Was bisher geschah - Geschichtspodcast Zusammenfassung
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Der Was bisher geschah - Geschichtspodcast Podcast
Der Podcast "Was bisher geschah - Geschichtspodcast" lädt seine Hörer auf eine faszinierende Reise durch die Zeit ein. Mit dem Geschichtsjournalisten Joachim Telgenbüscher und dem Historiker Nils Minkmar als Gastgebern bietet dieser Podcast eine spannende und tiefgehende Auseinandersetzung mit den Dramen, Triumphen und Ereignissen, die die Weltgeschichte geprägt haben.
Jede Woche tauchen die beiden Experten in verschiedene Epochen und Themen ein. Sie beleuchten die politischen Intrigen im römischen Reich, die Machenschaften fanatischer Sektenführer der frühen Neuzeit und den geschickten Umgang mit Extremisten in verschiedenen historischen Kontexten. Darüber hinaus analysieren sie die Management-Fähigkeiten großer Eroberer und ziehen Parallelen zu aktuellen Entwicklungen.
"Was bisher geschah" zeichnet sich durch fundierte Recherchen und lebendige Erzählungen aus, die Geschichte greifbar und relevant machen. Der Podcast richtet sich an alle, die ein tieferes Verständnis für die Vergangenheit entwickeln möchten, um die Gegenwart bewusster zu erleben und die Zukunft besser zu begreifen. Neue Folgen erscheinen jeden Dienstag und sind auf allen gängigen Podcast-Plattformen verfügbar. Begleiten Sie Joachim Telgenbüscher und Nils Minkmar auf dieser aufregenden Entdeckungsreise durch die Geschichte!
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Lucrezia Borgia – Die Macht böser Gerüchte
Veröffentlicht am: 05.11.2024
Zusammenfassung lesenZur Wende vom 15. auf das 16. Jahrhundert, im Italien der Renaissance, erlebt eine Papsttochter einen unglaublich schlechten Ruf. Kaum jemand in der Geschichte wird so verteufelt wie Lucrezia Borgia, die uneheliche Tochter des Papstes. Wie viel Wahres steckt hinter diesem Hass? Woher stammen die Legenden? Und welche Rolle spielt ihre legendäre Familie, die Borgias, dabei? Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die viel über sich ergehen lassen muss, in einer Welt der Intrigen und Machtkämpf...
Zur Wende vom 15. auf das 16. Jahrhundert, im Italien der Renaissance, erlebt eine Papsttochter einen unglaublich schlechten Ruf. Kaum jemand in der Geschichte wird so verteufelt wie Lucrezia Borgia, die uneheliche Tochter des Papstes. Wie viel Wahres steckt hinter diesem Hass? Woher stammen die Legenden? Und welche Rolle spielt ihre legendäre Familie, die Borgias, dabei? Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die viel über sich ergehen lassen muss, in einer Welt der Intrigen und Machtkämpfe aufwächst und diesen Kampf dennoch meistert.Du hast Feedback oder einen Themenvorschlag für Joachim und Nils? Dann melde dich gerne per Mail an: wasbishergeschah@wondery.comQuellen:Lucrezia Borgia: Glanz und Gewalt von Friederike Hausmann+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findest du hier: https://linktr.ee/was_bisher_geschah +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
Gennaro. Dies Weib, dem du von Liebe sprachst, mischt Gift und treibt Ehebruch, treibt Blutschande in allen Graden. Blutschande mit ihren beiden Brüdern, von denen der eine den anderen aus Liebe für sie erschlagen hat. Blutschande mit ihrem Vater, der Papst ist. Blutschande mit ihren Kindern, wenn sie deren hätte, aber der Himmel versagt sie dem Ungeheuer. Willst du ihren Namen wissen, Gennaro? Das ist Lucrezia Borgia. Wow. Wow. Ja, Blutschande. Altes Wort für Inzest, für Sexualfamilien. Genau. Gut, dass wir das schon mal geklärt haben. Kleine Premiere bei uns. Nils, ich habe noch nie eine Folge mit einem Zitat aus der Literaturgeschichte begonnen, weil diese Passage ist nicht historisch, sondern sie stammt aus einem Theaterstück von deinem berühmten Landsmann Victor Hugo. Und bist du Opern Kenner? Nee, gar nicht. Leider gar nicht. Okay. Weil es gibt auch eine Oper, die Lucrezia Borgia heißt und die auf diesem Theaterstück. Willst du mal anstimmen? Ja. Nein. Erstens habe ich nicht das Organ dazu und zweitens, ich kenne die Melodie auch nicht. Aber ich habe natürlich bei der Recherche bei YouTube nachgeguckt und man kann sich da Ausschnitte angucken. Sie wird also auch noch gespielt. So, ja. Warum habe ich dieses Zitat ausgewählt? Weil in diesem Zitat, ja, wie in so einem ekligen Brühwürfel alle Vorwürfe drinstecken, mit denen diese Figur zu kämpfen hatte, über die wir heute sprechen wollen. Du ahnst es schon, es ist Lucretia Borgia. Also Mord in der Familie, Inzest. Alles, was man sich an Schrecklichkeiten vorstellen kann, wird dieser Frau zugeschrieben. Und Victor Hugo hat das sozusagen verdichtet und auf den Punkt gebracht, aus Gründen, die wir vielleicht noch besprechen. Auf jeden Fall, wenn wir darüber noch sprechen. Lucretia Borgia ist Papsttochter, darüber müssen wir auch noch sprechen. Und sie hat an der Wende vom fünfzehnte zum sechzehnte Jahrhundert in Italien gelebt, also im Italien der Renaissance. Und sie fasziniert die Menschen bis heute noch. Also ich habe ja schon gesagt, diese Oper wird noch gespielt. Und es gibt auch Serien über die Borgia, also ihre Familie. Da kommt sie natürlich, und wir sind ja sehr breit aufgestellt. Sie kommt auch in Computerspielen vor, also bei assassin's Creed, da tritt sie auch auf. Ja, Figuren aus der Geschichte, so wie sie, dienen ja oft dazu, eigene Themen und Fantasien und sowas zu bearbeiten. Schwarze Fantasien, was vielleicht tabuisiert ist aus guten Gründen. Und da schreibt man eben solchen Figuren zu, die sich natürlich nicht mehr wehren können und die aus einer Zeit kommen, wieder Renaissance, wo so viel Neues passiert und wo sich die Welt so stark ändert. Ja, sie ist so die klassische femme fatale. Also das ist alles eine Zuschreibung. Wir werden heute uns angucken, wie sie wirklich war. Und ja, sie passt sehr gut in die Renaissance, weil die Renaissance, die hat ja diese, ja, diese zwei Gesichter. Auf der einen Seite fantastische Kunst, dieser Glanz und auf der anderen Seite brutale Machtpolitik. Also ganz andere Zustände als heute. Ich weiß ja, dass du dich gerne auch mal einstimmst auf unsere Folgen, indem du die Serien guckst, die thematisch passen. Kleiner ich habe ganz bewusst mir nicht die Borgia Serie angeschaut, die, glaube ich, vor ein paar Jahren im ZDF gelaufen ist. Ich habe mich lieber auf ein wirklich fantastisches Buch der Autorin Friederike Hausmann gestützt. Sie hat eine Biografie von Lucrezia Borgia geschrieben. Und dieses Buch ist in weiten Teilen eigentlich der Versuch einer Ehrenrettung, weil so schlimm, wie alle sagen, war Lucrezia Borgia natürlich nicht. Und deswegen erzählen wir euch heute, warum sie trotzdem einen so schlechten Ruf hatte. Und dabei ist etwas am Werk, das wir beide, wir alle, nur zu gut aus unserem eigenen Leben kennen. Es ist die Macht böser Gerüchte. Ich bin Joachim Telgenbüscher. Ich bin Nils Minkmau. Und das ist was bisher geschah von Wondery. In dieser Folge machen wir uns auf die Suche nach der echten Lucrezia Borgia. Denn kaum jemand in der Geschichte ist so sehr verteufelt worden, wie die uneheliche Tochter von Papst Alexander VI. Aus dem Hause Borgia. Als Verführerin, Ehebrecherin, ja, als Mörderin hat man sie geschmäht. Aber wie viel Wahres ist wirklich dran an diesen Erzählungen? Woher kommt diese schwarze Legende? Und welche Rolle spielt Lucretias Geschlecht dabei? Nils wir fangen am besten bei der drängendsten Frage wie zum Teufel kommt ein Papst an eine Tochter? Und eine Antwort darauf gibt unter anderem eine meiner liebsten englischen wikipedia Seiten, die List of sexually active popes, also eine Zusammenstellung von Päpsten, die ein Sexleben hatten. Und diese Liste ist überraschend lang. Und natürlich findet sich darauf auch Lucretias Vater, Papst Alexander VI. Der wird 1401 und dreiig als Rodrigo Borgia in der Nähe von Valencia im heutigen Spanien geboren. Und der kommt aus so einer richtigen Familie von Aufsteigern. Also die haben es so von Landadeligen schon ziemlich weit gebracht. Und das liegt natürlich auch daran, dass die sehr ehrgeizig sind. Also das werden wir noch sehen. Die Borgia, das ist praktisch ein Synonym für Ehrgeiz und Machtstreben. Und dieser Rodrigo, der hat einen Onkel und der ist bereits Bischof von Valencia. Also hat er schon ein hohes Kirchenamt