Synapsen – ein Wissenschaftspodcast Zusammenfassung
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Der Synapsen – ein Wissenschaftspodcast Podcast
Der Podcast "Synapsen – ein Wissenschaftspodcast" öffnet eine faszinierende Tür zur Welt der Wissenschaft, jenseits der üblichen Schlagzeilen. Die Hörer werden auf eine Entdeckungsreise mitgenommen, die sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In diesem einzigartigen Format liefern die Hosts Maja Bahtijarević und Lucie Kluth spannende Einblicke in aktuelle Forschungsthemen und komplexe wissenschaftliche Fragestellungen, die unsere moderne Welt bewegen.
Alle zwei Wochen laden die beiden Hosts erfahrene Journalist*innen ein, die aus erster Hand über ihre Recherchen zu den brennendsten wissenschaftlichen Themen berichten. Ob es um die langfristigen Auswirkungen von Long Covid auf Kinder geht oder die Frage, ob veganes Essen einen signifikanten Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten kann – "Synapsen" bietet fundierte Antworten und interessante Perspektiven. Die Hosts sprechen mit führenden Klimaforschern und anderen Experten, um ein tiefes Verständnis für aktuelle wissenschaftliche Diskussionen zu vermitteln.
In den Wochen dazwischen präsentieren Maja und Lucie einen mitreißenden Science Slam, bei dem Wissenschaftler*innen ihre Forschung auf unterhaltsame und prägnante Weise in nur 15 Minuten vorstellen. Diese unterhaltsamen und lehrreichen Beiträge machen komplexe wissenschaftliche Themen für jeden verständlich und bieten eine perfekte Mischung aus Wissen und Unterhaltung.
"Synapsen – ein Wissenschaftspodcast" ist der ideale Begleiter für alle, die neugierig auf die Welt der Wissenschaft sind und mehr über die Zusammenhänge in unserer Gesellschaft erfahren möchten. Tauchen Sie ein in die Welt der Forschung und lassen Sie sich von den Geschichten und Erkenntnissen inspirieren, die unser tägliches Leben bereichern und prägen.
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(116) Hunger in der Welt - eine Naturgewalt?
Veröffentlicht am: 03.01.2025
Warum bekommen Regierungen und die Staatengemeinschaft den Hunger auf der Welt nicht in den Griff? Zumindest einige Forschende sagen: Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Aber wie könnte das gelingen? Autorin Sarah Emminghaus ist für ihre Recherche dorthin gereist, wo Menschen an Mangelernährung leiden - sie war in Madagaskar und hat mit den Menschen vor Ort gesprochen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth erzählt sie davon, was im Kampf gegen Hunger bereits getan wird, wie die Situation vom Kli...
Warum bekommen Regierungen und die Staatengemeinschaft den Hunger auf der Welt nicht in den Griff? Zumindest einige Forschende sagen: Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Aber wie könnte das gelingen? Autorin Sarah Emminghaus ist für ihre Recherche dorthin gereist, wo Menschen an Mangelernährung leiden - sie war in Madagaskar und hat mit den Menschen vor Ort gesprochen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth erzählt sie davon, was im Kampf gegen Hunger bereits getan wird, wie die Situation vom Klimawandel beeinflusst wird und wie die Kolonialzeit noch heute nachwirkt. HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Alexander, P. et al. Losses, inefficiencies and waste in the global food system. Agricultural Systems. 2017; 153 (190-200). https://doi.org/10.1016/j.agsy.2017.01.014 2. Ritchie, H. Increasing agricultural productivity across Sub-Saharan Africa is one of the most important problems this century. Our World in Data. https://ourworldindata.org/africa-yields-problem [Aufgerufen am 28. Oktober 2024] 3. Weltbank. Demographic Transition : Lessons from Bangladesh's Success Story (English). https://documents.worldbank.org/en/publication/documents-reports/documentdetail/716001588089852253/demographic-transition-lessons-from-bangladeshs-success-story [Aufgerufen am 28. Oktober 2024] 4. FAO. Hunger and food insecurity. https://www.fao.org/hunger/en/ [Aufgerufen am 28. Oktober 2024] 5. Welthunger-Index. https://www.welthungerhilfe.de/fileadmin/pictures/publications/de/studies-analysis/2024-welthunger-index-whi-synopse.pdf [Aufgerufen am 28. Oktober 2024] 6. Adeboye, B. et al. Obesity and its health impact in Africa: a systematic review. Cardiovascular Journal of Africa. 2012 Oct;23(9):512–521. https://doi.org/10.5830/CVJA-2012-040 7. Danquah, I. et al. Type 2 Diabetes Mellitus and Increased Risk for Malaria Infection. Emerging infectious diseases. 2020; 16(10), 1601–1604. https://doi.org/10.3201/eid1610.100399 8. Carrillo-Larco, RM et al. Is diabetes associated with malaria and malaria severity? A systematic review of observational studies. Wellcome Open Research. 2019; 4(136). https://doi.org/10.12688/wellcomeopenres.15467.3 9. Restrepo BI et al. Cross-sectional assessment reveals high diabetes prevalence among newly-diagnosed tuberculosis cases. Bulletin of the World Health Organization. 2011;89(5):352–359. https://doi.org/10.2471/BLT.10.085738 10. Global Hunger Index vs. GDP per capita, 2000 to 2021. https://ourworldindata.org/grapher/global-hunger-index-vs-gdp-per-capita?time=2000..2021 [Aufgerufen am 28. Oktober 2024] 11. Child and maternal malnutrition death rates vs. GDP per capita, 1990 to 2021. https://ourworldindata.org/grapher/child-maternal-malnutrition-gdp?time=1990..2021 [Aufgerufen am 28. Oktober 2024]
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(115) Good COP, bad COP? Die Weltklimakonferenz und die Wissenschaft
Veröffentlicht am: 20.12.2024
Die Weltklimakonferenz gilt als wichtiges Forum, in dem Länder der Erde Maßnahmen gegen den Klimawandel beschließen. Doch wie viel Wissenschaft steckt wirklich in den Entscheidungen, die am Ende von der Politik getroffen werden? Synapsen-Autorin Yasmin Appelhans war live dabei, um für die ARD von der Konferenz in Baku in Aserbaidschan zu berichten. Im Podcast geht der Frage nach, wie groß der Einfluss der Wissenschaft auf die politischen Verhandlungen während der COP29 waren. Wurden Forsch...
Die Weltklimakonferenz gilt als wichtiges Forum, in dem Länder der Erde Maßnahmen gegen den Klimawandel beschließen. Doch wie viel Wissenschaft steckt wirklich in den Entscheidungen, die am Ende von der Politik getroffen werden? Synapsen-Autorin Yasmin Appelhans war live dabei, um für die ARD von der Konferenz in Baku in Aserbaidschan zu berichten. Im Podcast geht der Frage nach, wie groß der Einfluss der Wissenschaft auf die politischen Verhandlungen während der COP29 waren. Wurden Forschungsergebnisse, die noch während der Konferenz veröffentlicht wurden, überhaupt wahrgenommen? Ging es den Verhandlungspartien wirklich darum, das bestmögliche Ergebnis im Kampf gegen den Klimawandel herauszuholen? Unsere Autorin teilt im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević aber auch ihre Eindrücke von der Konferenz und berichtet, warum es viel dicke Luft und wenig frische Luft gab - und warum jahrelange Musik-Festival-Erfahrung bei der COP nützlich sein kann. HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Copernicus: 2024 virtually certain to be the warmest year and first year above 1.5°C | Copernicus. https://climate.copernicus.eu/copernicus-2024-virtually-certain-be-warmest-year-and-first-year-above-15degc [Accessed 29th November 2024]. 2. Organization (WMO) WM. State of the Climate 2024. https://library.wmo.int/records/item/69075-state-of-the-climate-2024 [Accessed 29th November 2024]. 3. Environment UN. Emissions Gap Report 2024 | UNEP - UN Environment Programme. https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2024 [Accessed 29th November 2024]. 4. 2024 NDC Synthesis Report | UNFCCC. https://unfccc.int/process-and-meetings/the-paris-agreement/nationally-determined-contributions-ndcs/2024-ndc-synthesis-report [Accessed 29th November 2024]. 5. Second report on the determination of the needs of developing country Parties related to implementing the Convention and the Paris Agreement | UNFCCC. https://unfccc.int/documents/640757 [Accessed 29th November 2024]. 6. Otto F, Clarke B, Barnes C, Kimutai J, Zachariah M, Merz N, et al. 10 years of rapidly disentangling drivers of extreme weather disasters. 2024 Oct [Accessed 2nd December 2024]. https://doi.org/10.25561/115431. [Accessed 2nd December 2024]. 7. Friedlingstein P, O’Sullivan M, Jones MW, Andrew RM, Hauck J, Landschützer P, et al. Global Carbon Budget 2024. Earth System Science Data Discussions. 2024; 1–133. https://doi.org/10.5194/essd-2024-519. 8. Press release: Climate Action Tracker - As the climate crisis worsens, warming outlook stagnates | NewClimate Institute. https://newclimate.org/news/press-release-climate-action-tracker-as-the-climate-crisis-worsens-warming-outlook-stagnates [Accessed 2nd December 2024]. 9. State of the Cryosphere Report 2024 – ICCI – International Cryosphere Climate Initiative. https://iccinet.org/statecryo24/ [Accessed 2nd December 2024].
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(114) Rosa oder Hellblau: Was macht das Gender-Marketing mit uns?
Veröffentlicht am: 06.12.2024
Zusammenfassung lesenIn Spielzeugabteilungen sind die Rollen für Kinder fest zementiert: In der einen Ecke glitzernde rosafarbene Welt mit Einhörnern, in der anderen der T-Rex neben dem Handwerksset. Kinder kennen diese Kategorien und wissen ganz genau, welche Spielzeuge für sie gedacht sind - auch wenn sie eigentlich lieber mit etwas ganz anderem spielen würden. Denn: Aus dieser Norm auszubrechen, ist schwierig - vor allem für Jungs. Autorin Katharina Jetter ist in diese zweigeteilte Welt eingetaucht und erzä...
