Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste Zusammenfassung
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Der Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste Podcast
Der Podcast "Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste" entführt seine Hörer in die faszinierende und oft verborgene Welt der Geheimdienste. Jede Episode beleuchtet einen realen Fall, der das geheime Wirken dieser Organisationen ein Stück weit enthüllt.
In der ersten Staffel stand das komplexe Geflecht der deutschen Geheimdienste im Mittelpunkt, während Staffel zwei die internationalen Geheimdienste unter die Lupe nahm. Jetzt, in der aktuellen Staffel, richtet "Dark Matters" den Fokus auf die Menschen hinter den Kulissen: die Agenten. Hörer erfahren spannende Details über deren Arbeitsweise, die Kunst der Tarnung, den Nervenkitzel des Verrats und die dunklen Schatten von Mord, die manchmal über dieser geheimnisvollen Welt liegen.
Die ARD-Geheimdienstexperten liefern in speziell konzipierten Hintergrund-Folgen profundes Wissen und exklusive Einblicke, die das Verständnis für die komplexen und oft mysteriösen Vorgänge innerhalb der Geheimdienste vertiefen. Mit einer neuen Doppelfolge jeden Mittwoch bietet "Dark Matters" kontinuierlich packende Geschichten und tiefgreifende Analysen.
Produziert von BosePark Productions und in Zusammenarbeit mit SWR3 und rbb24 Inforadio, ist dieser Podcast nicht nur für Geheimdienst-Enthusiasten ein Muss, sondern für alle, die sich für die verborgenen Mechanismen unserer Welt interessieren. Er ist zugänglich über die ARD Audiothek, SWR3.de und überall dort, wo es Podcasts gibt, und verspricht ein Hörerlebnis, das die Neugier weckt und den Blick hinter verschlossene Türen erlaubt.
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Der Fall Kabuls und die Rettung in letzter Sekunde
Veröffentlicht am: 05.11.2024
Zusammenfassung lesenSonntag, 15. August 2021. Afghanistan ist ohne Regierung, ohne jede Kontrolle. Eine Endzeitstimmung liegt über ganz Kabul. Die Taliban stehen kurz vor der Eroberung der Hauptstadt – genau 20 Jahre, nachdem die westlichen Verbündeten unter Leitung der US-Amerikaner Afghanistan von ihnen befreit haben. Nun haben sich die radikalen Islamisten innerhalb kurzer Zeit Provinz um Provinz zurückgeholt. Damit steigt der Druck. Für die verbliebenen Vertreter aus westlichen Botschaften, die Militärs ...
Sonntag, 15. August 2021. Afghanistan ist ohne Regierung, ohne jede Kontrolle. Eine Endzeitstimmung liegt über ganz Kabul. Die Taliban stehen kurz vor der Eroberung der Hauptstadt – genau 20 Jahre, nachdem die westlichen Verbündeten unter Leitung der US-Amerikaner Afghanistan von ihnen befreit haben. Nun haben sich die radikalen Islamisten innerhalb kurzer Zeit Provinz um Provinz zurückgeholt. Damit steigt der Druck. Für die verbliebenen Vertreter aus westlichen Botschaften, die Militärs und Geheimdienstmitarbeiter ändert sich die Lage stündlich. Und sie wird immer auswegloser. Wie war es möglich, dass 20 Jahre Arbeit und Ausbildung in so kurzer Zeit zunichte gemacht wurden? Warum haben Geheimdienste und Bundesregierung die Lage nicht richtig eingeschätzt? Und wie lief die Evakuierung am Ende genau ab? “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” erzählt euch, wie die Machtübernahme der Taliban in Kabul für Mitarbeiter und sogenannte Ortskräfte verlief. Und wenn ihr mehr darüber hören wollt, wie Nachrichtendienste in Krisenregionen arbeiten, auch wenn es brenzlig wird, dann hört rein in die begleitende Hintergrundfolge: "Wie können Geheimdienste im Notfall reagieren?". Und das ist "Dark Matters”: In der ersten Staffel ging es um deutsche Geheimdienste, in der zweiten um Nachrichtendienste aus aller Welt. In Staffel drei tauchen wir noch tiefer ein in die Arbeit der Dienste, nehmen euch mit auf geheime Missionen, decken tödliche Machenschaften auf und zeigen auch, wie Agenten manchmal das Schlimmste verhindern. Jede Woche öffnen wir die Tür zu einem Geheimdienst ein Stück weit und schauen uns Dinge an, von denen wir eigentlich nichts wissen sollten – erzählt von Eva-Maria Lemke und den ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg und Holger Schmidt. Eine neue Folge “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” gibt es immer mittwochs in der ARD Audiothek, auf SWR3.de, rbb24inforadio.de und überall, wo ihr Podcasts hört. Und noch ein Tipp zum Weiterhören: "Unter Mördern – Leben im Gefängnis" ist ein Doku-Podcast über den Alltag in Haft. Die Journalistinnen Katja Füchsel und Teresa Sickert wollen herausfinden, wie es nach dem Urteil für die Verbrecher weitergeht. Dafür haben sie über anderthalb Jahre Gefangene in der JVA Tegel begleitet. Kann man im Knast ein besserer Mensch werden? Den Podcasts von rbb und Tagesspiegel findet ihr in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Die Hölle ist ein Ort auf der Erde, ein Ort wie dieser, denkt er, als er sich wieder diesem Gebäude nähert, das man riecht, lange bevor man es betritt. Der Hamid ka sei international Aiort in Kabul ist von so einem gewaltigen Gestank nach Schweiß, nach Exkrementen umgeben, dass es einem den Atem nimmt. Tausende harren hier aus, obwohl er normalerweise nicht viel mehr ist als eine flughafen gewordene Drehtür. Hier geht man schnell rein und schnell wieder raus. Es ist das siebte Mal, dass er Anlauf darauf nimmt, denn der Flughafen ist seine letzte Rettung. Schon von weitem hängt ein unheilvolles Rauschen in der Luft. Beim Näherkommen hört man die zigfachen Stimmen heraus, die Kinderschreie, das Weinen, die Diskussionen an den Gates mit den Marines, die den Zutritieb kontrollieren. Wie eine Menschenbradung zieht es einige hin, andere wirft es zurück. Und dann gibt es die, die in diesem Strom untergehen. Er greift die Hand seiner Kinder fester. Seine hochschwangere Frau läuft neben ihm und geht entschlossen der Brandung entgegen. Sein Herz hämmert gegen die Papiere, die er unter der Jacke trägt, eng am Körper, doppelt abgedeckt. Sein Ticket raus aus der Hölle. One way. Wir wollten nicht gucken, wir wollten einfach rein, weil. Wir haben die Situation gesehen, dass es jeden Tag schwer ist. Und für uns wird die Gefahr immer größer. Sie nähern sich dem Northgate. Die Menge wird dichter, drängender. Da passiert es. Weil er kaum sieht, wo er hintritt, verliert er einen Moment den Halt, knickt um und seine Kniescheibe springt heraus. Er schafft es gerade noch, sie wieder an die richtige Stelle zu schieben, irgendwie beide Hände zu seinem Knie zu bewegen. Der Schmerz ist so gewaltig, dass er fast ohnmächtig wird. Wenn er jetzt umkippt, dann würde ihn die Menschenmasse einfach überrennen. Es wäre lebensgefährlich. Da sind hunderte M, tausende von Menschen, von jeder Seite wird gedruckt. Die Kinder haben versucht, mich sozusagen zu retten. Mein Sohn hat mich dann mit ein paar O aufigen nicht zugelassen, dass ich einschlafede dem Moment oder in Ohnmacht gehe. Er ich brauche dich, Papa. Du bleibst hier. Man hat auch Wasser auf mich sozusagen geschüttelt. Dann bin ich bei mir wieder hingekommen. Dann konnten wir mit Hilfe ein paar andere Leute, da andere Familien uns wieder rausziehen. Da habe ich gest. Das wird unmöglich sein. Er droht in der Woge zu verschwinden. Einer, der jahrelang alles tat, um diesem Land, seinen Bürgern, dieser Ordnung zu dienen, ist kurz davor, im Chaos unterzugehen. Die Geschichte der afghanischen Ortsk, die den westlichen Nationen bei ihren Aufbauprogrammen beistanden, übersetzten, halfen und dann so schutzlos zurückgelassen wurden, als das Land zusammenbrach, gehört zu denen, die man am schwersten verkraften kann, wenn es um Afghanistan geht. Unerträglich auch der Tag, an dem 20 Jahre kämpfe, 20 Jahre Arbeit und Mühe zu Staub und Sand zerfallen. Sonntag, der fünfzehnter Aug. 2021, als Kabul wieder an die Taliban fällt und damit fassst das gesamte Land unter ihre Herrschaft gerät. Von den Geheimdiensten, von den Militärbeobachtern und vielen Experten vor Ort und anderswo völlig unterschätzt. Ich finde die Situation diesen kritischen Tagen in Kabul, die macht deutlich, dass auch Geheimdienste mit ihren Prognosen an ihre Grenzen stoßen. Auch Geheimdienste können nicht alles vorhersehen. Auch da gibt es Fehleinschätzungen, die dann eben solche Konsequenzen haben können. Dark Matters Geheimnisse der Geheimdienste ein Podcast von SWR und rbb Inforao, produziert von Bose Park productions. Hallo, ich bin Eva Maria Lemke und ihr hört Dark Matters Geheimnisse der Geheimdienste. In der ersten Staffel haben wir euch von den deutschen Nachrichtendiensten erzählt, in der zweiten die Geheimdienste anderer Länder angeschaut und jetzt in der dritten tauchen wir noch tiefer ein in diese Welt. Geheimdienste, die töten, die ihre Macht ausspielen oder aber das Schlimmste verhindern. Wir geben euch Einblicke in echte Fälle, die wirken wie ein Serienplot und in streng geheime Machenschaften, von denen ihr eigentlich nichts wissen solltet. Und dieses Mal geht es um die schicksalshaften letzten Stunden, als aus der Republik Afghanistan, dass Emirat Afghanistan wurde und die, die das hätten voraussehen müssen, die Wucht der Taliban komplett unterschätzten. Der Fall Kabuls und die Rettung in letzter S es gibt diesen Einenatz, der eigentlich fast alles über die Situation in Afghanistan, über das Ringen der Streitkräfte in dem Land sagt. Wolfgang Schneiderhahn, der lange der ranghöchste Offizier der Bundeswehr war, hat ihn in einem Interview fallen lassen. Er erinnerte sich da, wie ein Taliban Kämpfer einmal verächtlich zu ihmgt ihr habt die Uhren, aber wir haben die Zeit. Die Taliban sind Meister des Abwartens und schafften es so, 20 Jahre und astronomische Verteidigungsetats des Westens zu einer Zwischenepisode in der Geschichte des Landes herunterzustufen. Manchmal wirkt es so, als sei all das, dieser fünfzehnter Aug. 2021 der Fall Kabuls, die Wiedermachtgreifung der Taliban ganz plötzlich geschehen. Aber tatsächlich wurden die Weichen dafür schon viel früher gestellt. Es gab zwar 20 Jahre lang westliche Truppen im Land, aber ihre Präsenz wurde schon lange vorher Jahre vor dem schicksalshaften Aug. 2021 stark heruntergefahren. 