für sich gesichert. Kirchenämter, die damals machtpolitische Ämter sind. Also nach der Reformation, mit der Gegenreformation hat man versucht sozusagen die Kirche auch wieder etwas ethisch moralisch aufzustellen, mit Zölibat ernster zu nehmen. Aber in der damaligen Zeit ist es einfach, ja, geht es um Politik, kann man sagen. Die waren jetzt nicht besonders fromm, wurde auch nicht erwartet. Absolut. Wenn ihr jetzt beim Wort Bischof oder so irgendwie so einen Kardinal Ratzinger vor Augen habt, den müsst ihr euch wegdenken. Das ist eher so, weiß nicht, in Mafia benutzen wir so häufig, aber eher so einen harten Machtpolitiker, gespielt von Robert De Niro, so würde ich mir das vorstellen. Und als dieser Rodrigo 13 Jahre alt ist, da wird sein Onkel zum Kardinal ernannt und dann zieht er nach Rom. Das ist ja damals die Hauptstadt des vom Papst regierten Kirchenstaates. Heute gibt es nur noch den Vatikanstaat, der ist ja so wie so ein Stadtviertel. Aber damals beherrscht der Papst eben auch als weltlicher Herrscher ja ganz Mittelitalien. Und dieser Onkel holt den kleinen Rodrigo dann nach, also holt ihn nach Rom. Und im gewissen Sinne ist Rodrigo ein Nepo Baby. Kennst du wahrscheinlich aus der Klatschpresse diesen Begriff. Fällt hier nepo Baby ein, auf jeden Fall. Aber es war da damals etwas üblich, auch diese Familienbande zu nutzen, um Politik zu machen. Deswegen sind die Nepo Babys eigentlich keine neue Erfindung, sondern hat es immer gegeben. Ja, da hast du völlig recht. Also ich denke bei Nepo Baby an Brooklyn Beckham und Leni Klum. Also Leute, die von dem Ruhm ihrer Verwandten profitieren. Aber eigentlich ist das ja ein sehr altes Konzept. Und nepo in Nepobaby leitet sich ja von Nepotism ab und das wiederum kommt vom lateinischen Wort für Neffen. Und Rodrigo ist ja der Neffe von seinem Onkel, dem Kardinal. Und der Kardinal kann Rodrigos Hilfe in Rom sehr gut brauchen, weil die Borgia, die gehören jetzt zwar zur Machtelite in der heiligen Stadt, aber die sind Außenseiter, weil sie keine Italiener sind, auch wenn es sozusagen Italien als Nationalstaat noch nicht gibt. Und sie sprechen unter sich auch gar nicht italienisch oder latein, sondern sie sprechen katalanisch. Zweitausendein. Also eigentlich sind sie Katalanen. Und da ist es natürlich gut, wenn man einen jungen, fähigen Verwandten an seiner Seite hat, der die gleiche Sprache spricht und natürlich einem auch loyal ergeben ist. Und jetzt machen wir einen kleinen Sprung ins Jahr 1455. Da ist Rodrigo gerade einmal 20 Jahre alt und da kriegt er so einen richtigen Karriereboost. Würden wir heute sagen, weil sein Onkel gewinnt die Papstwahl, wechselt seinen Namen, heißt jetzt Calixtus der Dritte, auch ein Papstname, der nicht mehr so in Mode ist, weiß gar nicht warum. Und in dieser Rolle kann er seinem Neffen natürlich jetzt so richtig die Pfründe zuschustern. Also Rodrigo wird jetzt selber zum Kardinal ernannt und er bekommt auch noch das Amt des Vizekanzlers der heiligen römischen Kirche. Und damit ist er der zweite Mann hinter dem Papst. Und ja, es ist ja eine Zeit, wo man sich auch gut gehen lässt. Genau, man muss ja auch weltlich repräsentieren und muss schon was darstellen als Papst. Das wird auch erwartet. Man wäre sonst enttäuscht, wenn es da nicht ein Spektakel gäbe von den Reichen und Mächtigen in der damaligen Zeit. Und Handel blüht auf. Es ist ja eine Zeit, da man hat auch viel mehr Stoffe und schöne Sachen zum Ausstellen und da kann die Kirche ihre ganze Pracht entfalten. Genau, also da geht es darum, toll zu residieren. Und das macht Rodrigo Borgia auch. Der bereichert sich nämlich systematisch durch sein Amt. Und auch als sein Onkel dann stirbt und sozusagen ein anderer Papst wird, macht er damit weiter. Und er steckt eben einen großen Teil dieses Geldes in einen prächtigen Palazzo mitten in Rom, zweitausendein. Und jetzt kommen wir langsam zu der Geschichte seiner Vaterschaft, weil in der Nachbarschaft begegnet er Anfang der er Jahre einer Frau, die so Anfang dreiig ist, also für die Maßstäbe der Zeit überhaupt nicht mehr jung. Aber die muss eine ganz besondere Wirkung auf Rodrygo gehabt haben. Sie heißt vanozza de Catanei und ist angeblich die Tochter eines Malers. Rodrigo ist ein Frauentyp, also wenn er eine Frau attraktiv findet, dann lässt er nicht locker. Kardinals würde hin oder her. Und einer seiner Lehrer, der hat das mal so die schönen Frauen, die ihm ins Auge fallen, verführt er dazu, ihn zu lieben und bewegt sie auf wundersame Weise. Stärker als ein Magnet, das Eisen, die Magie. Ich meine, er hat ja auch Zeit. Ich meine, was hat so ein Kardinal zu tun wie das Kanzler der Kirche? Da hat man Tagesfreizeit, würde ich sagen. Zweitausendein. Ja, heute wäre natürlich so eine Affäre zwischen einem Kardinal und einer jungen Römerin auf allen Titelseiten, das wäre natürlich ein Fest für die Boulevardpresse. Aber damals ist das durchaus an der Tagesordnung. Also Friederike Hausmann, ich habe ja schon ihre Lucrezia Borgia Biografie erwähnt, die schreibt, dass Rodrigo Borgia sich da in einem geduldeten Graubereich bewegt. Also heiraten darf er nicht, es gab ja auch noch keine Paparazzi die auflagen. Und wenn man keine Fotos davon hat, will man das schon glauben oder sind es nur Gerüchte? Ich nehme an, alle, sehr viele Kirchenländer hatten auch Affären, aber es kommt halt nicht komplett an die Öffentlichkeit, weil man gerade in Rom und im Vatikan ja eine ganze Kultur dann entwickelt, gerade wegen solcher Geschichten, die Dinge einigermaßen unter der Decke zu halten und auch die Kinder von Geistlichen dann entsprechend zu versorgen oder unterzubringen. Die Kinder, das ist genau das richtige Stichwort, weil es kommt, wie es kommen muss. Vanozza wird schwanger und nicht nur einmal. Sie bringt insgesamt vier Kinder von Rodrigo zur Welt, drei Jungen und eine Tochter. Und Lukrezia, um die es ja heute gehen soll, das ist das dritte Kind. Und die wird am achtzehnter Apr. 1480 geboren, nicht in Rom, sondern in einer Festung außerhalb der Stadt, die ihrem Vater gehört. Und man weiß nicht genau, warum er das macht. Also vielleicht will er doch so ein bisschen Diskretion wahren. Es kann aber auch sein, dass er einfach sicherstellen will, dass der Mutter und dem Kind nichts passiert, weil Rom ist eine ganz andere Stadt als heute, sehr viel kleiner, also da leben nur ungefähr Menschen. Und außerdem ist die Stadt nicht so, sagen wir mal, law and order mäßig, würde man heute sagen, regiert. Also es gibt unterschiedliche Clans, die da Teile der Stadt beherrschen. Und viele antike Monumente sind in dieser Zeit auch eher so Festungen in der Stadt. Also ist ein hartes Pflaster und auch ein wirklich mörderischer Ort, wie wir noch sehen werden. Und deswegen kommt Lucrezia Borgia in dieser Festung nördlich von Rom zur Welt. Und wir haben schon gesagt, also das ist jetzt nicht ungewöhnlich, dass ein Kirchenmann eine Geliebte hat oder auch mehrere Geliebte hat. Auch dass er Vater wird, das kommt vor. Und trotzdem ist Rodrigo Borgia etwas Besonderes, weil er gar nicht versucht, seinen Nachwuchs irgendwie zu vertuschen, sondern geht damit sehr selbstbewusst um, überschüttet sie auch mit Liebe, auch mit Forderungen. Das werden wir auch noch sehen. Und also vor allem Lucretia und seine beiden älteren Söhne, das sind Juan und Cesare. Diese beiden Namen solltest du dir merken, weil das sind die beiden Brüder, die in diesem Einstiegszitat, das ich da vorgelesen habe, vorkommen. Der eine erstegt den anderen und der Inzest und so weiter, also die werden noch eine Rolle spielen. Und ja, Lucretia wächst auf, erst mal bei ihrer Mutter und dann wird sie in die Obhut einer Cousine ihres Vaters gegeben und die kommt aus einem großen Adelshaus und vor allem lernt sie, wie man sich bei Hofe anständig benimmt, sich gut ausdrückt, Briefe schreibt, singt und dichtet. Aber am liebsten tanzt Lucretia. Also manchmal sogar, bis sie nicht mehr kann. Bist du ein großer Tänzer? Guckst du let's dance? Weder noch, leider nicht. Aber ich beneide mal Leute, die sehr gut tanzen können. Ich finde, das sieht toll aus und insofern kann ich mich da reinversetzen, dass man gerne zuschaut. Auf jeden Fall, ja. Dann hast du ein bisschen Rodrygo Borgia in dir, weil der tanzt nicht. Vielleicht auch, weil es dann doch nicht zu seiner Rolle passt. Aber eine seiner