In Spielzeugabteilungen sind die Rollen für Kinder fest zementiert: In der einen Ecke glitzernde rosafarbene Welt mit Einhörnern, in der anderen der T-Rex neben dem Handwerksset. Kinder kennen diese Kategorien und wissen ganz genau, welche Spielzeuge für sie gedacht sind - auch wenn sie eigentlich lieber mit etwas ganz anderem spielen würden. Denn: Aus dieser Norm auszubrechen, ist schwierig - vor allem für Jungs. Autorin Katharina Jetter ist in diese zweigeteilte Welt eingetaucht und erzählt im Gespräch mit Host Maja Bahtijarevic: Was machen diese Rollenmuster mit unseren Kindern - und uns allen? Kann man sie überwinden? Und: Es geht natürlich auch ums große Geld, denn diese Einteilung hat auch starke kapitalistische Gründe. HINTERGRUNDINFORMATIONEN 1. Baby-X-Experimente: Schnerring A, Verlan S: Die Rosa-Hellblau-Falle-Blog: https://rosa-hellblau-falle.de/2018/04/babyx-studie/ (Aufgerufen am 03.12. 2024) 2. Tausch S, Frühkindliche Differenzkategorisierung. Eine explorative Analyse von Kinderkleidung, https://www.researchgate.net/publication/332578064_Fruhkindliche_Differenzkategorisierung_Eine_explorative_Analyse_von_Kinderkleidung 2018 ( Aufgerufen am 03.12.2024) 3. Kinderkleidung betont Geschlechterunterschiede: Haller M, Implizites Geschlecht - Kleidergrößen in zeitgenössischer Kindermode. GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 11(1), 2019, S.92-107. https://doi.org/10.3224/gender.v11i1.07 ( Aufgerufen am 03.12.2024) 4. Antidiskriminierungsstelle des Bundes: An der Heiden I, Wersig M, Preisdifferenzierung nach Geschlecht:https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/forschungsprojekte/DE/Studie_Preisdifferenzierung_n_Geschlecht.html 2017 ( Aufgerufen am 03.12.2024) 5. Verbraucherzentrale Hamburg zu Pink-Tax: https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/einkaufsfalle-supermarkt/pink-tax-frauen-zahlen-mehr (Aufgerufen am 03.12.2024) 6. Shopping-Gewohnheiten von Männern und Frauen: https://www.marktforschung.de/marktforschung/a/maenner-und-frauen-mit-unterschiedlichen-shopping-gewohnheiten 2025 (Aufgerufen am 03.12.2014) 7. Grisard D, Die weiche Macht von Farbe - Rosa Geschlechtersozialisation:https://www.academia.edu/40089864/Die_weiche_Macht_von_Farbe_Rosa_Geschlechtersozialisation 8. Davis JTM, Hine, M, Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Spielzeugvorlieben? Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse der Forschung zu Spielzeugvorlieben. Arch Sex Behav 49, S. 373–394 , 2020. https://doi.org/10.1007/s10508-019-01 9. Gender-nonkonformes Spielen und Verhaltensproblemen: Science Media Center Germany: https://www.sciencemediacenter.de/angebote/24118#quellen 2024 10. Umfragestudie aus Schweden: Özel F: Gender-specific play behavior in relation to autistic traits and behavioral difficulties at the age of seven in the SELMA study. Plos One. DOI: 10.1371/journal.pone.0308605. 2024
Wenn du dazugehören willst, dann musst du halt in diesen Farben kommen oder deine Lunchbox muss so und so aussehen. Und wenn du dann eben Elsa nicht drauf hast oder eine Prinzessin, ja, dann bist du halt nicht dabei. Und das ist ja klar, man will dabei sein. Also das ist auch Gruppendruck und das ist schon sehr schwierig. Also es ist schwierig für die Kinder, die müssen sich dazu verhalten. Deshalb gibt es auch nur entweder oder. Eben man hasst es oder man liebt es. Synapsen, ein Wissenschafts Poddcast von NDR Info. Männer, die in der Kita oder in der Pflege arbeiten. Mittlerweile ist das ganz normal. Genauso wie Frauen, die Ingenieurwissenschaften studieren oder als Soldatin ihren Dienst tun. Alte Rollenmuster haben sich gelockert und die Spielräume für Männer und Frauen sind größer geworden. Wer im Kaufhaus die Spielzeugabteilung besucht, erlebt einen Rückfall in eine strikt zweigeteilte Welt. Einmal in rosa und einmal in blau. Auf der einen Seite rosa glitzernde Barbie Häuser, pastellfarbene Pferdchen, Fäen und Einhörner, Puppen und Kuscheltiere. Auf der anderen Seite Monster, Ritter und Science Fiction Figuren und Bausätze für Fahrzeuge und Maschinen. Die Verpackung oft dunkelblau oder schwarz. In der Spielwarenaabteilung spiegeln sich also die traditionellen Rollenzuschreibungen wider, von denen viele von uns wohl denken, sie seien längst überholt. Ein ähnliches Bild ergibt sich in der Kinderabteilung von Bekleidungsgeschäften. Wir fragen warum sind diese Welten so strikt nach Stereotypen getrennt? Und was macht das eigentlich mit den Kindern? Ich bin Maija Bachtjarrevic, willkommen bei Synapsen. Alle zwei Wochen gibt es eine neue Folge, immer freitags in der ARD Audiothek und überall, wo ihr eure Podcasts hört. Und die Kollegin, die uns mitnimmt in die rosa blau Welt, ist eine Journalistin, die sich schon lange mit Familien und Gesellschaftsthemen befasst. Herzlich willkommen, Katharina Jetter. Hallo Maja, ich freue mich, hier zu sein. Ich mich auch. Katharina, wie bist du auf das Thema gekommen eigentlich? Ja, den Ausschlag hat eigentlich ein ganz banales rosa Überraschungsei gegeben. Ich habe das vor einer Weile im Supermarkt gesehen und habe gedacht, jetzt reicht es aber mal. Also ich hatte das Gefühl, diese Aufteilung in Jungs und Mädchenprodukte, das wird einfach immer mehr. Und dann wollte ich der Sache mal auf den Grund gehen. Hast du denn eigentlich auch den Eindruck, dass das zugenommen hat? Ehrlicherweise ist mir dieses Ei auch aufgefallen, aber jetzt, wenn ich darüber nachdenke, war ich da gar nicht so sehr kritisch. Aber ich bin auch Mama einer sehr jungen Tochter und wie häufig das für mich Thema ist, dass ich so dieses Spiel hier Jungs, Mädchensachen, das will ich gar nicht mitspielen. Und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich häufig auch so im Gespräch, im Bekannten und Freundeskreis auch tatsächlich mal pampig reagiert habe, als irgendwer du, wir haben hier noch Kinderklamotten, wollt ihr die haben? Und dann hieß ach nee, warte mal, da sind ja Dinos drauf. Nee, das geht ja dann nicht. Und ich fand das total schlimm tatsächlich. Also ich stecke da eigentlich mitten in diesem Spannungsfeld drin. Ja, dann kannst du mit dem Thema ja was anfangen. Das ist schon mal gut. Und ich habe mich auch gefragt, was wird da eigentlich jeweils mit transportieren? Also so, das sind ja ganz gefühlt altmodische Klischees, aber ist das wissenschaftlich eigentlich belegt? Und ich habe mich auch gefragt, welche Rolle spielen die Eltern da eigentlich? Denn die kaufen die Sachen ja am Ende. Dann lass uns mal den wissenschaftlichen Blick auf das Thema werfen, denn Geschlechterstereotype gehören ja zum Alltag. Wir wachsen ja alle damit auf und können uns dem ja nicht entziehen. Wir lernen unser Umfeld also in Kategorien zu ordnen, um die Welt zu begreifen und haben deshalb natürlich auch stereotype Zuschreibungen verinnerlicht eigentlich. Das heißt, Kategorien helfen uns erstmal ganz generell, die vielen tausend Informationen, die im Minutentakt auf unser Gehirn einprasseln, zu verarbeiten und zu ordnen. Wir brauchen dieses Einteilen in klare Schubladen. Aber was auffällt ist, das Geschlecht ist dabei eine ganz besonders starke Kategorie. Ja, in der Psychologie nennt man das dichotomes Denken. Und ja, damit verbunden sind eben auch die Geschlechters Stereotype. Mädchen spielen mit der Puppe, Jungs mit dem Auto. Das wäre so ein Beispiel. Und wir bleiben heute bei dieser Unterscheidung Mädchen Junge, obwohl es natürlich auch noch andere Geschlechter gibt bzw. Kinder, die non binär sind. Aber in diesem Fall geht es in der Industrie und in den wissenschaftlichen Untersuchungen genau um diese Unterscheidung dieser beiden Gruppen. Ich nehme an, dass die meisten Eltern trotzdem von sich sagen würden, wir lassen unsere Kinder selbst entscheiden, mit welchem Spielzeug sie spielen und wir drängen sie nicht in eine Geschlechterrolle. Ja, das glaube ich auch. Das kann schon sein. Aber unbewusst senden Erwachsene an Kinder je nach Geschlecht eben auch stereotype Botschaften. Und das haben die sogenannten BBX Experimente ergeben. Die werden schon lange gemacht, seit 1975 immer wieder. Und die untersuchen das unterschiedliche Verhalten von Erwachsenen gegenüber Babys oder Kleinkindern, eben je nach Geschlecht. Und im letzten Jahr hat auch das WDR Wissenschaftsmagazin Quark so ein BBX Experiment gemacht. Das ist, glaube ich, eine ganz gute Einstimmung in unser Thema. Und die Frage war, wie früh prägen wir eigentlich Kinder mit starren Geschlechtervorstellungen? Und für den Versuch wurden acht Personen verschiedener Altersgruppen eingeladen. Und als Expertin mit dabei war die Entwicklungspsychologin Dr. Sabina Pauen. Okay, hören wir uns das mal an. Wir haben heute etwas sehr, sehr schönes mit euch vor. Und zwar wollen wir mit Babys spielen. Ihr sollt mit Babys spielen. Was die Teilnehmer nicht wissen, wir tauschen vorher die Rollen der Babys. Die Jungs werden zu Mädchen und umgekehrt die Mädchen zu Jungs. So wird dank roser Kleidung aus Benedikt Bibi und das Holzfällerhemd macht Veronika zu Niklas. Welches Spielzeug meinst du, hat Dirmand am besten gefallen? Die Autos. Warum? Warum? Weil ein Junge. Ah, du mein du. Was machen die allermeisten Erwachsenen so, dass sie sich ein bisschen von den Äußerlichkeiten lenken lassen? Es war ja schon spannend zu sehen, wie irritiert die teilweise gewesen sind, wenn sie dachten, sie spielen mit einem Mädchen, aber eigentlich mit einem Jungen gespielt haben. Genau. Das zeigt uns ja, wie viele Erwartungen wir eigentlich im Hinterkopf haben, wenn wir einem Menschen begegnen, obwohl wir noch nicht viel von ihm wissen. Aber wir ordten ihn dann in eine Kategorie ein. Undken, jetzt haben wir was verstanden. Dann sind wir ganz überrascht. Ja, das war jetzt die Einordnung von der Entwicklungspsychologin Dr. Sabina Pauen. Und sie hat noch etwas Interessantes bei den BBX Experimenten beobachtet. Es gab nämlich noch eine Runde, in der den Personen, die am Versuch teilgenommen haben, ein Baby in neutraler Kleidung präsentiert wurde und auch keine