2014 beenden die Truppen der NATO ihren Einsatz in Afghanistan, die sogenannte ISEF Mission. Die sollte nach dem Sturz der radikalis islamistischen Taliban 2001 die afghanische Übergangsregierung stabilisieren und natürlich auch die Taliban in Schach halten. Für die Bundeswehr war es der größte Auslandseinsatz ihrer Geschichte, der dann 2014 endete. In diesem Jahr zog der größte Teil der internationalen Truppen ab und es blieb sozusagen eine Rumpftruppe mit einem neuen Auftrag namens Resolute Support, erinnert sich ARD Geheimdienst und Terrorismusex Experte Michael Götttzenberg. Es zeichnet sich allerdings schon bald ab, dass das nicht wie geplant möglich sein wird. Die afghanische Armee war nicht gut genug ausgebildet, ausgerüstet, um alleine diesen Kampf gegen die Taliban zu führen, gegen die Aufständischen zu führen. Ein Großteil der Truppen zieht aber im Jahr 2014 trotzdem ab. Einerseits, weil westliche Regierungen unter Druck standen, diesen immer unpopulärer werdenden Einsatz zu beenden. Andererseits ging man davon aus, dass die afghanischen Sicherheitskräfte mit Unterstützung schon in der Lage sein würden, die Taliban klein zu halten. Vor Ort bleibt also lediglich diese sogenannte Resolute Support Einheit, deutsche für energische Unterstützung. Eine NATO geführte Mission in Afghanistan, die die afghanischen Sicherheitskräfte trainieren, beraten und unterstützen sollte. Das war der Auftrag. Auch die Geheimdienste der beteiligten Länder blieben vor Ort, darunter der BND, der deutsche Auslandsgeheimdienst mit einigen Mitarbeitenden. Der BND hat in Afghanistan in besonders intensiver und in besonders personalaufwendiger Form das getan war seine Aufgabe. Und sein gesetzlicher Auftrag ist nämlich, die Informationen für die Bundesregierung an Land zu ziehen, die wichtig sind, um entsprechende außen und sicherheitspolitische Entscheidungen daran zu knüpfen, sagt Bruno Karl, der Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Der Geheimdienst vor Ort soll weiterhin für Force Protection sorgen. Force Protection heißt, die Informationen zu sammeln, die dafür notwendig sind, dass deutsche Soldaten die Informationen bekommen, die sie brauchen, um sicher agieren zu können. Einerseits sicher im Sinne von Selbstschutz, andererseits aber auch sicher in der Erfüllung ihres Auftrages. Das HEt ist Aufklären dessen, was sich in diesem Land ereignet, unter anderem auch an Feindseligkeiten, Aktivitäten, Terroranschlägen, militärischen Strukturen, die gegen die sogenannten Besatzer, gegen die anwesenden Truppen des Westens gerichtet sind. Der BND soll also ein, so heißt das dann, Lagebild erstellen, um die Angehörigen der Bundeswehr zu schützen und die politischen Entscheidungsträger in Deutschland auf dem Laufenden zu halten, wie Nachrichtendienste in Krisenregionen arbeiten und auch sonst, wenn es mal brenzlig wird bei Entführungen z.B. und warum es zu diesen Lagebildern auch manchmal gehört, buchstäblich Straßenzüge abzulaufen und sich alles ganz genau einzuprägen, das erfahrt ihr von unserem Geheimdienstexperten Michael Götzchenberg in unserer Hintergrundfolge. Wenn ihr Lust habt, gleich im Anschluss. Zurück nach Afghanistan 2014. Kaum war ein Großteil der Truppen außer Landes, brachen viele mühsam erarbeitete Infrastrukturprogramme zusammen. Vieles, was in Afghanistan angestrebt jahrelang unterstützt wurde, konnte auf eigenen Beinen nicht stabil stehen. Auch weil viele Gelder, die eigentlich für die Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte vom Westen ins Land flossen, Korruptionssumpf versickerten. Die Lage am Hindukusch verschlechtert sich Jahr für Jahr und 2020 mit Donald Trump als US Präsident dann noch einmal gravierend. Die Trump Administration hat sich dann dazu entschieden, Nägel mit Köpfen zu machen und diesen Abzug aus Afghanistan sehr zu beschleunigen, sehr voranzutreiben. Man hat dann tatsächlich ein Abkommen mit den Taliban getroffen, wonach die Taliban sich verpflichteten, die internationalen Truppen nicht mehr anzugreifen, die Truppen im Gegenzug dann aber die Zusicherung gaben, dass man das Land verlassen werde. Eigentlich ist es ein Abkommen zwischen den US Amerikanern und den Taliban, was an sich schon bemerkenswert ist. Immerhin gehörten sie zu den Feinden im Kampf gegen den Terror, der da eigentlich geführt wurde. Und sie bildeten auch keine legitime Regierung. Das Abkommen regelte also den Abzug der Amerikaner. De facto bedeutet es aber für alle ausländischen Truppen, dass sie raus müssen. Also z.b. auch die Briten, die Italiener und die Deutschen, die nicht nur eine riesen Inffrastruktur, sondern hunderte Soldaten im Land hatten. Und sie müssen möglichst schnell raus, in nur 14 Monaten. Der Einsatz stand und fiel mit den US Truppen. Und alle, die dieses Abkommen dann zur Kenntnisnahmen meinten um Gottes willen, wie soll das denn gehen? Als kurz im Herbst 2020 in den USA die neue US Regierung von Joe Biden an die Macht kommt, macht sie den geplanten Abzug zwar nicht rückgängig, verschiebt aber den Termin um vier Monate nach hinten. Auf ein Datum, das Aufsehen erregt. Den elfter Sep. 2021. Genau auf den 20. Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center New York und das Pentagon in Washington, also den Ausgangspunkt für den Krieg in Afghanistan. Gleichzeitig konnte man beobachten, wie die Taliban bereits in den Provinzen eine Provinz nach der anderen sich zurückholten. Und es war ziemlich schnell klar, wo auch die Reise hingehen würde. Die Reise, von der Michael Götzchenberg hier spricht, ist die Rückeroberung zahlreicher Gebiete in Afghanistan durch die radikal islamistische Terrororganisation. Irgendwann würden sie sich auch Kabul holen, das war klar. Wie schnell es aber passieren würde, ahnte bis dahin noch kaum einer. Mein Arbeitsname bei der Bundespolizei ist Fisch. Ja, das ist eine etwas kuriose Geschichte. Fisch ist damals Sicherheitsberater der deutschen Auslandsvertretung in Kabul. Eigentlich ist er bei der GSG neun, also der Spezialeinheit der Bundespolizei, wurde aber für diesen heiklen Job ans auswärtige Amt ausgeliehen. Meine Kameraden der Bundespolizei waren dann nicht besonders kreativ beim Verteilen der Arbeitsnamen. So gesehen hat man mir dann den Namen Fisch gegeben, abgeleitet von Fischkopp. Und damit das ein bisschen kurz bleibt, hat man mich eben Fisch getauft. Und es wird nicht mit den Klarnamen gearbeitet. Fisch ist auch Anfang Aug. 2021 verantwortlich für die Sicherheit an der deutschen Botschaft in Kabul. Vor Ort leitet er ein Team von Bundespolizisten und zivilen Sicherheitsdienstleistern an. Und zu dem Zeitpunkt war es eigentlich so, dass die Provinzen durch die Taliban mehr oder weniger übernommen wurden, die Provinzhauptstädte eigentlich isoliert waren, aber noch in Regierungshand. Und dann sind vom Norden beginnend die großen Städte alle eingenommen worden und wie Domsteine gekippt. Gerade erst Masai Sharif, viertgrößte Stadt des Landes, in der bis zum Juni noch die Bundeswehr stationiert war. Die Taliban ziehen ihre Kreise um die Hauptstadt und der Ring wird immer enger. Uns wurde dann eigentlich auch bewusst in Kabul, warum sollten die Taliban vor Kabul stoppen? Aus welchem Grund? Wir gehen davon aus, dass die Taliban auch Kabul einnehmen werden. Auch die anderen Militärs in Afghanistan rechnen, damit das Kabul fallen wird, allerdings gegen Ende September. Fisch arbeitet zu der Zeit eng mit dem damaligen Leiter der deutschen Botschaft in Kabul zusammen, Jan Hendrik van Thiel. Fisch und Fantil stehen fast täglich in engem Kontakt mit dem auswärtigen Amt in Berlin. Beide geben immer wieder Sicherheitsupdates, informieren über die Lage, erklären, was passieren muss, damit auch die deutschen Botschaftsmitarbeiter weiter in Kabul sicher arbeiten können. Doch in Berlin werden ihre immer drängender werdenden Warnungen relativ gelassen aufgenommen. Ich hatte so den Eindruck, dass es so ein bisschen eine Hinhaltetakik war. Also wir konnten selbstständig keine Schritte unternehmen, um eine geplante Schließung der Botschaft vorzunehmen. Das war uns untersagt worden. In Deutschland könnte die Situation kaum anders sein als in Kabul. Irgendwie ist Sommerloch, irgendwie ist auch Wahlkampf und Irgendwie scheint es, als wolle man da ungern so ein unbeliebtes Thema wie Afghanistan zu einer großen Sache machen, während in Kabul der Druck wächst. Mein Ziel war es eigentlich, frühzeitig an den internationalen Flughafen den Botschaftsbetrieb zu verlegen, mit einer kleineren personellen Signatur als in der originären Botschaft, um dann auch die mögliche Evakuierung einfacher zu gestalten, wenn es dazu kommen sollte. Das wollte man aber nicht in Berlin, weil man davon ausging, dass die Botschaft nicht vollumfänglich einsatzfähig ist. An diesem Flughafen in Berlin werden die Informationen offenbar nicht so brisant ##wertet man hält an der deutschen Botschaft am alten angestammten Standort fest, um unter anderem in Afghanistan keine Torschlusspanik zu erzeugen. Und so darf das deutsche Botschaftsteam nicht auf dem wenigstens etwas sichereren Flughafengelände weitermachen, wo man quasi schon auf dem Absprungbrett wäre. Also bereiten Fisch, sein Team von der Bundespolizei und der Geschäftsträger der deutschen Botschaft, Jan van Thiel am achter August alles vor, um Notfall schnellstmöglich fliehen zu können. Sie beginnen erst mal damit, Akten zu vernichten, also Personalakten z.B. oder klassifiziertes Papier, was wir verbrannt haben, damit das nicht in falsche Hände gerät. Und das führte dann so weit, dass wir auch Material vor Ort vernichten mussten. Das waren unter anderem Führungs und Einsatzmittelmittel. Das sind die Begriffe, die wir bei der Polizei verwenden. Das sind Waffen, Ausrüstungsgegenstände, die einfach phase überzählig waren. Beim Vernichten von diversen anderen Dingen müssen sie sich auch echt was einfallen lassen. Wir haben dann die Gewehre, die Gig, haben wir mit der Mündung auf einen Bordstein gelegt und sind dann mit einem gepanzerten Fahrzeug über die Gewehre gefahren, sodass dann diese Gewehre unbrauchbar waren und haben sie dann in einen ausgetrockneten Brunnen geworfen und mit schnell bindenden Zement übergossen. Und das gleiche mit der Munition. Zur gleichen Zeit werden in Kabul auch in der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes solche Vorkehrungen getroffen. So erzählt es uns ein Mitarbeiter des BND, ein Agent, der damals vor Ort war. Auch er will seinen Klarnamen nicht nennen. Er heißt in diesem Podcast also Georg. Wir haben unsere Liegenschaft vorbereitet, dass sie kurzfristig verlassen werden kann, haben Unterlagen vernichtet, Sachen zusammengepackt, Apparaturen außer Betrieb genommen und waren eben klar, jederzeit möglichst schnell diese Liegenschaft zu verlassen und uns in der Botschaft zu versammeln. Die BND Mitarbeiter vor Ort hatten ihre Büros nicht weit entfernt von der Botschaft und standen in engem Kontakt mit dem Sicherheitsberater Fisch und mit seinem Team. Das ist eingeben und ein man sitzt praktisch in der Mitte eines Netzes. Mit täglichen Kontakten zu Botschaftsangehörigen tauscht man sich also in Besprechungen vorin bilateralen Gesprächen aus und strikt an einem möglichst übereinstimmenden Lagebild, was sich aber gegenseitig vielleicht noch bestätigt oder hinterfragt. Doch zu diesem Zeitpunkt, Anfang Aug. 2021 waren auch sie auf das, was folgen würde, auf die rasante Einnahme von Kabul, nicht gefasst. Dass die Stadt in einigen Wochen fallen würde, das war auch für die Agenten