ein Konflikt innerhalb der Familie. Und Kamprd muss die schwierigste Entscheidung seines Lebens treffen. Wann ist der richtige Zeitpunkt zu gehen? Und was wird dann aus seinem Ikea? Das war Folge zwei von vier von Kampf der Unternehmen über Ikea von woandandery. Wenn ihr mehr über Ikea erfahren wollt, empfehlen wir euch die Bücher die 11 Geheimnisse des Ikea Erfolgs von Rüdiger Jungblut und Ikea 100 Seiten von Frederik und Thomas Steinfeld. Ein Hinweis zu den Dialogen, die du gehört hast. Wir wissen natürlich nicht genau, was gesprochen wurde. Alle Dialoge basieren nach bestem Wissen auf unseren Recherchen. Kampf der Unternehmen ist eine Produktion von Wnandere und Studio J. Ich bin Marc, bin Puch. Und ich bin Aline Staskowiaak. Killian Mazzorek hat die Folge für Studio J. Produzetin Helene Feldmaier, Senior Producer Aljoscha Kupsch, Executive Produc Janis Gehardt. Das Sounddesign hat Lucas Leibiger gemacht. Gemischt von Fabian Klinke für Wonandery, Senior Producer Patrick Fina, Executive Producer Tim Kehl, Morgan Jones und Marshall Louis.
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Die Ikea Story | Ärger in Småland | 1
Veröffentlicht am: 12.11.2024
Zusammenfassung lesenIkea ist nicht nur das größte Möbelhaus der Welt. In der neuen Staffel blicken wir hinter die blau-gelbe Fassade und tauchen ab in die Geschichte von Ikea. In der ersten Folge sind wir dabei, wie der 17-jährige Ingvar Kamprad vom Bauernhof seiner Eltern aus einen kleinen Versandhandel für Möbel gründet. Nach vielen Versuchen, Erfolgen und Misserfolgen sowie Anfeindungen des traditionellen Möbelhandels findet er nach und nach die Ikea-Formel: günstige Möbel in flachen Paketen zum Selbst...
Ikea ist nicht nur das größte Möbelhaus der Welt. In der neuen Staffel blicken wir hinter die blau-gelbe Fassade und tauchen ab in die Geschichte von Ikea. In der ersten Folge sind wir dabei, wie der 17-jährige Ingvar Kamprad vom Bauernhof seiner Eltern aus einen kleinen Versandhandel für Möbel gründet. Nach vielen Versuchen, Erfolgen und Misserfolgen sowie Anfeindungen des traditionellen Möbelhandels findet er nach und nach die Ikea-Formel: günstige Möbel in flachen Paketen zum Selbstaufbauen in Möbelhäusern mit Selbstbedienung, Gastronomie und Kinderbetreuung. Das heutige Ikea ist geboren - und Kamprad will mit seinem Konzept die Welt erobern.+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findest du hier: https://linktr.ee/kampfderunternehmen +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1901 und Dreiig in Smaland, einer ländlichen Region im Süden von Schweden. Durch die malerische Landschaft ziehen sich kilometerweit kleine Dörfer, dunkle Wälder und eiskalte Seen. Und mitten im Nirgendwo, umgeben von dichten Tannen, liegt ein kleiner Bauernhof. Vor dem Haus sitzt eine alte Frau mit gebücktem Rücken und schält Kartoffeln. Oma Fani, ich bin wieder da. Guck mal, was ich mitgebracht habe. Durch das Tor kommt ein siebenjähriger Junge. Sein Name ist Ingwer Kamprad. Ingwer stellt sein Fahrrad ab, läuft auf seine Oma zu und öffnet seinen vollgepackten Rucksack. Aber die alte Frau würdigt ihn nicht eines Blickes. Ingwer. Den ganzen Tag muss ich hier alleine schuften. Geh sofort den Schweinestall ausmisten, sonst gibt's ne Tracht Prügel. Aber guck mal, Oma, was ich mitgebracht habe. Na gut, Junge, was hast du denn da? Streichhölzer. 300 Packungen habe ich von meinem Taschengeld gekauft. Dafür bin ich bis nach Elmhüd geradelt. Und was willst du mit den ganzen Streichhölzern? Verkaufen. Ich habe von einem Mann gehört, der mit Streichhölzern millionär geworden ist. Möchtest du meine erste Kundin sein? Na, das kommt auf den Preis an. Wie viel willst du denn für eine Packung? Fünf Öhre. Öhre sind die kleinste Einheit der schwedischen Krone. Fünf Öhre wären in Euro heute nur wenige Cent. Fünf Öhre sind viel zu viel. Ich gebe dir höchstens zwei. Na gut, zwei Ingwer. Lass dir das deine erste Lektion sein. Nimm niemals den ersten Preis. Du musst handeln. Frag mich nach drei Öhre. Ich will drei. Na gut, drei. Oma, weißt du, wie viel ich für die Streichhölzer bezahlt habe? Nur eine Öhre pro Packung. Und du hast mir drei gegeben. Na, siehst du. Deine zweite Lektion. Du kannst etwas in großen Mengen kaufen und dann in kleinen mengen teurer wieder verkaufen. Damit bist du ein Händler und du hast gerade dein erstes eigenes Geld verdient. Der Kleine lächelt und wiegt die drei Münzen in seinen Händen wie einen Schatz. Ein Glücksgefühl durchströmt seinen Körper. Das erste eigene Geld. In diesem Moment wird dem kleinen Ingwer Kamprt etwas klar, das nicht nur sein Leben für immer verändern wird, sondern auch das von Millionen von Menschen. Er möchte kein Bauer werden, sondern Händler. Und aus diesem kleinen Bauernjungen soll einer der größten Händler der Welt werden. Ingwer Kamprad wird eine Weltmarke aus dem harten Smallander Boden stampfen und die Möbelbranche für immer verändern. Er wird das Zuhause von Millionen von Menschen erobern und einer der reichsten Männer des Planeten werden. Und sein Unternehmen wird den Namen Ikea tragen. Ich bin Mark Ben Puch und das ist Kampf der Unternehmen von wonandery. Kein Land ist so Ikea verrückt wie Deutschland. Seit Jahrzehnten ist es der wichtigste Markt für den schwedischen Möbelgiganten. Und Ikea ist längst Kult. Die Möbel Billy Lack und Klippern, die Fleischbällchen, die auf schwedisch Schöttbulla heißen, die Ikea Hot Dogs und natürlich die ikonischen Werbesprüche wie wohnst du noch oder lebst du schon? Ikea hat den intimsten Teil unseres Lebensbert unsere Betten, Wohnbereiche und Kinderzimmer. Hinter der blau gelben Fassade steckt der legendäre firmengründer Ingwer Kamprad. Um Ikea zum Imperium zu machen, musste Kamprd sich mit der verfeindeten Möbelbranche anlegen, das Möbeldesign und den Möbelhandel revolutionieren, eine chaotische globale Expansion überstehen und sich auf dem Höhepunkt seines Erfolges seinem stärksten Gegner sich selbst, seiner dunklen Vergangenheit und der eigenen Familie. Doch die Geschichte von Ikea beginnt zunächst ganz beschaulich auf einem idyllischen Bauernhof in Schweden. Das ist Folge eins Ärger in Smallland 1943. Auf dem Bauernhof der Familie Kamprad in Schmorland. Ingwer Kamprat ist mittlerweile 17 Jahre alt, hat eine hagere Statur, eine hohe Stirn und dunkelblonde, zurückgekämmte Haare. Dazu trägt ein Hemd mit Krawatte, darüber ein Strickpolunder. Kamprad steht am Eingangstor des Bauernhofs und schaut auf die Straße. Er wartet auf den Milchmann, der seine tägliche Tour fährt. Vor jedem Hof in Smaland steht eine große Holzrampe. Darauf stellen die Bauern ihre produziere Milch für den Weiterverkauf ab. Ingwer, solltest du nicht auf dem Dorffest sein? Ich mache mir nicht f aus Festen, ich arbeite lieber. Ich habe gerade ein Unternehmen gegründet und ich möchte dir ein Geschäft vorschlagen. Ein Unternehmen? Ja, es heißt Ikea. Ich vertreibe Kurzwaren, also Stifte, Uhren, Gürtel und so weiter. Und zwar per Versandhandel. Ich habe einen Katalog, da bestellen die Leute per Post und ich schicke ihnen dann die Ware. Hier, schau mal, mein erstes Lager. Der junge Kampr zeigt hinter sich auf den Hof. Dort steht ein grüner Werkzeugschuppen, auf den er in weißer Schrift vier Buchstaben geschrieben hat. I, Ke, e, a, i und K stehen für Ingwer Kamprat. Das E steht für Elmt Tarüd, der Name des Bauernhofs seiner Eltern. Das A steht für Agu Nat, die nächstgelegene Gemeinde. Doch der Milchmann zuckt die Schultern und greift eine weitere Milchkanne und was habe ich damit zu tun? Gustav, du bist doch auch Unternehmer. Was denkst du, kostet die Produktion eines Bleistifts in der nächsten Fabrik? Keine Ahnung. Ingwer? Eine Öhre. Und nur ein paar km weiter, beim Kolonialwarenhändler in Elmhüd, kostet der gleiche Bleistift dann plötzlich ze 10 Öhre. Da kann doch etwas nicht stimmen. Ja, es wird eben alles immer teurer. Ja, weil Transport, Lagerung und Verkauf so teuer sind. Aber ich kaufe meine Ware direkt bei der Fabrik und verkaufe sie