Angabe zum Geschlecht gemacht wurde. Und die Versuchspersonen haben sich dann aber im Verlauf des Spielens trotzdem eine Meinung über das Geschlecht gebildet, ganz ohne, dass wir gesagt haben, was für ein Geschlecht es war. Hast du sofortgeteilt in Junge oder Mädchen? Wie sehr brauchen wir solche Kategorien? Ich glaube, wir nehmen niemanden neutral wahr. Wir ordten eigentlich immer diesen Kategorien zu. Und dann läuft natürlich eine ganze Palette von Gedanken im Hinterkopf ab, was typisch dafür ist, was sich jemand wünscht, was wir uns von demjenigen wünschen. Und das prägt dann eigentlich normalerweise auch unser Verhalten. Gab es denn irgendwas, was sie überrascht hat? Ja, spannend fand ich vor allem den Generationenunterschied. Man hat ja schon den Eindruck gehabt, dass die Älteren sogar etwas neutraler und entspannter auf die Sache zugehen und mehr gucken, wie reagiert das Kind. Aber vielleicht ist das auch die Lebenserfahrung. Das heißt, je unsicherer ich bin, desto wichtiger sind mir solche Kategorisierungen. Ganz genau. Wie spannend das ist, dass tatsächlich die Teilnehmenden einfach, wenn sie gedacht haben, ist ein Mädchen irgendwie so vermeintliche Mädchenspielzeuge angeboten haben und als sie dachten, es se ein Junge, dann Jungspielzeug. Ja, und das ist, diese Ergebnisse, die wiederholen sich immer bei den BBX Experimenten. Es kommt eigentlich immer das gleiche raus. Ein britisches Forscherteam hat schon 1976 Mütter beobachtet, die mit einem sechs Monate alten Jungen gespielt haben, den sie natürlich vorher nicht kannten und der durch unterschiedliche Kleidung dann eben mal als Junge oder mal als Mädchen gelesen wurde. Und auch da hat sich eben gezeigt, dass ihre Interaktion und die Wahl eben von dem unterschiedlichen Spielzeug mehr von der Erwartung der Mütter abhäning, als von dem, was die Babys oder Kleinkinder gezeigt haben. Also das bedeutet, ob sie auf ein Auto gezeigt haben oder auf eine Puppe. Ja, z.B. oder eben hingeschaut haben. Die Aktion ging auf jeden Fall eher von den Müttern aus. Und was auch interessant ist, im Interview haben die Mütter angegeben, dass die Art, wie sie mit ihren eigenen Kindern umgehen, nicht durch deren Geschlecht beeinflusst ist. Das macht noch mal klar, wie stark das Unbewusste eine Rolle spielt. Wir meinen, wir behandeln die Kinder gleich, aber wir machen es nicht. Ja, und in anderen BBX Studien kam z.B. raus, dass Erwachsene mit dem gleichen Baby anders sprechen und den Gesichtsausdruck auch anders interpretieren, wenn sie glauben, es ist ein Mädchen oder ein Junge. Die Links zu diesen und auch anderen BBX Studien stellen wir noch in die Show Notes. Also die BBX Experimente zeigen, wie unterschiedlich die Erwartungen schon an ganz kleine Kinder bzw. Ja sogar schon an Babys sind. Wir stecken also aufgrund unserer Sozialisation alle in der rosa hellblau Falle. Kann man das so sagen? Ja, ich glaube schon. Also die BBX Experimente, die legen das nahe. Und diese stereotype Zuordnung Mädchen gleich Puppe, Junge gleich Auto, die verweist ja auch auf Rollenbilder, die schon alt sind und die den Mädchen eben die häusliche Welt zuordnet und den Jungs die Außenwelt. Was bedeutet in diesem Zusammenhang alt? Also eher so 100 Jahre oder geht es da um Jahrhunderte? Richtig, ja, das hat mir der spielzeugforscher Dr. Volker Meringer von der Universität Augsburg erzählt und ich wollte genau das von ihm wissen. Und ich habe ihn auch gefragt, ob denn durch Spielzeug mehr Rollenklischees transportiert werden als noch vor, sagen wir 50 Jahren. Man der Menschheitsgeschichte weit zurückverfolgen. Z.B. schon bei Platon in der griechischen Antike, der hat schon propagiert, dass man nach Geschlecht den Kindern unterschiedliches Spielzeug an die Hand geben soll und sagt dann, wenn später jemand mal Soldat werden will, dann soll er schon früh mit Spielzeugwaffen hantieren und vielleicht mit dem Steckenpferd durch die Gegend reiten. Und genauso Konstruktions und Baumeister braucht entsprechende Konstruktionsmaterialien. Also der Gedankeht, dass man nach Geschlecht Spielzeugwelten trennt, ist so gesehen jetzt nichts Neues, aber ich teile ihren Eindruck, dass das insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bis heute deutlich, deutlich zugenommen hat. Und es gibt ein paar wenige Untersuchungen, die sich das auch angeguckt haben, leider nicht so viele, wie man sich wünschen könnte, die auch den Eindruck bestätigen, dass es mehr geworden sein könnte und auch vor allem, wie soll ich sagen, vordergründiger geworden ist. Nehmen wir jetzt eben so diese rosa hellblau Aufteilung, dass es, wenn ich ins Spielzeuggeschäft geht, unmittelbar klar ist, welches Regal sich an welches Geschlecht richtet und dass da überhaupt kein Zweifel aufkommt. Das hat glaube ich, deutlich zugenommen. Naja, aber das ist doch auch so eine clevere Marketingstrategie der Spielzeugindustrie, oder nicht? Weil die Industrie verdient damit natürlich mehr Geld, wenn sich geschwister Spielzeug eben nicht teilen. Es gibt ja sogar Lego speziell für Mädchen und rosafarbene Spielzeug Akkuschrauber. Ich weiß, Wahnsinn. Es gibt alles, es ist unglaublich. Und Spielzeugforscher Volker Mehringer, der hat mir auch erzählt, Studien belegen, dass schon dreijährige Mädchen wissen, dass diese Farbe rosa für sie reserviert ist. Das ist die Mädchenfarbe. Und das heißt, ein Spielgegenstand, der wird allein durch die Farbe rosa von ihnen eben als Spielzeug für Mädchen erkannt. Also wenn wir sagen, wir haben Spielzeug und das soll auf die spätere Geschlechterrolle vorbereiten und dann gebe ich ein Mädchen beispielsweise eben eine Puppe in die Hand, um sie auf ihre spätere Mutterrolle vorzubereiten. Das war lange Zeit auch so. In pädagogischen Lehrbüchern waren genauo diese Empfehlungen drin. Mittlerweile finden wir aber auch viele Spielzeuge, die eine geschlechtsspezifische Gestaltung haben, ohne dass es das Spielzeug in irgendeiner Form nahelegen würde. Also z.b. das rosa Bobbycar. Also da gibt es jetzt eben dann die Variante für Mädchen und die Variante für Jungen. Und vielleicht auch trotzdem noch das rote, das man eher als geschlechtsneutral betrachten könnte. Genau. Und da muss man sich natürlich fragen, Inwieweit macht das jetzt in irgendeiner Form Sinn? Und die einzige Bindung, die einem da naheliegend erscheint, ist, dass es einfach natürlich eine Marketing Strategie ist, zu sagen, wenn ich jetzt beispielsweise eine Familie mit einer Tochter und einem Sohn habe, dann muss ich dann eventuell zwei Bobbycars kaufen, eben dass das eine für den Jungen und das eine für die Mädchen, weiß ich vielleicht der oder die weigert, mit dem anderen Bobbycard zu fahren. Und das trifft man sehr, sehr häufig, dass mittlerweile eben auch Spielzeuge gegengendert sind oder eine entsprechende Gestaltung aufweisen, wo es auch inhaltlich keinen Sinn macht. Und das natürlich in der Zeit, wo sich Geschlechterrollen immer weiter öffnen und wir versuchen eben genau solche Geschlechtergrenzen abzubauen, ist das natürlich fast eine widersprüchliche Gegenbewegung. Dieses gender Marketing betrifft ja wahrscheinlich nicht nur Spielzeug. Auch einem t Shirt sieht man ja in der Regel an, ob es für ein Mädchen gedacht ist oder für einen Jungen. Und das habe ich tatsächlich auch gar nicht so selten im Bekanntenkreis gehört. Wir müssen jetzt unbedingt neue Klamotten kaufen, weil Finnn kann ja nicht in den Sachen von Emma rumlaufen. Ja, ja klar, das kenne ich auch. Und ich habe dazu eine ganz interessante Studie gefunden. Sandra Tausch, die hat 2018 in ihrer Masterarbeit kinder Kleung analysiert, im Fach Gender Studies an der Humboldt Universität in Berlin. Ja, und Sandra Tausch ist 2016 zum ersten Mal Mutter geworden und schreibt dazu in der Einleitung ihrer Masterarbeit, dass sie sich eben als sie schwanger war, in der Kinderabteilung im Kaufhaus mit Babyklamotten eindecken wollte und dann sehr erstaunt war, wie sie da zu einer Entscheidung zwischen rosa und hellblau gedrängt wurde. Das war ihr vorher nicht so klar. Geht man ja auch vorher nicht hin, bevor man nicht schwanger ist. Und sie entscheide ich mich falsch oder für eines der wenigen Teile, die nicht in die schubladenarttigen Denkmuster passen, werde ich ständig gefragt, Junge oder Mädchen? Und auch als ich mich letztendlich entschied, die Kinderkleidung, soweit ich es schaffe, selbst zu nähen, musste ich im Stoffladen der bitteren Realität ins Auge sehen. Was möchtest du denn nähen? Hast du einen Sohn oder eine Tochter? Schnell wuchs in mir der Wunsch, diesem Szenario wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Und Sandra Tausch wollte in ihrer Masterarbeit nämlich einfach herausfinden, wie eine binäre Geschlechterordnung, also Junge oder Mädchen, durch Strategien im gender Marketing zementiert wird. Und dazu hat sie sich richtig reingekniet. Sie hat drei Tader Kinderoberteile aus 10 marktrelevanten Online Shops verschiedener Preissegmente untersucht. Und dabei hat sie die merkmale Farbe, Sprüche und Motive einzeln ausgewertet. Ich habe dir mal ein paar Fotos mitgebracht, die Teil ihrer Untersuchung waren. Die zeige ich dir jetzt mal. Also du siehst hier, das ist links, ist das für den Jungen? Natürlich. Hättest du auch so von alleine erkannt. Nämlich. Ja, weiß ich nicht, so dieses beige wird ja heute auch gerne Mädels angezogen, aber ja, es sieht aus wie die Ausstattung für eine Fotosafari. Ja, würde man vielleicht auch eher Jungs zusprechen. Das stimmt. Und dann habe ich aber hier noch ein t Shirt mit zwei Frauen drauf und mit Tieren und so. Das ist wahrscheinlich wohl eher das für Mädchen. Genau. Und der Tiger. Pflanzen, Pflanze habe ich ja gar nicht ges. Das typisch für Mädchen T Shirts. Aber um zu zeigen, dass dieser Tiger eigentlich eine große liebe Katze ist, hat er einen Schmetterling auf seinem Ohr sitzen. Natürlich, weil ein Schmetterling ist halt immer weiblich ist ist schlimm. Ah ja, guck mal hier, in den Farben blau und grün sehe Adventure und cool und skate und boy und Daddy und