realistisch, jedoch nicht in wenigen Tagen. Also die Zeitkomponente war der falsch eingeschätzte Teil durch eine Dynamik, die so nicht vorhersehbar war. Man kann nicht 20 Jahre Streitkräfte ausbilden und dann sagen, die kippen innerhalb von einem Tag in sich zusammen. Da würde man ja sagen, man hat 20 Jahre lang nichts Effizientes geleistet. Ich glaube, das krie keiner hin, so eine Analyse zu treffen. Man muss zur Verteidigung des BND sagen, dass das nicht die Einschätzung des BND alleine war. Auch alle anderen westlichen Geheimdienste waren der Überzeugung, dass der Vormarsch der Taliban zwar absehbar war, aber nicht sich in der Dynamik vollziehen würde. Und was man vor allem nicht erwartet hat, war, dass die afghanischen Sicherheitskräfte, insbesondere die Armee, sich in kürzester Zeit aufgelöst haben. Während die deutschen Mitarbeiter der Botschaft und die des BND also glauben, noch zumindest ein paar Tage Zeit zu haben und in Windeseile Dokumente schreddern, Festplatten zerstören und alles andere auch, spitzt sich die Lage in der afghanischen Hauptstadt weiter zu. Afghanistan, das ahnen jetzt bereits viele, steht an einem gewaltigen, einem alles verändernden Kipppunkt. Genau 20 Jahre ist es her, dass die westlichen Verbündeten unter Leitung der US Amerikaner dieses Land von den Taliban befreit haben. Nun stehen genau diese radikale Islamisten vor den Stadtgrenzen Kabuls und sehen dem Land beim sich selbst aufgeben zu. Provinz um Provinz ist schon an sie gefallen. Es ist nur eine Frage, wann und wie sie auch Kabul einnehmen werden. Am dreizehnter August, ein Freitag, der dreizehnte wohlgemerkt, kommt in Berlin im auswärtigen Amt der Krisenstab erneut zusammen. Anwesend sind eine Staatssekretärin des auswärtigen Amtes, ein Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, die Vizepräsidentin des BND und Vertreter vom Verteidigungsministerium, dem Bundeskanzleramt und anderen wichtigen Behörden. Auch der sicherheitsbeauftragte Fisch ist zugeschaltet, allerdings nur als Zuhörer. In diesem Krisenstab war dann tatsächlich die Schließung der Botschaft, die Evakuierung der Botschaft zum Flughafenthema. Irgendwann ist dann aber das Wort auch an die damalige Vizepräsidentin des BND gerichtet worden und sie hat dann gesagt, dass sie das im Augenblick gar nicht verstehen kann. Sie geht nicht davon aus, dass Kabul in allernächster Zeit jetzt von den Taliban eingenommen wird, sondern sie rechnet frühestens in, ich glaube, dreiig bis 60 Tagen, hatte sie gesagt. Das ist mir jetzt nicht mehr ganz klar und das wiederum hatte dann zur Folge, dass im Krisenstab beschlossen wurde, dass jetzt eine Schließung der tatsächlichen Botschaft und eine Verlegung an den Flughafen nicht notwendig ist. Also wenn ich ganz ehrlich bin, die Emotionen habe ich dann schon runtergedrückt. Weniger nett ausgedrü Fisch ist richtig sauer. Er kann einfach nicht verstehen, warum die Einschätzungen der Beobachter im weit entfernten Berlin mehr zählen sollen als seine vor Ort Erfahrung. BND Präsident Bruno Kahl erinnert sich an diese Krisensitzung ein bisschen anders. Er meint, dem BND sei die Frage gestellt worden, wie lange Kabul den Taliban auch standhalten kann. Und da haben wir dann gesagt, ja, das wird sehr wahrscheinlich noch mindestens zwei Wochen halten, unter der Voraussetzung, dass eben die Amerikaner nicht abziehen, dass Kabul Innenstadt gehalten wird, dass die Regierung im Amt bleibt. Und diese Bedingungen, diese sogenannten Kipppunkte sind schon mehr oder weniger unmittelbar nach Ende dieser Krisenstabssitzung eingetreten. Damit war unsere Prognose hinfällig. Ob jetzt also dreiig Tage, drei Monate oder auch zwei Wochen als Zeitfenster im Krisensitzungssaal stehen, es wird eh in wenigen Stunden alles anders sein. Jetzt aber wird erst mal in Berlin beschlossen, wir haben noch Zeit. Die Entscheider im fernen Deutschland richten sich also gegen das, was die Einsatzkräfte vor Ort denken und auch mitgeteilt haben. Und so stellt sich auch der damalige Bundesaußenminister Heiko Maas vor die Presse und verkündet Selbstbeuss. Heute Morgen hat der Krisenstab der Bundesregierung im auswärtigen Amt getagt. Wir haben uns seit Wochen auch auf diese Situation, mit der wir uns jetzt in Afghanistan konfrontiert Sindhen, vorbereitet und haben demzufolge folgendes wir werden die Belegschaft der deutschen Botschaft in Kabul in den nächsten Tagen auf das operativ notwendige absolute Minimum reduzieren. Seit Wochen auf diesen Einsatz vorbereitet. Naja, Michael Götzchenberg wird bei diesem Satz jedenfalls ganz anders wenn man sich anschaut, wie die Situation in der Botschaft war, dass dort das Sicherheitspersonal gesagt hat, wir müssen hier so schnell wie möglich weg, da ein ganz klares Votum abgegeben hat, auch die Bundespolizei nach meinen Recherchen in Berlin ganz klar gesagt hat, die Botschaft muss evakuiert werden, man im auswärtigen Amt, auch im Krisenstab des auswärtigen Amts, dann aber zu einer anderen Einschätzung gekommen ist, nämlich dazu, dass das alles noch Zeit hat und dass man das jetzt nicht überstürzen müsse, dann macht einem deutlich, dass von einer geordneten Vorbereitung keine Rede sein konnte. Ganz im Gegenteil, man ist in diese Situation hineingestolpert. Was bleibt es, dass für mich bis zum heutigen Tag nicht nachvollziehbar ist, warum man nicht auf diejenigen gehört hat, die vor Ort sind und die das ganz klare Votum abgegeben haben, wir müssen hier weg. Okay, fassen wir die Taliban sind kurz davor, in Kabul einzumarschieren. Der afghanische Präsident schaut sich wahrscheinlich schon nach einem geeigneten Heli Flug für seine Flucht um. In den vergangenen Wochen ist eine Provinz nach der anderen an die Taliban gefallen, aber der bnd so schnell schießen die schon nicht, während die Sicherheitskräfte und die Botschaftsmitarbeiter vor Ort schon förmlich hören können, wie die Waffen durchgeladen werden. Eine Absurdeation. Die, die warnen, sind die, die in der größten unmittelbaren Gefahr sind, wenn ihre Warnungen sich bewahrheiten. Und die, die hier Entwarnung geben, sitzen im sicheren Sitzungssaal und gehen in ein entspanntes berliner Augustwochenende. Für Fisch und das Team vor Ort steht nach der Krisenstabssitzung an diesem Freitag fest, sie müssen notfalls eigenmächtig handeln. Ich habe mich dann sofort kurz geschlossen mit Herrn Jan van Thiel, dem Geschäftsträger der Botschaft. Wir haben den Krisenstab noch mal diskutiert und hatten dann unseren Matchplan eigentlich gemacht, wie wir weitermachen. Und unser Plan war dann am Sonntag eigentlich zum Flughafen zu fahren, mit einem kleinen Aufklärungsteam, dort ein Gebäude, eine Liegenschaft aufzuklären, die Arbeitsbedingungen aufzuklären für einen möglichen Botschaftsbetrieb und dann in der Nacht von Sonntag auf Montag an den Flughafen zu verlegen. Aber schon am Samstag, einen Tag bevor sie also zum Flughafen fahren wollen, um die Lage zu schecken, einen Tag nach der Krisensitzung, am Freitag, den dreizehnte, verschärft sich die Lage nochmal. Die deutsche Botschaft liegt in der sogenannten Green Zone, einer Hochsicherheitszone, in die man nur über bewachte Checkpoints gelangt. In direkter Nachbarschaft sind auch noch die anderen Botschaften westlicher Staaten zu finden, die der Briten, der Japaner, der Kanadier und natürlich die der US Amerikaner. Und weil man so voneinander abhängt, sind die Sicherheitsberater in ständigem Austausch. So auch der Mann, der sich Fisch nennt. Und irgendwann kam dann mein britischer Counterpart zu mir und fish, i would like to talk to you. Fisch und der britische Sicherheitsbeauftragte treffen sich am Sonnabend vor dem Eingangstor der deutschen Botschaft. Und er sagte mir dannn, dass sie heute Nachmittag die Botschaft schließen werden und dass keiner zurückbleibt und auch keine Sicherheitsmaßnahmen mehr für diesen Compon stattfinden. Leider auch sind die Japaner auf das gleiche Boot gesprungen und haben ihre Botschaft zum gleichen Zeitpunkt geschlossen. Sodas, dass unsere unmittelbar angrenzenden Nachbarbotschaften keine Sicherheitsmaßnahmen mehr für ihre Liegenschaften getroffen haben und wir dadurch unsere eigenen Bemühungen erhöhen mussten, was natürlich sehr schwierig war zu dem Zeitpunkt. Die deutsche Botschaft droht also bald in einer Art Geisterzone allein zurückzubleiben. Fisch informiert noch am selben Tag Berlin über die Entwicklung, aber von dort kommt keine Reaktion. Und Fisch wird immer mehr bewusst, auch die geplante Verlegung zum Flughafen könnte bald schwierig werden. Denn das Stadtbild in Kabul, das hat sich in den letzten paar Stunden sehr verändert. Es gab eine riesige Fluchtbewegung, die Landbevölkerung hat sich komplett Richtung kabel gewandt, denn fast alle im Land haben ihre Erfahrungen mit diesem Terrorregime gemacht. Von 1996 bis 2001 haben die Taliban schon einmal im Land regiert und es war eine Schreckensherrschaft. Vor allem Frauen und Mädchen litten darunter. Sie wurden vom öffentlichen Leben ausgesperrt, vom Bildungssystem auch. Und die Folter, die Steinigung, die öffentlichen Hinrichtungen, die Angst, die all das entfacht hat, die haben sich in die Erinnerungen eingebrannt. Das endete erst mit der Militäroffensive, die die USA 2001 starteten, bewegt von den Anschlägen des elfter September. Ziel des war on Terror war es unter anderem, die Taliban zu stürzen, was den Truppen innerhalb von kurzer Zeit auch gelang. Jetzt, genau 20 Jahre später, haben die Menschen Angst, dass diese Schreckensherrschaft der Taliban zurückkehrt. Viele suchen in Kabul Zuflucht, in der Landeshauptstadt der Stadt, in der der Präsidentenpalast steht und auch viele westliche Kräfte zumindest etwas Schutz bieten. Hier hoffen sie, vor den Taliban sicher zu sein. So machen sich also tausende dorthin auf den Weg. Die Straßen waren vollgestopft, jeder Park, jeder cm in Kabul wurde dazu genutzt, irgendwelche Zelte aufzuschlagen, um Flüchtlingen Unterkunft zu bieten. Das war schon eine sehr beängstigende Situation. Und ich habe zu diesem Zeitpunkt schon überlegt, das wird sehr schwierig, dort jetzt noch mit Fahrzeugen durchzufahren. Also a, weil die Straßen sowieso verstopft sind, b aber auch aus Sicherheitsgründen, weil wir natürlich auch eine auffällige Signatura hat mit unseren Fahrzeugen und unserem westlichen Aussehen. Das wollte ich halt möglichst irgendwie vermeiden, weil das hätte vielleicht auch den Unmut der geflüchteten Afghanen auf sich ziehen können. Wenn die Straßen so blockiert sind, eine Passage so gefährlich ist, sind sie wieder auf die Hilfe der US Amerikaner angewiesen. Und als er mit denen Rücksprache hält, erfährt der deutsche Sicherheitsexperte mit dem alias Fisch, dass sie innerhalb der nächsten 72 Stunden die Botschaft schließen wollen und dann die Sicherheitsmaßnahmen für die Green Zone auch eingestellt werden. Das habe ich gesagt, das ist meine Deadline. 