dann ohne Zwischenhändler per Katalog. Viel günstiger als der Einzelhandel. Die größte Herausforderung des Händlers ist nämlich die Distribution. Und da kommst du ins Spiel. Der Milchmann schaut den jungen Kamprad noch immer verständnislos an. Weil du, Gustav, sowieso mit deinem Milchlaster jedes Haus der Umgebung abfährst. Du kannst also die Kataloge für mich verteilen und meine Ware für mich ausliefern. Du stellst sie einfach mit den Milchkannen auf die Holzrampe. Ich soll deine Stifte ausliefern? Ganz genau. Hier, schau mal in meinen Ikea Katalog. Füllfederhalter, Admiral, Ärzte, Militärs und Büroangestellte. Alle brauchen die Stiftsensation des Jahres. Schau mal auf den Preis. Vier kom 50. Nicht schlecht. Im Fachgeschäft kostet der Stift mehr als Das Doppelte. Ich kaufe ihn aber direkt vom Hersteller und verkaufe ihn dann weiter. Gustav, zu diesem Preis werden mir die Leute die Ware aus der Hand reißen. Aber dafür brauche ich deine Hilfe. Na gut. Gib mir mal ein paar von deinen Katalogen mit. Ingwer lächelt zufrieden, während der Milchmann in seinen Laster steigt. Ach, Ingwer. Ja? Mein Onkel ist doch Schreiner. Vielleicht verkaufst du ja bald auch ein paar Möbel in deinem Katalog. Du weißt schon, um die Möbelhersteller aus Smalland zu unterstützen. H. Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen. Ingwer Kamprad wird 1926 geboren, auf einem Bauernhof im ärmlichen Smallland. Er wächst dort mit seinen Großeltern Eltern und seiner Schwester auf. Ingwers Großeltern waren dreiig Jahre zuvor aus Deutschland nach Schweden ausgewandert. Der Großvater aus Thüringen, die Großmutter Fanny aus dem Sudetenland im heutigen Tschechien. Die beiden wollten in Schweden ein besseres Leben finden. Aber Smaland ist nicht nur bekannt für seine geheimnisvolle Schönheit, sondern auch für die unfruchtbaren Böden und die verschlossenen Einheimischen. Es ist ein hartes Leben für die Familie. Sie kämpft um ihre Existenz. Ingwers Großmutter, die Materarchin der Familie, wird für ihn zum großen Vorbild. Sie spricht ausschließlich deutsch mit ihm. Von ihr lernt er ihre Tugen. Harte Arbeit, strenge Disziplin. Und extreme Sparsamkeit. Schon als Kind ist Kamprad wie besessen davon, zu handeln, zu feilschen und Geschäfte zu machen. Er ist ein Einzelgänger, der durch eine Mischung aus Geiz und Ehrgeiz früh ein Interesse für Handel und Logistik entwickelt. Mit 17 gründet er dann auf dem elterlichen Hof den Versandhandel Ikea. Er schreibt Ikea, damals noch mit einem Akzent auf dem E, um möglichst international zu wirken. Auch die Unternehmensfarben sind noch nicht das schwedische blau gelb, sondern rot und weiß. Es ist der Anfang von etwas großem. In den kommenden Jahren wird Ingwer Kamprad sein bis heute geltendes Ikea Konzept entwickeln, das auf fünf strategischen Säulen basiert. Die erste dieser Säulen ist der Direktverkauf ohne Zwischenhändler. Kamprad verschickt die Kataloge, die Menschen bestellen die Ware per Post und Ikea liefert dann direkt von der jeweiligen Fabrik. Damit umgeht Kamprad die Zwischenhändler und den stationären Einzelhandel und kann die Waren viel günstiger anbieten. Und Kamprad will bald nicht mehr nur Stifte verkaufen. Smalland hat viel Wald und dadurch eine alteingesessene Möbelindustrie. Daher nimmt Ikea auch Möbel in das Sortiment auf. Sie werden in riesigen Paketen durch ganz Schweden geschickt. Erst per Milchlaster, dann per Eisenbahn. Die Stühle, Tische und Sessel verkaufen sich so gut, dass Ikea Anfang der er Jahre komplett auf Möbel umstellt. Aber Kamprad ist nicht der einzige Versandhändler. Immer mehr Konkurrenten sprießen aus dem Boden und der Preiskampf in der Branche wird immer brutaler. Sie unterbieten sich teilweise um nur wenige Cent. Dadurch leidet auch die Qualität und Der Versandhandel gerät bald in Verruf, ausschließlich Ramsch zu verkaufen. Auch die Bestellungen von Ikea gehen zurück. Kamprad muss sich etwas einfallen lassen, um sein Ikea von der Konkurrenz abzuheben. 1952 in Elmhüt, das nächstgelegene Städtchen vom Bauernhof der Familie Kamprad. Ingwer Kamprad, 28 Jahre alt, läuft hektisch durch eine große, alte Schreinerei. In der holzverkleideten Halle stehen keine Maschinen mehr. Stattdessen sind auf zwei Stockwerken Möbel aufgebaut. Es ist Kamprds neueste Idee, die erste Ikea Möbelschau. Kampr ruft einer Nachbarin zu, die ihm heute hilft. Astrid, das riecht ja sehr gut. Wie viele Zimtschnecken hast du gebacken? So um die 150 Stück. Meinst du, die kommen alle weg? Wir haben viel Geld in Werbung für diese Möbelschau investiert. Ich hoffe, jetzt kommen auch ein paar Leute. Ingwer, schau mal raus. Kamprad öffnet die Tür der Halle einen Spalt und seine Augen wehtn sich. Er hatte zur Eröffnung vielleicht mit 100 Gästen gerechnet. Das sind ja mindestens 1000 Menschen. Astrid, fahr sofort zum Bäcker und lass Zimtschnecken nachbacken. So viele wie möglich. Ich öffne jetzt die Türen. Die Menschen strömen in die alte Holzhalle, greifen zu den Zimtschnecken und begutachten die Möbel. Da sich Kamprad Artikelnummer nicht merken kann, hat er den Möbeln Namen gegeben. Ein Schlafsofa namens Annemarie, ein Schrank namens Oxford und ein Schreibtisch namens Präsident. Alle im Design der er Jahre. Die Schreinerei ist bald so voll, dass die alten Holzbalken im zweiten Stock unter dem Gewicht der Menschen ächzen. Kamprad beobachtet das Treiben aufgeregt, als ein junges Paar auf ihn zukommt. Hallo, wir würden gerne ein Bügelbrett kaufen. Gerne. Da nehme ich Ihre Adresse auf, für den Versand. Versand? Wir dachten, Ikea sei ein Möbelgeschäft und kein Versandhändler. Nun, wir sind beides. Sehen sie, bisher haben sie im Katalog immer die Katze im Sack gekauft. Sie konnten die Sachen nicht vorher anfassen. Aber bei Ikea können sie die Sachen begutachten, bevor sie sie dann im Katalog bestellen. Ein schauen sie sich diese beiden Bügelbretter an. Das eine kostet 10 Kronen, das andere acht. Welches würden sie im Katalog bestellen? Na, das billigere. Jetzt nehmen sie beide mal in die Hand. Ja, das teurere fühlt sich deutlich besser an. Sehen sie, wir kombinieren die Vorteile von Möbelgeschäft und Versandhandel. Sie können sich hier vor Ort von der Qualität überzeugen und bekommen die Ware dann direkt vom Hersteller zu unschlagbaren Preisen. Das gibt es in ganz Schweden? Ja, in ganz Europa nur bei Ikea in Smallland. Kamprd Idee mag aus heutiger Sicht einfach erscheinen, doch sie ist damals revolutionär. Durch die alte Schreinerei findet Kamprad die zweite Säule des Ikea Konzepts. Eine Möbelschau in günstiger Randlage, statt in den Innenstädten die Vorläufer der späteren Ikea Möbelhäuser. Doch der kleine versandhändler Kamprad wird sich mit seiner neuen Möbelschau bald mächtige Feinde machen. Die alteingesessenen Möbelhändler mit ihren schicken läden. Denn sie sind fest entschlossen, den jungen Revoluzzer platt zu machen, bevor er sich ausbreiten kann. Sie werden die ganze Branche gegen Ikea aufhetzen, bis das Unternehmen kurz vor der Katastrophe steht und Ingwer Kamprad bittere Tränen weinen wird. Um Ikea vor dem Untergang zu retten, wird Kamprad eine äußerst riskante Partnerschaft eingehen. 