großen Leidenschaften ist es, seiner Tochter Lucretia beim Tanzen zuzuschauen. Da kommt vielleicht auch ein bisschen der Inzestvorwurf her. Ist auf jeden Fall etwas, was böse Zungen natürlich sozusagen weiterspinnen können. Wirkt schon etwas creepy. Es ist ein bisschen creepy. Ich will jetzt nicht sagen, es ist so wie Donald Trump, der über Ivanka gesagt hat, wenn sie nicht seine Tochter wäre, würde er sie daten. Aber es ist schon, es ist, sagen wir so, es ist Vaterstolz. Und habe ich noch gar nicht erwähnt, Lucretia ist wirklich unglaublich hübsch. Also das sagen alle Quellen und die Zeitgenossen loben vor allem ihr goldenes Haar. Die Schönheit ist natürlich, ist natürlich damals in der Renaissance so eine Qualität, die gerade wiederentdeckt wird. Im Mittelalter hat man wenig Entzücken, sagen wir, über Schönheit, wenn sie überhaupt erwähnt wird. Aber damals sind ja eben solche bisschen athletischen Sachen wie Tanzen oder wie Sport oder so. Der Körper, die Abbildung des Körpers und so. Das wird da wieder interessant. Ja, es ist genau dieses Zusammenspiel zwischen Schönheit und Gewalt. Also sie wird von ihrem Vater geliebt, sie wird bewundert, aber das heißt natürlich noch lange nicht, dass sie ihr Leben selbst gestalten darf. Ich habe ein schönes Zitat gefunden, das stammt nicht von Lucrezia, sondern von einer Zeitgenossin aus einer mächtigen Familie, den Medici. Und die hat geschrieben an ihre Mutter, glaube ich, wer tun möchte, was er will, sollte nicht als Frau geboren werden. Das ist schon hart. Gute Einsicht. Ja, es ist, das tut weh. Es ist einfach auf den Punkt gebracht, das Dilemma. Und Lucretia bekommt das auch zu spüren, weil natürlich hat ihr ehrgeiziger Vater schon längst Pläne für sie geschmiedet. Und das ist ja auch ein Thema, auf das wir immer wieder zurückkommen. Die Frauen dieser Zeit in der Vergangenheit als sozusagen ja, Werkzeug der Machtpolitik. Und das läuft eben über Hochzeiten, heiraten, Zweitausendein und Lucretia ist noch nicht mal 12. Das ist das legale Heiratsalter. In dieser Zeit, da wählt ihr Vater schon einen passenden Ehemann für sie aus. Und im Februar 1491, da unterzeichnet er einen Ehevertrag mit einem Adeligen, nur um sich zwei Monate später noch mal das anders zu überlegen und noch jemand anderes da auszuwählen. Aber aus diesen beiden Hochzeiten wird nichts werden, weil im Sommer 1492, das stellt ein Ereignis in Rom diese ganzen Pläne auf den Kopf. Es ist ein Ereignis, das wir auch kennen. Ein Papst stirbt und ein neuer muss gewählt werden. Also es gibt einen Konklave und die Kardinäle, die gehen in die sixtinische Kapelle. Das ist übrigens das erste Mal, dass die Papstwahl an diesem Ort stattfindet, wo sie ja heute auch noch stattfindet, weil die sixtinische Kapelle ist zu dieser Zeit, zweitausendein, ziemlich neu, erst ein paar Jahre alt. Und noch nicht bemalt. Noch nicht bemalt, ich wollte es gerade sagen. Also wenn man jetzt denkt, sixtinische Kapelle, ich war schon mal da, du vielleicht auch, dann sieht man diese tollen Deckenmalereien von Michelangelo. Vorsicht, die gibt es damals noch nicht. Rodrigo muss da auch rein. Klar, er ist ja Kardinal und er ist Favorit, aber nicht top Favorit. Also sagen wir mal im erweiterten Favoritenkreis, aber er ist längst nicht der top Favorit. Und trotzdem, als am Elfter Aug. 1492 der Schlüsselsatz ausgesprochen wird, und ich freue mich jetzt ganz besonders, weil es das erste Mal in der Geschichte von was bisher geschah, ist, dass ich wirklich Latein sprechen darf. Der Schlüsselsatz lautet natürlich Annunzio vobis gaudium magnum habemus papam. Toll. Ja, danke. Und wer tritt vor die Menge? Rodrigo Borgia. Bei so einem Konklave würde ich so gern mal so eine Überwachungskamera mitlaufen lassen, um mir das anzuschauen. Ich kann es mir ungefähr vorstellen. Ich versuche oft, mir das vorzustellen, wie diese Deals dann eigentlich laufen, mit welchen Andeutungen und so was. Es ist ein bisschen so eine Vorform. Parlamente gibt es ja noch nicht in diesem Sinne, wie wir sie heute kennen, aber dass man so Koalition schmiedet und muss ja ohne Gewalt auskommen, was ja für die damalige Zeit auch eine echte Herausforderung ist. Aber wie man die Leute versucht rumzukriegen, welche Deals man macht, welche Kompromisse man eingeht, ich glaube, da kann man jeder, der sich für Politik interessiert, der kann da eine Menge lernen. Kennst du das Buch Konklave von Robert Harris, einem meiner Lieblingsautoren? Nee. Da wird so eine Konklave allerdings in unserer Zeit von innen beschrieben. Sehr spannend. Und natürlich wird auch damals ein Deal gemacht, da kommen wir nachher noch dazu, wie Rodrigo Borgia das schafft, den Top Favoriten da auszustechen. Jetzt erstmal möchte er seinen Sieg feiern und das tut er mit einer feierlichen Prozession vom Petersdom in den Süden der Stadt. Das ist sozusagen die offizielle Besitznahme Roms und des Amtes. Und er geht in die Bischofskirche der Päpste. Und das Quizshow Wissen ist nicht der Petersdom, sondern es ist die Lateran Basilika. Es ist jetzt der 26. Aug. 1492. Unglaublich heiß zu dieser Zeit in Rom, sehr schwül. Es gibt auch Malaria in der Stadt, also das ist kein gesunder Ort. Und wahrscheinlich würden sich nur die wenigsten, wenn sie denn nicht müssten, bei diesem Wetter auf die Straße trauen. Aber Rodrigo Borgia, der sich jetzt Alexander VI. Nennt, das ist ein Papstname, der hat ja so lange auf diesen Moment gewartet, hat so lange dafür gekämpft, dass er sich jetzt diesen Triumph nicht nehmen lassen will. Und deswegen setzt sich an diesem Tag am Petersplatz ein Festzug in Bewegung, wie, ich glaube, Rom, das seit Tagen der römischen Kaiser nicht mehr gesehen hat. Also am Anfang hat man gepanzerte Reiter, dann kommt das Gefolge der Kardinäle in so satin roten Gewändern und dann kommen die. Purpur ist das, ne? Purpurrot, oder? Es ist purpurrot wahrscheinlich purpur, schnell. Genau. Sehr teurer Stoff. Und dann kommen die Kardinäle selbst, reiten auf so weiß geschmückten Pferden. Und der Höhepunkt ist natürlich der neue Papst selbst. Und der ist zu diesem Zeitpunkt ja schon über 60 und ist unglaublich heiß. Und ich stelle ihn mir ziemlich keuchend und schwitzend vor, aber wahrscheinlich auch sehr, sehr zufrieden. Ich stelle mir immer so ein bisschen Silvio Berlusconi vor, oder? Es hat so was, diese Pracht, diese Inszenierung und diese Freude am eigenen Erfolg. Ich finde es ganz gut. Der Vergleich gefällt mir ganz gut. Aufsteiger. Ja, und er wird auch bejubelt, also seinem Ego wird er sehr geschmeichelt. Von der Engelsburg, das ist ja die Festung der Päpste, da werden Kanonen abgefeuert und die Schaulustigen, die jubeln ihm auch zu. Also die rufen Borgia, Borgia. Und hier und da spannen sich auch so eigens errichtete Triumphbögen über die Route und da hängen Banner dran und da steht drauf Cäsar war groß, doch jetzt ist Rom noch größer. Alexander regiert. Der erste war ein Mensch, dieser ist ein Gott. Ob er das selbst gedichtet hat? Ja, also die Frage, warum die alle so begeistert sind und wie ehrlich das ist, die müssen wir noch beantworten. Also da ist auch viel Show dabei. Aber schließlich erreicht Alexander die Lateran Basilika im Süden der Stadt und da sackt er plötzlich zusammen, ein Schwächeanfall. Dann einer aus seinem Gefolge, der ist ganz geistesgegenwärtig, der spritzt ihm so Wasser ins Gesicht und der kommt wieder zu sich. Zweitausendein. Aber der Schaden ist schon da. Also seine Amtszeit als Papst, die beginnt, so sehen das viele damals, mit einem bösen Omen. Jetzt haben wir Lucrezia Borgia, seine Tochter, ein bisschen aus den Augen verloren. Und ich konnte auch nicht in Erfahrung bringen, wo sie bei dieser Prozession war. Was ich aber ganz sicher weiß, ist, dass sie auch in diesem Moment spürt, dass sich ihr eigenes Schicksal radikal ändert. Ihr Vater ist jetzt Papst und sie selbst ist endgültig eine Gefangene der Macht. So Rodrigo Borgia, der Aufsteiger aus Spanien, der ist 1492 zum Papst gewählt worden. Und er hat sich in den Straßen Roms wie ein antiker Kaiser feiern lassen. Alexander VI. So nennt er sich jetzt, der regiert nicht nur Rom, sondern herrscht als Stellvertreter Christi auf Erden auch über die Kirche. Das heißt aber noch lange nicht, dass ihm alle gehorchen. Ganz im Gegenteil, die Lage wird sich schon sehr bald sehr bedrohlich für ihn entwickeln. Bevor