Stay. Hero. Hero. Ganz eindeutig, das ist ein Junge. Und bei den Mädels Girls und Star und Magic und Smy und Love und Sweet. Dann haben wir hier noch mal eine Verteilung, da sieht man auch noch mal, also bei den Jungs thematisch Superheld, Beruf, Camouflageraum, Krokodil, Totenkopf. Klar, bei Mädchen natürlich die Schleife und die Spitze. Glitzer, guck mal, Glitzer natürlich. Und ha, der Schmetterling. Ja, ich meine, eigentlich hat man es ja geahnt. Ja, aber es ist interessant, das mal so schwarz weiß zu sehen, also so bewiesen sozusagen. Ja, und ich finde das tatsächlich eigentlich erschreckend, also dass ich das auch so über die Jahrzehnte halten kann. Ich habe mal gelesen, dass es früher andersrum war, dass blau die Farbe für Mädchen war und rosa bzwweise das kleine rot die Farbe der starken Krieger, sozusagen die Farbe der Jungs. Ja, das habe ich auch gelesen im Zuge meiner Recherche, und das nicht nur einmal. Das stimmt aber so pauschal gesagt nicht. Was stimmt? In einigen katholischen Gegenden wird die Jungfrau Maria seit Jahrhunderten meistens in einem blauen Mantel dargestellt. Auch nicht hellblau, sondern blau. Blau gilt in der christlichen Symbolik eben als die himmlische Farbe. Und in diesen katholischen Gegenden, da findet man oder fand man auch auf Gemälden häufiger Mädchen in blauen Kleidern. Aber das kann man nicht verallgemeinern. Das hat mir die basler Historikerin und Genderforscherin Dominique Risard erzählt. Von ihr hören wir später noch mehr. Ich habe sie interviewt. Ja, und das gleiche gilt für das kleine Rot. Das war für die Briten im achtzehnte Jahrhundert eine maskuline Farbe, weil der ein erfolgreiches Militär eben rote Westen trug. Und die Farbe, hast du eben gerade schon gesagt, war auch verbunden mit der Assoziation eben von Kampf und Blut. Genau. Und so findet sich eben auf historischen Gemälden aus dieser Zeit auch mal ein künftiger Krieger, ein Junge eben im kleinen Rot. Aber auch das kann man nicht wirklich verallgemeinern. Und wenn wir uns jetzt wieder die heutigen Klamotten angucken, die aktuelle Farbgebung ja, ist nicht überraschend. Ist nicht überraschend. Was sind denn die Ergebnisse bei den Sprüchen? Haben wir ja gerade schon mal kurz geguckt. Cool Boy, Adventure, Explore, future. Bei den Jungs, und damit muss man auch noch mal so sagen, wird eben eine starke, abenteuerlustige und freie Personen verbunden assoziiert. Und bei den Mädchen waren es ja Wörter wie love, smile, magic, unrn. Ja. Was verbindest du mit diese, mit diesen Begriffen? Naja, die vermitteln halt das niedliche oder das sanfte eigentlich unschuldige. Das unschuldige niedliche, ja. Fehlen noch die Motive, die hatten wir eben gerade auch schon kurz, deswegen können wir das ganz kurz machen. Also auf Mädchenoberteilen sind meist Tiere abgebildet, die eben Haustiere sind. Das übliche Hasehnund Katze, Maus, Pferd. Ist zwar kein Haustier, ist aber das totale Mädchentier. Und Tiere, Dieben. Mit Sagen verbunden sind Feen. Genau. Oder auch der Delfin z.B. das ist ja so ein besonders soziales Lebewesen, der ist fürsorglich und der macht Therapien. Und andere Tiere, wie z.B. der rosa Flamingo, der Schmetterling und so. Tiere, die Leichtigkeit vermitteln. Und ja, das Einhorn als Fabelwesen passt wieder in das Leitmotiv Märchen. Und auf Jungs Oberteilen finden sich dann die Tiere, die man eben nicht zähmen kann. Besonders häufig T Rex, der ist ja Fleischfresser und den kann man nicht zhmen. Mega gefährlich. Und der wird dann auch vermenschlicht, indem er z.B. beim Autofahren gezeigt wird oder beim Pizza essen oder surfen und skaten. Und so soll sich der kleine Junge eben noch besser mit dem T Rex, mit dem gefährfährlichen Tier identifizieren können. Oder andere Tiere werdenären jetzt High Krokodil oder Tiger. Auf Jungs Obereileen finden sich Tiere, die konträr zu denen von den Mädchenoberteilen stehen und dabei die Eigenschaften transportieren. Wild, rebellisch, unbezhmbar. Also das sind die Ergebnisse von Sandra Tausch. Den Link zu ihrer Masterarbeit stellen wir auch noch in die Shownotes. Und was für Spielzeug gilt, setzt sich also auch in der Kinderkleidung fort. Und da muss ich sagen, was mich wirklich richtig rasend macht, ist ein Detail, das mir aufgefallen ist. Kurze Hosen für Jungs, die sind in der Regel einfach so klassische Bermudas. Die gehen dann irgendwie bis zum Knie. Und die für Mädchen, das sind so häufig Hotpants, die gerade so über den Po enden. Das ist schlimm, ja. In dem Zusammenhang kann ich Melanie Haller erwähnen. Die ist Kulturwissenschaftlerin und forscht im Bereich Mode und Gender. Und sie hat herausgefunden, dass Mädchenoberteile meist so ein bisschen tailliert sind, obwohl sich die Kinder Kinderkörper ja vor der Pubertät obenrum überhaupt nicht unterscheiden. Und sie folgert eben daraus, dass man ganz klar sieht, dass es da eine Sexualisierung des Kinderkörpers gibt. Das würde ja sozusagen in den gleichen Faktor einzahlen, wie das, was du über die Hotpats gesagt ha dass es eine Sexualisierungimm gibt. Aber was ich wirklich interessant finde, ist diese unglaublich besetzte Rolle von Rosa. Rosa ist nur für Mädchen. Und das ist ja auch ein Ergebnis von Sandra Tausch. Rosa findet man auf Jungs Obberteien gar nicht. Nein, kommt überhaupt nicht vor. Und was steckt dahinter? Man ahnt es natürlich. Das Geldw. The mon. The money, genau. Katharina, lass uns den Fokus mal auf das wirtschaftliche System lenken, das dahinter steht. Wie stark steckt die Industrie hinter dem rosa hellblau Rollenverständnis? Da können wir unseren Blick mal weiten. Rosa ist ja nicht nur für Mädchen reserviert, sondern eben auch für erwachsene Frauen. Denk mal z.b. an Einwegrasierer oder Rasierschaumdosen. Die sind. Oder ja, Klamotten hatten wir ja schon. Du hast gerade auf den rosa Sweatshirt gezeigt. Die Chance hast du verpasst. Die habe ich verpasst. Ich habe heute einen rosa Pulli an. Es es ist zufällig passiert. Ich habe es tatsächlich nicht geplant, aber. Aber die Klamotten haben wir ja schon hinter uns. Jetzt geht es an die rosa Produkte für erwachsene Frauen, die im Drogeriebereich spielen. Denk z.B. mal an Einweggrasierer oder Rasierschaumdosen. Die sind ja nicht immer, aber sagen wir mal zu 70 % rosa. Ein bisschen lila manchmal auch. Und weißt du, wir haben vorhin drüber gesprochen, ich hatte erwähnt, es gibt Kinder Akkuschrauber in der rosa Farbe. Das fand ich schon echt schräg. Und was mich auch total aus den Schuhen gehauen hat, ist, ich versinke auf sozialen Medien manchmal auf in so Kanälen, die so typische Jungsachhen machen, muss ich jetzt sagen, so Holzverarbeitung und so mache ich nicht sehr gut, aber sehr gerne. Und ich habe da gesehen, so Influencerinnen, die das halt auchmaen und die haben einen rosa Schlagschrauber. Also nicht als Spielzeug, sondern im realen Leben ein rosa Schlagschrauber. Und ich habe nicht geguckt, aber ich wette mit dir, die sind teurer als die gewöhnlichen. Also unterm Strich ist es ja eigentlich das gleiche Prinzip wie mit diesen Rutschautos. Ja, wie beim rosa Bobbycar, aber nicht ganz. Denn das rosa Rutschauto, das kostet tatsächlich so viel wie das blaue. Aber es gibt eben Produkte, muss man sagen, viele rosa Produkte, die sind tatsächlich teurer. Das nennt sich pinkte Texx, also rosa Steuer. Und das Phänomen habe ich mir in der Verbraucherzentrale Hamburg von Armin Valée mal näher erklären lassen. Als ich in sein Büro kam, da stand auf seinem Schreibtisch schon eine Kiste voller Rasierprodukte für Männer und Frauen. Ja, das sind Rasierutensilien, die wir gesammelt haben bei unseren Marktchecks, die wir gemacht haben. Da ging es um Pink Tex, zahlen Frauen gerade bei Rasierotensilien deutlich mehr. Und wenn wir da mal reinschauen, sie werden das bestätigen, zwei Farben dominieren hier. Wir haben hier natürlich ein blau, sehr viele Blautöne und auf der anderen Seite sehr viele Rosatöne. Und dazwischen gibt es eigentlich wenig. Mal so ein bisschen ins grünliche hineingehen. Ja, das ist tatsächlich auch sogar die Frauenvariante. Manchmal ein bisschen schwarz mit blau gemischt, aber wirklich die zwei trennenden Farben sind rosa und blau. Und seit 2015 haben wir tatsächlich festgestellt, dass es in diesen Bereichen große Preisunterschiede gibt für Produkte, die wirklich baugleich sind zum Teil. Gerade bei Einwegrasierer, wenn sie sich die anschauen hier, die sind bis auf die Farbe wirklich genau identisch. Und trotzdem wurden Preise von 20 bis zu 25 % mehr verlangt für die Frauenprodukte. Genau, es wurden bis zu 25 % mehr verlangt für die Frauenprodukte. Noch ein spezieller Fall, wo wirklich auch überhaupt nicht nachvollziehbar ist, bei Rasierschaum haben wir zum Teil 80 bis 100 ##n Aufschläge für das Frauenprodukt. Also es ist bis zu doppelt so teuer, obwohl im Rasierschaum natürlich keine großen Unterschiede in der Rezeptur vorhanden sind und auch das überhaupt nicht begründet werden kann. Und dann natürlich auch eine weitere Variante, wie man das gut kaschieren kann mit unterschiedlichen Größen. Frauen werden oft die Einwegraierer mit einer geringeren Menge angeboten als für Männer, also fünf Stück und bei den Männern sind es 10. Und dann ist das Frauenprodukt auf den ersten Blick sogar günstiger. Wenn man das aber dann hochrechnet, natürlich pro Einweggrasierer wird es dann teurer. Und es hat ja auch Studien wohl gegeben, die beweisen, dass Frauen eben auch Bereititer sind, Geld auszugeben, weil das so tradiert ist in die Schönheit. So kann man ruhig investieren oder nicht am falschen Ort sparen. Der Duft kann dann durchaus eben auch teurer sein, oder die. Genau, das kann ich auch nur bestätigen. Es gibt Studien, die ganz klar darauf hinweisen, dass Frauen bereit sind, mehr Geld für Schönheit, auch für Gesundheit auszugeben. Und das ist natürlich in den Marketingabteilungen bekannt. Und sowas lässt man natürlich auch ungern liegen, sondern man versucht es dann auszureizen, wie wir hier jetzt wirklich das auch haben. Aber was sind das denn für Studien, die kommen zum Ergebnis, dass