1953 in Elmhlt ist in der alten Schreinerei von Ikea. Es ist spät am Abend, Ingwer Kamprad steht vor einer hell ausgeleuchteten Sofagarnitur, dekoriert mit zwei Sesseln und einem Tisch. Neben Kamprad steht sein Fotograf und Freund Gilleis Lundgren. Sie machen Fotos für den nächsten Ikea Katalog. Lundgren hält eine gebrauchte Ro Liif Flex in den Händen, eine große alte Analogkamera. Aber Kamprds Blick ist kritisch. Gisivase glaubt uns doch keiner. Doch, doch. Man wird im Katalog nicht mehr sehen, dass das eine Bierflasche ist. In diesen Anfangsjahren ist alles bei Ikea noch eher improvisiert. Da die beiden Männer keine Vase zur Hand hatten, haben sie einfach eine Bierflasche schwarz angemalt und Blumen reingestellt. Lundcen ist eigentlich Werbezeichner, aber bei Ikea ist er jetzt für alles Kreative zuständig. Fotografie, Katalogdesign, Produktionszeichnungen. Sogar Möbeldesign hat er sich selbst beigebracht. So, das war's. Der Film ist voll. Sehr gut. Da, lass uns die Sachen einpacken und Feierabend machen. Kamprad und Lunkrähen machen sich daran, den massiven Couchtisch zurück in den Karton zu packen. Diese Seite zuerst. Ne, ne, Ne, ne. Versuch mal andersherum. So, pass auf, pass auf. Der Karton Res. Ach, jedes Mal das gleiche. Das Einpacken dauert länger als das Ablichten. Wir verkaufen nun mal große Möbel. Was soll ich machen? Ingwer, was ist, wenn wir. Gillis, was machst du da? Ich reiße die Tischbeine ab. So, jetzt passt der Tisch in den Karton. Ja, und die Tischbeine? Die legen wir mit da rein. Wir verschicken den Tisch so. Und die Leute schrauben die Beine zu Hause einfach wieder dran. Die Leute sollen kaputte Möbel bekommen und sie dann selbst aufbauen. Damit verlieren wir alle unsere Kunden. Nicht kaputte Möbel, sondern Möbel als Bausatz. Ingwer wir leben in neuen Zeiten. Die Kunden wollen nicht mehr immer König sein, sondern gute Qualität zu einem fairen Preis bekommen. Auch wenn sie dafür mal selbst mit anpacken müssen. Ich weiß ja nicht, aber ja. Das größte Problem des Händlers ist die Distribution. Wenn wir die Pakete flacher und kleiner machen könnten, wären Transport und Lagerung viel günstiger. Mindestens dreiig. %. Siehst du? Möbel zum Selbstaufbau mag vielleicht verrückt klingen, aber das könnte klappen. Gillis Lundgrrähen designt die ersten explizit für Ikea entworfenen Möbel von Anfang an konzipiert für die Massenproduktion und zum Selbstzusammenbauen. Ikea hat die Baukastenmöbel zwar nicht erfunden, aber Kamprad ist der erste, der sie zu einer echten Geschäftsidee ausbaut. Er findet damit die dritte der fünf Säulen des Ikea Konzepts. Möbel zum Selbstaufbauen verschickt in flachen Paketen. Das Projekt ist riskant, denn das kleine Unternehmen investiert viel Geld in das Konzept. Die Aufbauanleitungen sind anfangs unglaublich kompliziert. Der Kundschaft sind die Baukastenmöbel suspekt. Doch die Einsparungen bei Lagerung und Transport sind gewaltig. Und der günstigere Preis überzeugt letztlich alle. Ikea nennt das demokratisches Design, günstige, modische Möbel für jeden Geldbeutel. Mitte der er erlebt Schweden dann ein Wirtschaftswunder und Ikea damit eine echte Boom Phase. Zehntausende Menschen beziehen neue Häuser und brauchen dafür Möbel. Sie fahren durch ganz schweben bis nach Smalland. Ikea wird für Elmhüllt bald eine echte Touristenattraktion. Das kleine Städtchen liegt strategisch günstig an der vielbefahrenen Eisenbahnstrecke zwischen Malmö und Stockholm. Ein Standortvorteil, den Kamprad für sich zu nutzen weiß. Neben der alten Schreinerei aus Holz errichtet Ikea bald die größte Möbelschau in ganz Schweden, mitsamt eigenem Hotel und Pool. Kurz darauf werden pro Jahr bereits eine halbe Million Ikea Kataloge gedruckt. Kamprad macht ungerechnet über €12 Millionen Umsatz. Dabei hat das Unternehmen noch immer nur dreißig Angestellte, und Kamprad selbst lebt weiterhin auf dem Bauernhof seiner Eltern. Der junge Überflieger führt sein Unternehmen unkonventionell er predigt eiserne Sparsamkeit, Hartnäckigkeit und Disziplin und hegt ein tiefes Misstrauen gegenüber Banken. Aber Ingwer Kamprd ist auch ein charismatischer Jungunternehmer, der andere von seiner Vision überzeugen kann. Er schafft eine familiäre Atmosphäre bei Ikea, indem er über seine Gefühle spricht und seine Angestellten auch öfter in den Arm nimmt. Das Ikea Imperium wächst zunächst unaufhaltsam. Doch Kamprad hat sich mächtige Feinde gemacht, denn er umgeht mit seinem Direktverkauf die alteingesessenen Möbelhändler mit ihren großen, edlen Geschäften in den Innenstädten. Und die wollen Ikea jetzt endlich einen Strich durch die Rechnung machen. 1960 in Stockholm auf der Möbelmesse St. Erik, dem wichtigsten Treffen der Möbelbranche. Ingwer Kamprat, mittlerweile Mitte dreiig, ist von einem jungen Mann zu einem richtigen Großunternehmer geworden. Die Haare sind dünner, er trägt eine modische Hornbrille und einen eng sitzenden Anzug. Kamprt spaziert Pfeifer rauchend an einigen Messeständen vorbei und begutachtet Teppichmuster. Kamprad hauuen sie sofort ab. Ikea hat auf dieser Messe Hausverbot. Ingwer Kamprad fährt zusammen, als ein großgewachsener her mit Hut auf ihn zustapft. Es ist der Vorsitzende des schwedischen Verbandes der Möbelhändler schon seit Monaten setzt der Verband die Möbelproduzenten unter Druck, damit sie ihre Produkte nicht mehr an das verfeindete Ikea liefern. Aus Angst liefern einige Hersteller mittlerweile nur noch in weißen Lkws ohne eigenen Markennamen. Oder sie verladen die Ware für Ikea nur noch im Schutze der Dunkelheit. Und auch auf den Messen schlägt Kamprad offene Feindschaft entgegen. Kamprad ist diese Konfrontation sichtlich unangenehm. Er schaut sich verlegen um. Mittlerweile hat sich eine Menschentraube um die beiden versammelt. Sie und Ikea treiben mit ihren Tiefpreisen die ganze Branche in den Ruin. Ihr Verband gestaltet die Möbelpreise wie in einem Kartell. Wir brechen mit diesen Absprachen, damit sich der kleine Mann gute Möbel leisten kann. Kamprad ich warne sie, ich werde sie platt machen, hier und jetzt. Der Verbandschef dreht sich zu der Menschentraube. Alle Produzenten sollten jetzt gut zuhören. Ab heute gilt in ganz Schweden ein kompletter Ikea Boykott. Wer an Ikea liefert, wird nie wieder an einen anderen Möbelhändler in ganz Schweden liefern. Dafür sorge ich. Ingwer Kamprd schaut hilfesuchend in die Menge. Die anderen Händler grinsen ihn hämisch an. Und selbst die ihm wohlgesinnten Produzenten gucken beschämt zu Boden. Kamprad lässt die Schultern hängen. Niemand hier ist bereit, ihn zu unterstützen. Wenige Tage darauf macht es der Verband mit einem Rundschreiben offiziell. Wer weiterhin für Ikea produziert, verliert alle seine anderen Kunden. Und der Boykott zeigt schnell Wirkung. Keiner will mehr an Ikea liefern. Für Ingwer Kamprt ist es die bisher schwerste Prüfung. Er weint viel in dieser Zeit, wie er später selbst sagt. Denn Ikea bekommt wöchentlich tausende Bestellungen. Wenn er nicht liefert, wird die Kundschaft schnell abwandern. Kamprad muss jetzt in kürzester Zeit hunderttausende Möbel auftreiben. Sonst endet der Höhenflug von Ikea bald in einer katastrophalen Bruchlandung. 1961 in Polen, in der Nähe von Posen. Ingwer Kamprt besichtigt eine polnische Stuhlfabrik. Begleitet wird er von seinem Vater Feodor. Die beiden versuchen gelassen zu wirken. Aber das hier ist alles andere als eine normale Dienstreise. Denn Anfang der er Jahre ist Polen noch Teil des Ostblocks, weit hinter dem eisernen Vorhang. Ingwer Kampra dreht sich verstohlen zu seinem Vater. Ich hoffe nur, dass sich die weite Reise gelohnt hat. Ich weiß nicht, Ingwer. Die Fabrik sieht ziemlich heruntergekommen aus. Ist mir egal. Hauptsache, sie können liefern. Ich brauche Stühle, sonst kann ich Ikea dicht machen. Kamprad steht durch den Boykott unter höchstem Druck. Er sucht händeringend nach einem neuen Stuhlfabrikanten. Notfalls eben im verfeindeten Ostblock. Polen hat, ähnlich wie Ikeas Heimat Smalland, viel Wald und dadurch eine traditionelle Möbelindustrie. Daher hatte Kamprad bei den polnischen Behörden einen Besuch beantragt. Er ist damit einer der ersten westlichen Geschäftsmänner, die sich eine Fabrik hinter dem eisernen Vorhang anschauen. Aber Kamprad und sein Vater werden seit Tagen vom polnischen Geheimdienst überwacht. Ihre Hotelzimmer waren verwanzt. Sie durften anfangs nicht einmal Warschau verlassen. Erst als Kamprad damit drohte, die Verhandlungen platzen zu lassen, wurde eilig ein Sondervisum für eine Fabrik ausgestellt. Jetzt zeigt ihnen der polnische Fabrikleiter das Werk. Begleitet werden sie von zwei Soldaten des polnischen Geheimdienstes. Kamprt wird von seinem Vater angestupst. Ingwer, die Stühle sehen erbärmlich aus. Ja, die können wir nicht gebrauchen. Guck dir diese alten Sowjetmaschinen an. Die sind mindestens dreiig Jahre alt. Die schaffen weder die Quantität noch die Qualität, die