72 Stunden. Ihnen bleiben also noch genau drei Tage, glauben sie? Zu diesem Zeitpunkt zumindest. Denn wenn die Amerikaner ihre Botschaft schließen, dann kann die Sicherheit für den deutschen Botschaftsbetrieb nicht mehr gewährleistet werden. Zu wichtig ist die Präsenz der Amerikaner mit ihren Spezialkräften, ihren Ressourcen. Wenn sie ihr Botschaftsgebäude verlassen, dann müssen auch die Deutschen raus sein. Das ist für den GSG neunannn klar. Wir haben da natürlich unsere Maßnahmen forciert mit dem Vernichten von VS Material bzw. Von Waffen. Wir haben dann natürlich auch nonstop gearbeitet. Wir haben dann auch nicht mehr geschlafen. Und dann bricht er an. Dieser Schicksalstag, Sonntag der fünfzehnter Aug. 2021. Es sind nur noch wenige Stunden bevor die Taliban Kabul erneut erobern werden. Doch nicht einmal der afghanische Geheimdienst ahnt das, bei dem sich noch am Vormittag der BND Agent, den wir hier Georg nennen, nochmal nach der Lage erkundigt. Wir hatten gegen zehnig bis 11 Uhr an dem besagten Sonntag noch Kontakt mit mehreren afghanischen Vertretern des afghanischen Nachrichtendienstes. Es gab Informationen, dass im Vorort von Kabul angeblich gekämpft werden würde. Die haben das bestätigt und haben gesagt, das war eine Vorhut der Taliban, eine Späheinheit, ganz wenig Leute. Sie haben die zurückgeschlagen, kein Problem, sie haben die Lage im Griff, wir sind die nächsten Tage und stundenicher. Aber schon 1 Stunde später ist alles anders. Sicherheitsberater Fisch wird angerufen. Gegen Mittag habe ich dann erneut einen Anruf von den Amerikanern bekommen und der sagte dann Fish, how are you? I just w to in inform you that we ar livaving a bit earlier. Also wir werden aller Voraussicht nach heute um 16 Uhr die Botschaft schließen, die amerikanische Botschaft und alle Maßnahmen der Green Zon einstellen und do you need any support? Ja, Fish und sein Team brauchen Unterstützung, denn die Straßen sind vollkommen verstopft und die Amerikaner in der gesamten Green Zone zu diesem Zeitpunkt die einzigen, die über Helikopter verfügen und einen Lufttransport zum Flughafen durchführen können. Für die Deutschen ist es die einzige Möglichkeit, es noch rechtzeitig rauszuschaffen. So gesehen musste ich jetzt diese letzte Chance, diesen letzten Strohhalm ergreifen und habe ihm gesagt, wir würden gerne mit euch fliegen und wir kommen dann mal so gegen 16 Uhr vorbei, wir haben noch ein paar Sachen zu erledigen und würden dann auf ihre Hubschrauber steigen. Dann war erst eine Pause und dann sagt okay. Und dann kam der come now or never. Kommt jetzt sofort oder gar nicht. Und das habe ich meinen Kameraden, der Emir Saß, der hat das Telefonat verfolgen können. Wir beide haben uns dann kurz in die Augen geschaut und dann war klar, was wir machen mussten. Wir haben das Funkgerät gegriffen und ich hab dann über Funk den Evakuierungsbefehl gegeben, obwohl es mir eigentlich gar nicht zusteht, denn so eine Anordnung muss eigentlich aus Berlin kommen. Aber weil die Zeit rennt, informiert nun Fisch alle, das jetzt evakuiert wird, auch wenn er dafür eigentlich gar keine Berechtigung hat. Ich bin dann sofort natürlich nach diesem Funkspruch hoch zum Geschäftsträger, Herrn Jan von Thiel und habe ihm die Lage geschildert und habe ihm erklärt, warum ich diesen Entschluss gefasst habe. Und er hat das dann noch mal bestätigt und hat das auch nach Berlin gekabelt. Auch Georg und die BND Mitarbeiter erhalten den Evakuierungsbefehl von Fisch. Sie sollen sofort zur Botschaft kommen. Dann war noch kurz die Nachfrage, was jetzt in Zeit oder in Minuten bedeutet. Und da war die auss jetzt ist jetzt. Und wenn ihr nicht innerhalb von 10 bis 15 Minuten da seid, dann könnt ihr länger hier bleiben. Sie haben 15 Minuten, um wenigstens noch das Nötigste zu tun, die letzten Festplatten zu zertrümmern, den Server zu zerstören. Es sollen keine sensiblen Informationen zurückbleiben, die am Ende den Taliban in die Hände fallen könnten. In wenigen Minuten ziehen sie also der ganzen jahrelangen Unternehmung den Stecker. Kurz vor dem Aufbrechen in Richtung Botschaft hören die BND Mitarbeiter eine Explosion und Schüsse. Zunächst war unklar, worum es sich genau handelte und dann erfahren sie es. Was kann mitgenommen werden, was ist nicht so schlimm, was ist nicht ganz so sensibel? Also das ist dann sehr dynamisch. Drei Leute suchen Steine, weil keine Hämmer mehr da waren. Bis über zwei behaltenes Umfeld im Blick und sichern, falls es irgendjemand kommt und uns angreifen will. Der Gefechtslärm waren die Versuche der afghanischen Zivilbevölkerung, die Banken zu stürmen und entweder das eigene oder welches Geld man auch immer habhaft werden konnte, aus den Banken rauszuholen. Und haben das natürlich mit allem probiert, was in Afghanistan so erhältlich ist. Da soll Sprengstoffschusswafen und so weiter ist da dabei. Denn die Lage in Kabul hat sich in den vergangenen Stunden dramatisch verändert. Die Polizei hat sich auf den Straßen zurückgezogen, Geschäfte werden geplündert, Bankhäuser überrannt. Jeder versucht in diesen Stunden des Übergangs noch irgendwas für sich zu retten. Der Präsident Asrafhani ist mit dem Helikopter auf und davongeflohen, allen seinen Durchhaltefernsehansprachen der vergangenen Wochen zum Trotz. Auch dem Team des BND bietet sich auf ihrer eiligen Fahrt zur deutschen Botschaft ein düsteres Bild. Als sie beim afghanischen Geheimdienst vorbeikommen, ist auch dort niemand mehr anzutreffen. Als wir fluchtartig das Gelände, unser Gelände verlassen mussten, war also alles leer. Der Schlagbaum war offen, Autos standen in der Liegenschaft mit offenen Türen, Uniform, Teile lagen auf dem Boden und der Wind hat Staub von links nach rechts geweht, wie in einem Western, wo der Dornbusch noch durch die Szene weht. Genauso hat es sich von meiner Empfindung her hat es ausgesehen. Also es war gar keiner mehr da. Innerhalb bis eineinhalb Stunden war eine ganze Kaserne des afghanischen ND leer, unverlaen. Als der Konvoi aus Botschafts und BND Mitarbeitern dann abfahrbereit ist, geht die Reise in Richtung amerikanischer Botschaft weiter. Beim Vorbeifahren an den benachbarten Botschaften sehen sie die absolute Endzeitstimmung an ihren Fenstern vorbeiziehen. Jeder hat irgendwelche Dinge aus dem Fenster gekippt. Die Rauchsäulen von verbrannten Papier und elektronischen Komponenten sind überall aufgestiegen. Man hat amerikanische Pioniere gesehen, die so Sprengschnüre zu Ladungen gezogen haben, um noch sensibles Material zu sprengen und zu vernichten. Die sind Gabelstapler rumgefahren, die vernichten das Material auf Haufen geschichtet haben und dann auf Sprengladungen gestellt, um nichts Sensibles zurückzulassen. Aber nicht alle, die in der deutschen Botschaft tätig waren, können mitkommen. Es gibt da auch noch ein privates Sicherheitsunternehmen, das den deutschen über die Jahre zusätzlichen Schutz geboten hatte. Mit der Maße waren das Nepalesen, sogenannte Gurkas, die im Auftrag eines zivilen Sicherheitsunternehmens den Objektschutz gewährleistet haben. Und ich hatte vorher mit dem Leiter dieses Unternehmens vereinbart, dass sie die Sicherheitsmaßnahmen an unserer Botschaft so lange aufrechterhalten, bis der letzte Diplomati die Botschaft verlassen hat. Und das kam dann natürlich. Nachdem wir diesen Evakuierungsbefehl gegeben haben, sind wir in einer Fahrzeugkolonne, haben wir diesen Botschafts Compound verlassen. Und ich mit als letzter war das schon ein sehr beklemmendes Gefühl zu sehen, wie wir als letzte jetzt herausfahren, wohl wissend, dass wir zu den Amerikanern fahren und dort auf Hubschrauber umsteigen können und zum Flughafen gelangen. Und wir lassen die Nepalesen dort zurück. Das fand ich schon sehr schwierig. Für mich auch. Eine dieser Ortskräfte, die zurückgelassen werden, ist ein Mann, den wir hier Tufi nennen. Er gehört zu den Afghanen, die für die deutsche Botschaft arbeiteten. 15 Jahre lang half er als Ingenieur, als Bauleiter und Architekt bei Bauprojekten und hat sich in dieser Zeit mit vielen der deutschen Mitarbeiter angefreundet. Er sagt, ihm ist an diesem Sonntag schon früh morgens aufgefallen, dass etwas anders ist. Gleich morgen, das war dieser fünfzehnte, hat man schon ab 10 Uhr, 11 Uhr in der Stadt keine Soldaten mehr gesehen. Polizeiautos auf der Straße, einfach frei, ohne Fahrer, ohne Begleitung. Also standen auf der Straße die Gebäud staatliche Gebäuden waren alle ohne Sicherheitspersonal die Türen auf. Ganz Kabul war so, ohne jegliche Präsenz von Regierung. Und auch, dass sich die Nachricht verbreitet, dass der afghanische Präsident Asafhani geflohen ist, ist ein Zeichen für die Endzeitstimmung im Land. Und da haben wir gehört, dass der Präsident weg ist und alles ist einfach so, hängt in der Luft. Also Kabul ohne Regierung, ohne jechieische Kontrolle, obwohl er als Mitarbeiter der deutschen Botschaft durchaus in Gefahr ist, von den Taliban getötet zu werden. Sagtf in dieser Situation war es ihm am wichtigsten, dass erstmal seine deutschen Kollegen schnell zum Flughafen kommen. Weil ich als Afghaner kann da bleiben, dass mein Land, egal was passiert, aber die Deutschen, die guten Freunde, die ich da kannte und die Menschen, die da mit Herzen gearbeitet haben, ich war mehr dafür, dass die schneller rauskommen, bevor was passiert. Man wusste nicht, was passiert. Das wussten Fisch, das Botschaftsteam und die BND Kollegen auch nicht. Bei der amerikanischen Botschaft angekommen, geht alles sehr schnell. Die Deutschen werden ohne Security Check zum Helikopter durchgewunken. Die teuren gepanzerten Botschaftsfahrzeuge bleiben einfach stehen. Und dann hebt der Helikopter endlich in Richtung Flughafen ab. Und dann schaut man sich das erste Mal an und schaut, ob alle dabei sind. Dann ist mir erleichtert. Und dann sieht man das ganze Chaos von oben, was noch mal ein bisschen eindrucksvoller ist, weil da Rauchsäulen aufsteigen, man sieht verstopfte Straßen, wo man eigentlich langfahren hätte wollen oder sollen. Ist froh, dass man im Hubschrauber sitzt und nicht in der Kolonne feststeckt. Als die Botschaftsmitarbeiter am Flughafen ankommen, ist die Lage zunächst chaotisch, erzählt Michael Götzenberg. Also es gab unheimlich viel zu tun, aber es gab keine vernünftige Organisationsstruktur. Und mal abgesehen davon, dass man nichts zu essen, nicht zu trinken dabei hatte. Also man musste sozusagen ein Lager aus dem Boden stampfen, das da zwar geschützt war und halbwegs sicher war, ja, das aber so wie es angelegt war, zunächst überhaupt nicht in der Lage war, die Aufgaben zu bewältigen, die es zu bewältigen galt. Zu diesem Zeitpunkt am Sonntagnachmittag ist der Flughafen kein Flughafen mehr. Er ist ein Auffanglager für die internationalen Militärs geworden und für die vielen, die sich von ihnen Rettung erhoffen. Denn das, was man in Berlin nicht glauben wollte, ist eingetreten. An