Frauen es okay finden, mehr zu zahlen? Nee, das muss man ein bisschen auseinanderdröseln. Z.b. wenn man jetzt bei den Drogerieartikeln bleibt, die sind ja nicht nebeneinander aufgestellt, die Männer und die Frauenprodukte, sondern die sind schön getrennt. Eine Ecke, andere Ecke, die pinke Ecke und die blaue Ecke. Und ich als Frau lande in der pinken Ecke und habe gar keine Chance, direkt zu vergleichen, wie die Preise sind. Das ist das eine. Das heißt, ich merke es gar nicht als Frau, höchstwahrscheinlich oder eventuell. Und die andere Tatsache ist, ich habe da eine große Studie zugefunden aus dem Jahr 2015, die besagt, Frauen sind tatsächlich auch bereit, mehr Geld für Konsum auszugeben, wenn es um Kosmetikartikel geht, Pflege geht oder auch neues Outfit. Ich sage noch mal schnell, wie die Studie heißt. Die ist gemacht worden von Media Market Ins, der zentralen Forschungsabteilung von Hubert Burda Media im Jahr 2015. Und da wurden mehr als drei Ta Hu Konsumenten befragt. Und im Zentrum der Untersuchung standen eben die Branchenkosmetik, Fashion, Luxus und Telekommunikation und Automobile. Aber uns interessiert ja jetzt die Branche Kosmetik. Und da kam raus, bei Kosmetik sind Männer deutlich sparsamer als Frauen. Nur dreiig % der befragten Männer gönnen sich auch mal ein etwas teureres Sch schönheitsprodukt, während 42 % der Frauen dafür bereit sind, wirklich mehr Geld auszugeben. Also Frauen, das ist der eine Aspekt, und Frauen kaufen, das ist auch dabei rausgekommen, lustbetonter und spontaner. Die kaufen auch mal, um sich zu belohnen. Das machen Männer weniger. Und es gibt eben auch eine große Studie, die im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gemacht wurde, zur Preisdifferenzierung nach Geschlecht. Also da geht es dann wirklich um die Preise für Männer und für Frauen. Und die kommt eben bei Drogerieartikeln wirklich auch zu ähnlichen Ergebnissen, nämlich die Frauenzahlen für bestimmte Produkte drauf, aber sie sind in Teilen auch bereit dazu. So, aber warte mal, das heißt, es ist bekannt, dass in Anführungsstrichen Frauenprodukte mehr kosten und niemand sagt, ey, Moment mal, das geht so nicht? Ja, es gibt natürlich Kritik an diesem Geschäftsgeban. Also es gibt immer wieder auch mediale ist das ein Thema? Und wird darüber informiert und sich aufgeregt, aber verbieten kann man es ja nicht so einfach. Der Schlüssel liegt da, denke ich, wirklich bei der Aufklärung der Käuferinnen. Und in dem Zusammenhang gibt es eine gute Nachricht. Maja bin gespannt. Ja, die Öffentlichkeitsarbeit der Verbraucherzentrale, die hat sich zumindest für ein Produkt, zumindest bei den Stichproben schon ausgezahlt. In den letzten zwei Untersuchungen haben wir noch kleine Stichproben 2023 gemacht und Anfang 2024. Da haben wir wenigstens nicht mehr diese Preisunterschiede bei den Einweggrasieren gesehen. Und da denke ich schon, dass unsere Veröffentlichungen und auch die Sensibilisierung bei den Frauen eine Rolle gespielt hat und die Hersteller und Händler merken, mit diesem Trick kommen wir da nicht mehr durch. Ein kleiner Erfolg immerhin, aber es ist ja auch klar, dass die Branche das versucht hat auszureizen. Das ist eben das kapitalistische Prinzip, eben möglichst viel Gewinn zu machen. Katharina dann Lass mal festhalten, Stichwort pink ta mit rosa lässt sich gut Geld verdienen und rosa wird auch mit bestimmten Motiven, Handlungen, Eigenschaften und Stimmungen verknüpft, die mit weiblichen stereotypen Zuschreibungen einhergehen. Warum spielt ausgerechnet die Farbe rosa diese Rolle und nicht z.B. hellblau oder orange? Seit wann ist Rosa denn die weibliche Farbe? Na, da müssen wir in der Geschichte gar nicht so weit zurückgehen. Rosa ist nämlich als weibliche Farbe noch ganz jung, eine junge Farbe. Das hat mir die Historikerin Dominique Grisard gesagt. Sie lehrt an der philosophisch historischen Fakultät im Departement Gesellschaftswissenschaften in Basel und dort im Fachbereich Gender Studies. Und sie beschäig beschäftigt sich schon lange mit der Farbe Rosa. Ich bin auf sie gekommen, weil sie 2019 einen wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht hat mit dem Titel Die weiche Macht von Farbe Rosa Geschlechtersozialisation. Und sie hat mir erzählt, dass es weder im Adel, also vom hochmittelalter bis ins späte achtzehnte Jahrhundert, noch in der bürgerlichen Gesellschaft danach unterschiedliche Farben für Mädchen und Jungs gab. Beim Adel war man eigentlich Teil überhaupt des Adels und die haben alle Farben getragen, also Männer wie Frauen. Die haben sich auch geschminkt, die hatten Perücken an. Also da war eigentlich nicht geschlechtzentral oder das viel weniger, sondern überhaupt halt Schicht. Also dass der Adel hat sich abgegrenzt gegenüber den anderen Schichten, darüber, dass er zeigen konnte, ich muss nicht arbeiten. Ja und überhaupt gab es ja dann auch eine Farbordnung, also dass gewisse Farben auch dem Adel vorbehalten waren und sie waren teuer. Die Farbpigmente mussten importiert werden. Das waren meistens von weit her, von den Kolonien. Deshalb war das auch in der englischen Mode sehr verbreitet, als all die Länder, die halt auch viele Kolonien hatten, die konnten sich dann auch eher mit diesen Farben eindecken. Und dann beim Bürgertum muss man sagenben dann auch, da trugen die Kinder noch Farbe. Und das war noch nicht per se eben, dass Jungs sich von den Mädchen groß unterschieden, aber sie waren Teil der Welt der Frauen. Und die Welt der Frauen, die trug Farbe, weil der Mann, der trug ja dann eigentlich eher gedeckte Farben, ja, grau, schwarz, dunkelblau. Und das verbunden mit dem Anzug war dann quasi wie die Uniform des Bürger. Und das ist dann klar, dass damit dann Rationalität, ja, Nüchternheit und viele Zuschreibungen eigentlich einhergingen. Und man wollte ja trotzdem zeigen, dass man vermögend war und dass man sich was leisten konnte. Und deshalb brauchte es Frauen und Kinder, die dann eben mit Kleidung, mit ihren farbigen, prächtigen Kleidern zeigten eben dieüssen nicht arbeiten, die können jeden Tag so hübsch da DRD daherkommen, eben den Farben. So, das ist mal das eine. Das habe ich lange ausgeholt, um eben zu zeigen, dass es eigentlich keine geschlechtliche Zuweisung gab, jetzt bezogen auf hellblau und rosa, aber Farben insgesamt eigentlich Teil jetzt mit dem Bürgertum, Teil der Frauenwelt waren. Wann kam denn dann die rosa Wele bei Mädchenkleidung und bei Mädchenspielzeug? Tja, das könnte mit einer Puppe zu tun haben. Maja, ernst du? Welche Puppe? Ich ahne welche Puppe. Die Barbie Puppe. Richtig, ja, ja. Also Ende der er Jahre ging der Barbie Hersteller Mattel dazu über, die Barbies in pinkfarbene Kartons zu verpacken. Und seit damals ist dieses dunkle, leuchtende Rosa als Geschmacksmuster unter dem Namen Barbie Pink auch geschützt, darf nicht kopiert werden. Und das, das könnte also der Anfang gewesen sein, wird vermutet. Und Dominik Risard spricht von der richtigen rosa Welle, aber erst ab den ER Jahren. Eigentlich ist es eine sehr kurze Geschichte und auch in meiner Kindheit, in den er Jahren war das definitiv nicht so. Und vor allem aber auch, weil die Konsumkultur nicht so war, wie sie heute ist. Wir haben schon viele neue Dinge bekommen, wir waren auch schon, ja sehr privilegiert und aber gleichzeitig eben gab es dieses Übermaß an Dingen, an Spielsachen noch gar nicht. Und man hat viel auch alte Sachen nachgetragen, häufig auch vom älteren Bruder, auch wenn man eben selber als Mädchengeborener. Und von dem her hat sich da schon sehr, sehr viel verändert, einfach auch in der Art und Weise, wie wir einkaufen, wie wir spielen als Kinder, was wir alles haben im Spielzimmer. Und das kann man sagen, jetzt so wirklich diese rosa Welle ist ab den er Jahren vielleicht auch erst wirklich eben ab den er so, wo man wirklich sagen kann, es ist flächendeckend oder eben diese Spielzeugwelt diese Läden, die eben dann so in zweigeteilt sind. Und noch mal zurück zur Frage, warum ausgerechnete Rosa zur weiblichen Farbe schlechthin geworden ist. Dominique Grisardd als Genderforscherin und Historikerin hat die Lösung ja nicht in der Modegeschichte gefunden. Woran liegt es? Ja, sie hat weiter geforscht und sie hat die Farbe rosa in alten Märchen und Sagen gefunden. Da spielen ja oft diese schönen Jungfrauen eine wichtige Rolle. Und diese Jungfrauen, die werden oft so beschrieben, dass sie eben Roseigeangen haben und dass sie erröten. Und diesen Punkt hat Dominique Grisard dann weiterverfolgt, da mit diesen rosigen Wangen. Also da gibt es ist eigentlich eine Verherrlichung oder Fetischisierung von junger Weiblichkeit und junger weißer Weiblichkeit, das eigentlich der der weißen Hautfarbe, insbesondere bei den Wangen, die aber dann rosig ist und rosig dann eben ein Schönheitsmerkmal wird und Teil einer Schönheitsnorm. Etwas, das eben nicht nur Schönheit aber bedeutet, sondern eben auch Jugend und da aber auch Reinheit, eine gewisse Unschuld. Und das verbunden ist tatsächlich auch mit dem männlichen Blick. Dieser Mann schaut diese junge Frau an, diese Jungfrau und sie errötet vor, weil sie diesen Blick eben bereits weiß, wonach er sich richtet und diese Röte den Wangen auch eine gewisse Scham bedeutet, aber eben auch eine Unberührtheit, eine Unschuld. Und diese Interaktion, also dass ist diese Röte in den Wangen eigentlich erst auch entsteht durch diesen Blick des Mannes, des männlichen Blicks, des ausziehenden Blicks auf eine Art, aber natürlich unschuldig, weil sie ist immer noch gekleidet. Das hat mich dann umgetrieben. Ich möchte ehrlicherweise schreien, das ist für mich total schw schwer, das einfach so anzuhören als emanzipierte junge Frau, die sich darin gar nicht wiederfindet. Ganz, ganz wild. Aber ich habe verstanden, der aktive Part, das ist der männliche Part, also das schauen. Heute würde man wahrscheinlich eher auf, ja so ein Anglizismus the Mail ge sagen, also eigentlich eher dieses Anglotzen, um es mal deutlich auszudrücken. Und der weibliche Part ist dann eben das rosa sein, also