Hotel Matze Zusammenfassung
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Der Hotel Matze Podcast
"Hotel Matze" ist ein faszinierender Interview-Podcast, der von Matze Hielscher ins Leben gerufen wurde. Seit 2016 lädt Matze Hörerinnen und Hörer dazu ein, ihn auf einer spannenden Reise durch die Gedankenwelten außergewöhnlicher Menschen zu begleiten. In diesem Podcast gibt es kein physisches Hotel, aber eine Plattform, auf der inspirierende und tiefgründige Gespräche stattfinden.
Matze Hielscher trifft sich mit Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen – sei es Kunst, Musik, Wissenschaft oder Wirtschaft – und nimmt sich die Zeit, herauszufinden, was diese Menschen antreibt, was sie inspiriert und wie sie die Welt um sich herum wahrnehmen. Jeder Gast bringt seine eigene Geschichte und Perspektive mit, was jede Episode einzigartig und bereichernd macht.
Die Gespräche sind geprägt von einer offenen und herzlichen Atmosphäre, in der Matze es versteht, mit Feingefühl und Neugierde die persönlichen und beruflichen Facetten seiner Gäste zu erkunden. Dabei entstehen Dialoge, die nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen und neue Blickwinkel eröffnen.
"Hotel Matze" ist mehr als nur ein Interview-Podcast; es ist ein Ort des Austauschs und der Reflexion, der neue Hörer dazu einlädt, die Vielfalt menschlicher Erfahrungen und Denkweisen zu entdecken. Perfect für alle, die sich für persönliche Geschichten und tiefgründige Gespräche interessieren, bietet dieser Podcast eine Einladung, sich auf eine Reise in die Köpfe faszinierender Menschen zu begeben.
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Thilo Mischke (2024) - Warum ist die Welt so unvernünftig?
Veröffentlicht am: 31.10.2024
Zusammenfassung lesenThilo ist Journalist, Autor und Freund des Hauses. Und als Freund des Hauses haben wir heute ganz spontan zu meinem Geburtstag eingecheckt. Thilo kam gerade frisch von einem Therapietermin. Und so haben wir auch direkt weitergemacht. Es geht um Erkenntnisse aus seiner Therapie und er spricht offen über Zwänge. Danach sind wir recht steil ins Grauen der Weltgeschichte eingetaucht – denn Thilo hat gerade zwei Dokumentationen gemacht: Eine über Trump und eine über radikale Christen. Ich habe ...
Thilo ist Journalist, Autor und Freund des Hauses. Und als Freund des Hauses haben wir heute ganz spontan zu meinem Geburtstag eingecheckt. Thilo kam gerade frisch von einem Therapietermin. Und so haben wir auch direkt weitergemacht. Es geht um Erkenntnisse aus seiner Therapie und er spricht offen über Zwänge. Danach sind wir recht steil ins Grauen der Weltgeschichte eingetaucht – denn Thilo hat gerade zwei Dokumentationen gemacht: Eine über Trump und eine über radikale Christen. Ich habe mich beim Schauen gefragt, warum die Welt eigentlich momentan so unvernünftig ist. Wir versuchen gemeinsam, dieser Frage nachzugehen. Wir sprechen dabei über Glaube, Radikalisierung, Selbstwirksamkeit und Wunder. Thilo dachte, wir führen ein “lustiges Geburtstagsgespräch”. Das ist es zwar nicht geworden, aber eins mit viel Erkenntnisgewinn und Tiefe. Genau so, wie ich es mir auch für meinen Geburtstag gewünscht hätte. WERBEPARTNER & RABATTE: https://linktr.ee/hotelmatze MEIN GAST: https://instagram.com/thilomischke/ DINGE: Thilo mit ProSieben Thema: https://prosieben.de/serien/prosiebendasthema Maximilian Frisch - Produktion Lena Rocholl - Redaktion Mit Vergnügen - Vermarktung und Distribution MEIN ZEUG: Mein neues Fragenset: https://beherzt.net/liebe Mein neues Buch: https://bit.ly/3cDyQ18 Die Hotel Matze Suite bei Apple: https://apple.co/43V3hGq Die Hotel Matze Suite bei Spotify: https://spoti.fi/3U3ZySC Wunschgäste bitte in die Kommentare: https://apple.co/2RgJVH6 Mein Newsletter: https://matzehielscher.substack.com/ TikTok: https://tiktok.com/@matzehielscher Instagram: https://instagram.com/matzehielscher LinkedIn: https://linkedin.com/in/matzehielscher/ YouTube: https://bit.ly/2MXRILN Twitter: https://twitter.com/hotelmatze1 Mein erstes Buch: https://bit.ly/39FtHQy Mein erstes Fragenset: https://beherzt.net/matze