diesem Nachmittag haben die Taliban auch in Kabul die Kontrolle übernommen. Demonstrativ besetzen sie den Präsidentenpalast und verkünden ihren Sieg. Seit dem Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan müssen wir er Erle, wie die Taliban in geradezu atemberaubender Geschwindigkeit Provinz für Provinz, Stadt für Stadt wiedererobern und das ganze Land erneut unter ihre Kontrolle gebracht haben. Unterdessen machen sich die Bundeswehr und das KSK, das Kommandos Spezialkräfte in Deutschland, bereit, um nach Kabul zu fliegen, um bei der größten Evakuierungsmission der deutschen Geschichte zu unterstützen. Landen werden sie erst anderthalb Tage nach der Machtübernahme, während bei Sicherheitsberater Fisch schon an diesem Sonntag ununterbrochen das Telefon klingelt. Da gab es schon die ersten Anrufe auf mein Telefon von Afghanen, besorgten Afghanen, aber auch von deutschen Staatsbürgern, die noch in Kabul waren und die gefragt haben, wie sie zum Flughafen kommen können oder wo sie gerade sind. Dort gab es ein bestimmtes Gate, welches mir auch sehr bekannt war. Unter anderem standen dort drei Deutsche. Da haben wir uns natürlich dann sofort kurzfristig entschlossen, dortinzu fahren, mit den Checkpoint Kräften der Amerikaner zu sprechen. Und uns ist dann gelungen, auch diese einzuschleusen in den Flughafen. Der Plan ist, dass ein Teil der deutschen Beamten so bald wie möglich in die Hauptstadt von Katar, nach Doha, ausgeflogen wird, während ein kleinerer Teil der Truppe vor Ort bleibt und als Krisenunterstützungsteam bei der Evakuierung anderer afghanischer Ortskräfte hilft. Tufi, der in Kabul geblieben ist, versucht inzwischen nach Hause zu kommen. Aber es dauert. Die Straßen sind verstopft, teilweise bewegt sich gar nichts mehr. Die Taliban Kämpfer haben sich mittlerweile in der Stadt verteilt, stehen demonstrativ mit Schnellfeuerwaffen an den Straßenkreuzungen. Panik liegt in der Luft. Gegen 19 Uhr an diesem Sonntagabend kommt er endlich zu Hause an. Da habe ich gleich meine Familie packen, wir müssen raus, raus. Weil er quasi mit dem Westen, also mit den Deutschen, zusammengearbeitet hat. Ich wusste nicht, was passiert mit mir. Ich wusste nicht genau, ob man mich direkt da im Visier hat. Natürlich habe ich mir auch Sorgen gemacht. Und dann habe ich mit meiner Familie zu einem Bekannten gefahren, ein bisschen näher in der Stadt. Da sind wir nachgeblieben. Doch bevor Tufi und seine Familie an diesem Abend versuchen zu schlafen, bekommt er einen Anruf, der ihm Hoffnung bereitet. Einen Anruf vom Team der deutschen Botschaft, dass ich auch mich zum Flughafen machen soll, dass ich da auf der Liste bin, dass man mich auch evakuiert. Am nächsten Tag versucht er gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau und seinen drei Kindern zum Flughafen zu kommen. Sie haben Glück. Die Taliban sind siegestrunken und lassen so bei den Kontrollen zum Flughafen noch milde walten, überprüfen kaum jemanden. Es ging dann ja dadurch los, dass die Absicht war, den Flughafen zu nutzen, um Evakuierungsberechtigte auszufliegen. Und die sollten sich dann also zum Flughafen bewegen und sollten dort dann an einem bestimmten Gate, das war das Northgate, sollten sie registriert werden, sagt Bundespolizist Fisch. Auch Tufi ist eine der Personen, die dort versuchen, auf sich aufmerksam zu machen, um sich registrieren zu können. Aber am Gate sind schon jetzt zu viele Menschen. Es ist ein Gedrücke, Gedränge. Menschen werden niedergetrampelt, in der Maße erdrückt. Vor den Augen des Afghanen spielen sich gr grauenhafte Dinge ab. Szenen, was ich gesehen habe, sogar meine Tochter, damalsjährige, sie hat gesagt, die sehen wie zom biss aus, weil die Menschen sind über den Mauern so hintereinander geklettert und sind runtergefallen und nächste wieder hinterher. Die haben Beine gebrochen. Er und seine Familie kommen nicht durch die Menschenmassen, es ist viel zu gefährlich. Sie versuchen es am nächsten Tag und am nächsten und am nächsten, aber immer ohne Glück. Nach sieben Tag, nach zahlreichen Anläufen, versuchen sie es noch einmal am Northgate des Flughafens. Doch im Gedränge und Geschubse der panikgetriebenen Menschen knickt Tuofi um seine Kniescheibe, springt raus, er renkt sie wieder ein und verliert kurz das Bewusstsein. Und dann nach 10 Minuten war ich ohnmächtig, so dass ich dachte, ich werde nicht mehr das überleben. Und dann, ich glaube, meine Kinder, wo auch das nicht mehr überleben, weil zurück konnte man nicht. Da sind hun ##nder m tausende von Menschen, von jeder Seite wird gedruckt. Die Kinder haben versucht, mich sozusagen zu retten. Mein Sohn hat mich dann mit ein paar Oigen nicht zugelassen, dass ich einschlafede im Moment. Er verliert jegliche Hoffnung, Kabul jemals verlassen zu können und schafft es, sich und seiner Familie einen Weg aus der Maße nach draußen zu kämpfen. Unterdessen versuchen Fisch und sein Team im Flughafen Herr der Lage zu werden. Sie überlegen, wie bekommen sie die Ortskräfte in den Flughafen, als plötzlich das Unfassbare passiert. Auf einmal hörten wir Kampfhandlungen, Schüsse, Explosionen. Mein zuständiger Leiter des Personenschutzteams kam in die Besprechung hineingestürmt und hat gesagt, er müsste unbedingt mit mir sprechen. Dann hat man zu einem Moment vom Süden her eine Staubwolke und eine dunkle Menge auf sich zu sehen, die anscheinend den Sicherheitszaun des Flughafens schon überwunden hatten und über das Start und Landebahn, also auf den Nordteil, auf den militärischen Teil des Flughafens zugelaufen sind. Wir haben uns in Kleingruppen eingeteilt, der eine sichert nach rechts, nach links, nach hinten und haben dann festgelegt, ab welcher Entfernung wir über die Köpfe schießen, ob wann wir vor der Menschenmenge in den Boden schießen, oboann wir in die Beinhöhe schießen und ob wann man vielleicht tatsächlich in eine Menschenmenge schießt, um die irgendwie zum stoppen zu bringen. Was der BND Agent und alle anderen im geschützten Bereich auf dem Flughafen dann sehen, sind die Bilder, die kurze Zeit später um die Welt gehen. Menschen, die in ihrer Verzweiflung und ihrer Angst irgendwie versuchen, ein Flugzeug zu erwischen, um ausreißen zu können. Sie klettern an Gangways ho sie hängen an Treppen. Fisch sieht mit eigenen Augen, dass sich einige sogar an das Fahrwerk startender Flugzeuge klammern, sich in der Luft dann aber nicht lange halten können. Man hat die Menschen tatsächlich dann auch gesehen. Das Flugzeug startete und dann sind einzelne schwarze Punkte plötzlich haben sich gelöst vom Flugzeug. Ein Bild, das, wenn man es gesehen hat, nie wieder aus dem Kopf bekommt. Die Maßen können jedoch wieder zurückgedrängt werden. Die Truppen gewinnen die Kontrolle über den militärischen Teil des Flughafens zurück. Aber an den Gates vor dem Flughafen ist die Lage noch völlig unübersichtlich. Die Situation an dem Northgate wurde immer dramatischer, weil viele Menschen erkannt haben, dass darüber die Registrierung lief. Und alle wollten eigentlich raus aus Kabul, wollten raus aus Afghanistan. Ausreiseberechtigte und weniger Ausreiseberechtigte. Und dort entstand ein unheimlicher Druck an dieses Gate. Das führte natürlich dazu, dass dort Ordnung hergestellt werden musste. Da war eine noch agierende afghanische Spezialeinheit des afghanischen Nachrichtendienstes NDS tätig, die dort natürlich mit sehr harten Mitteln versucht haben, diese Menschenmassen davon abzuhalten, diesen Druck auf das Tor auszuüben. Das führte natürlich dann auch zu diesen schrecklichen Bildern, auch mit Toten, mit Babys, die über den Stacheldrahtzaun gehalten wurden, Kinder, die einfach weitergereicht wurden. Menschen, die stellenweise in dieser Maße einfach untergegangen sind, niedergetrampelt wurden. Sie versuchen so viele Ausreiseberechtigte in den Menschenmassen an den Gates auszumachen wie möglich, um sie in den Flughafen zu bringen. Das ist allerdings so, als müsste man viele Nadeln im Heuerufen suchen. Es bedarf verschiedenster Methoden, um z.B. die Ortskräfte zu erkennen, schildert uns BND Agent Georg wir haben uns da so einen Prozedere erdacht. Die haben auffällige Farben an Klamotten oder an Kleidung oder Schals gehabt, haben die in die Luft gehalten. So konnten wir identifiziert, wo die ungefähr stehen. Doch die Zeit für Evakuierungen wird immer knapper, denn niemand weiß, wie lange die Taliban diese Situation am Flughafen noch dulden werden. Irgendwann gegen Ende hatten wir noch ein paar Familien ausstehen, die es einfach nicht mehr geschafft haben, auch mit kleinen Kindern letztendlich dann auf das Botschaftsgelände zu kommen. Und dann haben wir gemeinsam mit dem BND im Plan geschmiedet. Fisch und seine Kollegen rufen die verbleibenden Ortskräfte an und lotsen sie zu einem Punkt außerhalb des Flughafens. Unter ihnen ist auch Tufi, der eigentlich schon jede Hoffnung verloren hatte. Man hatt okay, da ist eine Tankstelle, da ist ein Schild, unter diesem Schild wirst du in deiner Familie stehen. Da kommt einer, sagt dein Namen und du sag wie viele Personen seid ihr? So wurde unser Chiffre sozusagen besprochen. Dann wird uns darin begleiten. Und das ist auch genauo passiert. Der Plan geht auf mit Hililfe. Der britischen Sicherheitskräfte gelingt es, die verbliebenen Personen über ein ungenutztes Gelate in den Flughafen zu schleusen. Und ja, das waren für uns natürlich Bilder, das können sich gar nicht vorstellen, wie erlöst die Menschen waren, dass sie jetzt in Sicherheit waren und dass wir sie letztendlich auf das Flughafengelände schleusen konnten und dann auch nach Deutschland verbringen konnten. Das war pure Erleichterung, was sie da in den Gesichtern gesehen haben. Und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ja, ich dann hatte mein Gesicht ein bisschen verdeckt oder als ich dann eine mir bekannte Ortskraft sah, habe ich dann diesen Gesichtsschutz runtergezogen und er schaute mich dann nur unglaublich an und fisch sa ja, der bin ich, du bist in Sicherheit. Dann haben wir uns umget da, obwohl drin war, wie man in Weltkriegen sieht. Aber für uns war das, als wir drin waren, ganz andere Welt. Diese Ruhe ist wieder da. Das war ja Lösung pur. Und dann kriege ich jetzt gerade noch eine Gänsehaut. Am 24. Aug. Neun Tage nachdem die Taliban Kabul eingenommen haben, werden Tufi und seine Familie gemeinsam mit anderen ausgeflogen. Das war in dem Moment unbeschreiblich. Ich würde sagen, so gut, dass ich nicht mehr denken musste. Für Fish und sein Team geht die Arbeit weiter. Und sie wird nicht ungefährlicher. Denn inzwischen gibt es eine Anschlagsdrohung des IS. Die richtete sich gegen ein Registrierungsgate, das sogenannte Abbey Gate. Der Flughafen in Kabul ist klein, er hat nur eine Start und Landebahn und drei gates. Das Northgate an dem Fisch und die anderen aus der Botschaft. Die meiste zeithan das Eastgate und das Abig