Ikea braucht. Beim Blick auf Die Produktionskette verfinstert sich die Mine von Ingwer Kamprad weiter. Hinter einer uralten Sägeanlage endet plötzlich das Fließband und die Produktion geht in reine Handarbeit über. Für Kamprad eine archaische Herstellungsweise. Aber Ikea befindet sich in höchster Not. Also beschließt er zu improvisieren. Er dreht sich zu seinem Vater. Beschäftige mal unsere beiden Freunde dahinten. Biete ihnen eine amerikanische Zigarette an. Zigarette dieren Der Vater geht zu den beiden Soldaten des Geheimdienstes und verwickelt sie in ein Gespräch. Kamprad stellt sich unauffällig neben den Fabrikleiter. Warum geht die Produktion hier in Handarbeit über? Wir kriegen nur die Maschinen, die uns aus Moskau zugeteilt werden. Glauben sie mir, ich als stolzer Stuhlfabrikant wünsch da auch, es wäre anders. Und wenn sie bessere Maschinen bekommen würden? Wie gesagt, dann müssen sie nach Moskau. Ich meine, wenn sie schwedische Maschinen bekommen würden. Der Produktionsleiter hält inne und dreht sich zu den Soldaten um. Die rauchen genüsslich mit Vater Kamprad. Mit schwedischen Maschinen könnten wir unsere Produktion vervielfachen. Aber die hierher zu schaffen, wird alles andere als einfach. Wir werden uns etwas einfallen lassen. In Polen findet Kamprad die Rettung vor dem Boykott. Er bestellt dort tausende Möbel und baut mitten im kalten Krieg die ersten Vertriebswege in den Ostblock auf. Außerdem schmuggel Kamprad heimlich westliche Maschinen nach Polen, ohne sich um die strengen ein und Ausfuhrlizenzen zu kümmern. Für Kamprad lohnt sich das waghalsige Geschäft. Ikea kann wieder liefern, und das zu noch günstigeren Preisen. Denn in Polen kostet die Produktion weit weniger als in Schweden. Ikea steigt so zum größten Möbelhändler Schwedens auf. Der Verband der Möbelhändler muss sich geschlagen geben. Durch den Boykott hat Ingwer Kamprad in höchster Not die vierte der fünf Säulen des Ikea Konzepts Design in Schweden und Produktion im Ausland. Ikea wird damit schon in den er Jahren zum Pionier der Globalisierung. Jetzt kann Ingwer Kamprad niemand mehr aufhalten. Und er ist bereit, sich ein erstes Denkmal zu setzen. 1965 in Kgenskova, im Hinterland von Stockholm. Bis vor wenigen Monaten war hier noch ein Kartoffelacker. Jetzt steht hier ein gigantisches Möbelhaus mit einem noch größeren Lager. Ein modernes, rundes Gebäude, inspiriert vom Guggenheim Museum in New York. Es ist das größte Möbelhaus Europas und darauf thronen vier gigantische rote Buchstaben. Ike, EA, Ikea. Vor dem Haupteingang steht Ingwer Kamprad, umrundet von einer Menschenmenge. Aber statt zur Eröffnung eine Schleife zu zerschneiden, zersägt Kamprad einen dicken Holzstamm. Von nun an eine Tradition bei Ikea. Meine Damen und Herren, willkommen im größten Möbelhaus Europas. Die Menschen strömen in den ersten modernen Ikea, wie wir ihn heute kennen. Durch gewundene Gänge über mehrere Stockwerke laufen die neugierigen Kundinnen und Kunden. Vorbei an Wohnzimmern, Schlafzimmern, Esszimmern und Küchen, bis hin zu einem neuen Bereich mit allem möglichen Krimskrams, Kerzen, Pfannen, Lampen und usw. Daneben ist das erste richtige Ikea Restaurant. Serviert werden der stockholmer Kundschaft klassische Speisen, Ausland Schötbuller, Kartoffelbrei und Preiselbeeren. Doch am Ende kommt die Kundschaft nicht an Kassen wie heutzutage, sondern an Bestelltheken. Ikea ist immer noch ein Versandunternehmen. Die Leute bestellen mit den kleinen Ikea bleistiften die Ware aus dem Katalog. Dort an den Bestelltheeken steht Ingwer Kamprad. Seine extreme Sparsamkeit, sein Gefühl für Logistik und sein rastloser Perfektionismus haben ihn bis hierher gebracht. Er betrachtet stolz die ersten Kundinnen und Kunden. Aber schon nach wenigen Minuten verfinstert sich seine Miene. Kamprad geht zum Leiter des Möbelhauses, einem Mann mit einem dicken Schnauzbart namens Hans Axs. Hans die Leute stehen Schlange an die bes bestelltigen. Ja, das Konzept kommt gut an. Nein, das ist überhaupt nicht gut. Wir haben zu wenige Theken kalkuliert und es stehen noch tausende Leute draußen. Kampr hohe Stirn legt sich in tiefe Falten. Von Min zu min wird die Schlange länger und die Leute immer unruhiger. Hans, wir müssen schnell etwas tun. Die Leute gehen schon. Sollen wir weniger Leute in den Laden lassen? Nein, ich habe eine andere Idee. Wir öffnen das Lager das Lager. Wieso das denn? Damit die Leute da reingehen und sich ihre Pakete selbst aus den Regalen nehmen. Dann bezahlen sie und tragen die Sachen selbst zu den Autos. Die Leute sollen selbst die schweren Möbel schleppen? Ja, vergiss den Versandhandel. Die Distribution übernimmt die Kundschaft ab jetzt selbst. Ingwer ich weiß nicht, ob die Leute da mitmachen. Hans, öffne die Tore des Lagers. Anfang der er Jahre ist Selbstbedienung, also, sich die Ware selbst aus dem Regal zu nehmen, noch ein Fremdwort. Einige Supermarktbetreiber, wie z.b. die Aldi Brüder aus Essen, experimentieren damit. Aber in einem Möbelhaus ist Selbstbedienung eine geradezu unerhörte Idee. Aber das Konzept spart Zeit, Personal und Kosten. Und die Menschen machen mit. Ingwer Kamprad findet damit die fünfte und letzte Säule des Ikea kon der Lagerverkauf. Es ist der Durchbruch. Ab jetzt ist Ikea kein Versandunternehmen mehr, sondern eines der ersten Möbelhäuser mit Selbstbedienung. Der Ikea Neubau in Kunggens Kova wird ein voller Erfolg und markiert die Geburt des modernen Ikea. Ingwer Kamprad hat mit seinen fünf Säulen ein weltweit einzigartiges Verkaufskonzept entwickelt. Ersten Der direkte Verkauf vom Hersteller. Zweit die großen Möbelhäuser in Randlagen. Dritte die flachen Pakete und die Möbel zum selbst zusammenbauen. Viertens das Design in Schweden und die Produktion im Ausland. Und fünftens der Lagerverkauf in Selbstbedienung. Ingwer Kamprad ahnt, das Möbelhaus, das er vom Bauernhof seiner Eltern aus aufgebaut hat, könnte zu einer Goldgrube werden. Nach seinem Siegeszug in Schweden will Kamprd jetzt Europa erobern. Und ein Land soll dafür der Schlüssel werden. Deutschland. Dort wird Ikea den verstaubten Möbelmarkt eiskalt überraschen und zur frechen Ikone der Studentenbewegung werden, durch ein Regal namens Billy. In der nächsten Folge wird Ingwer Kprad Deutschland erobern, mit hellem Holz und fetzigen Sprüchen. Doch die rasante Expansion wird Kamprad an seine persönlichen Grenzen bringen. Er wird versuchen, sein Erbe vor Feinden zu sichern, indem er Ikea zu einer echten Festung ausbaut. Das war Folge eins von vier von Kampf der Unternehmen über Ikea von Wandander. Wenn ihr mehr über Ikea erfahren wollt, empfehlen wir euch die Bücher Die 11 Geheimnisse des Ikea Erfolgs von Rüdiger Jungblut und Ikea 100 Seiten von Frederik und Thomas Steinfeld. Ein Hinweis zu den Dialogen, die du gehört hast. Wir wissen natürlich nicht genau, was gesprochen wurde. Alle Dialoge basieren nach bestem Wissen auf unseren Recherchen. Kampf der Unternehmen ist eine Produktion von Wandandere und Studio J, ich bin Marc, bin Puch. Und ich bin Aline Staskowiaak. Kilian Mazzorek hat die Folge geschrieben für Studio J. Produzentin Helene Feldmar, Senior Produc Aljoscha Kupsch, Executive Producer Janis Gephaparrdt. Das Sounddesign hat Lucas Leibiger gemacht, gemischt von Fabian Klinke für Wonandery. Senior Producer Patrick Fin, Executive Producer Tim Kehl, Morgan Jones und Marshall Louis.
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Die Oatly Story | Das Ende der Unschuld | 3
Veröffentlicht am: 05.11.2024
Zusammenfassung lesenFolge 3/3: Mit dem Börsengang kippt die öffentliche Meinung zu Oatly. Statistiken zur Nachhaltigkeit werden vom Unternehmen falsch wiedergegeben, Abwasserskandale, staatliche chinesische Großinvestoren und die Unfähigkeit, eigene Produktionsstätten zu bauen schaden dem Ruf. Zu allem Überfluss steigt die traditionelle Milchindustrie ins Haferdrink-Geschäft ein und jagt Oatly mit Billigprodukten große Marktanteile ab. Die Schweden stehen am Scheideweg und müssen sich neu formieren, um nic...