wir uns das anschauen, wollte ich noch mal kurz angeben, ich bin Lucrezia Borgia tatsächlich schon einmal begegnet und du vielleicht auch, nils. Warst du schon mal im vatikan? Ja, ja, in der tat, schon mehrmals. Und kann es jedem nur raten. Absolut einmaliger ort, den man eigentlich gesehen haben muss, wenn man ein bisschen unterwegs sein kann. Ja, hilft auf jeden fall auch bei dieser folge, wenn man da schon mal gewesen ist, in den vatikanischen Museen, weil da kann man sich unter anderem auch die Borgia Gemächer anschauen. Das ist quasi die Privatwohnung von Alexander VI. Gewesen. Sehr zu empfehlen, auch wegen der beeindruckenden Wandgemälde, mit denen da die Räume ausgeschmückt sind. Und eines dieser Gemälde zeigt ja eine antike, spätantike Märtyrerin, Katharina von Alexandrien, die gerade mit dem römischen Kaiser, der sie zum Tode verurteilt hat, wegen ihres christlichen Glaubens diskutiert und noch versucht, ihn zu überzeugen. Und auf diesem Bild trägt diese Märtyrerin ja die Züge der zwölfjährigen Lucrezia Borgia. Und das ist kein Zufall, dass sie da in die Rolle von Katharina von Alexandrien gestüpft ist, weil diese Märtyrerin gilt der Überlieferung zufolge als Sinnbild einer intelligenten und schlagfertigen Frau. Und Lukrezia wächst wirklich in revolutionären Zeiten zur Frau heran. Mein während die Kardinäle im August 1492 in der sixtinischen Kapelle darüber beraten, wer denn jetzt Papst werden soll, in diesem Moment ist Christoph Kolumbus schon unterwegs auf dem Atlantik und wir wissen ja, was das Ergebnis ist. Also Michel de Montaigne schrieb dazu spä unsere Welt hat damals eine neue entdeckt. Ja, das ist wirklich ein sich anbahnender, großer geografischer, ideologischer Schock, dass sich die Welt entfaltet. Und mit all den Diskussionen, die es ja damals schon direkt gab, wer hat eigentlich die Vorherrschaft? Sind die Naturvölker nicht die eigentlich wahren Menschen? So ein moralischer Schock. Das ist der Umbruch, der hier sich ankündigt. Ja, und das trifft auch auf Italien zu. Also auch Italien steht kurz vor der Explosion. Die Borgia, die ja einen sehr schlechten Ruf haben, die haben den auch, weil sie einfach in diesen sehr stürmischen Zeiten navigieren müssen, also auch Machtpolitik betreiben müssen. Und um zu verstehen, was jetzt passiert, muss ich einmal erklären, wie es in Italien in den er Jahren überhaupt aussieht. Also Spanien und Frankreich, die sind in dieser Zeit schon geeinte Königreiche. Aber Italien, und das ist jetzt ein bisschen schräges Bild, Italien sieht eher so aus wie so eine antipasti Platte. Also da liegen so unterschiedlich große Brocken drauf, gefüllte Oliven, eher so die Kleinstaaten und dann so größere, saftige Stücke. Vitello Tonnato. Ich hoffe, ich habe dir jetzt nicht Appetit gemacht. Wir müssen noch ein bisschen. Doch, das Wichtige ist einfach, dass diese Halbinsel zersplittert ist. Und die fünf größten Player, das sind der Kirchenstaat, also der Machtbereich des Papstes, die Republiken Venedig und Florenz, das Herzogtum Mailand und das Königreich Neapel und Sizilien im Süden. Aber daneben gibt es eben noch diese gefüllten Oliven, also die kleineren Stücke. Und es ist gut, sich das zu merken, weil das sind Spannungen, die ja bis heute auch die Nachrichten und die Aktualität in Italien prägen. Italien hat immer diese, wie wir auch mit dem föderalen System, hat immer diese Spannung zwischen Nord und Süd und ein bisschen zwischen genau diesen fünf Regionen. Ja, und in den Jahren vor der Wahl Alexander VI. Da hat ein relativ stabiles Gleichgewicht in Italien geherrscht, aber das kommt jetzt ins Rutschen. Und ein Auslöser ist der starke Mann in Mailand, Ludovico Sforza. Ich denke bei Sforza immer an Ceriako Sforza, großer Stürmer bei Borussia Dortmund mal gewesen. Fußball war das bestimmt. Das war Fußball, genau. Und dieser Ludovico Sforza, der hat seinem Neffen die Macht entrissen und der möchte diese Macht auch behalten. Und deswegen hat er sich ein bisschen Unterstützung besorgt. Und das ist ja eine Allianz mit dem französischen König Karl VIII. Und Karl VIII. Der hat wiederum eine eigene Agenda, in Italien. Der erhebt nämlich Anspruch auf die Krone Neapels, weil eine Nebenlinie seine Familie dort mal regiert hat. Klingt kompliziert, ist es leider auch. Aber diese Dynamik, die da in Italien Ende des fünfzehnte Jahrhunderts entsteht, die ist extrem wichtig. Also ich fass noch mal ganz vereinfacht zusammen. Zersplittertes Land, mehrere große Player, Frankreich hat ein Auge auf Süditalien geworfen und mittendrin Alexander VI. Und der verdankt dieser Dynamik letztlich seine Wahl zum Papst. Ich habe ja eben erwähnt, dass Rodrygo Borgia nicht Top Favorit war. Er hat am Ende nur deswegen gewonnen, weil er sich mit einem anderen mächtigen Kardinal verbündet hat. Und das ist der Bruder von diesem mailänder Herzog. Auch weil sie Stimmen gekauft haben, haben sie einen Sieg des eigentlichen Favoriten verhindert. Warum wollten sie das? Weil nämlich dieser Favorit ein Anhänger des neapolitanischen Königs ist. Und das führt dazu, dass Alexander VI. Als Papst nicht frei ist. Modern würde man sagen, hat eine Koalition gebildet. Genau. Mit Rücksicht auf den Koalitionspartner kann er nicht so werden. Ja, der Koalitionspartner, der fordert jetzt also die Papstmacher. Diese mailänder Familie Sforza, die will natürlich jetzt eine Gegenleistung sehen. Und unter anderem muss er den Bruder von dem Herzog, Ludovico Sforza, zweitausendein, der Kardinal, mit dem er sich da verbündet hat, den muss er zum Vizekanzler ernennen, also das Amt, das er vorher hatte. Und außerdem muss er auch einer Ehe Allianz zustimmen. Und wen haben die Sforza da wohl im Sinn? Er hat nur eine Tochter, Lucrezia. So, jetzt willst du natürlich wissen, wer ist der Glückliche? Das ist ein Sforza natürlich, Giovanni heißt er. Der ist ein entfernter Verwandter des mailänder Herzogs und der herrscht über Pesaro, das ist eine Stadt an der Adria. Und Heiratspolitik war oft das einzige Mittel, mit dem Familien. Also heute haben wir andere Mittel zur Verfügung, um sozialen Aufstieg sicherzustellen. Man kann sich bereichern, indem man in der Wirtschaft was investiert und man kann sich bilden, Studienabschlüsse erwerben und so weiter. Aber in der Zeit war Hochzeitspolitik die wichtigste Entscheidung in einer großen Familie. Genau. Und bei dieser Entscheidung hat Lucrezia nichts zu sagen. Also am zwölfter Jun. 1493, da heiratet sie ihren 14 Jahre älteren Bräutigam. Und sie ist zu diesem Zeitpunkt gerade mal dreizehnte. Also das ist ein krasser Altersunterschied. Sie bekommt von ihrem Vater aber ein Hochzeitsgeschenk, ein Palazzo mit Blick auf den Petersplatz. Das hab ich nicht bekommen zu meiner Hochzeit. Ich auch nicht. Hätte ich auch ganz gern gehabt. Naja, und dort lebt sie jetzt mit ihrem eigenen Hofstaat, aber einer fehlt ihr Ehemann, weil der muss in Pesaro bleiben, auch auf Drängen des Papstes. Und weil der Mann weg ist, ist der beherrschende Mann in Lucretias Leben natürlich neben ihrem Vater, dem Papst, ihr Bruder Cesare. Haben wir einmal schon kurz erwähnt. Der ist auch nicht ohne. Nein, der ist auch nicht ohne. Wer sich ein bisschen mit der italienischen Geschichte auskennt, der ist ihm schon mal begegnet, ist ein Typ, den man nicht vergisst. Der ist schlau, machtgierig, skrupellos, unverschämt gut aussehend. Also der ist wirklich ein Alleskönner und auch noch sehr, sehr jung. Also der ist zu diesem Zeitpunkt 18, also wirklich ein junger Kerl. Und als Alexander Papst wird, da macht er Cesare zum Bischof von Valencia und später erhebt er ihn sogar zum Kardinal. Man muss sich mal vorstellen, man hat diese alten Kardinäle, die da irgendwie eine Messe abhalten und dann sitzt da so ein Typ dazwischen, der ist so im Alter eines Nachwuchsfußballers. Also das ist auch für damals, für die Verhältnisse schon sehr schockierend. Aber die Borger wollen eben ihre Machtbasis ausbauen. Und das heißt auch, sie müssen Parteigänger in diesem Kardinalkollegium haben. So, und jetzt kommt der große katastrophale Cut. Wir sind jetzt im Jahr 1404 und neunzigste, und ich habe schon von den Franzosen gesprochen. Jetzt treten sie wirklich auf die italienische Bühne. Und was jetzt passiert, erinnert mich ein bisschen an unsere Doppelfolge über Hannibal. Weil der französische König Karl