Gate. Beide liegen auf der anderen Seite der Landebahn. Aber wie gesagt, der Flughafen ist klein. Und jetzt berichten mehrere Geheimdienste ihren Leuten vor Ort über geplante Anschläge durch den IS, den sogenannten islamischen Staat. Also am Abigate im Süden. Trotzdem setzen die Deutschen ihre Arbeit fort, registrieren weiterhin Ausreiseberechtigte, versuchen die Gates zu halten, damit sie nicht weiter überrannt werden. Aber irgendwann hatten wir so viele Hinweise und so viele Parameter, wie dieser Anschlag tatsächlich auch durchgeführt wurde, dass wir uns entschlossen haben, wir können jetzt hier nicht weitermachen, das Risiko ist einfach zu groß. Und haben uns dann von diesem Gate zurückgezogen, mussten aber, wohlwissend, was da eventuell passiert, unsere britischen und amerikanischen Kameraden dort zurücklassen, weil sie mussten ja dieses Gate schützen, weil sonst wären die afghanischen Zivilisten wieder auf den Flughafen gestürmt. Und dann kommt der 26. Aug. 18 Uhr Ortszeit und dann haben wir die Explosion natürlich gehört von diesem Anschlag. Und dann kamen auch schon die ersten Pickups vom Anschlagsort Richtung unseres Aufenthaltsortes und auf der La Ladefläche des Pickups lagen verletzte, tote internationale Soldaten. Das war schon ein sehr bedrückendes Gefühl. Es war tatsächlich der Anschlag eines IS Terroristen. Man möchte meinen, Taliban und IS verbinden die gleichen radikal islamistischen Ziele, aber dem ist nicht so, erklärt ARD Experte Michael Götzberg. Wir alle nehmen die Taliban wahr als radikal islamistisch, als Terroie. Gleichzeitig aber gibt es den IS Ableger in Afghanistan, der noch mal radikaler ist und für den die Taliban nicht radikal genug sind in ihrer Auslegung des Islam. Und darum verübt dieser IS Ableger in Afghanistan Anschläge nicht nur gegen den Westen, sondern eben auch gegen das Taliban Regime. Und während das menschliche Leid in Kabul, die flehenden Menschen, die sterbenden Menschen, die Menschen, die sich in letzter Not an die Fahrwerke klammern, weil abzuheben und in den Tod zu fallen, ihnen offenbar plausibler erscheint, als weiter in diesem Land unter dieser Herrschaft zu leben, während also all das überall auf der Welt zu sehen ist, muss Bundesaußenminister Heiko Maas vor laufenden Kameras eingestehen, dass seine zuvor noch stark betonte Vorbereitung wohl doch nicht so gut war. Wir alle, die Bundesregierung, die Nachrichtendienste, die internationale Gemeinschaft, wir haben die Lage falsch eingeschätzt. Die Bilder und Videos, die uns aus Kul erreichen, sind grauenhaft und sie gehen jeden bis ans Mark. Unschuldige, verzweifelte Menschen fielen diesem Terror zum Opfer. Dieser Anschlag zeigt, unter welchen dramatischen und gefährlichen Bedingungen unsere Bundeswehrsoldaten und das Kerntüm unserer Botschaft in den vergangenen 11 Tagen gearbeitet und was sie Unglaubliches geleistet haben. Am 26. Aug. Am Tag des Anschlags lassen dann auch Fisch und sein Team Kabul hinter sich. Und irgendwann gingen die Laderame dann hoch und dann sind wir gestartet mit einer gewissen Erleichterung. Ich sage auch trotz der Dinge, die ich gerade geschildert habe, auch mit einem gewissen Stolz, was wir geleistet haben in den vorangegangenen zwei Wochen, haben die deutschen Einsatzkräfte es geschafft, über TA Menschen auszufliegen. Mit dem letzten Flugzeug am dreiigster August endet der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. 1 Minute vor Mitternacht startet schließlich auch die letzte US Maschine und sie überlassen den Taliban das Feld. Tausende bleiben zurück. Im Nachhinein gab es vier Kritik am Ablauf der Evakuierung aus Kabul. Wir haben versucht mit Jan van Thiel, dem Geschäftsträger der Botschaft in Kabul zu sprechen, doch das auswärtige Amt hat abgelehnt. Ein Hauptkritikpunkt ist und bleibt die falsche Lageeinschätzung des auswärtigen Amtes und des BND. Aus vorliegenden Informationen das richtige Lagebild zu machen, das funktioniert halt nur im Nachhinein, rechtfertigt sich BND Agent Georg wir haben die richtigen Perspektiven in unseren Analysen gehabt, allerdings nicht im richtigen Zeitablauf. Und was nicht prognostiziert wurde, war ein Zusammenbruch der afghanischen Sicherheitskräfte. Und alle Taliban, die ich im Nachhinein getroffen habe, haben alle gesagt, die waren k genauso überrascht, am fünfzehnter August nach Kabul einzurücken. Durch diese allgemeine Überraschung wurde nach Meinung von Michael Götzchenberg nicht nur die organisierte Evakuierung versäumt, sondern auch die geordnete Ausreise der Ortskräfte. Auch das hätte man geordnet in Angriff nehmen können. Ich verstehe, dass man nicht das Signal senden wollte, wir gehen davon aus, das in allernächster Zukunft die Taliban hier die Macht übernehmen werden und deswegen fliegen wir hier alle Leute aus. Das war natürlich ein Dilemma. Trotzdem war es so, dass man auch auf die Situation nicht vorbereitet war, wen man da alles noch außer Land bringen muss. Man hatte keinen ausreichend guten Überblick und insofern ist man auch in diese Situation unvorbereitet hineingestolpert. Knapp ein Jahr nach dem Fall Kabuls, im Jul. 2022 beginnt der Untersuchungsausschuss zum afghanistane Einsatz im deutschen Bundestag. Er soll die chaotische Evakuierung analysieren, mögliche Fehler ans Tageslicht bringen. BND Präsident Bruno Kahl gibt zu, die Lage falsch eingeschätzt zu haben. Er sagt aber auch, dass sie die Prognosen hatten, die sie nun mal hatten. Wir haben uns wirklich nachher sehr, sehr gründlich geprüft und jeden Stein umgedreht, um zu gucken, haben wir irgendetwas übersehen. Aber das haben wir nicht, denn der einzige Stein, den man hätte umdrehen können und was anderes hätte sehen können, wäre der gewesen, unter dem geschrieben stand, die Amerikaner werden Kabul um diese Uhrzeit und an jedem Tag verlassen und dann werden das die afghanischen Sicherheitskräfte auch tun. Und dann wird das gar nie auch tun. So. Und das sind Dinge, die lassen sich nicht prognostizieren. Also zu sagen, wir haben einen Fehler gemacht, ist das eine. Die Frage, hätte man ihn vermeiden können, ist das andere. Es gibt Fehler, die man nicht vermeiden kann. Die Taliban haben dennoch Kabul quasi auf dem Silbertablett geliefert bekommen. Da gibt es auch nichts schön zu reden. Tatsache aber ist, dass alle daneben gelegen haben. Nicht nur der BND. Alle westlichen Geheimdienste haben nicht erwartet, dass die afghanischen Sicherheitskräfte in diesem Tempo sich in Luft auflösen würden und die Taliban quasi durch das weit offene Scheunentor einfach nach Kabul reinfahren können und die Macht übernehmen würden. Das hat alle überrascht. Insofern kann man den BD jetzt nicht alleine dafür verantwortlich machen. Ob die Situation für die Deutschen ebenso glimpflich ausgegangen wäre, wenn das Team vor Ort die strenge Befehlskette eingehalten hätte, wenn sie nicht auf eigene Faust agiert hätten, das ist fraglich. Und insofern ist an der Stelle, Gott sei Dank, muss man sagen, alles richtig gelaufen. Trotzdem, für die damals Anwesenden bleiben diese Tage und Wochen in Kabul im Aug. 2021 eine bleibende Erinnerung. Auch für den GSG neun Beamten Fisch. Ja, also ich denke noch häufiger dran. Es holt mich ab und zu mal ein. Ich halte natürlich noch engen Kontakt zu ein paar Ortskräften, mit denen ich regelmäßig telefoniere oder auch mit Mitstreitern, die mit mir gemeinsam am Flughafen eingesetzt waren. Auch zu Tufi und seiner Familie hat er Kontakt. Die hat manchmal immer noch mit den teils traumatischen Erinnerungen zu kämpfen. Und auch sie haben Angehörige zurücklassen müssen, die nun unter dem Terrorregime der Taliban leben. Eine Erziehungsdiktatur, in der alle westlichen Einflüsse ausradiert wurden. Vor allem Mädchen und Frauen haben jegliche Rechte verloren. Deswegen ist Tofi mehr als dankbar für die Rettung seiner Familie. Dankbar auch dafür, hier in Deutschland zu sein. Er arbeitet seit seiner Ankunft als Bauleiter und Bauzeichner. Sein Sohn spielt Klavier. Etwas, was die Taliban nicht zulassen würden. Sie haben nach ihrer Rückkehr jegliche Musik erneut verboten. Schon der Besitz von Instrumenten ist strafbar. Sie werden verbrannt. Die Musiker müssen dabei zusehen, werden verhöhnt. Für Tufi und seine Familie steht die Welt hier in Deutschland nun offen. Er betrachtet das, was etwa sein Sohn hier in wenigen Jahren erreicht hat, mit Freude und mit großer Dankbarkeit. Er hatte letzte Woche seinen Auftritt in einem Abschlusstag in einer Schule, drei, vier Songs. Man hat auch über ihn geschrieben, der kleine Mozart. Und ich hoffe, weil in Afghanistan wäre es schwierig für dass er mit Musik was anfängt. Also er ist ein vielleicht guter Pianist in der Zukunft und die Chance hat in Deutschland gegeben. Und ich hoffe, dass er auch damit auch seine Dankbarkeit dann irgendwann zeigt, von er groß wird, dass er weiß, wie er hergekommen ist. Dark Matters Geheimnisse der Geheimdienste Ein Podcast von SWR drei und rbb vieranzig inforadio, produziert von Bose Park productions. Für mehr Eindrücke in eine ansonsten verborgene Welt empfehle ich euch den neuen Doku Podcast unter Mördern leben im Gefängnis. Die Journalistin Katja Füchsel und Teresa Sickert beschäftigen sich schon ihr ganzes Berufsleben lang mit True Crime. Jetzt wollen sie herausfinden, wie es nach dem Urteil für die Verbrecher weitergeht. Dafür haben sie über anderthalb Jahre Gefangene der JVA Tegel begleitet. Wie sieht der Haftalltag aus und kann man im Knast tatsächlich ein besserer Mensch werden? Den Podcast von rbb und Tagesspiegel findet ihr in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt. Oder einfach direkt auf den Link in den Shownotes klicken. Moderation und Skript ich, Eva Maria Lemke, ARD Geheimdienstexperten Michael Götzenberg und Holger Schmidt. Redaktion und Skript Ilona Toller, Martin Schneider, Fanny Michaelis und Kirsten Tromnau. Außerdem im Dark Matters Team Fabio Lautenläger, Julia Ilan, Alexander von Bargen, Micky Sitsch, Mark Krüger, Jo Bischofberger, Suholder Chskse, Marc Bürkle, Nass zu hi, Juliane Klemm, Carolin Weise und Realgestalt. Ein besonderer Dank an die Experten dieser Folge, die hier Tufi Fisch und Georg Heißen und zusätzlich an Bruno Kahl,
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Hintergrund: Wie können Geheimdienste im Notfall reagieren?
Veröffentlicht am: 05.11.2024
Zusammenfassung lesenKriegsregionen, Krisenherde, Auslandseinsätze – das sind höchst gefährliche Ausnahmesituationen. Wie arbeiten Nachrichtendienste in solchen Fällen? Wie werden beispielsweise Entführungsopfer befreit? Wann wird verhandelt und wann kommt es zu einer sogenannten “robusten Lösung”, also einer gewaltvollen Befreiung? Darum geht es im Gespräch von Eva-Maria Lemke mit ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg. Und wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, wie sehr selbst Geheimdienste vo...