Rosigeangen haben. Ja, das ist der passive Part. Genau. Aber es geht noch weiter und damit verbunden sind tatsächlich auch die Rosen und daher kommt ja auch der Farbname Rosa und deshalb bin ich auch dann der Symbolik der Rose nachgegangen. Das ist auch total ausufernd, aber sehr spannend, was im Rosen ja an Symbolik mit sich tragen. Auch nicht nur eindeutig, auch manchmal mit Krieg verbunden, aber häufig eben schon auch mit Liebe und Schönheit und Weiblichkeit. Ja, eben Klang fand ich bei dem Ton so ein bisschen an, dass sie auch sich manchmal verliert in den rosa Weltens Welt. Ja, es ist uferlos und es geht weiter. Maja, kennst du Prinzessin Lillife? Ja, aber eher so peripher. Also ich weiß, das ist eine Figur aus einer Kinderbuchreihe, eine kleine Blumenfee ist das glaube ich. Und die lebt in so einem rosa Schloss in einem Zauberland. Blütenss. Ja, ach, ein Blütenschloss, guck mal. Aber wenn ich das richtig auf dem Schirm habe von Freunden und Bekannten, die Töchter haben, die im Kindergarten oder Grundschulalter sind, ist das gar nicht mehr so sehr das Thema. Zumindest seit es die Eiskönigin gibt, die hat irgendwie alles übernommen. Aber kurz nachdem ich im passenden Alter war, war Lilli Fee echt ein wichtiges Ding bei Mädchen, das weiß und drumherum gibt es ja eine Unmenge an Produkten und bei Lillie ist ja auch alles in diesem Lilly Fee rosa, das ist ja alles getränkt. Ja, ja. Stichwort rosa. Also Dominique Rizard hat natürlich schon wieder dieses rosa sich auch deshalb mit der Produktwelt von Lillif Fee beschäftigt, weil Rosa da eben auch wieder so eine wahnsinnig große Rolle spielt. Und sie bezeichnet das als Teil einer globalisierten Mädchenkosumkultur. Da gibt es auch eine hawaiianische Anthropologin, die Christine Jano, die hat von Pink Globalization gesprochen, weil es tatsächlich eben, das ist eine Veränderung, die eben, das kann man nachzeichnen, seit den ER Jahren, wo rot vielleicht noch viel dominanter war, auch in der Mädchenwelt und andere Farben und sich das sukzessive auch diese Figuren pinkifiziert haben. Also da war eben z.B. hello Kitty war rot und in verschiedenen auch Regionen der Welt ganz anders eingesetzt. Und heute ist das so eine Mädchenfigur und ähnlichben mit Barbie, die auch nicht immer pink war und rosa und eben eigentlich erst ab den, ja vielleicht er Jahren, wenn ich später dann so richtig pinkifiziert wurde und dann eben ganz fulminant mit dis Prinzessinnen und Lilifee. Ja und diese Lilifee Produktwelt, die lässt wirklich nichts aus. Also das Kind wacht auf in einem Himmelbett von Liifee, vielleicht schon in einem Pyjama von oder Nachthemd wohl eher. Ja, mit Lilif drauf dann. Ja, das sich eincremen, bevor man in die Schule geht, sich kämen, also da K ist Lilif, kam das Bodylotion, ja, die Körpercreme Lilife, die strümpfe Lilife, das Zahnbürstchen, die Zahnpasta Lilife, die Muffins dort ge ozker Lillife, ja, ohne Ende den Rucksack. Lili. In der Schweiz haben wir Etui, wo man die Stifte rein machcht, auch mit Lillif drauf. Die Stifte selber auch Lilife. Ja, es gibt alles. Pu ein Horror. Krasse Indoktrinierung. Ja, total. Es ist ja Gehirnwäsche, ne, irgendwie. Damit ja noch nicht genug. Es gibt auch lilife Bücher, die wurden in zig Sprachen übersetzt. Es gibt eine Zeitschrift, ein Musical, eine Trickfilmreihe und auch eine Hörbuchreihe, die von Sissi Perlinger gesprochen und auch gesungen wird. Hören wir mal rein. In der Traum vom Vieen schon vom Frühtm meine Krone polieren so viele Nächte hab ich diesen Tag geträumt vom Aufstehen zum Ausgehen werde ich aufgeregt sein und dann wird mein Traum wahr. Mit Blumen im Feenha flieg ich in den Balsam sie b ##d Spiel zum Tank ich schüttel und drh mich unglücklich und selig mit Blumen im Fe haar eine Sommer nach. Warum guckst du so traurig, Maja? Sie steht unter Schock. Ich steh wirklich ein bisschen unerschckkt. Also ich kenne, ich habe das gesehen, wie gesagt, peripher so, aber das hier ist mir noch nicht begegnet und ich glaube, ich werde ein bisschen Zeit brauchen, um das zu verarbeiten. Also ich finde das richtig schlimm. Ich finde richtig, richtig schlimm habe ich es in die Sendung genommen, weil es wirklich schlimm ist. Also nicht gegen Lilly Fee Fans und so, ich möchte hier ja alles gut, aber es ist wirklich schlimm. Und dazu sagt Dominique das ist schon sehr beeindruckend wieder, da bewusst wohl eben eine Figur geschaffen wurde, die eigentlich all die Dinge, die ich vorhin mit den rosigen Wangen beschrieben habe, verbindet in sich eben eigentlich diese Vorstellung von ja, lieber immer, lieber eigentlich immer sich kümmernder Prinzessin, die sich aufopfert für ihre Tiere, die aber eigentlich häufig auch wahnsinnig adrett und attraktiv sich herrichten muss für den Feenball und dafür ja ihren begehbaren Schuhschrank und ihren begehbaren Kleiderschrank konsultieren muss. Und da geht ganz viel um sich schön machen. Und damit ist eigentlich Lilife den ganzen Tag beschäftigt, als einerseits ihre Tiere zu retten oder sich um sie zu kümmern, liebevoll oder eben dann ja schön zu sein, sich schön zu machen. Und da wird auch wieder dieses Bild von Weiblichkeit eben zementiert, von also definitiv weibliche Unschuld eben durch diese rosigen Wangen und überhaupt das rosa, das dann halt überall ist, das ist dann nicht mehr nur in den Wangen, aber die Unschuld, die bleibt kleben. Okay, also ich denke, es ist sehr deutlich und sehr klar geworden, wie die Farbe rosa zur weiblichen Farbe geworden ist und wie aufgeladen die Farbe rosa ist, was mit ihr transportiert wird und was man mit ihr alles verkaufen kann. Und ehrlicherweise, ich kann auch verstehen, dass Mädchen in einem bestimmten Alter Lilli toll finden, weil sie sich damit als Mädchen sozusagen positionieren. Also sie zeigen ja mit alledem, dass sie zur Mädchenseite gehören. Ich möchte gerne zum Spielverhalten von Mädchen und Jungen kommen, denn eigentlich müsste es ja darauf ankommen, was die Kinder gerne mögen. Wie unterschiedlich ist das eigentlich zwischen Mädchen und Jungs, Geschlechterunterschiede in der Wahl von Spielzeug, die existieren. Und die scheinen ein Produkt von beidem zu sein, angeborener und sozialer Kräfte. Und zu diesem Schluss sind 2017 Autorinnen und Autoren einer Meta Analyse gekommen, also der Ausw mehrerer Studien. Und die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten sich 16 Studien mit Kindern im Alter zwischen einem und acht Jahren angeschaut. Die früheste Studie war aus dem Jahr drei und und 60 und die neueste so aus dem Jahr 2000. Sechzehnte und Dasnis Jung spielt mehr mit als typisch männlich geltenden Spielzeugen wie Fahrzeugen und Mädchen mehr mit als typisch weiblich geltenden Spielzeugen, Puppen. Aber dieser Streit, der geht ja schon sehr lange. Es gibt ja die eine Fraktion, die sagt, das ist alles Biologie, das sind die Hormone, das ist alles angeboren und die andere Fraktion, die sagt, das ist weitestgehend Sozialisation und Erwartungen, die an die Kinder herangetragen wird und die sie spüren. Wie ist denn da gerade der Stand in der Wissenschaft? Also welche Haltung überwiegt den gerade? Ja, also diese Diskussion gibt es wirklich gefühlt schon immer. Und ich habe darüber mit Dr. Tim Rohrmann gesprochen, er ist Erziehungswissenschaftler und Diplomp Psychologe und Professor für Kindheitspädagogik an der HAWK Hildesheim und er ist Mitautor des lehrbuches Mädchen und jung in der Kita Körper, Gender, Sexualität. Und Tim Rohrmann sagt, dass es in der Wissenschaft momentan eine große Mitte gibt, die sagt, dass beides miteinander verknüpft ist. Was die Wissenschaft sagt, sag ich mal, die etwas seriöse ist, ist tatsächlich, dass diese beiden Dinge in hohem Maße zusammenwirken und sich im Grunde unglaublich schwer trennen lassen. Das heißt ja, wir können ganz schwer wirklich festhalten, wirklich auseinander dividieren, wie eine Umwelt und etwas, was Menschen mitbringen, eigentlich zusammenwirkt. Und dieses Zusammenwirken ist eigentlich das Entscheidende. Und das heißt, da spielen ganz, ganz viele Faktoren zusammen, die einerseits allgemein sind im Sinne von es gibt Jungen und Mädchen und einen kleinen Anteil von Menschen, die sich nicht einordnen lassen. Aber die meisten Menschen sind sozusagen biologisch erstmal eindeutig und es gibt eine Gesellschaft, die in vielen Dingen immer auch noch sehr eindeutig zuordnet. Und es gibt dann aber auch das Individuelle, was eine ganz große Rolle spielt, so dass z.B. ein Mädchen, was sehr nach Mädchen aussieht, andere Reaktionen auslöst als ein Mädchen, was im Alter von einem Jahr gar nicht identifizierbar ist. Und diese Zusammenwirken des Individuellen mit der Anlage und mit der Gesellschaft, das macht es eigentlich erst aus. Ja, und dann kommt noch ein dritter Aspekt hinzu, sagt Rohrmann, nämlich ganz einfach die Umstände. Also welche Möglichkeiten die Kinder haben. Was wird ihnen angeboten, wie werden sie angeregt? Welche Erfahrungen machen sie? Finden sie Freunde, die vielleicht sie mitziehen irgendwohin, ja, oder ob sie einfach in einem sozialen Umfeld leben, wo es verschiedene Leute gibt und ihnen vorgelebt wird, dass es wirklich okay ist, unterschiedlich zu sein. Ja, das spielt also eine wichtige Rolle und das sagt eben auch Tim Rohrmann. Ganz simplemes Beispiel, die Frage, ob Mädchen Fußball spielen können oder nicht, ob man das glaubt, hängt so spät damit zusammen, ob man eine Stadt auf dem Land lebt. Wenn ich ein kleines Dorf habe, wo es eben überhaupt gar nicht so viele Leute gibt, die überhaupt Fußball spielen, mag es noch sein, dass es wirklich so ist, die Jungspiel Fußball, die Mädchen gehen zum Ballett. Wenn ich aber jetzt in Berlin Friedrichshain aufwachse, wo ganz viele Leute das schon lange anders sehen und wo es aber natürlich auch ein Frauenfußball gibt, vielmehr stellt sich das ganz anders dar. Das hat ihr, dem einzelnen Kind dann gar nichts zu tun, ob es die Erfahrung hatt oder nicht. Das ist nicht nur in Berlin Friedrichshain so, dass ich die Möglichkeit habe, anders aufzuwachsen. Das kann durch