VIII. Überschreitet die Alpen mit einem Heer, um sich zu holen, was er haben will, nämlich das Königreich Neapel. Hat er Kriegselefanten dabei? Nein, aber er hat noch was fast gefährlicheres. Er hat nämlich moderne Kanonen. Das ist die große Zeit der Artillerie. Die Artillerie ist damals was, was heute künstliche Intelligenz ist. Es ist das absolute Top von allem. Und diese alten bis mittelalterlichen Festungen, hinter denen man sich so sicher erwähnen konnte, haben es schwer in dieser Zeit. Und das wird für Jahrhunderte eigentlich Europa Europa prägen und zu schaffen machen. Genau. Und die Italiener haben dem auch nichts entgegenzusetzen. Und deswegen läuft es auch anfangs sehr gut für die Franzosen. Also Silvester 1494 zieht Karl VIII. In Rom ein und Alexander VI. Der Papst, der muss ihm dann den Durchzug in den Süden gestatten. Und weil das alles sehr turbulent ist, schickt der Lukrezier dann doch nach Pesaro zu dem Ehemann. Also vielleicht hat sie Glück im Unglück, wir wissen es nicht genau. Und dann erobern die Franzosen wie geplant Neapel und dann läuft es schief. Und das liegt unter anderem an einer Seuche, die ihretwegen noch heute manchmal als Franzosenkrankheit bezeichnet wird. Hast du eine Idee, um was es geht? In Frankreich wird sie nicht so bezeichnet, Luther. Ja, das wundert mich nicht. Interessanterweise, wie nennt man sie da? Engländerkrankheit. Italienische Krankheit. Genau. Wie nennt das eigentlich die kleinen Pocken, glaube ich? Also es geht um die Syphilis, eine sehr fiese Geschlechtskrankheit, der wir unter anderem unser Wort versifft verdanken. Also wenn man als versifft beschimpft wird, dann ist das eigentlich der Vorwurf, dass man die Syphilis hat. Und diese Krankheit, die bricht 1495 im von den Franzosen besetzten Neapel zum ersten Mal so richtig groß aus. Die ist nicht immer tödlich, aber sie schwächt natürlich die Kampfkraft dieses Heeres. Und schließlich muss Karl VIII. Ja als gescheiterter Feldherr in die Heimat zurückkehren. Und es soll ja Podcasts geben, in denen unglückliche Todesfälle vorgestellt werden. Also da ist Karl VIII. Auf jeden Fall ein Kandidat, weil er stirbt schon 1498, nachdem er sich sehr unglücklich den Kopf am Türrahmen gestoßen hat. Ja, diese kleinen Türen im Mittelalter, das ist kritisch, damit tritt er von der Bühne ab. Aber dieser Feldzug, auch wenn er gescheitert ist, der hat Italien komplett verändert. Frankreich auch. Unheimlich viele Importe aus Italien in die damalige Zeit. Diese unendliche Faszination, die die Franzosen für Italien haben. Viele Franzosen wären eigentlich gerne Italiener. Und viele Italiener sehen die Franzosen eher als Trampel aus dem Norden. Das ist bis heute ein sehr, sehr kompliziertes Verhältnis. Und auch heute ist ja das Verhältnis zwischen Meloni und Macron immer sehr, sehr gespannt. Ja, also es ist genau wie du sagst, Alexander VI. Der zieht aus dieser veränderten Lage seine eigenen Schlüsse. Und das ist vor er möchte sich jetzt ganz auf seine eigene Machtbasis konzentrieren, das heißt auf seine Familie, auf Cesare, und will da sozusagen seine eigene Dynastie ausbauen. Und diese Allianz mit den Sforza, also über Lucrezias Ehe, die ist ihm nicht mehr so wichtig. Und deshalb schickt er im Frühjahr 1497 einen Boten nach Pesaro und verlangt von Giovanni Sforza, dass er der Trennung von Lucrezia zustimmt. War eh keine Liebesheirat gewesen. Nee, das war keine Liebesheirat. Gut, aber selbst der Papst muss sich ja ans Gesetz halten ab und zu. Und es gibt ja nur bestimmte Bedingungen, wie so eine Ehe eigentlich ein Sakrament wieder aufgelöst werden kann. Ja, er kann da nicht so einfach raus. Und ein Schlupfloch für eine Annullierung einer Ehe, also nicht eine Scheidung, sondern für eine Annullierung, ist eben, wenn die Ehe nicht vollzogen worden ist. Also wenn das Paar überhaupt nicht Sex gehabt hat. Und das ist genau die Option, die Alexander VI. Wählt. Und er legt dann Lukrezia ein Dokument vor und sagt, also unterschreibt, dass die Ehe nicht vollzogen worden ist. Diese Ehe ist sehr wahrscheinlich vollzogen worden, aber wenn die Braut natürlich sozusagen sagt, nein, ist es nicht, dann ist sozusagen dem recht genüge getan, wenn Giovanni sich dem fügen würde. Aber das tut er nicht, weil natürlich der Papst hat ihn ja praktisch öffentlich der Impotenz bezichtigt und er fühlt sich in seiner Mannesehre gekränkt. Und um diesen Vorwurf der Impotenz zu entkräften, setzt er den Kern der schwarzen Legende um Lucrezia Borgia in die Welt. Weil er sagt nämlich, der wahre Grund für die Auflösung der Ehe ist nicht seine vermeintliche Impotenz, sondern die Lüsternheit des Papstes. Weil Alexander VI. Wollte selbst mit seiner Tochter verkehren. Zweitausendein. Dieser Inzestvorwurf, der ist natürlich haltlos, aber der verfängt. Also auch gerade weil die Borgia so viele Feinde haben. Und der verbreitet sich rasend und schon bald danach kann man den überall hören. Und auch auf den Straßen Roms gilt Lucretia jetzt als die schlimmste Hure der Stadt und so als die teuflische Verführerin im Herzen des Vatikans. Ja, die Frauen schrieb man ja sowieso dann gerne schon eine solche bösartige Rolle zu. Dazu kommt die Familie von außen, eigentlich ursprünglich nicht aus Italien. Und sie haben immer die Grenzen verschoben dessen, was bis dahin möglich war. Und durch diesen Prunk, in dem man sich eben so ausstellt. Georg Christoph Lichtenberg, der große Aphoristiker, hat mal geschrieben, wenn man sich eine Zielscheibe in den Garten stellt, muss man sich nicht wundern, dass da auch Pfeile reinfliegen. Das ist so ein bisschen so. Die Borgias haben in der Tat unheimlich viel Blick und Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und ein Ex kann das natürlich nutzen, um um fiese Gerüchte, revenge Gerüchte in die Welt zu setzen. Wie reagiert jetzt ihr Vater darauf? Man könnte natürlich denken, der Tob, der will irgendwie Giovanni an die Gurgel, aber er schreibt seiner man behauptet, ich sei sowohl dein Vater als auch dein Liebhaber. Lass die Welt nur die absurdesten Dinge über die Mächtigen glauben. Für die, die dazu bestimmt sind, andere zu beherrschen, werden die Lebensregeln auf den Kopf gestellt und Pflicht bekommt einen ganz neuen Sinn. Gut und böse werden auf eine ganz andere Ebene gehoben. Das sind weise Worte, das stimmt, ist sehr gut analysiert. Also er steht über den Dingen und diese Ehe wird annulliert und Giovanni bleibt auch am Leben und Lucretia ist frei. Aber um noch mal auf dieses Thema der Gerüchte zurückzukommen, praktisch zur gleichen Zeit wird die Papstfamilie auch von einer ganz großen Tragödie getroffen. Und auch die wird von ihren Gegnern ja als Beweis für ihre eigene Verkommenheit verwendet. Und zwar am 14. Jun. 1497, da verschwindet Lukrezias oder Juan und zwei Tage später zieht man Juan Borgia tot aus dem Tiber. Jemand hat ihn ermordet, aber wer? Und die Gerüchteküche sagt natürlich, ja, das waren die Borgia selbst, das war Cesare und eigentlich ist er angestiftet worden von Lucretia. Lucrezia natürlich. Und dahinter stecken natürlich irgendwie romantische Motive und Lüsternheit und so. Da sind wir genau bei den Vorwürfen, die Victor Hugo dann aufgreift und verdichtet und in diesem Drama inszeniert. Davon ist nichts bewiesen. Aber eins stimmt, Cesare ist derjenige, der von dem Tod seines Bruders profitiert. Er ist nämlich jetzt der einzige, ja, der Lieblingssohn und kriegt natürlich noch mehr Aufmerksamkeit und Aufgaben auch von seinem Vater übertragen. Aber nur weil er davon profitiert, heißt es ja nicht, dass er es auch war. Für ein Autor wie Victor Hugo, dem es sehr viel um Aufklärung geht, um Gerechtigkeit, um Moral, sind die Borgia eigentlich das perfekte Material, der perfekte Stoff, um Verkommenheit darzustellen. Ausländer sind katholisch, sie sind reich, also man muss da keine großen den Tod, man muss da keine großen Rücksicht nehmen. Da kann man alles sozusagen, was man über das böse oder menschliche Abgründe schreiben will, kann man den problemlos zuschustern. Ist das nicht so ein französisches Wort, so frisson, so diesen Thrill, also über auch so eine unglaublich schöne, aber verführerisch teuflische Frau zu schreiben. Also da, ja, man kann schon sehen, warum er das gemacht hat, aber er tut ihr eben unrecht. Das war bis hierher jetzt schon ganz schön gruselig und Lucretia hat sehr viel