Kriegsregionen, Krisenherde, Auslandseinsätze – das sind höchst gefährliche Ausnahmesituationen. Wie arbeiten Nachrichtendienste in solchen Fällen? Wie werden beispielsweise Entführungsopfer befreit? Wann wird verhandelt und wann kommt es zu einer sogenannten “robusten Lösung”, also einer gewaltvollen Befreiung? Darum geht es im Gespräch von Eva-Maria Lemke mit ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg. Und wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, wie sehr selbst Geheimdienste von der Dynamik des Geschehens überrascht wurden, als die Taliban 2021 die Macht in Afghanistan wieder übernommen haben, dann hört auch in die begleitende Folge: "Der Fall Kabuls und die Rettung in letzter Sekunde". Und noch ein Tipp zum Weiterhören: Im Podcast "Amerika, wir müssen reden!" von und mit Ingo Zamperoni und seiner US-amerikanischen Frau Jiffer Bourguignon gibt’s alle Hintergründe zur US-Wahl. Die beiden werfen einen persönlichen Blick auf die Gegensätze, die sich durch ihre eigene Familie, aber auch durch den amerikanischen Alltag ziehen. In der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
ARD kurzer hier folgt jetzt ein extra ein Bonus zu einer unserer Dark Matters Folgen. Ein Gespräch zu einem wie läuft das eigentlich genau bei den Geheimdiensten? Viel Spaß beim Schlaumachen. Da ging es sehr weniger darum, dass die Taliban jetzt so schnell waren, sondern es ging vor allem darum, dass die Sicherheitsorgane der Afghanen, die man trainiert, die man aufgebaut hatte, dass die quasi implodiert sind in einer Geschwindigkeit, die man so nicht erwartet hat. Dark Matters Geheimnisse der Geheimdienste mit IFA Maria Lemke Tag auch Dark Matters hier. Mein Name ist Eva Maria Lemke und der Name des Mannes, der mir gerade in diesem Moment gegenüber sitzt, ist Michael Göttchenberg, seines Zeichens ARD Geheimdienexperte. Wie schön, dass du da bist. Ich freue mich sehr. Hallo Eva. Wir haben ein absolut unschönes Thema, wenn man so will. Es geht um die Geheimdienstarbeit in den Situationen, in denen es wirklich brenzlig wird. Also in Kriegsregionen, Krisenregionen, bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr, bei Entführung. Wie nah kommst du eigentlich solchen brenzligen Situationen in deinem Job? Also bist du auch mal mit der Schlusshre Weste unterwegs oder sitzt du eigentlich viel am Schreibtisch? Ich sitze mittlerweile viel am Schreibtisch. Ich bin ja jetzt auch schon etwas gesetzter. Ist ein älterer Herr. Genau. Aber tatsächlich war ich ja auch als Korsponente in Brüssel, war auch für die NATO zuständig und hatte einen ganz guten Draht zu den Amerikanern, die ja bekanntermaßen in der NATO eine große Rolle spielen. Das war auf dem Höhepunkt des afghanistan Einsatzes und bin dann mehrfach mit dem NATO Oberbefehlshaber in Afghanistan gewesen, der dann auch die amerikanischen Truppen besucht hat, auch dort, wo es gebrannt hat. Und ich erinnere mich gut, wie wir da mit Hubschraubern unterwegs waren und mit helm und schusssicherer Weste und wie man auch im Hintergrund zum Teil dann die Gefechtshandlung gehört hat. Das war schon eine sehr unmittelbare Situation. Und hast du auch mal tatsächlich, also wart du dann immer so in so einem Pressetross mit dem NATO Menschen da unterwegs oder hast du auch mal wirklich mit den Kämpfern und den Leuten am Boden gesprochen? Ja, das gehörte dazu. Ich werde nie vergessen, wie wir in so einem Außenposten waren, ein ganz kleines Camp der Amerikaner, wo eben tatsächlich auch Kampfhandlungen stattfanden. Und dann kam eine Einheit zurück. Es waren blutjunge amerikanische Soldaten, denen also auch wirklich der Angstschweiß im Gesicht stand. Werde ich nie vergessen. Die waren ja, das konnte man da sehr, sehr direkt sehen, was das auch mit diesen jungen Männern gemacht hat. Ja, glaube ich dir. Und gab es auch Situationen, wo du da schon quasi mit Geheimdienstarbeit zu tun hattest, beziehungsweise die dann da im Moment des Geschehens erlebt hast? Es gab dann tatsächlich eine Situation, wo ich das sehr unmittelbar mitbekommen habe. Und zwar hieß es, da ging es um das Flugzeug, mit dem wir unterwegs waren. Das war so ein groß amerikanische Militärtransportmaschine, dass wir noch ein Fahrzeug an Bord nehmen sollten. Und wir warteten und warteten und irgendwann kam dann so ein weißer Pick uup mit zwei Typen drin und die blieben auch drin sitzen. Und ich habe dann so gefra was sind denn das für Gestalten? Und dann hieß es ja, da könnten sie mir jetzt leider nichts zus saagen. Aber es gäbe ja auch jenseits von Militärpersonalleuten, die in Afghanistan was zu tun hätten. Es war irgendwie klar, es vermutlich war es CIA, die dann eben was auch immer in Afghanistan gemacht haben. Und das fand ich natürlich hochspanenend damals. Aber mehr konnte man auch nicht in Erfahrung bringen. Aber das war für mich so ein Beleg dafür, ja, die sind tatsächlich da unterwegs. Natürlich sind sie das. Und da konnte man das dann eben wirklich mal sehen, brauchen auch die Infrastruktur, kommen auch mal mit den anderen zusammen. Aber auf Smalltalk haben die offenbar keinen Bock. Haben sie keine Lust. Nein. Okay. Aus nachvollziehbaren Gründen. Wir haben ja bei Dark Metters hier für diese Hintergrundgespräche immer so ein Fall im Rücken. Und in unserem aktuellen Fall geht es um den Moment, also die Tage und Wochen, in denen Kabul an die Taliban fiel. Das war eine echte Krisenzeit in dieser Krisenregion. Und wir erzählen eben, wie die Mitarbeitenden und die Ortskräfte da rausgeholt wurden, zumindest einige. Aber oft geht es ja in solchen Krisenregionen auch darum, deutsche Entführungsopfer zu befreien. Das ist gerade in Afghanistan immer wieder nötig gewesen. Ist da der BND dann auch involviert? Kann man das so sagen? Also der BND würde die Person selber nicht befreien, das würden Spezialkräfte machen. Da hat man mal die Wahl, greifen auf die Bundeswehr zurück, Kommando Spezialkräfte oder auf die GSG neun. Das ist dann mal so die grundsätzliche Entscheidung. Ich erinnere an unseren Fall Hansa Stavaangeger, wo es die Entführung durch Piraten ging, obwohl dann die GSG neun in den Marsch gesetzt wurde. Aber klar, der BND hat da eine ganz wichtige Funktion, weil zunächst einmal um die Frage geht, hat man überhaupt die Voraussetzungen für so eine robuste Lösung, wie das heißt, also für eine gewaltsame Befreiung? Weil die Alternative ist ja immer warten, Lösegeld zahlen. Und das ist immer die grundsätzliche Entscheidung. Aber die kann man eben nur treffen, wenn man weiß, ob die Voraussetzungen überhaupt gegeben sind, um jemanden gewaltsam zu befreien. Und das heißt, man muss genau wissen, wo ist die Person, wie sind die Umstände, kann man da reingehen, ohne Gefahr zu laufen, dass am Ende alle tot sind. Und da spielt der BND eine ganz entscheidende Rolle. Be bzwweise spielen Geheimdienstinformationen eine ganz entscheidende Rolle, weil tatsächlich ist es so, dass mein Eindruck ist, dass der BND da vor allem auf Informationen von Geheimdiensten vor Ort angewiesen ist, weil er selber operativ das glaube ich, nicht in der Detailreue hinkriegt, die benötigt wird. Ich muss ein bisschen lachen, weil du das so vorsichtig gerade ausgedrückt hast. Also die sind da sozusagen nicht in der ersten Linie dabei, sozusagen. Okay, verstehe. Das ist einfach eine Hochrisikooperation. Das ist auch eine Erfahrungssache, oder? Ja, ist eine Erfahrungssache, aber zunächst mal ist die Frage, bin ich bereit, einen Trupp von Agenten da reinzuschicken und denen der Gefahr auszusetzen, dass sie dann eben selber unter die Räder kommen, weil sie natürlich nicht den Schutz haben, den Spezialkräfte haben. Und die Bereitschaft ist in Deutschland nicht so ausgeprägt. Da verlässt man sich lieber auf das, was was andere dienste können. Du hast es jetzt gerade so robuste Lösungen genannt. Ist das deine Ausdrucksweise oder nennen die das so? Das heißt tatsächlich so, robuste Lösung heißt auch, ich muss mir ein dickes Fell anziehen. Dann gibt es halt Opfer. Auch schiefgehen. Kann auch schiefgehen. Aber das genau die Abwägung, die man treffen muss. Also wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das vor die Wand fährt, dass am Ende die Geiseln sterben oder Einsatzkräfte sterben, dass die Geiselnehmer getötet werden. Auch da ist immer die Frage, kann man das in Kauf nehmen oder nicht? Und wer sind die Geiselnehmer? Und das muss man alles abwägen. Und am Ende kommt man dann eben zu einer Entscheidung und die kann man so mal so ausfallen. Wir haben ja hier schon oft gelernt, dass die Geheimdienste und Nachrichtendienste oft auch ein Spiegel der Länder sind, für die sie tätig sind. Ist das in dem Fall auch so? Also die robusten Lösungen, die sind nur einigen wenigen zuzutrauen und auch die tatsächlich, die möglicherweise echt unsenttimentalen Entscheidungen, viele Opfer in Kauf zu nehmen. Also es gibt einfach Länder, wo die Bereitschaft viel größer ist, auf eine robuste Lösung zu setzen, beispielsweise wenn es um Geiselbefreiung geht, als das in Deutschland der Fall ist. In Deutschland neigt man eher dazu, das nicht zu machen, weil ich erinnere an die Befreiung der Geisel in der Lufthansa Maschine Landshut, im Deutschen her, 1000 neunndert 77. Das war so ein Fall, wo das dann auch mal geklappt hat, wo alle Geiseln überlebt haben und keine Einsatzkräfte gestorben sind, hat ein Täter ja, aber das ist so ein bisschen so state of the art, wo man sehen kann, ja, das kann klappen, es kann aber eben auch schief gehen. Und andere Länder, wie z.B. die Franzosen sind viel eher bereit, so eine robuste Lösung zu setzen und eben auch ihre Spezialkräfte beispielsweise in afrikanische Länder zu schicken, wo sie ja traditionelle gute Verbindungen haben und eine gute operative Basis haben, um dann eben auch so eine Operation durchführen zu können. Aber das kann eben auch schiefgehen, das geht dann auch öfter mal schief. Dabei könnte man ja auch davon ausgehen, dass es einen gewissen Erfahrungsschatz gab auf Seiten des BND. Also der Auslandseinsatz lief seit 2001 bis 2021 eben und da gab es ja ständig Entführungen, Anschläge und Anschlagsversuche natürlich auch. Wie ist der BND damit umgegangen? Also hat er sich da eigentlich die ganze Zeit nur mit seinen Partnern versucht zu verknüpfen oder eigentlich sich selbst auch aufgeschlaut und ist robuster geworden? Also der BND hat traditionell eine gute Erkenntnislage in Afghanistan, ist da gut aufgestellt gewesen, über die Jahre sowieso. Und seitdem die Bundeswehr da war, zunächst der NATO Einsatz und dann eben auch in der Funktion, afghanische Sicherheitskräfte auszubilden, bis dann dieser komplette Abzug erfolgt ist, hat der BND eine ganz zentrale Rolle gespielt. Aber vor allem natürlich, was den Schutz der deutschen Soldatinnen