Folge 3/3: Mit dem Börsengang kippt die öffentliche Meinung zu Oatly. Statistiken zur Nachhaltigkeit werden vom Unternehmen falsch wiedergegeben, Abwasserskandale, staatliche chinesische Großinvestoren und die Unfähigkeit, eigene Produktionsstätten zu bauen schaden dem Ruf. Zu allem Überfluss steigt die traditionelle Milchindustrie ins Haferdrink-Geschäft ein und jagt Oatly mit Billigprodukten große Marktanteile ab. Die Schweden stehen am Scheideweg und müssen sich neu formieren, um nicht in die Katastrophe zu schlittern. +++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findest du hier: https://linktr.ee/kampfderunternehmen +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Malmö, Ende 2000 Neunzehnte in einem beliebten Steakhouse im Zentrum der schwedischen Hafenstadt herrscht Hochbetrieb. Eine junge Frau versucht, die Aufmerksamkeit des Kellners zu bekommen. Sie kann es kaum erwarten, das Restaurant zu verlassen. Ihr gegenüber sitzt ihr Vater. Sie lächelt ihm so offen es geht zu. Nur ihm zuliebe ist die Veganerin heute abend hier. Ich weiß, wie sehr du leidest. Wir hätten auch woanders hin Papa, das ist dein Lieblingsrestaurant. Aber du findest ja hier kaum was auf der Speisekarte. Sich vegan zu ernähren ist auch eine prima Ausrede, ständig pommes zu essen. Ihr Vater lächelt hinter seiner kleinen runden Brille. Alles Gute zum Geburtstag. Endlich kommt der Kellner zum Abrechnen an ihren Tisch. Die junge Frau bezahlt. Dann hilft sie ihrem Vater in seine Jacke. Ihr Blick fällt auf einen der großen Tische in ihrer Nähe. Dort sitzen ein paar Anzugträger vor enormen Rib Ice Steaks und Biohumpen. Sie will gerade mit den Augen rollen, als sie einen der Männer erkennt. Das kann doch nicht wahr sein, denkt sie. Tony Peterson, der Geschäftsführer von Oatly. Das ist mein Chef. Was macht der denn hier? Scheint ein Geschäftsessen zu sein. Dass ihr Vorgesetzter bei Oatly kein Veganer ist, weiß die junge Frau. Das geht auch gerade in den sozialen Medien rum. Viele fragen sich, warum so jemand im Haferfeld ein Loblied auf veganen Milchersatz singt. Aber dass er jetzt seine Business Meetings im Steakhouse abhält, geht ihr persönlich einen Schritt zu weit. Vielleicht ist der Herr auch nur pommes. Der hat gerade auf einer Konferenz erzählt, wie wichtig es ist, sich pflanzenbasiert zu ernähren. Ach, Häschen, kein großes Unternehmen ist genau das, was es vorgibt. Wir erzählen uns alle nur gegenseitig Geschichten. Die Oatly Mitarbeiterin bemerkt, wie ihr Vater sich bei ihr unterhakt und sie sanft in Richtung Tür dreht. Sie weiß, dass er recht hat und auch, dass ihr Chef machen kann, was er will. Doch sie kann nicht anders. Sie ist desillusioniert und ein bisschen enttäuscht. Oatly ist anscheinend doch nur ein Unternehmen wie alle anderen zweitausendein. In den sozialen Medien wächst die Stimmung gegen Oakley. Die Kritik an den Lieferschwierigkeiten, die Investitionen des chinesischen Staates und Die Zweifel an der Klimafreundlichkeit ihrer Hafermilch bestimmen die Diskussion. Es gibt Vorwürfe, dass Oatly Statistiken zur eigenen Ökobilanz verzerrt. Vom einstigen Ziel, eine transparente, faire Firma zu sein, scheint das Unternehmen für die Öffentlichkeit weit entfernt zu sein. Und noch etwas nährt die Zweifel an Oatlys. Selbstinszenierung. Das Unternehmen hat sich vorgenommen, in dem Land die Wende zu nachhaltiger Wirtschaft einzuläuten, das als größter Umweltverschmutzer der Welt gilt. Oatly will den chinesischen Markt erobern. Ein Plan, der nicht nur Oatlys Kritikern ein ganzes Stück zu ehrgeizig erscheint. Ich bin Marc Ben Puch und das ist Kampf der Unternehmen von Wondery. Nach Jahren des wirtschaftlichen Wachstums und steigender Beliebtheit steht Oatly zum Ende der er Jahre am Scheideweg. Oatly hat eigenhändig einen neuen Markt geschaffen. Allein in Deutschland ist die Anbaufläche für Hafer in 10 Jahren um 15 % gestiegen. Auch Oatlys Umsatz steigt trotz der Liefer und Imageprobleme scheinbar unaufhaltsam. Zweitausendein. Allein von 2018 auf 2019 verdoppelt er sich von 95 auf fast €200 Millionen. In Deutschland sind sie Marktführer mit einem Anteil von 40 % unter Hafermilchanbietern. Weltweit beschäftigen sie inzwischen über 500 Mitarbeitende. 2019 verbucht Oatly zum ersten Mal seit dem Relaunch unter Geschäftsführer Tony Patterson keine Verluste. 2020 will das Unternehmen die Profitzone erreichen. Zweitausendein. Der hafer Trend ruft aber auch immer mehr Konkurrenz auf den Plan. Oatly muss Wege finden, um der Nachfrage entsprechen zu können und gleichzeitig Zukunftsvisionen entwickeln. Das ist Folge drei. Das Ende der Unschuld. Hongkong 2019. Auf der Iris Messe für Fitness und Wohlbefinden treffen an diesem Montagmorgen die ersten Gäste ein. Oakley Geschäftsführer Tony Patterson ist persönlich mit einem Assistenten vor Ort. Der chinesische Markt hat oberste Priorität und ist somit Chefsache. Er setzt ein freundliches, unbestimmtes Lächeln auf und freut sich, als die Vertreterin vom Nachbarstand zu ihm herüberkommt. Na, wie läuft es für eure Fleischersatzprodukte in China? Gut. Es gibt viel Interesse, ein paar Gespräche. Die finden es super, dass man bei Ersatzprodukten die Qualität besser kontrollieren kann als bei tierischen Produkten. Oh, hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Wer ist denn so interessiert? Hauptsächlich fast food Ketten, aber alles noch nicht spruchreif. Alle wollen wissen, wann wir endlich Schweinefleischersatz herstellen. Petersen nickt. Er weiß, dass sich ausländische Firmen aus dem Lebensmittelbereich eng an den Ernährungsgewohnheiten der Länder orientieren müssen, in die sie expandieren wollen. Petterson bemerkt den skeptischen Blick der Vertreterin. Sie mustert ein chinesisches Schriftzeichen am Otli stand. Was soll das eigentlich heißen? Das haben wir erfunden. Es bedeutet vegane Milch. Ihr habt ein eigenes Schriftzeichen erfunden? Wir hatten befürchtet, dass sonst niemand hier versteht, was wir verkaufen. Kein Mensch hier kennt Hafermilch. Dann kommen die ersten Besucherinnen und Besucher an die Stände der beiden. Freundlich gießt Petterssons Assistent den Interessierten einen Becher Hafermilch ein. Die meisten nicken und scheinen von dem Ersatzprodukt angetan zu sein. Besonders wenn der Assistent erklärt, dass Oatly in Café gut funktioniert, weckt er ihr Interesse. Oatly hat Glück, dass Kaffee in China immer beliebter wird, besonders unter jungen Menschen, denn China ist traditionell eine teetrinkende Nation. Dass Hafermilch eine bessere Co Bilanz hat, hilft ebenfalls. Der Wunsch, sich nachhaltig zu ernähren, ist auch hierzulande unter den Jüngeren groß. Ÿousand Pettersson verabschiedet ein junges Pärchen und hat wieder kurz eine Verschnaufpause. Genau wie die Vertreterin vom Stand nebenan. Und produziert ihr hier schon vor Ort? Noch nicht. Wir überlegen, ob wir das Rezept lizenzieren, aber da ist der Vorstand ziemlich vorsichtig. Das möchte ich aber meinen. Unter uns ich höre von vielen Unternehmen, dass sie vorsichtig sind, weil sie Angst haben, dass es manche in China mit dem Copyright nicht so genau nehmen. Zweitausendein. Nicht, dass die Konkurrenz bald eine identische Hafermilch herstellt. Die Vertreterin zwinkert, lächelt und wendet sich wieder ihrem Stand zu. Doch Pettersson ist verunsichert. Wahrscheinlich wäre es eine gute Idee, hier in Asien so bald wie möglich auch eigene Produktionsstätten zu eröffnen. Doch dafür bräuchte Oatly mehr Investitionen. Mitte Jul. 2020 verkündet Oatly eine neue Finanzierungsrunde von $200 Millionen, umgerechnet mehr als €175 Millionen. Mit dabei sind eine Reihe namhafter Investoren und Promis, wie die Medienpersönlichkeit Oprah Winfrey, Rapper Jay Zs Entertainment Unternehmen ROC Nation und die Oscar Gewinnerin Natalie Portman. Der größte Anteil kommt jedoch von einer umstrittenen Investmentgesellschaft, der Blackstone Group. Blackstone ist ein Gigant, der ca. €500 Milliarden Vermögen verwaltet. Kritiker sehen in dem Unternehmen eine skrupellose Vereinigung anonymer Investoren, die ohne Rücksicht auf Verluste Unternehmen kauft und verkauft. Die Skandale rund um Blackstone reichen von Vorwürfen der Kinderarbeit in US amerikanischen Tierschlachtbetrieben, Missbrauch von Kundendaten, Abholzung des brasilianischen Regenwaldes und Mietwucher in den USA und Europa. Dass Blackstone Chef Stephen Schwartzman einer der wichtigsten Großspender für Donald Trumps Wahlkampagne ist, kommt bei der Oatly Fangemeinde überhaupt nicht gut an. Doch Oatly sieht scheinbar keine andere Möglichkeit. Das schwedische Unternehmen ist in Geldnot und muss dringend in neue, teure Produktionsstätten