einen Zufall auch im kleinen Dorf sein, wo sich eine gemischte Fussballgruppe bildet, weil sonst gar nicht genug Leute für eine Mannschaft zusammenkommen. Und dann ist das auch auch in Ordnung, wenn ich als Mädchen Fußball spiele. Wann entdecken denn Kinder überhaupt, dass sie ein Mädchen oder ein Junge sind? Ja, habe ich Tim Rohrmann natürlich auch gefragt. Ergt, das macht nicht plop und das Kind wacht eines morgens auf und oh, ich bin ein Junge oder o, ich bin ein Mädchen. Sondern das ist ein Prozess, der gerade im Kindergartenalter eine ganz besondere Rolle spielt. Aber die meisten Kinder beschäftigen sich zwischen drei und sechs doch intensiv mit dieser Frage. Und dann ist es auch eine soziale Angelegenheit. Also auch wenn ein Kind das vielleicht unbedeutend findet für sich, völlig egal, dann kommen andere Kinder und thematisieren das, weil sie selber mit dieser Frage beschäftigt sind. Und den Höhepunkt haben wir so im Schulbeginn rum, wo diese Frage für manche Kinder eine ganz, ganz große Relevanz hat. Also was wirklich bedeuten kann, ich bin jetzt sechs, ich kann nicht auf dem rosa Fahrrad fahren als Junge. Das geht nicht, weil. Das geht nicht als Junger, weil das junge sein noch nicht so gefestigt ist. Das kann aber sein, dass derselbe Junge zwei Jahre später ein rosa T Shirt von den Fussballsta ganz cool findet. Haben wir jetzt gerade WM? Also gehabt? EM. Wir hatten gerade EM. Und dann guckt man sich die Schuhe an und rosa Schuhe sind ja durchaus beliebt bei männlichen Fußballern. Das wäre ja nun früher nicht gegangen und es wäre auch in Diene überhaupt nicht gegangen. Keiner wär auf die Idee gekommen, männlichen Fußballern rosa Schuhe zu verpassen. Heute geht das, aber die sind ja auch schon erwachsen, da ist ja keine Frage, dass das Männer sind. Das geht zum fünfjährigen anders, der muss das ja erst noch rausfinden. Und genau da sind die Kinder ja sehr empfänglich für Dinge, die ihnen vorgelebt werden, bezieungsweise, die sie halt um sich herum wahrnehmen. Und irgendwie so viel sich schon getan hat. Das klassische Rollenverständnis ist ja doch immer noch stabil verankert, zumindest in Deutschland. Ja, und Kinder sind in einer bestimmten Phase, beschäftigen sie sich damit, die gucken sich das auch genau an. Also wie sind die Rollen, was macht die Mama, was macht der Papa? Und dann wollen sie in dieser Phase eben auch bestimmtes Spielzeug, weil das ihnen dabei hilft, sich als Junge oder als Mädchen zu fühlen. Und es hilft ihnen in der Peergroup, in der Spielgruppe, in der Kita oder eben in der Grundschule zur jeweiligen Gruppe sich zugehörig zu fühlen. Und in der Kombination mit dieser Konsumkultur, die ja Dominique Rizard vorhin so gruselig schön am Beispiel von Prinzessin Lillife beschrieben hat, führt das dann eben zu diesen vielen gegenderten Produkten, zum rosa Bobbycar und zum rosa Überraschungsei und rosa und blauen Schultüten und Schulranzen. Und na ja, das gehört auch zur Wahrheit, die Eltern kaufen das. Jetzt gibt es ja aber auch eine Bewegung, die das nicht gut findet, weil das die Kinder in ihrer Wahlfreiheit ihrer spielsachen z.B. einschränken könnte und weil eben ein gewisser Zwang für die Kinder besteht, sich auf eine Seite schlagen müssen. Das Stichwort da ist genderneutrale Erziehung. Und das bedeutet unter anderem, dem drei Jahre alten Mädchen was grünes anzuziehen und dem drei Jahre alten Jungen was gäbes und beiden das gleiche Spielzeug anzubieten, z.b. den Kaufmannsladen oder das Puppentheater, so dass Stereotypen nicht so gut greifen, die ja z.B. diese Babyx Experimente vom Anfang gezeigt haben. Wie beurteilt das denn der Psychologe und Erziehungswissenschaftler Tim Rouhrman? Hat er dazu auch was gesagt? Und ##vie ja, dazu hat er auch was gesagt. Er spricht da von einer Polarisierung der Gesellschaft. Also wir haben heute durchaus eine gar nicht so kleine Gruppe von Menschen, die Geschlechter sehr in Frage stellen. Die haben auch einen Einfluss. Das ist sowohl politisch natürlich zu spüren auf der Ebene von Vorgaben, von Richtlinien, aber auch im Privaten, dass es halt Eltern gibt, die heute mit den neuen Medien natürlich, also Blogs darüber machen, wie sie ihre Kindergeschichtsvertal erziehen wollen. Und wir haben gleichzeitig eben das, was man so als Backlash bezeichnen könnte. Es wird wieder ganz traditionell, ganz besonders betont. Und in gewisser Weise könnte man sogar sagen, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt. Interessanter Gedanke, oder? Ja, ich versuche das gerade zu sortieren. Das heißt, je mehr gewisse Dinge in Frage gestellt worden sind und es salonfähig geworden ist, dass Männer eben auch Dinge tun, die sie früher nicht gemacht haben, dass Frauen Dinge tun, die sie früher nicht gemacht haben, umso deutlicher positionieren sich dann auch andere Leute, die Nee, nee, das wollen wir aber nicht. Wir wollen Klarheit darüber, was Jungs und Mädchen sind, also was ihre klaren Rollen sind. Ja, als so habe ich das auch verstanden, so hat er das formuliert. Und dann habe ich ihn auch gefragt, was er als Professor für Kindheitspädagogik aus entwicklungspsychologischer Sicht von genderneutraler Erziehung hält. Ich glaube, dass es an zwei Dingen scheitert. Erstens daran, dass unsere Welt so nicht ist. Sie ist einfach an ganz vielen Stellen nach Geschlecht sortiert. Das betrifft Klos, das betrifft Zuordnung von Berufen, das betrifft alles Mögliche. Das betrifft auch den Blick ins Kaufhaus, in die Spielbahnabteilung. Das ist erst mal so, das kann man bescheuert finden oder in Ordnung, aber es ist erst mal so, wie es ist. Und damit müssen sich Kinder auseinanderse ##setz. Und die andere Seite ist, dass sich Kinder damit auch auseinandersetzen wollen. Also sie haben tatsächlich eine Frage. Sie entdecken, dass die Körper sich unterscheiden. Sie entdecken ja auch, dass sich erwachsenen Kinderkörper unterscheiden. Aber sie entdecken eben auch, dass sich männliche und weibliche Körper unterscheiden. Sie entdecken manchmal auch, und ich finde, die Chance sollten sie öfter haben, dass es Kinder gibt und auch Erwachsene, die sich nicht einordnen lassen, die irgendwie widersprüichtlich erscheinen. Und da wollen sie auch eine Haltung zu gewinnen. Sie interessieren sich für dieses Thema. Und in dem Moment, wo ich sage, ich will geschlechtsneutral erziehen, nehme ich ein Stück die Möglichkeit und dann werden sie damit irgendwie trotzdem umgehen. Und die Frage ist, wer übernimmt es dann, ihnen das zuklären, wie das läuft, wenn es die Eltern nicht machen wollen. Und tatsächlich glaube ich, gerade wenn wir uns gegen SA ich mal sehr starre stereotype Vorstellungen wären wollen, wenn wir das nicht wollen, wenn wir nicht wollen, dass alle Jungs so sein müssen, alle Mädchen wo so sein müssen, dann müssen wir das Kindern irgendwann auch erken er. Also wir müssen auch eine Position beziehen zu dem, wie die Welt ist und das kann man nicht, wenn man Geschlecht sozusagen irrelevant macht. Und bezogen auf die Kinder hat er noch gesagt, geschlechtsneutral sein ist kein Kriterium von Fünfjährigen, mit wenigen Ausnahmen. Also Die meisten Fünfjährigen, die sind ja gerade mit dieser Frage beschäftigt, was heißt denn das jetzt? Junge oder Mädchen? Wie sehen das andere, was ist da richtig und was ist falsch? Und dann ist eben in dieser Phase der entsprechend eingefärbte Schulranzen richtig und der andere eben nicht. Da sind sie dann konservativ. Und da ist übrigens gerade eine kontrovers diskutierte Studie in Schweden erschienen und die vermutet einen Zusammenhang zwischen gender non konformem Spielen und Verhaltensproblemen bei siebenjährigen Mädchen, die nicht die typischen Mädchenspiele spielen. Die würden eher autistische Verhaltensweisen zeigen. Und das Science Media Center hat Forscherinnen und Forscher gebeten, diese Ergebnisse mal einzuordnen und zu erläutern, welche Schlüsse aus der Studie tatsächlich gezogen werden können. Und alle drei kommen zu dem Schluss, dass hier wirklich ein falscher Zusammenhang hergestellt wird. Also ich kann mal den Prof. Dr. Stefan Bender zitieren, der ist Direktor der Kinderklinik für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie in Köln und er hat geschrieben, dass die Studie plausibel sei im Hinblick auf den Fakt, dass stereotyp männliches Verhalten näher an autistischen Verhaltensweisen sei als stereotyp weibliches Verhalten. Da geht es darum, dass männliches Verhalten eher an der eigenen Durchsetzungsfähigkeit orientiert ist. Also ich will meinen Willen durchsetzen und man hat in dieser Studie beobachtet, dass Mädchen mit Autismus auch dazu geneigt haben, ihren Willen durchzusetz. Und jetzt darf man aber nicht den Fehler begehen und das verallgemeinern, das umgekehrt eben nicht genderkonformes Spielverhalten mit psychischen Störungen einhergeht. Also man kann ja nicht den Umkehrschluss ziehen, man kann ja nicht sagen, nur weil autistische Mädchen sich so und so verhalten, bedeutet das, wenn andere Kinder sich auch so verhalten, dass die ein Problem haben. Verstehe und und da sagt eben auch ganz deutlich, dass es nicht gut ist, wenn Kinder in ihren Spielmöglichkeiten eingeschränkt werden, wenn sie ein Rollenmuster gedrängt werden. ##reib jedes Kind muss individuell spielen können und sollte nicht in starre Rollenbilder gepresst werden. Und das wäre, Zitat, ein deutlich größerer Risikofaktor für psychische Störungen. Also das finde ich wirklich interessant. Und er sagt auch, manche Kinder, klar, die brauchen mehr externe Struktur und Vorgaben als andere, weil sie unsicher sind. Und andere, die werden dadurch aber eingeengt. Und das muss man eben auch sehen. Und ich finde, diese Aussage, die macht noch mal KL die individuellen Unterschiede der Kinder, die sind groß. Und jedes Kind sollte in seinen Bedürfnissen auch individuell gesehen werden. Und wenn jetzt der Erziehungswissenschaftler Tim Rohrmann sagt, dass Kinder zwischen drei und sieben konservativ in ihren Rollenbildern sind, dann ist das ja nur eine rein statistische Feststellung. Also