und Soldaten betrifft. Da geht es einfach darum, dass jedes Mal, wenn eine Bundeswehrpatrouille rausfährt aus dem Lager, also auf Erkundungsfahrt oder warum auch immer, zu einem Außenposten fährt beispielsweise, dann kommt es natürlich ganz entscheidend darauf an, drohen irgendwelche Anschläge, also gibt es irgendwo möglicherweise versteckte Sprengfallen? Und da war es die Aufgabe des BND, ein Lagebild zu entwerfen und auf der Grundlage konnte dann eben die Bundeswehr solche Entscheidungen fällen. Also so konkret auch, dass da tatsächlich ein BND Agent möglicherweise Seitenstraßen absucht nach Sprengfallen. Kann ich mir das wirklich so vorstellen oder ist es nicht so einfach? Nein, ganz so einfach ist es nicht. Da ist es dann eher so, dass auch der BND davon profitiert, dass er eben gut vernetzt ist. Das ist dann der afghanischer Geheimdienst gewesen, der idealerweise solche Informationen hatte, die Amerikaner dann häufig. Man muss sich das so vorstellen, dass dann in so einem internationalen Militärstützpunkt, wie die Bundeswehrhn dann eben auch in Afghanistan, in Masari Sharif betrieben hat, dass da eben die Geheimdienste dann auch alle nebeneinander sitzen in so einem Container. Also jeder hat seinen eigenen Container und jeder hat seine eigene Rolle, seine eigenen Infos. Aber man tauscht dann aus und wirft alles zusammen, damit man dann eben für alle Soldatinnen und Soldaten, die dort sind und die dort im Einsatz sind, dann eben ein möglichst gutes Lagebild liefern kann. So ein Lagebild zu erstellen, gerade in so einer aufgeheizten Situation, würde ich es jetzt mal nennen, über die Jahre hinweg, das bedeutet auch die BND Mitarbeitenden, die waren da quasi rund um die Uhr im Schichtbetrieb, Dauereinsatz, oder? Ja, und du hast natürlich auch deine menschlichen Quellen vor Ort. Und es geht ja auch nicht nur um das militärische Lagebild. In Afghanistan ging es natürlich auch darum, politisch zu wissen, was will die afghanische Regierung und da Informationen auch an die Bundesregierung liefern zu können. Und da hatte der BND schon ein sicherlich verzweigtes Agentennetz. Und als dann der Abzug anstand und klar war, die Taliban übernehmen hier wieder, ging es natürlich auch darum, diese Quellen zu schützen und gegebenenfalls rauszuholen, damit die nicht den Taliban in die Hände fallen und als Verräter möglicherweise hingerichtet werden. Sind das so die letzten, die auch so das quasi sinkende Schiff verlassen haben? Also waren die Diplomaten so die ersten, die da noch mit Rückendeckung aus der Landes geschafft wurden und die Geheimdienste blieben vor Ort noch irgendwie, um das eben alles zu ermöglichen? Also grundsätzlich ist es so, wir haben ja aktuell keine diplomatischen Beziehungen zu Afghanistan. Es gibt auch andere Länder, zu denen wir keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Und da, da ist tatsächlich es so, dass dieser Gesprächskanal über die Geheimdienste und es ist dann in dem Fall natürlich von deutscher Seite der BND als Auslandsnachrichtendienst, das ist so der letzte Gesprächskanal, den es trotzdem immer noch gibt, der auch wichtig ist, damit man eben Verbindung aufnehmen kann und Dinge hinterlegen kann, in Erfahrung bringen kann. Und das wird natürlich auch von dem jeweiligen Land respektiert, selbst wenn es ein totales Unrechtsregime ist. Aber da achtet man schon darauf, dass dieser Kanal über die Geheimdienste, dass der bestehen bleibt, dann funktioniert. Aber wie kann ich mir das vorstellen? Also sitzt ja jetzt ja hoffentlich nicht mehr jemand vom BND irgendwie eingemauert in irgendeiner verschlossenen Tür mit der Wome im Anschlag und hofft, dass er da rauskommt, oder? Da ist doch jetzt niemand mehr. Die Taliban werden das doch niemals dulden. Also auch die Taliban haben sicherlich ein Interesse daran, mit westlichen Ländern im Gespräch zu sein, weil die wünschen sich ja, dass sie anerkannt werden als Regierung, als Legitimeierung in Afghanistan und die werden einen Teufel tun. Vertreter westlicher Geheimdienste, die werden vermutlich nicht dauerhaft im Land sein, aber wenn welche kommen, dann werden sie die mit Sicherheit nicht ihr Leben gefährden. Okay, überraschend, tatsächlich überraschend, um eine super tolle Überleitung zu finden, war ja tatsächlich auch das, was dann 2021 passierte, dass die Taliban da, obwohl es vorher immer wieder gesagt wurde, dass es sei sehr unwahrscheinlich, Kabul förmlich überrannt haben, eingenommen haben. Diese Niederlage letztendlich ja auch für die westlichen Nachrichten und Geheimdienste, das nicht erkannt zu haben, diese Schnelligkeit, mit der sich das vollzieht, ist das immer noch Thema sozusagen. Also das ist ja eigentlich genau das, was sie tun sollen, ein Lagebild erstellen. Haben sie da nicht geschafft. Akkuraterweise haben sie da nicht geschafft. Und man muss sagen, wenn man sich so, wenn man so in die Geschichte zurückschaut, wie war es denn so mit den Prognosen? Ja, gerade was so den Zusammenbruch von Regimen, von politischen Systemen betrifft, ob es nun Sowjetunion, DDR, Syrien, Afghanistan, da liegen Geheimdienste, liegt auch der BND gerne mal daneben. Aber fairerweise muss man sagen, wenn wir in Afghanistan sprechen, dass dann eben nicht nur der BND falsch lag, es lagen alle westlichen Geheimdienste falsch. Niemand hat diese Dynamik vorhergesehen. Und da ging es sehr weniger darum, dass die Taliban jetzt so schnell waren, sondern es ging vor allem darum, dass die Sicherheitsorgane der Afghanen, die man trainiert, die man aufgebaut hatte, dass die quasi implodiert sind in einer Geschwindigkeit, die man so nicht erwartet hat und damit quasi für die Taliban das Schollentor geöffnet war. Und das ist der Punkt, an dem man daneben lag. Legt der BND auch größten Wert darauf, dass er eigentlich mit seinen Prognosen immer richtig lag. Nur 11:55 Uhr, also man gesteht sich das bis heute auch nicht so richtig. Ja, das ist natürlich, will man sich nicht dem Vorwurf aussetzen, dass man mit seinen Prognosen daneben gelegen hat. An der Stelle war das so, aber eben wie gesagt, nicht nur der BND, sondern alle lagen daneben. Und grundsätzlich ist es auch schon so, wenn man sich so Prognosen von Geheimdiensten anguckt, dann werden am liebsten entwirft man immer verschiedene Szenarien, damit man dann sagen kann, ja, wir haben das doch durchaus richtig vorhergesagt, weil wir haben ja verschiedene Szenarien und sogenannte Kipppunkte, so damit man sich diesem Vorwurf nicht aussetzt, wenn es dann eben tatsächlich mal anders gekommen ist. Ein Kipppunkt, der uns bis heute beschäftigt und ein Stück allerfrischeste Zeitgeschichte, kann man sagen, der Beginn der Taliban Herrschaft in Afghanistan. 2021. Und wie immer in solchen sicherheitspolitischen Fragen hatten Geheimdienste da eine Menge mitzu tun. Im wahrsten Sinne des Wortes. Danke Michael, dass du uns davon erzählt hast. Sehr gerne. Michael Götzchenberg mit ganzem Namen all die Geheimdienstexperte mit vollem Titel. Und ich danke nicht nur ihm, ich danke auch euch fürs immer wieder zuhören und mitdenken. Bis ganz bald bei Dark Matters. Dark Matters Geheimnisse der Geheimdienste bei den Wahlen in den USA läuft ja selten alles ganz glatt und reibungslos. Manchmal spielen sich dabei oder danach auch noch regelrechte Dramen ab und wir blicken drauf. Mit kühlem Kopfziezw lassen wir uns davon erzählen von Mr. Tagesthemen Ingo Zamporoni und seiner amerikanischen Frau Gffer Bourguignon in ihrem gemeinsamen Podcast Amerika, wir müssen reden. Ein persönlich politischer Blick auf die vereinigten Staaten von Amerika in der ARD Audiothek und natürlich auch überall sonst, wo es Podcasts gibt.
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Die Frau aus dem Untergrund und der Zufallstreffer
Veröffentlicht am: 29.10.2024
Im Frühjahr 2024 wird eine Frau im schwarzen Kapuzenpulli von schwer bewaffneten Polizisten in Berlin-Kreuzberg abgeführt. Sie tragen schusssichere Westen und auch beim Weitertransport der Frau werden die ganz großen Geschütze aufgefahren: Die Festgenommene wird mit dem Hubschrauber nach Bremen geflogen, dann in einem gepanzerten Polizeiwagen weiter zum Amtsgericht gefahren. Der Aufwand um die unscheinbar wirkende Frau hat einen Grund: Sie heißt Daniela Klette und war einst eine Top-Terrori...
Im Frühjahr 2024 wird eine Frau im schwarzen Kapuzenpulli von schwer bewaffneten Polizisten in Berlin-Kreuzberg abgeführt. Sie tragen schusssichere Westen und auch beim Weitertransport der Frau werden die ganz großen Geschütze aufgefahren: Die Festgenommene wird mit dem Hubschrauber nach Bremen geflogen, dann in einem gepanzerten Polizeiwagen weiter zum Amtsgericht gefahren. Der Aufwand um die unscheinbar wirkende Frau hat einen Grund: Sie heißt Daniela Klette und war einst eine Top-Terroristin der RAF – der Roten Armee Fraktion. Mit der Verhaftung wird die Geschichte der Linksterroristen plötzlich wieder aktuell und bleibt es bis heute. Wie konnte Daniela Klette trotz jahrzehntelanger Fahndungen so lange im Untergrund verschwinden? Was genau ist die RAF überhaupt? Und welche Rolle spielte die DDR und ihr Geheimdienst Stasi? “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” erzählt euch die Geschichte von einer Gruppe linksextremer Terroristen, die längst tot gesagt wurde, aber bedeutend länger aktiv war, als viele ahnen. Und wenn ihr mehr darüber hören wollt, an welche Regeln sich der Verfassungsschutz bei der Fahndung nach Verdächtigen halten muss, dann hört rein in die begleitende Hintergrundfolge: "Wie suchen Geheimdienste nach untergetauchten Terroristen?" Und das ist "Dark Matters”: In der ersten Staffel ging es um deutsche Geheimdienste, in der zweiten um Nachrichtendienste aus aller Welt. In Staffel drei tauchen wir noch tiefer ein in die Arbeit der Dienste, nehmen euch mit auf geheime Missionen, decken tödliche Machenschaften auf und zeigen auch, wie Agenten manchmal das Schlimmste verhindern. Jede Woche öffnen wir die Tür zu einem Geheimdienst ein Stück weit und schauen uns Dinge an, von denen wir eigentlich nichts wissen sollten – erzählt von Eva-Maria Lemke und den ARD-Geheimdienstexperten Michael Götschenberg und Holger Schmidt. Eine neue Folge “Dark Matters – Geheimnisse der Geheimdienste” gibt es immer mittwochs in der ARD Audiothek, auf SWR3.de, rbb24inforadio.de und überall, wo ihr Podcasts hört. Und noch ein Tipp zum Weiterhören: "Kunstverbrechen – True Crime meets Kultur" ist ein Podcast von NDR Kultur, aber ohne Mord, Totschlag und Blutvergießen. Es geht um Verbrechen in der Kunst- und Kulturszene. Die Hosts ermitteln in der dritten Staffel selbst in einem Cold Case und begeben sich mit euch auf die Suche nach einem gestohlenen Gemälde. Ob der Fall wieder heiß wird? Das könnt ihr in der ARD Audiothek hören.