investieren. Auch die Fabriken, die es schon gibt, funktionieren bei weitem nicht perfekt. Die Standorte in den USA verursachen immer noch zu viele Kosten. Für die bisherigen Fans von Oatly scheint das Unternehmen ist dabei, seine Seele zu verkaufen. Erst recht, als deutlich wird, dass sie nach der Finanzierungsrunde den Börsengang ins Auge fassen. Malmö, 20. Mai. 2021. Im Hauptquartier von Oatly sitzt Geschäftsführer Tony Patterson in seinem Büro. Hinter ihm hängt ein großes Werbeplakat des Unternehmens. Außer Patterson sind ein Maskenbildner, eine Kamerafrau und ein Tonassistent im Raum. Alle außer dem Chef tragen Maske. Die Covid Pandemie verhindert, dass Petterson heute einen großen Auftritt auf der anderen Seite des Atlantiks, in New York City hat. Oatly ist heute an der Wall Street gestartet. Der schwedische Hafermilchhersteller ist nun ein börsennotiertes Unternehmen. Alle wichtigen Nachrichtensender wollen ein Statement von Petterson. Deshalb haben er und sein Team ein provisorisches Studio eingerichtet. Von hier aus wird der CEO in unzählige Nachrichtensendungen weltweit geschaltet. Auf dem Monitor vor sich sieht Pettersen, dass es gleich weitergeht. Er setzt sein sympathisches Lächeln auf. Wir schalten nun zu Oatly CEO Tony Peterson. Herr Peterson, sie sind im Aufwind. Der Umsatz in China hat sich in einem Jahr verfünffacht. Jetzt der beeindruckende Börsenstart. Es läuft gut, oder? Wir sind begeistert. Unser Geschäft läuft auf drei Kontinenten hervorragend, und mit diesem Start können wir weiter wachsen. Es ist bekannt, dass die Nachfrage nach Oatly ihre Produktionskapazitäten übersteigt. Was haben sie da geplant? Wir mit dem Kapital, das uns jetzt durch den Börsengang zur Verfügung steht, werden wir bald in der Lage sein, diese Lücken zu schließen. Gerade haben wir in Utah eine zweite Fabrik für die USA eröffnet. Eine weitere in Texas ist in Planung. Patterson ahnt, dass auch diese Schalte ähnlich ablaufen wird wie die bisherigen zu den anderen Nachrichtensendern. Zuerst kommen die Glückwünsche zu dem erfolgreichen Start. Oatlys Aktie ist am ersten Tag an der Wall Street sofort um 20 % gestiegen und hat über €1 Milliarde generiert. Der Wert des Unternehmens liegt jetzt bei fast €10 Milliarden. Doch dann kommen die Lieferprobleme und die Konkurrenz zur Sprache. Alle Lebensmittelkonzerne haben inzwischen Hafermilch im Angebot. Sie können größere Mengen zu geringeren Preisen produzieren. Sie graben Oatly offensichtlich den Markt ab, den die Schweden eigenhändig geschaffen haben. Pettersen wappnet sich für die unausweichliche Frage Herr Peterson, zweitausendein, wie gehen sie damit um, dass Konzerne wie Danone und Nestlé inzwischen mehr Milchalternativen produzieren und verkaufen als sie. Ich sag es mal so, wir sind nicht nur im Geschäft, um ein Produkt zu verkaufen. Wir wollen die Welt verbessern. Das unterscheidet uns. Das ist ein hohes Ziel, aber so sind wir. Wir haben eine Milch spezifisch für Menschen entwickelt. Sie ist gesund und belastet die Umwelt weitaus weniger. Tony Peterson, CEO von Oatly. Vielen Dank. Gleich hier bei uns. Der gescheiterte deutsche Finanz Petersen wartet, bis seine Kamerafrau ihm das Zeichen gibt, dass die Schalte beendet ist. Dann atmet er aus und nimmt sich den Knopf aus dem Ohr. Der Maskenbildner reicht ihm ein Glas Wasser. Noch mindestens 10 solcher Schalten hat Petterson heute. Er hat es schon geahnt, doch jetzt spürt er es am eigenen Leib. Die Aufmerksamkeit, die Oatly zuteilwird, ist jetzt weitaus größer als vorher. Jeder Schritt des Unternehmens wird nun genau beobachtet werden. Und jeder Fehltritt nach dem Börsengang kann möglicherweise viele Millionen Euro kosten. Und diese Fehltritte lassen nicht lange auf sich warten. Die Fabrik in Millville produziert zwar mittlerweile wie geplant, doch es genügt nicht, um den kompletten Bedarf zu decken. Oatly kommt einfach nicht mit der Produktion hinterher. Die neu eröffnete Fabrik in Ogden im US Bundesstaat Utah hat wiederum Probleme mit den Maschinen. Währenddessen werden sie in den USA im Hafermilchsegment vom Lebensmittelkonzern H. B. Hood überholt. Auch Danone holt auf der deren Regale im Supermarkt sind schlicht und einfach immer gefüllt. Oatly muss die Umsatzprognosen nach unten korrigieren. Schnell wirkt sich das auf den Börsenkurs aus. Nach der ersten Euphorie sinkt und sinkt er. Die Stimmung im sonst meist so gut gelaunten Unternehmen ist auf einem Tiefpunkt. Wenn nicht bald die Trendwende eingeläutet wird, steuert Oatly auf eine wirtschaftliche Katastrophe zu. Malmö im Dez. 2000 21. Im großen Konferenzraum des Oatly Hauptquartiers herrscht eine seltsame Stille. Björn Oeste fragt sich, wie er anfangen soll. Alle Augen des Vorstands sind jetzt zum Ende der Sitzung auf ihn gerichtet. Rickard und ich sagen immer, je schwieriger etwas ist, desto besser. Das, was ich heute zu sagen habe, ist nicht einfach, aber es ist Zeit. Björn Oeste vermutet, dass manche Vorstandsmitglieder schon ahnen, was er verkünden wird. Sie rutschen nervös in ihren Sitzen hin und her. Eine Vorständin hebt ihre Hand. Björn, geht es hier um die Fabriken? Wir brauchen sie, das weiß ich. Aber wir bauen ja nicht eine nach der anderen, sondern wir planen momentan neun Fabriken gleichzeitig. Wir übernehmen uns. Ein paar davon gibt es ja schon. Ja, aber die funktionieren nicht. Der Vorstand beginnt zu diskutieren, wie man Dinge hätte besser machen können, ob Oatly zu schnell gewachsen ist, ob man zu sehr auf das Image und zu wenig auf die Produktion geschaut hat. Österreich sieht dem Ganzen etwas unbeteiligt zu. Er spürt, dass er die emotionale Bindung zu dem Unternehmen, das er mit seinem Bruder gegründet hat, schon länger verloren hat. Es wäre in meinen Augen an der Zeit, das patentierte Rezept vielleicht mit anderen zu teilen, die dann in Oatlys Auftrag produzieren. Sonst schafft Oatly das nicht. Du sagst immer Oatly, das klingt so fremd. Sonst hast du doch immer wir gesagt und von uns gesprochen. Oatly ist heute ein anderes Unternehmen. Die Investorinnen und Investoren haben bestimmte Interessen. Die kann ich nicht mehr zu 100 % teilen. Ich werde zum Jahresende aus dem Vorstand ausscheiden. Liste steht auf und signalisiert damit allen, dass dies sein letztes Wort ist. Doch er wird den Raum als letzter verlassen. Wer eine Frage hat, soll sie ihm stellen. Er will nicht den Eindruck erwecken, dass er verärgert ist. Es ist einfach nur an der Zeit, ein Kapitel zu beenden und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Ideen, die über Oatly hinausgehen, hat Österreich genug. Er merkt, wie befreit er sich plötzlich fühlt. Die Zeit, in der die Österreich Brüder die Geschicke von Oatly aktiv mitbestimmt haben, ist zu Ende. Gerade in einer Zeit, als sich die Probleme häufen wie nie zuvor. Ÿousand nach dem erfolgreichen Start an der Börse ist die Aktie nur noch gefallen. Sie ist Ende 2021, ein halbes Jahr nach dem Börsenstart, nur noch halb so viel wert wie ihr Startpreis. Schuld daran sind auch Berichte, dass Oatly versuche, seine Anlegerinnen und Anleger mit geschönten Bilanzen zu täuschen. Die anhaltenden finanziellen Belastungen, überhöhte Investitionsausgaben und die Probleme bei der Entsorgung der Abfälle stehen besonders im Fokus. Oatlys Ruf hat sich in kürzester Zeit komplett gedreht. Zu der Beteiligung eines chinesischen Staatskonzerns und der als moralisch und politisch fragwürdig empfundenen Investmentfirma Blackstone kommen nun Vorwürfe des Greenwashings. Oatly reagiert gewohnt gelassen. Das Unternehmen behauptet, weiterhin nachhaltig zu produzieren und transparent zu kommunizieren. Es kündigt an, entsprechende Vorwürfe zu prüfen und konkrete Zahlen vorzulegen. Zweitausendein doch der Ruf an der Fan Basis, die Oatly zu einer coolen internationalen Lifestyle Marke gemacht hat, ist fürs erste ruiniert. Auch im operativen Geschäft läuft es für Oatly schlecht. Selbst wenn ihre Fabrik in Millville inzwischen planmäßig produziert. Ihre zweite Produktionsstätte in den USA läuft noch immer nicht wie geplant. Das erhöht den Druck in ihrem wichtigsten internationalen Markt erheblich. Frühling 2022 im US Bundesstaat Utah. Vor der beeindruckenden Kulisse der Rocky Mountains glänzt die Kleinstadt Ogden im sonnigen Tauwetter. Die Abgesandte aus der Oatly Unternehmenszentrale in Philadelphia würde lieber spazieren gehen, als die Produktionsstätte zu besuchen. Doch sie hat keine Wahl. Sie muss Ordnung in dieses Chaos bringen. Zu lange hat Oatly die Planung und Wartung der Fabrik in Ogden immer wieder wechselnden externen Beratern überlassen. Jetzt ist sie hier zum ersten Mal als neu ernannte Projektmanagerin vor Ort. Es ist das reinste Desaster. 