Unglück gehabt. Aber jetzt kommt eine kurze Phase des Glücks, weil natürlich hat ihr Vater einen neuen Mann ausgeguckt. Der nächste Schwenk im großen Ballett der Allianzen steht an. Und zwar wird er seine Tochter jetzt mit einem jungen Mann aus der neapolitanischen Königsfamilie vermählen. Das ist ein Mann namens Alfonso Darragona, der auch wiederum Kontakte nach Spanien hat, also zur spanischen Dynastie. Und das ist schon mal gut, aber er ist ungefähr gleich alt wie Lucrezia, also das passt auch besser. Und dann gilt er auch noch als Zitat, der schönste Mann, der je in Rom Zweitausendein gesehen wurde. Und am 21. Jun. 1498, da heiraten die beiden und es beginnt, wie gesagt, die glücklichste Phase in Lucretias Leben, auch weil Lucretia zum ersten Mal Mutter wird. Sie bringt einen Sohn zur Welt, den nennt sie natürlich Rodrigo, nach ihrem Vater. Aber das Unglück, so ist es in dieser Geschichte, lauert immer hinter der nächsten Palasttür, weil ausgerechnet Lucretias Bruder Cesare, der wird dieses junge Glück zerstören. Und jetzt wird es leider noch mal sehr kompliziert. Also Cesare Borgia, der hat mittlerweile die Kardinalswürde wieder abgelegt, ist doch nicht so seine Sache. Und er konzentriert sich jetzt ganz auf die Kriegsführung im Namen seines Vaters und kämpft in Mittelitalien darum, da so den Machtbereich der Borgia auszuweiten. Und das ist ganz wichtig. Seit Sommer 1499 ist er auch verheiratet und zwar mit einer entfernten Verwandten des neuen französischen Königs. Und das ist ein Problem, weil die Familie stellt sich breit auf. Aber vielleicht auch zu breit. Genau, es gibt zwei Lager dann im Papstpalast. Also die einen, die sind sozusagen pro französisch, das ist Cesare. Und dann gibt es die anderen, die sind pro neapolitanisch, in Klammern pro spanisch. Das ist sozusagen die Partei von Alfonso, Dagona und Lucrezia. Und Cesare ist ja jemand, der nicht lange fackelt, das kann man glaube ich sagen. Und der fasst dann schließlich den Entschluss, ja, die große Liebe seiner Schwester Lucretia aus dem Weg zu räumen. Und am fünfzehnter Jul. 1500, da wird Alfonso auf den Stufen vor dem Petersdom von unbekannten Lieder gestochen. Er überlebt und wird in die päpstlichen Gemächer gebracht. Und da kümmert sich Lucretia wirklich rührend um ihn. Und jetzt nehme ich euch mal mit in das Krankenzimmer von Alfonso. Es ist ein prächtiger Raum, an der Decke gucken Heilige hinab auf dieses Bett. Und seit drei und dreiig Tagen schon liegt hier der schwerverletzte Mann von Lucrezia. Aber jetzt endlich, am achtzehnter Aug. 1500 geht es ihm wieder besser. Er sitzt aufrecht im Bett und seine Frau ist dabei, seine Schwester, sein Onkel, so ein neapolitanischer Gesandter. Und die Stimmung ist entsprechend gut. Immer wieder erfüllt Lucretias Lachen den Raum. Und dann kloppt es an der Tür und ein Mann stürmt rein. Und alle Anwesenden kennen ihn, das ist nämlich Michelotto Corella. Das ist ein Gefährte von Cesare Borgia. Und sie kennen ihn vor allem, weil dieser Michelotto Corella Cesare Borgias Mann fürs Grobe ist. Und der ist nicht allein. So in die Geschichte einzugehen, ist auch ja der Mann, ja, der Mann fürs Grobe. Genau. Und der ist nicht allein gekommen, der hat auch noch ein paar bewaffnete Typen mitgebracht. Und die stellen sich jetzt vor den Eingang des Zimmers. Und dann packt Michelotto den Gesandten und Alfonsos Onkel fesselt sie und übergibt sie an diese Soldaten, die ihn da begleiten. Zweitausendein. Und Lucrezia, die beschwert sich empört, du kannst es wagen, und die festzunehmen. Und dann sagt er, naja, ich Befolge nur Befehle. Und wenn dir das nicht passt, dann kannst du ja gerne zu deinem Vater gehen, dem Papst, und sagen, hier, der soll die Leute wieder freilassen. Das macht dann Lucrezia auch. Also Lucrezia und Alfonsos Schwester verlassen den Raum. Und irgendwann kommen sie wieder zurück zu diesem Raum. Und da ist die Tür verschlossen und Wachposten stehen davor. Ÿousand hindern die beiden Frauen daran, diesen Raum, das Krankenzimmer, wieder zu betreten. Und dann verkünden sie eine Nachricht, die Lucrezia und Alfonsos Schwester ganz ins Mark trifft. Alfonso ist tot und Michelotto Corella hat ihn erdrosselt. Und jetzt lacht da niemand mehr. Und diese Ermordung ihres geliebten Mannes, das ist wirklich der Wendepunkt in Lukrezias Leben. Aber kann es wirklich sein, dass ihr Bruder dahinter steckt? Und weiß ihr Vater davon? Und vor was wird sie jetzt tun? Ein Mord im Vatikan hat der glücklichen Ehe zwischen Lucrezia Borgia und ihrem Mann Alfonso ein abruptes Ende gesetzt. Die Öffentlichkeit ist geschockt, zu Recht. Und die Papstfamilie, die so lange zueinander gehalten hat, ist auch tief gespalten. Zweitausendein. Ja, wie reagiert man darauf als unmittelbar Betroffene? Lucretia, die ist genauso empört, wie wir es wahrscheinlich auch gewesen wären. Sie trauert, sie schreit, sie wirft mit Vorwürfen um sich. Und das wird ihrem Vater, dem Papst Alexander, dann doch zu viel. Und er versammelt eine Truppe von Reitern und lässt seine trauernde Tochter in eine Festung außerhalb der Stadt bringen. Ja, aber sie hat keine andere eigene Machtbasis, kein eigenes Vermögen, keinen anderen eigenen Status, jetzt vor allem als Witwe. Und die Borgia als Familie mit den Borgia Family Values werden zum Symbol für alles, was man später in Reformation und Aufklärung ändern möchte an den Verhältnissen in Rom. Aber so ganz herzlos ist Alexander VI. Dann doch nicht. Also der ist auch entsetzt über das, was da mit seinem Schwiegersohn passiert ist. Und er kann natürlich auch nicht ignorieren, wer dahintersteckt. Also Cesare, sein eigener Sohn. Aber Ÿousand, der Drahtzieher des Attentats, der präsentiert seinem Vater eine ziemlich freche Ausrede, wie ich finde. Es sei praktisch Notwehr gewesen, weil Alfonso, der hätte sich ja gegen ihn verschworen und er hätte sogar einmal mit der Armbrust auf ihn geschossen, als Cesare da im Garten unterwegs war. Ich finde, das ist so eine Ausrede auf dem Niveau von der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen. Ja, Angriff ist die beste Verteidigungswesen der Bartholomäusnacht. Die Protestanten werden Opfer eines Anschlags und dann sagen die, die den Anschlag verübt haben, oh Gott, die werden sich rächen, wir müssen schneller sein. Es ist Notwehr gegen das, was noch kommen könnte. Also es wird immer wieder versucht. Es ist sehr fadenscheinig, aber der Papst nimmt ihm das ab oder er tut so, als würde es ihm abnehmen. Er hat eigentlich auch keine andere Wahl, weil Alexander VI. Braucht Cesare für die Umsetzung seiner großen machtpolitischen Pläne. Und dementsprechend bricht Cesare auch bald darauf dann zu seinem nächsten Feldzug auf. Und auf dem Weg, weil es gerade so passt, kommt er auch in diesem Ort vorbei, wo seine Schwester gerade ist. Also die Schwester, die er zur Witwe gemacht hat. Und das ist so einer der Momente, da wüsste ich natürlich unglaublich gerne, was die miteinander gesprochen haben. Ist leider nicht überliefert. Wir kennen nur das Ergebnis. Und das Ergebnis ist offensichtlich. Dass Lucretia ihrem Bruder verzeiht, weiß ich nicht, aber sie schließt auf jeden Fall ihren Frieden mit ihm. Und jetzt kann man ganz viel spekulieren, warum sie das tut. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wird sie bis zu seinem Tod auch sozusagen Kontakt zu ihm haben. Und also das ist jetzt nicht das Ende ihrer Geschwisterbeziehung. Ja, es ist ja auch ein bisschen alternativlos. Sie kann entweder ins Exil gehen eigentlich, aber ansonsten hat sie nicht viele gute Möglichkeiten, auf jeden Fall sich gegen gegen den Bruder zu stellen. Und dass sie eine Frau ist, die leben möchte, die eine Zukunft haben möchte, ist das eben, ja, macht Politik in der Familie. Ja, und was ist die nächste Station in ihrem Leben? Natürlich die nächste Hochzeit. Lucretia bleibt nicht lange Witwe, sondern schon im Herbst 1501, da steht die nächste Heirat auf dem Programm. Und wir haben ja die arrangierte Ehe mit Giovanni Sforza gehabt. Wir hatten diese unverhoffte Romanze mit Alfonso Dadagona. Und jetzt folgt die Vernunftehe. Nicht besonders aufregend, aber sehr stabil. Und das Beste fast an der Vermählung mit dem Thronfolger des Herzogs von Ferrara ist dieser jährige Mann, der wohnt nicht in Rom, sondern im Norden, eben in seiner Heimatstadt an der po Mündung. Und damit ist er auch ziemlich weit entfernt von diesen mörderischen Ränkespielen im Vatikan. Aber natürlich muss Lucrezia auch diesmal wieder einen hohen Preis bezahlen. Und zwar muss sie ihren Sohn Rodrigo, den sie ja mit Alfonso hatte, den muss sie in Rom zurücklassen und später wird sie immer wieder versuchen, diesen Jungen zu sich zu holen nach Ferrara. Aber sie hat keinen Erfolg. Also Rodrigo bleibt in Rom. Ja, es war damals auch gängige Praxis, Kinder einfach zu behalten, um die Eltern, in dem Fall die Mutter zu disziplinieren, auch noch ein bisschen unter Kontrolle zu haben. Das haben ja auch oft oft Königsfamilien, sozusagen Geiseln von anderen Familien am Hofe gehabt. Aber das war relativ grausame, aber wirksame Praxis, die Eltern unter Kontrolle zu halten. So, also Lukrezia ist jetzt einem dritten Mann versprochen, aber bevor sie aufbricht und Rom für immer verlässt, da findet im Vatikan angeblich eine legendäre Orgie statt. Und diese Orgie wird Lucretias Bild bis heute prägen, und zwar zu Unrecht. Es ist Ende Oktober 1501 und im Vatikan wird an diesem Abend kurz vor Allerheiligen gefeiert. Und zumindest wenn man dem Bericht des päpstlichen Zeremonienmeisters glaubt. Und Cesare Borgia, der hat wie so oft in seine Gemächer eingeladen, hat ordentlich Essen auftragen lassen und auch seine Schwester Lucretia und sein Vater Alexander VI. Die sind gekommen zu dieser Party und jetzt ist das mal zu Ende. Und da werden die Leuchter, also mit den Kerzen von den Tischen auf den Boden gestellt und dann werden Kastanien ausgestreut. Fragt mich jetzt nicht warum, aber diese Kastanien werden der Veranstaltung ihren Namen geben. Es ist nämlich als Kastanienbankett oder auch als Kastanienball in die Geschichte eingegangen. Und nach dem Essen beginnt jetzt der Tanz. Also Cesar hat auch 50 Kurtisanen eingeladen. Wir würden sie zweitausendein heute wahrscheinlich so als gehobene Sexarbeiterin bezeichnen. Große Touristenattraktion im Rom der damaligen Zeit. Einige Jahrzehnte später wird Michelle de Montaigne auch Rom besuchen und schaut sich dann auch die Kurtisanen an, die so berühmt sind. Und ja man eben schauen sie sich an, ganz gebildete Damen und trifft sich dann, um sich mit denen zu unterhalten. Sehr berühmte, auch sehr reiche Dame, aber wie du sagst, Sexarbeiterin. Ja, und die bewegen sich da zur Musik, tanzen. Anfangs sind sie noch angezogen, aber dann entledigen sie sich so nach und nach ihrer Kleider, so ein bisschen Striptease. Und dann schließlich sind sie völlig nackt und am Ende kriechen sie vor den Augen der hohen Gäste herum und heben diese Kastanien auf. Wahrscheinlich so als Belustigung für die Anwesenden. Und dann wird aus dem Spektakel eine Orgie. Also einige der männlichen Gäste, vielleicht auch der weiblichen, die haben Sex mit diesen Frauen. Und dabei bleibt es auch nicht, sondern es werden sogar Preise ausgelobt für diejenigen, die da am häufigsten den Akt vollziehen können. Und sogar die Preise sind überliefert, hast du schön ausgedrückt? Ja, das ist aus der Quelle entnommen. Und zu diesen Preisen, die da ausgelobt werden, gehören z.B. seidene Unterröcke oder ein paar Schuhe. Jetzt denkt man natürlich, das ist eine Geschmacklosigkeit, wie sie sich nur die Borgia ausdenken können. Aber vielleicht hat sich das ja auch jemand anders ausgedacht, weil das Problem an dieser berühmten Szene ist, dass sie sich vermutlich so nicht zugetragen hat. Unsere Quelle habe ich schon erwähnt, das ist dieser Zeremonienmeister, der hat das Geschehen nicht mit eigenen Augen gesehen, sondern er berichtet aus zweiter Hand. Eine Party, die wird in einem anderen Schriftstück, einem Brief, erwähnt, aber da ist nicht die Rede von einer Anwesenheit Lukrezias und auch nicht vom Papst. Und wahrscheinlich wollte dieser Zeremonienmeister seinen Herrn Alexander VI. In irgendeiner Weise schlecht reden. Ich habe ja schon mehrfach Lucretias Biografin Friederike Hausmann erwähnt. Die argumentiert, finde ich, sehr klug gegen den Mythos des Kastanienbanketts, weil sie sagt, wenn diese Orgie wirklich so stattgefunden hätte, zweitausendein, dann wäre das auch den Spitzeln und den Heiratsvermittlern aus Ferrara nicht verborgen geblieben. Also das sind die, die Hochzeit mit diesem neuen Ehemann da einfädeln wollen, und dann wäre die Hochzeit geplatzt. Tut sie aber nicht, sondern es geht alles seinen geregelten Gang. Ja, die Borgias ziehen eben auch eine gewisse, auch von den kommenden Generationen, gewisse pornografische Fantasie auf sich. Verklemmtere Nachkommen unter den Geschichtsschreibern haben dann wahrscheinlich Fantasie freien Lauf gelassen. Wie gesagt, die Borgia können sich nicht wehren. Die stellen alles außen, Personen der Zeitgeschichte, mit denen kann man irgendwie alles machen. Ja, das ist Fake News im gewissen Sinne. Und dementsprechend finden dann am dreiigster Dez. 1501 in Rom auch die offiziellen Hochzeitsfeierlichkeiten statt, in Abwesenheit des Bräutigams, von dem Lucrezia zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal ein Bild gesehen hat. Also sie weiß gar nicht, wie er aussieht. Und im Januar 1502, da lässt der Papst dann seine Tochter schließlich wirklich in ihre neue Heimat ziehen, zweitausendein. Vorher hat er noch mal gefeiert, hat ihr noch mal beim Tanzen zugeschaut. Und dann trennen sich die Wege von Vater und Tochter und sie werden sich nie wieder sehen. Aber Lucretias Geschichte ist natürlich noch nicht vorbei. Sie geht jetzt zu Alfonso. Und das ist, glaube ich, die richtige Stelle, um ein paar Wörter über ihn zu verlieren. Also er ist, Alfonso d'Este ist der Thronfolger des Herzogtums Ferrara und ich habe nur ganz wenig über ihn gelesen, aber er ist mir sehr schnell sympathisch geworden, weil er ist so ein richtiger Kauz. Also der mag das höfische Leben eigentlich nicht so. Er mag, dass da viel Musik gespielt wird, aber den Rest mag er nicht. Er ist auch ganz gern alleine und am liebsten verbringt er Zeit in seiner Werkstatt, wo er gerne töpfert und experimentiert mit der Kunst der Geschützgießerei, mit ziemlichem Erfolg sogar. Und wir haben auch viel über den Vollzug der Ehe gesprochen, auch in diesem Fall natürlich. Diese Ehe wird vollzogen und Alfonsos Vater, also der Herzog von Ferrara, der schreibt das sogar an den Papst. Und heute Nacht haben sich unser erlauchter Sohn Don Alfonso und sie, Lucrezia, Gesellschaft geleistet und wir glauben, dass beide Seiten sehr befriedigt waren. Ist jetzt kein Brief, den man von seinen Eltern lesen möchte, aber damals natürlich ganz, ganz wichtig, weil sonst ist ja die Ehe nicht gültig. Und dann, ein knappes Jahr später folgt dann der Schicksalsschlag, der ihre alte Welt völlig zertrümmert. Zweitausendein. Auch Päpste leben nicht ewig, das wissen wir. Ich habe zwei Papst Tode miterlebt, Johannes Paul II. Und Kardinal Ratzinger, obwohl der ja dann schon in Pension war. Und so ergeht es auch Papst Alexander VI. Ich hab nur Paul VI. Zu bieten. Oh, Paul VI. Und dann musst du aber auch Johannes Paul I. Noch miterlebt haben. Ach stimmt, das ging aber recht schnell. Ja, das ging schnell. Wir schweifen ab. Aber Papst Alexander Viousand, der ist ja Anfang des sechzehnte Jahrhunderts schon über siebzigste, also schon ein alter Mann. Und am elfter Aug. 1503, da feiert er den 11. Jahrestag seiner Wahl zum heiligen Vater und danach wird er krank, er bekommt Fieber und sieben Tage später ist er tot. Und man nimmt an, dass es die Malaria war. Und Lucretia erfährt natürlich davon, auch wenn sie jetzt in Ferrara wohnt, sie trauert, sie empfängt keinen Besuch, also das trifft sie wirklich ganz schwer. Aber ihren Bruder Cesare, den trifft der Tod seines Vaters noch sehr viel härter, weil das Fundament, auf dem die Macht der Borgia bis dahin geruht hat, das war das Papstamt. So, das war die Basis für alles. Und jetzt ist dieser Titel fort und natürlich gerät das ganze Machtgebäude ins Wanken. Und Cesare Borgia, der ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung. Er reagiert ganz schnell. Also er rafft noch Ÿousand Geld und Gold zusammen, verschanzt sich in der Engelsburg, aber seine Feinde, die haben natürlich jetzt Blut gewittert und ja, er verliert. Also bei der nächsten Papstwahl, da wird ein entschiedener Gegner der Borgia zum Papst gewählt. Das ist Kardinal Giuliano della Rovere, nimmt den Papstnamen Julius II. Kann