das muss ja nicht auf jedes Kind zutreffen. Und wenn es nicht zutrifft, ist das auch erst mal kein Problem. Aber wenn das gefestigt ist, also das Wissen, ich bin ein Mädchen oder ich bin ein Junge, dann haben Eltern oder Erzieherin doch wieder mehr Spielräume, auch Sachen anzubieten, die nicht stereotyp für ein Geschlecht sind. Also wenn diese Phase vorbei ist und ich weiß, okay, ich bin Junge, ich bin Mädchen, dann kann ich auch tatsächlich wieder mal auch mit dem rosa Fahrrad fahren und breche mir dabei keinen ab. Ich bin okay und ich bleib ein Junge. Das gefährdet mein junge selich diese Tatsache. Aber noch ein Aspekt, den der Tim Rohrmann mir erzählt hat, ist, dass Kinder auch bei ihren Eltern, wenn es um diese Fragen geht, genau hinschauen. Bloß weil die Eltern behaupten, dass sie gleichberechtigt sind, heißt es ja nicht, dass sie es wirklich sind und dass die natürlich mitkriegen. Das heißt, Kinder suchen auch nach Schlüsseln für Geschlechterunterschiede, prüfen sehr genau, ob das überzeugend ist oder nicht. Und also bloß weil Mama sagt, du kannst doch genauso gut das sind machen, Papa macht das aber nie, wird das Kind natürlich sich an dem orientieren, was wirklich da ist und nicht an dem, was theoretisch behauptet wird. Katharina Lass uns an dieser Stelle im Detail über die Geschlechtsstereotype reden. Also ein Stereotyp wird ja darüber definiert, dass auf der Basis von Gemeinsamkeiten und Unterschieden soziale Kategorisierungen vorgenommen werden, also Personen in Gruppen eingeteilt werden, wobei tatsächliche Unterschiede zwischen den Personen in einer Gruppe vernachlässigt werden. Wie früh das bei den Kindern greift und wie tief das bei uns Erwachsenen verankert ist, das haben wir ja jetzt gehört. Wenn wir jetzt die beiden Stränge zusammenführen, also die Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und die Erkenntnisse aus der rosa hellblauen gender marketing Weltlt, wie sehr werden Kinder Kinder in ihrer individuellen Entwicklung durch das Setting eingeschränkt und trifft es Mädchen stärker oder jung? Also ich würde spontan, glaube ich, eher sagen, die Mädchen, weil sie so auf rosa festgelegt scheinen. Und wir haben hier ja auch erfahren, was da alles mittransportiert wird und wie stark auch. Ja, ich hätte es vorher auch tatsächlich gedacht, dass die Mädchen da in dieser rosa Welt ziemlich gefangen sind und mit komischen Rollenbildern konfrontiert werden. Aber interessanter war, sind fast alle, mit denen ich für diese Synapsenfge gesprochen habe, davon überzeugt, dass die Jungs die Verlierer beim gender Marketing sind. Interessant, oder? Finde ich auch, ja. Aber erklär mal. Ich lasse mal den Spielzeugforscher Volker Mehringer sprechen. Das ist glaube ich generell ganz spannend zu sehen, dass wir sehr oft uns durch dieses Rose natürlich auf die Mädchen konzentrieren, aber die Jungs oft noch viel, viel stärker davon betroffen sind, weil es für ein Mädchen vollkommen okay ist, auch mit einem blauen Spielzeug oder mit einem Junendspielzeug zu spielen. Im Gegenteil, da kriegen sie teilweise sogar noch ein Lob dafür und sa wow, cool, du spielst Lego oder du wünsch dir hier einen Baukasten. Finde ich eine super Sache. Und bei Jungs dagegen, wenn die sich jetzt das große Barbie Traumhaus zu Weihnachten wünschen, wäre natürlich die Eltern vielleicht ein bisschen nervös und unsicher, ob sie ihrem Kind jetzt da was Gutes tun oder ob es dann dafür eventuell blöde Kommentare abbekommt. Also die Jungs sind da noch mal deutlich mehr unter einem Druck, geschlechtskonform zu spielen als bei den Mädchen. Ja, okay, das verstehe ich. Das ist nachvollziehbar. Ich habe gerade so eine Assoziation zu den Männern, die ihre kleinen Söhne bei so vermeintlich typischen Mädchenkram unterstützen. Kennst du die? Also das war, ist schon ein bisschen her, da gab es Videos in sozialen Netzwerken z.b. wie ein Sohn im eisköniginnen Kleeid in den Kindergarten wollte und und als er das dann getan hat, dann wurde er gehänselt und kam weinend nach Hause. Und am nächsten Tag hat ihn der Papa einfach selbst im Eiskönigigen ein Kleid hingebracht und hat ihm sozusagen gezeigt, dass es okay ist. Und ein anderer Vater, ich glaube, der hatte sich auch die Nägel lackiert, bei dem Sohn gesagt wurde im Kindergarten, das machen echte Männer nicht. Okay. So was finde ich. Ja, das. Ja, finde ich schön irgendwie. Ja, es ist schön, wenn die Jungs diese Unterstützung bekommen. Genau, wenn das halt aufgebrochen wird, auch eben von den Roam Models, die die Kinderheit haben. Ja. Und um noch mal auf die Mädchen zu kommen, die schweizer Genderforschern Dominique Grisard hat mir gesagt, dass die Mädchen dann eben besonders viel Anerkennung kriegen, wenn sie, ich sag'jetzt mal im übertragenen Sinn, im Prinzessinnenkleid auf Bäume klettern. Also wenn sie ihre Weiblichkeit sozusagen behalten, aber ihren Spielraum in Richtung Jungs erweitern. Also da geht es um so eine Schnittmenge sozusagen. Aber wenn jetzt ein Mädchen im Baggershirt, ich sag mal salopp, in der Tube Ecke eskaliert, reag, reagiert die Erzieherin höchstwahrscheinlich auch ein bisschen anders, als wenn das ein Junge macht. Also so ganz frei sind die da dann auch nicht, ne. Was können denn Eltern oder z.B. erzieher oder Erzieherinnen machen, um die Kinder, die mit den Stereotypen Probleme haben, da ein bisschen freier zu machen? Also ich glaube, da sind wir wieder am Anfang vom Podcast, nämlich bei den BBX Experimenten, die ja gezeigt haben, dass wir ganz viele Geschlechterstereotyp ##ype unbewusst mit uns r umtragen. Und deshalb ist es ja so wichtig, so habe ich das bei dem spielzeugforscher Meringer und beim Erziehungswissenschaftler Rohrmann gehört, sich das eben immer wieder bewusst zu machen, immer wieder zu refktieren. Hol ich das Kind jetzt da ab, wo es ist oder zwänge ich es in meine Rollenerwartung, die ja manchmal auch ganz subtil ist und sich in so Kleinigkeiten äußert, was bei den Kindern aber doch immer ankommt. Und es geht eben auch darum, die Kinder zu ermuntern, auch mal Verhalten oder Spiele oder Sportarten auszuprobieren, die eben nicht in die jeweilige Jungs oder Mädchenecke passen. Nein sagen können sie ja immer. Ja, genau. Aber dann haben sie wenigstens die eigene Wahl. Genau, ja, das sehe ich auch so. Und was wir als Eltern, als Erzieherin, als Großeltern machen können, ist, den Kindern eben auch vorzuleben, dass dieses geschlechtsintypische Verhalten völlig okay ist. Also die Gleichberechtigung, die wir uns für die Kinder wünschen, eben auch selber umsetzen. Ja, und das finde ich auch einfach so wichtig, selbst als Mutter. Ich habe allerdings gemerkt in meinem Freundes und Bekanntenkreis und auch im familiären Umfeld, wenn wir sehen, dass irgendwie etwas passiert, etwas gesagt wird, was wir einordnen in so ein typisches Rollenverständnis und wir dann darauf aufmerksam machen und bitten, es anders zu machen, egal wie viel Mühe ich mir gebe, es sachlich zu formulieren und wirklich freundlich und als ich Botschaft sozusagen zu verpacken. Ich habe das Gefühl, ich steche immer in ein Wespennest, weil es scheinbar so häufig das hinterfragt, wie früher erzogen wurde oder wie ich auch erzogen wurde. Und das finde Ichas so schade, weil es mir darum nicht geht. Aber mir hilft da dieser Blick, den wir auch vor allem heute geworfen haben, auf die Wissenschaft einfach sehr. Und ich habe verstanden, den Kindern auch einfach bewusst zu machen über die Situation, wie sieht es aus und sie mitzunehmen und sie sozusagen einfach auf Augenhöhe abzuholen und mit ihnen zu reden und ihnen das zu erklären. Das ist etwas, was ich jetzt, glaube ich, beherzigen werde. Ja, schön, freut mich. Ja, mal gucken, wie gut es mir gelingt. Weil natürlich stecken halt diese Rollen in uns allen natürlich drin. Ja, und ich glaube, man darf da auch nicht perfektionistisch werden. Also wir sind ja keine Maschinen, aber ich glaube, es tut gut, mal immer wieder einen Blick ein bisschen von weiter weg auf die Situation zu werfen. Katharina Jetter, vielen, vielen Dank, dass du da warst und uns deine große, spannende Recherche präsentiert hast. Gerne. Und ein großes Danke ans Team. Das sind heute Bickke Schulmann, Jürgen Kopp, Jakob Böttner und Paula Drexlin. Wer sich noch weiter für das Thema interessiert, in den Shownotes, da haben wir noch zwei Buchtipps für euch. Wenn euch gefällt, was ihr regelmäßig hier hört, dann abonniert uns, falls ihr das nicht eh schon getan habt. Und schickt uns gerne Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob an synapsendr de. Wir freuen uns auf eure Mails. In zwei Wochen hört ihr die nächste Folge Synapsen. Schön, dass ihr heute dabei wart. Ich bin Mayja Bachtjarrovic. Bis bald. Synapsen ein Wissenschaftspodcast von NDR Info Deutschland Funk. Unboxing News. Jeden Tag passiert so viel. Im Iran ist die Zahl der Hinrichtungen stark angeschben. Russland hat wieder Energieanlagen in der Ukraine angegriffen und manchmal wirds auch einfach zu viel. Deshalb packen wir bei Unboxing News jeden Tag ein aktuelles Thema aus. Wir schauen uns an, was das für einzelne Menschen bedeutet. Wie gefährlich ist es z.b. hilfsgüter in die Ukraine zu liefern? Das kann jeden Moment der Luftalarmlos ge. Warum sollte uns ein Rechtsruck in Europa interessieren? Dann werden wir ein ganz, ganz anderes Europa erleben. Wir liefern euch aber nicht nur persönliche Perspektiven auf ein Thema, sondern ordnen das Ganze auch für euch ein. Massenproteste sind noch keine Bewegung und fragen uns, was machen wir denn jetzt damit? Wie viele Waschbären müssten wir denn essen? Sie müssten auf jeden Fall wscheinlich mehr als die Hälfte fangen, um da irgendwie einen Effekt zu haben. Wir sind reich, Hil Klein und Ilka Knigge. Und das ist Unboxing News. Jeden Tag ein Thema mit persönlichen Perspektiven. Am besten abonniert ihr Unboxing News sofort, damit ihr keine Folge verpasst. Deutschland Fununka Unboxing News. Immer Montag bis Freitag auf Deutschland k o de, in der DL Audiothek App und überall da, wo es Podcasts gibt.