2018 hatte Oatly die alte Halle gekauft. Der Plan war, sie für $50 Millionen zur Produktionsstätte umzubauen. Zweitausendein. Als die Fabrik im Mär. 2021 endlich öffnete, hatte sie über $100 Millionen verschlungen und funktionierte nicht richtig. Die Projektmanagerin zeigt einem ausdruckslosen Sicherheitsmitarbeiter ihren Ausweis und betritt die Fabrikhalle. Es ist seltsam still. Hallo? Sie folgt der stimme in einen Pausenraum und kann kaum glauben, was sie sieht. An einem Tisch sitzen mehrere Mitarbeiter über einem Brettspiel. Ein anderer scheint einen Film auf dem Handy zu streamen. Darf ich mal wissen, was hier gespielt wird? Monopoly. Ein Mann rafft sich vom Tisch auf und reicht ihr gut gelaunt die Hand. Ich bin der Fabrikleiter. Zweitausendein. Wir haben telefoniert. Wir versuchen ja, alles mit Humor zu nehmen. Gehen wir eine Runde? Sehr gern. Darf ich mal wissen, warum die Maschinen stillstehen? Die Rohre sind mal wieder gebrochen, aber die Leute, die sie reparieren, kommen erst morgen. Allerdings funktioniert die Maschine, deren Rohr kaputt ist, nicht richtig, weshalb das Rohr überhaupt erst kaputt gegangen ist. Die Managerin schüttelt den Kopf. Das kann doch alles nicht wahr sein, denkt sie. Sie vermutet fast, dass der Hersteller der Maschinen sich rächen will. Oatly hatte dessen Bezahlung an bestimmte Etappen bei der Installation des Equipments gebunden. In der Pandemie war es zu Engpässen gekommen. Oatly hatte nicht bezahlt. Es hatte ernsthafte Unstimmigkeiten gegeben. Die Managerin war der Meinung, dieser Streit sei geklärt. Dass die nordamerikanische Unternehmenszentrale von Oatly über 3000 km von der Fabrik entfernt an der Ostküste liegt. Zweitausendein erschwert allerdings die persönliche Kommunikation. Hier in Utah regelt man geschäftliche Angelegenheiten lieber persönlich und nicht per Videocall. Eigentlich ist es nicht so schlimm, dass die Maschinen nicht gehen. Wie bitte? Diese Woche wird kein Hafer geliefert. Warum denn nicht? Der Fabrikleiter zuckt mit den Schultern und schaut sich um, als könnte jemand in der Nähe sein, der das wüsste. Dann lächelt er. Die Projektmanagerin verständnis Ÿousand und ein bisschen mitleidig an. Das wird schon. Kann ich sonst noch etwas für sie tun? Die Oldly Managerin schüttelt den Kopf. Der Fabrikleiter gibt ihr die Hand und geht zurück in den Pausenraum. Sie sieht, wie er und die anderen Mitarbeiter ihr Monopoly Spiel wieder aufnehmen. Dann dreht sie sich um und beschliess diese Katastrophe muss unbedingt aufgearbeitet werden. Am besten mit einer Untersuchungskommission. Acht Jahre nachdem Tony Petersen als Geschäftsführer bei Oatly das Ruder übernommen und die Marke weltberühmt gemacht hat, ist eines unü er ist überfordert. Bisher war Pettersson immer an seinen Herausforderungen gewachsen. Doch ein Jahr nach dem Börsengang ist die Aktie um 80 % gefallen. Trotz des schlechten Kurses, explodierender Kosten, der Imageprobleme, einer schlechten Haferernte und der Lieferschwierigkeiten wächst der Umsatz von Oatly weiter, wenn auch nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Für den Großteil der Kundschaft ist Oatly weiterhin der beste und beliebteste Milchersatz. Die Marke profitiert nur nicht so stark, wie ihre Investoren es gerne hätten. Um sie zufriedenzustellen, will Oatly seine Ausgaben um bis zu 25 % senken. Dafür plant der Hafermilchhersteller, Arbeitsplätze in der Unternehmenszentrale und in den verschiedenen Abteilungen in Europa, dem nahen Osten und Afrika abzubauen. Tony Patterson soll außerdem Unterstützung bekommen. Dem CEO wächst das Geschäft scheinbar über den Kopf. Er würde sich gerne wieder auf die Marke konzentrieren und die Kontrolle über die internationalen Geschäfte abgeben. Malmö, Frühjahr 2022. Zweitausendein in der Unternehmenszentrale von Oatly brennt am späten Samstagnachmittag nur noch auf einer Etage Licht. Im weitläufigen Pausenbereich für die Mitarbeitenden blättert Tony Patterson durch eine Mappe mit potenziellen Kandidaten und Kandidatinnen für zwei wichtige Positionen bei Oatly. Die des chief operating Officers wird neu besetzt, eine andere neu die des global presidents. Neben Patterson sitzt Eric Mellul, der Vorstandsvorsitzende von Oatly. Die beiden nehmen sich zum wiederholten Mal abseits des Tagesgeschäfts Zeit, um über die Zukunft des Unternehmens nachzudenken. Patterson schaut ins Dunkel vor dem Fenster und sieht in der Scheibe nur seine Reflexion. Er sieht erschöpft aus, aber er will auch endlich Kandidaten finden, die ihn in der Führungsriege unterstützen können. Eric, ich würde so gerne mal wieder einfach nur Ideen brainstormen. Das machst du auch bald wieder. Schau mal, wie wäre es mit der hier? Die hat schon abgesagt. Keine Ahnung, warum die noch in deinem Ordner ist. Seit Monaten sind die beiden auf der Suche nach der richtigen Besetzung. Es muss jemand mit langjähriger Erfahrung in der Lebensmittelindustrie sein. Am besten in einem globalen Konzern. Jemand, der weiß, wie die Geschäfte auf dieser Ebene laufen. Patterson sieht in den Heftern Menschen, mit denen er früher niemals zusammengearbeitet hätte. Alle tragen scheinbar die gleichen Anzüge und lächeln auf dieselbe mechanische Art. Vielleicht ist er aber auch ungerecht, denkt er sich. Schon ironisch, oder? Vor acht Jahren habt ihr gezielt jemanden gesucht, der keine Ahnung von Big Business hat. Und jetzt suchen wir einen skrupellosen Anzugträger. Oh, vielleicht nicht skrupellos, vielleicht einfach einen lieben Anzugträger. Guck mal, er hier. Der passt doch auf die Beschreibung. Petersen hat die Kandidaten alle gefühlt schon zehnmal unter die Lupe genommen. Aber ja, jetzt, wo der Vorstandschef es sagt, fällt es ihm auch Daniel Ordonez sieht nicht nur nett aus, er bringt auch genau die Erfahrung mit, die Oatly sucht. Der Argentinier ist seit dreiig Jahren im Lebensmittelsektor tätig. Lange Zeit war er bei Coca Cola, aktuell ist er bei Danone für pflanzenbasierte Milchersatzprodukte wie Alpro und Circ zuständig. Zweitausendein und hat mit ihnen erfolgreich neue Märkte erschlossen. Der ist natürlich der erklärte Feind, oder? Ob der zur Konkurrenz wechselt, fragen kostet nichts. Den abzuwerben bestimmt schon. Das lass mal meine Sorge sein. Patterson und der Vorstandschef sind sich wenn er annimmt, könnte Ordonez das operative Geschäft von Oatly übernehmen. Jetzt brauchen die beiden nur noch einen global president, der zu ihm passt. Patterson tauscht seinen Ordner mit dem des Vorstandschefs und die beiden blättern wieder los. Im APR. 2022 gibt Oatly zwei neue Personalien bekannt. Daniel Ordonez wird neuer chief operating officer global president für Jean Christophe Latin, der seit dreiig Jahren in Führungspositionen beim Schokoladengiganten Mars arbeitet. Sofort beginnt die Wirtschaftspresse zu spekulieren, ob dies nicht der Anfang vom Ende der Ära Tony Petersen ist. Es ist ein unberechenbares Wagnis, Urgesteine der konventionellen Lebensmittelindustrie ins Boot zu holen. Spätestens jetzt wird auch den letzten klar werden, dass Oatly nicht mehr das kleine, unschuldige Unternehmen vom Land ist. Es will in einer Liga mit internationalen Konzernen spielen. Dass diese Strategie aufgeht, ist alles andere als garantiert. Und nach dem Imageverlust und dem verpatzten Börsengang hängt Oatlys Schicksal schon jetzt am seidenen Faden. Malmö, Mitte 2023. Das frische Licht eines Sommermorgens durchflutet die neue Unternehmenszentrale von Oatly. Ideale Bedingungen für das Fotoshooting wegen dem Jean Christophe Latin heute extra früher gekommen ist. Er kennt die großen offenen Räume inzwischen gut. Die mit viel Glas, Holz, Beton und Stahl modernisierte ehemalige Industrieruine, die nach drei Jahren unendlich bezugsfertig ist. Seit einem Jahr ist Flatin global president des Hafermilchherstellers. Neben ihm sucht eine Fotografin nach den besten Hintergründen, vor denen er und Geschäftsführer Tony Pettersson gleich posieren werden. Obwohl noch Geschäftsführer, muss Flatin sich erinnern, fällt es dir eigentlich schwer, Toni? Im Gegenteil. Ich weiß, du bist genau der Richtige für den Job. Und das alles hier, das ist eine neue Phase von Oatly. Das nächste Level. Flatin weiß, dass Pettersen recht hat. Seit er und der neue chief operating Officer Ordonez im Unternehmen sind, hat sich einiges schon zum Besseren gewendet. Sie haben die Organisationsstruktur von Oatly vereinfacht, überflüssige Stellen gestrichen. Außerdem arbeitet das Unternehmen in allen Bereichen viel kosteneffizienter, ist untereinander besser vernetzt und kümmert sich um seine bestehenden