man auch mal eine Folge drüber machen. Gibt unter anderem den Petersdom, wie wir ihn heute kennen, in Auftrag. Und das ist nämlich genau der Kandidat, der bei dem Konklave, aus dem Alexander VI. Als Sieger hervorgegangen ist, der Top Favorit war. Also der Mann, den die Borja da ausgeschaltet haben, der ist jetzt am Ruder und ja, willst wieder wissen. Er will es wieder wissen. Und du ahnst es schon, dass es dann für Cesare Borgia da nicht viel zu holen gibt. Also der flieht noch, flieht nach Frankreich, kommt da bei der Familie seiner Frau unter. Aber er fällt dann 1507 in einer eher unbedeutenden Schlacht zurück zu Lucrezia. Zweitausendein. Sie überlebt sie alle. Oft hin und her geschubst worden, oft instrumentalisiert worden, aber sie überlebt. Und seit 1505 ist sie dann an alfonsos Seite auch Herzogin von Ferrara. Wir erinnern uns noch mal an die antipasti Platte. Zwar nur so ein kleineres Stück da drauf, aber sehr schön, sehr schön. Und es blüht auch auf unter Lucretias Führung, weil sie ab und zu auch tatsächlich selber regiert. Also sie umgibt sich mit Dichtern und Künstlern, hat auch die eine oder andere Affäre. Man immer in der Werkstatt. Der Mann kommt in der Werkstatt oder im Krieg, weil es sind natürlich immer noch kriegerische Zeiten. Und einmal im Jahr 1510, da kommt sogar ein feindliches Heer bis vor die Mauern von Ferrara und Lucrezia organisiert die Verteidigung. Also das finde ich faszinierend. Also die männlichen Borgia sind jetzt aus dem Spiel und plötzlich kann sie sich richtig entfalten. Und zwar auch als Unternehmerin. Ist jetzt vielleicht ein bisschen langweiliger, nachdem wir diese Orgien und diese Morde und so gehabt haben. Die Entwässerung und Urbarmachung des Po Deltas und mit großem finanziellen Erfolg. Und das führt mich zu einer ganz anderen Frage, die du nicht erwartet hast. Magst du Mozzarella? Ja, wer mag Mozzarella nicht? Mozzarella ist wirklich der mehrheitsfähige Käse, weil nämlich eine der Leistungen von Lukrezia in dieser Zeit ist nämlich, dass sie Wasserbüffel aus dem südlichen Kirchenstaat importiert und in Ferrara ansiedelt. Dafür verpfändet sie sogar ihren Schmuck. Und aus der Milch von Wasserbüffeln macht man heute den besten und leckersten Mozzarella. Sie war nicht die erste, die auf die Idee gekommen ist, aber sie hat auf jeden Fall in Mozzarella investiert. Und dann gibt es natürlich noch eine Aufgabe, die man von Lukrezia erwartet und auch die erfüllt sie. Sie bringt insgesamt acht Kinder zur Welt, von denen leider Gottes natürlich nicht alle das Erwachsenenalter erreichen. Und die Geburt des letzten Kindes, einer Tochter namens Isabella Maria am 14. Jun. 1519, die wird Lukrezia dann zum Verhängnis, weil sie erkrankt nämlich am Kindbettfieber. Am 24. Jun. 1519 stirbt Lucretia und leider überlebt auch ihre kleine Tochter nicht. Und ihr Mann Alfonso, der die ganze Zeit an ihrem Bett gewacht hat, der schreibt an einen ich kann nicht ohne Tränen in den Augen schreiben, so schwer ist es für mich, mich einer so süßen Gefährtin beraubt zu sehen, wie sie es wegen ihrer guten Art und der zärtlichen Liebe, die zwischen uns herrschte, für mich war. Und das klingt nun wirklich nicht nach der Bösewichtin, die Victor Hugo uns geschildert hat. Und die Frage ist natürlich, warum ist diese schwarze Legende entstanden? Und ich würde sagen, es ist vor allem das Produkt von Gerüchten und übler Nachrede. Also die Borgia, haben wir gesehen, hatten mächtige Feinde und die haben mit Dreck geschmissen. Und mit sehr viel Dreck haben sie geschmissen. Und man könnte auch modern ausgedrückt sagen, sie haben sehr viel gehatet. Und dieser Hate trifft eben ja eine lebenslustige, schöne Frau wie Lucretia besonders hart. Genau, bei Taylor Swift und anderen großen, sehr berühmten Frauen ist ja immer wieder auch ein Aspekt des Hasses, der sich auf diese Art und Weise Bahn bricht, dass sie halt irgendwie zu viele Freunde hat oder immer die falschen oder dies oder das. Gerade für aufklärerische oder protestantische Autoren sind ja einfach das Ideale, sind ja einfach die idealen Buhmänner und BU Frauen. Ja, ich würde sogar sagen, dass sich da in ihrem Fall. Das sind sogar so Vorwürfe, die ja eine Verwandtschaft aufweisen mit so frühneuzeitlichen Hexenvorstellungen. Also wenn Alexander VI. Der Borgia Papst, so der Teufel im Vatikan ist, dann ist natürlich seine Tochter, die hübsche Tochter, ist dann natürlich eigentlich eine Hexe. Ja, genau. Oder auch dann später zu Sigmund Freud, der ja auch sozusagen diese ganzen, diese Thematik, diese Macht der Sexualität, diese wichtige Rolle der Sexualität im Leben ja so ein bisschen entlüftet hat und ein bisschen gezeigt hat, was ist da eigentlich los, was macht das mit uns und sowas. Aber damals konnte man sich da eben nur in Gerüchten, in Fantasien. Genau, die Hexe mit dem Teufel schlafen und sowas. Man konnte diese ganzen, diese ganze sexuelle Thematik, die Lust, die Begierde, konnte man nur verarbeiten in solchen. Weil das ja auch dann von der Kirche doch sehr stark reguliert werden sollte und von der Gesellschaft, konnte man eigentlich nur verarbeiten mit solchen Dämonisierungen und Gerüchten. Ja, Dämonisierung. Ich finde, das ist ein sehr guter Begriff, um sozusagen diese Geschichte zusammenzufassen. So, zum Schluss habe ich noch einen Reisetipp für dich. Okay? Es geht nicht in den Vatikan, obwohl wir da heute schon mehrfach waren, sondern Mailand. Also wenn es dich mal dahin verschlagen sollte, dann geh in die berühmte Bibliotheca Ambrosiana. Die bewahrt nämlich eine ganz besondere Reliquie auf. Und in einem schmuckvollen Schaukasten, da leuchtet noch heute eine blonde Locke von Lucretia Borgia. Als Prime Mitglied hörst du, was bisher geschah. Ohne Werbung bei Amazon Music. Lade jetzt die Amazon Music App herunter. Hallo Leute, Neuigkeiten. Feelings kommt jetzt zweimal eine Woche. Einmal Feelings normal und jetzt kommt der Knaller. Immer montags kommt Feelings privat. Da können wir miteinander quatschen. Pass auf, ich gebe euch jetzt meine private Telefonnummer für Berlin 577 99 605. Da könnt ihr mich jetzt ab sofort anrufen, dann spreche ich immer mit euch. Wir hören uns. Feelings privat. Mein Name ist übrigens Kurt Krömer. Abonniere einfach Feelings. Was bisher geschah ist eine Produktion von Wondery und One Pot Wonder. Wir sind Joachim Telgenbüscher und Nils Mink für One Pot Wonder. Redaktion Lucas Sam Schreiber. Sound Design und Video Vince Oliver und Tim Kleikamp. Online Redaktion Melissa Wolf für Wondery Series Producer Simone Terbrack. Executive Producer Tim Kehl, Jessica Redburn und Marshall Louis.
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Ku Klux Klan - Terror made in USA
Veröffentlicht am: 29.10.2024
Anfang der 1860er Jahre erschüttert der amerikanische Bürgerkrieg die USA – aber der Frieden, der folgen soll, bleibt aus. Stattdessen erhebt sich eine Bruderschaft in weißen Kutten, die im Namen einer rassistischen Ideologie Gewalt und Terror über die Nation bringt. Der Ku Klux Klan – was als harmlose Gruppe beginnt, entwickelt sich bald zur gefürchtetsten Hassbewegung der USA. Wie schafft es der Klan zur Massenbewegung zu werden? Was steckt hinter dem perfiden Marketingtrick, der ihn ...
Anfang der 1860er Jahre erschüttert der amerikanische Bürgerkrieg die USA – aber der Frieden, der folgen soll, bleibt aus. Stattdessen erhebt sich eine Bruderschaft in weißen Kutten, die im Namen einer rassistischen Ideologie Gewalt und Terror über die Nation bringt. Der Ku Klux Klan – was als harmlose Gruppe beginnt, entwickelt sich bald zur gefürchtetsten Hassbewegung der USA. Wie schafft es der Klan zur Massenbewegung zu werden? Was steckt hinter dem perfiden Marketingtrick, der ihn in den 1920er Jahren Millionen Anhänger gewinnen lässt? Und welche Spuren hinterlässt sein Erbe bis heute, bis zu den Präsidentschaftswahlen 2024?Du hast Feedback oder einen Themenvorschlag für Joachim und Nils? Dann melde dich gerne per Mail an: wasbishergeschah@wondery.comQuellen:The KKK. An American History von Kristofer AllerfeldtThe second coming of the KKK von Linda GordonKu Klux. The Birth of the Klan during Reconstruction von Elaine Frantz Parsons+++ Alle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern findet ihr hier: https://linktr.ee/was_bisher_geschah +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.