Synapsen – ein Wissenschaftspodcast - (114) Rosa oder Hellblau: Was macht das Gender-Marketing mit uns? - Podcast Digest
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Synapsen – ein Wissenschaftspodcast

Episode: (114) Rosa oder Hellblau: Was macht das Gender-Marketing mit uns?

Podcast-Zusammenfassung

Der Podcast "Synapsen – ein Wissenschaftspodcast" von NDR Info wird von Maja Bachtjarrovic moderiert. In der besprochenen Episode dreht sich alles um Geschlechterstereotype, insbesondere in Bezug auf Spielzeug und Kinderkleidung. Maja begrüßt Katharina Jetter, eine Journalistin, die sich intensiv mit Familien- und Gesellschaftsthemen auseinandersetzt.

Katharina erklärt, dass der Anstoß für das Thema ein rosa Überraschungsei im Supermarkt war, das sie veranlasste, über die zunehmende Aufteilung von Produkten in "Mädchen" und "Jungen" nachzudenken. Sie teilt ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter und ihre Frustration über stereotype Geschlechterzuschreibungen.

Das Gespräch untersucht, wie stark Produkte in Geschlechterrollen eingebunden sind, insbesondere im Spielzeug- und Bekleidungssektor. Eine zentrale Frage ist, warum diese Produkte so strikt nach Geschlechtern getrennt sind und welchen Einfluss das auf Kinder hat. Es wird erläutert, dass diese Stereotypen tief in der Gesellschaft verankert sind und durch Einflüsse aus der Umgebung verstärkt werden.

Die Hosts sprechen über sogenannte BBX-Experimente, die zeigen, dass Erwachsene Babys je nach angenommenem Geschlecht unterschiedlich behandeln. Die Experimente verdeutlichen, dass Erwachsene unbewusst stereotype Botschaften senden, was zeigt, wie tief verwurzelt diese Stereotypen sind.

Der Podcast untersucht auch die Geschichte der Farben Rosa und Blau und deren geschlechtsspezifische Zuordnung. Historisch gesehen, gab es keine feste Zuordnung dieser Farben zu einem bestimmten Geschlecht. Erst in den letzten Jahrzehnten hat sich Rosa als Mädchenfarbe etabliert, was teilweise auf Marketingstrategien der Spielzeugindustrie zurückzuführen ist.

Ein weiterer Punkt ist die Diskussion um die sogenannte "Pink Tax", also die Tatsache, dass Produkte für Frauen oft teurer sind als vergleichbare Produkte für Männer. Armin Valée von der Verbraucherzentrale Hamburg erläutert, dass Frauen häufig mehr für ähnliche Produkte zahlen, was teilweise auf geschicktes Marketing zurückzuführen ist, das Frauen dazu bringt, mehr für Pflege- und Schönheitsprodukte auszugeben.

Der Podcast spricht auch über die Auswirkungen von Geschlechterstereotypen auf die Entwicklung von Kindern. Tim Rohrmann, Erziehungswissenschaftler, erklärt, dass Kinder sowohl von biologischen als auch von sozialen Faktoren beeinflusst werden. Es wird betont, dass es wichtig ist, Kindern die Freiheit zu geben, ihre Interessen ohne Geschlechterbeschränkungen zu erkunden.

Learnings

  • Geschlechterstereotype sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und beeinflussen von Anfang an die Wahrnehmung und Behandlung von Kindern.
  • Produkte sind oft stark nach Geschlecht getrennt, was durch Marketingstrategien der Industrie verstärkt wird.
  • Die Zuordnung von Farben zu Geschlechtern ist relativ neu und wird durch Konsumkultur geprägt.
  • Die "Pink Tax" zeigt, dass Frauen für ähnliche Produkte oft mehr zahlen müssen.
  • Kinder sollten ermutigt werden, außerhalb von Geschlechterstereotypen zu spielen und zu lernen, um ihre Entwicklung nicht einzuschränken.

Wichtige Aussagen

  • Geschlechterstereotype beeinflussen schon Babys und Kleinkinder in ihrer Wahrnehmung und Behandlung durch Erwachsene.
  • Die Spielzeug- und Bekleidungsindustrie nutzt Geschlechtertrennung als Marketingstrategie, um den Umsatz zu steigern.
  • Rosa und Blau als geschlechtsspezifische Farben sind ein relativ neues Phänomen und in der Konsumkultur verankert.
  • Die "Pink Tax" ist ein Beispiel dafür, wie Preisunterschiede nach Geschlecht existieren und Frauen oft mehr zahlen.
  • Die individuelle Entwicklung von Kindern sollte nicht durch starre Geschlechterrollen eingeschränkt werden, und Eltern sollten ihren Kindern die Freiheit geben, ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

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