Märkte. Statt in immer mehr Ländern wieder einen Hype zu entfachen, zumindest theoretisch, kann das Unternehmen so in Zukunft wachsen und einen ordentlichen Profit abwerfen. Es ist nur logisch, dass Flatin der neue CEO wird. Er ist froh, dass Pettersen den Übergang so gut verkraftet. Er hat so etwas in seinen dreiig Jahren in dieser Branche auch schon anders erlebt. Weißt du, Toni, manche scheidenden CEOs muss man mit mehreren Leuten aus dem Büro drücken. Zweitausendein, weil sie sich mit den Fingern im Türrahmen festkrallen. Glaub mir, ich bin ehrlich gesagt erleichtert. Flatin sieht, dass die Fotografin zufrieden die Fotos auf dem Display ihrer Kamera durchklickt. Dann stößt Daniel Ordonez zu ihnen. Gemeinsam mit dem COO nehmen die drei für die Fotos zur Pressemitteilung vor all den Orten Aufstellung, die Petterson in seiner Ära mitgeschaffen hat. Die Abteilung für Gedankenkontrolle und dann die Theke der Not Milk Bar. Flatin nimmt sich vor, zu überdenken, ob diese in dieser Form bestehen bleiben. Er und die anderen beiden stehen nebeneinander vor der Theke und wissen nicht so recht, wohin mit sich. Die Fotografin setzt an, doch dann senkt sie die Kamera wieder. Vielleicht so ein bisschen lockerer, kumpelhafter. Flatin steckt eine Hand in die Hosentasche, aber er kommt sich wie ein schlechter Schauspieler vor. Allein, dass er hier heute mit einer Strickjacke und nicht im Jackett fotografiert wird, ist ihm ein bisschen unangenehm. Dann spürt er auf einmal einen Arm auf seiner Schulter und merkt, wie Toni Petersen ihn und auf der anderen Seite Ordoñez an sich zieht. Na bitte, und jetzt alle Wiegen, schies, wiegen, schieße. Das Fotoshooting ist beendet. Flatin schüttelt Peterson die Hand, der sich daraufhin von Ordoñez verabschiedet und dann leichten, federnen Schrittes geht. Flatin schaut Ordoñez an und zuckt lächelnd mit den Schultern. Unter dem neuen Geschäftsführer und dem neuen Manager für das operative Geschäft stabilisiert sich Flatin und Odoñez haben nicht nur Kosten gesenkt und Personal abgebaut, sie haben die Pläne für mehrere neue Produktionsstätten auf Eis gelegt. Anstelle dessen haben die beiden dafür gesorgt, dass Oatly seine Produktionsprozesse nicht mehr allein bewältigen muss. Das Unternehmen hat mehrere Arbeitsschritte ausgelagert. Dazu gehören z.B. die Fabrik in Ogden im US Bundesstaat Utah und eine weitere im Aufbau befindliche Anlage in Texas. Für umgerechnet fast €90 Millionen verkauft Oatly diese an den kanadischen Lebensmittelhersteller Yaya Foods. Die beiden Unternehmen vereinbaren ein Hybridmodell und teilen sich die Produktion der Hafermilchprodukte. Oatly überlässt jetzt vermehrt Partnern die Produktion. Um Vertrieb und Marketing kümmern sie sich weiter selbst. Die Herstellung des Enzyms, das Oatly die cremige Konsistenz gibt, bleibt allerdings weiterhin in Hand der Schweden. Auch wenn sich die Veränderungen bisher noch nicht positiv auf den Aktienkurs auswirken, sind zumindest weitaus bessere Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen. Hongkong im Sommer 2024. Von einem Balkon in den obersten Stockwerken eines exklusiven Apartmentgebäudes schaut Rickert Oeste in die schwindelerregende Tiefe. Er genießt die chaotische Metropole, auch wenn sie dreckig, überfüllt und eigentlich auch immer laut ist. Von Zeit zu Zeit geht sie ihm auf die Nerven und er reist mit seiner Frau für ein paar Wochen zurück aufs Land in Südschweden. Noch lange halten sie es da nie aus. Neben Rickhard Oeste steht sein Bruder Björn. Er besucht ihn oft, wenn es die Zeit erlaubt. Beide haben mit dem operativen Geschäft bei Oatly nichts mehr zu tun, ihnen gehören nur noch gut 4 % des Unternehmens. Na Rickard, denkst du noch oft an Oatly? Eigentlich nicht. Ich habe zu viele andere Sachen um die Ohren. Ach komm, du kannst mir nicht sagen, dass es dich kalt lässt, was mit dem Unternehmen passiert. Rickard dreht sich zu seinem Bruder und sieht ihm in die Augen. Es ist ihm wichtig, dass er versteht, dass er es ernst meint. Björn als wir an die Börse gegangen sind, haben wir über alles die Kontrolle verloren. Seitdem habe ich damit abgeschlossen. Rickert Öster erinnert sich an den Start ihrer Aktie, wie die Meldungen um die Welt gingen, dass die Brüder nun gemessen an ihren Anteilen zusammen fast eine halbe Milliarde Euro wert wären. Die Euphorie war schnell verflogen. Und dann blieb nur eine Erkenntnis. Oatly ist nun scheinbar ein unpersönliches, grundtief kapitalistisches Unternehmen, das sich dem Markt und seinen Investorinnen und Investoren unterwerfen muss. Aber auch jetzt, mit Ende 70, arbeitet Rickert Österreich weiter an Lebensmittelinnovationen, die er dann mit seinem Bruder vermarktet. Aktuell ist das good idea, ein Softdrink mit Aminosäuren, die die Insulinrezeption verbessern. Zweitausendein. Trinkt man ihn eine halbe h vor einer Mahlzeit, senkt er den Blutzuckerspiegel um bis zu 25. %. Jetzt hat Rickert Özte wieder etwas ausgeheckt. Verschmitzt stupst er seinen Bruder an. Pass auf, Björn. Willst du mal meine neueste Idee probieren? Klar, immer her damit. Rickert Özte öffnet den kleinen Kühlschrank auf dem Balkon und holt eine undurchsichtige Flasche hervor. Er sieht die Skepsis im Blick seines Bruders, doch er nickt ihm zu. Vertrau mir. Er schaut gespannt zu, wie Björn vorsichtig einen kleinen Schluck von der Flüssigkeit nimmt. Dann beginnen dessen Augen zu leuchten und er setzt an, um die ganze Flasche zu leeren. Nein, nicht alles auf einmal. Warum? Was passiert dann? Ach, gar nichts. Ich mach nur Spaß. Schmeckt es? Total. Was ist das? Übertrieben geheimnisvoll. Sie triggert Österreich sich um, als könne jemand zuhören. Dann geht er mit seinem Bruder ins Wohnzimmer. Also pass auf. Das von den Brüdern Björn und Rickhard Oeste gegründete Unternehmen ist heutzutage besser aufgestellt als je zuvor. Die verschiedenen Produktionsprozesse sind auf mehrere Schultern verteilt. Die Verantwortung für die einzelnen Abläufe lastet nicht nur auf Audley selbst. Unter der neuen Führungsriege hat das Unternehmen alte Partnerschaften zu Coffeeshops gestärkt und ist neue Kooperationen eingegangen. Unter anderem mit Tankstellen, Restaurants und Hotelketten, aber auch großen Events wie dem wichtigsten deutschen Filmfestival, der Berlinale, und diversen Baseballstadien in den USA. Kontinuierlich werden neue Produkte entwickelt. Auch den witzig frechen Ansatz seiner Werbung hat sich das Unternehmen bewahrt, auch wenn diese heutzutage weitaus weniger kontrovers sind. Oatly hat Initiativen für nachhaltige Landwirtschaft gestartet. Es ist in vielen Erhebungen noch immer die bekannteste und beliebteste Marke von Hafermilch. An der Börse zeigt all das aber noch keine Wirkung. Der Wert der Oatly Aktie liegt weiterhin im Keller. Sollte er sich nicht erholen, könnte das Unternehmen von einem der Lebensmittelkonzerne aufgekauft werden, gegen die es einst selbst angetreten ist. Doch Expertinnen und Experten sind vorsichtig optimistisch. Sie rechnen damit, dass der Wert der Aktie wieder steigen wird und aus Oldly mit ein bisschen Glück und Geschick doch noch ein profitables, eigenständiges Unternehmen werden kann. Eins ist aber das Image und die Beliebtheit der Marke Oatly sind zum jetzigen Zeitpunkt so wertvoll, dass es Oatly in der einen oder anderen Form weitergeben wird. Hallo Leute. Neuigkeiten. Feelings kommt jetzt zweimal eine Woche. Einmal Feelings normal und jetzt kommt der Knaller. Immer montags kommt Feelings privat. Da können wir miteinander quatschen. Pass auf, ich gebe euch jetzt meine private Telefonnummer für Berlin 577 99. Da könnt ihr mich jetzt ab sofort anrufen, dann spreche ich immer mit euch. Wir hören uns Feelings privat. Mein Name ist übrigens Kurt Krömer. Abonniere einfach Feelings. Das war Folge drei von drei von Kampf der Unternehmen über Oatly von Wondery. Wenn du mehr über Oatly erfahren willst, empfehlen wir dir die Funkdokumentation Der tragische Absturz von Oatly von Jakob Arnold und Jakob Schreiber. Ein Hinweis zu den Dialogen, die du gehört hast. Wir wissen natürlich nicht genau, was gesprochen wurde. Alle Dialoge basieren auf bestem Wissen auf unseren Recherchen. Kampf der Unternehmen ist eine Produktion von Wondery und Studio J. Ich bin Mark Ben Puch. Und ich bin Aline Staskowiak. Tom Erhard hat die Folge geschrieben für Studio J. Produzentin Helene Feldmayer, Senior Producer Aljosha Kupsch. Executive Producer Jannis Gebhardt. Das Sounddesign haben Sofian Auder und Fanny Huda gemacht, gemischt von Fabian Klinke, Phil Senior Producer Patrick Fina. Executive Producer Tim Kehl, Morgan Jones und Marshall Louis. Zweitausendeinundzwanzig.