Man redet sich immer ein, man schafft es ganz alleine, man kriegt es hin, man kriegt das Grauen dieser Welt, kann man alleine verarbeiten. Und alleine der Satz macht ja schon deutliches Quatsch. Das fand ich ganz interessant, dass eben oft Männer sich auch sträuben, das zu machen, Frauen häufiger in die Therapie gehen, weil Männer immer denken, sie müssten alles alleine lösen. Und ich war auch so einer. Und dann habe ich mich entschieden, ich möchte jetzt mit jemandem darüber reden. Und dann habe ich Okay, jetzt stimmt irgendwas nicht mehr, dass meine Seele entschieden hat, sofort in den Verdrängungsmechanismus zu gehen. Gar nicht mal mehr zu reflektieren, was ich zweimal Minuten vorher, 10 Minuten vorher erfahren habe, sondern es wird sofort verdrängt. Da muss ich gegensteuern, weil sonst kann ich meine Arbeit nicht mehr machen. Der Kern meines Berufs ist aufsaugen, verarbeiten, erklären. Weil wenn ich nur noch aufsauge und verdränge, kann ich nichts mehr erklären. Diese Lust nach Unvernunft könnte ein Beleg einfach dafür sein, dass wir als Menschheit überreizt sind. Wir spüren so viel, dass wir gar nichts mehr spüren. Und wir suchen endlich, endlich wieder nach etwas ÿousand, dass wir spüren können und Donald Trump lässt uns was fühlen. Wir hängen an dieser negativen Gefühlszitze wie die hungrigsten Meerschweinchen überhaupt. Auch du und ich. Ich gucke genauso lüstern auf diese Nachrichten von Donald Trump wie viele, viele andere Menschen auch und vergesse den Faschismus dahinter. Willkommen im Hotel Matze. Ich bin Matze Hiesch und ich treffe mich hier mit Menschen, die mich interessieren und versuche herauszufinden, wie die so ticken. Mein heutiger Gast ist Thilo Mischke. Thilo Mischke ist Journalist, Autor und Freund des Hauses. Und als Freund des Hauses haben wir hier zu meinem Geburtstag ganz spontan eingecheckt. Thilo ist direkt von der Therapie hier zur Thermazze gekommen und ich finde, das passt auch ganz gut. Und so geht es auch los. Es geht erstmal um thilos aktuellen Gemütszustand, um Zwänge geht es und um Erkenntnisse aus der Therapie. Und dann wandern wir natürlich in die Welt, die Thilo war wieder unterwegs, hat das Grauen der Welt kennengelernt, hat Dokumentation über radikale Christen und über Trump gemacht. Und mich hat interessiert, nachdem ich die Dokus gesehen habe, warum ist die Welt eigentlich gerade so unvernünftig? Und darüber sprechen wir hier in dieser Folge. Es geht um Glaube, es geht um Wunder und um tilos Radikalität. Ich finde eine perfekte Geburtstagsfolge. Ich wünsche euch viel Vergnügen im Hotelmatze mit Thilo Mischke. Also ich habe heute Nacht überlegt, was schenke ich dir eigentlich? Also auch unabhängig von dem, dass du mich hier eingeladen hättest, hätte ich dir trotzdem was geschenkt. Und zwar habe ich dir das geschenkt, was ich in letzter Zeit häufiger verschenkt habe, was das Geschenk nicht abwertet, sondern weil es immer so gut ankam und weil es mir auch so viel Freude bereitet hat, mit den Menschen das zu machen. Eine Leica, einen Flug mit dieser Kugel auf 250 km für Euro habe. Nein, fast. Fast. Und zwar habe ich dir, jetzt kommt's. Gestern Nacht habe ich mit dem Fernsehturm geschrieben. Und der Fernsehturm und ich würden gerne mit dir oben essen. Oh ja, schön. Und gehen. Warst du schon mal auf dem Fernsehturm? Ich war schon auf dem Fernsehturm dreimal in meinem Leben. Einmal mit meinen Eltern, so richtig vor oder nach der Wende. Dann einmal mit der Firma. Mit Vergnügen. Und einmal mit unserem Sohn, weil ich gehe da sehr gerne hin. Super. Ich gehe einmal im Jahr auf den Fernsehturm. Auf den Fernsehtag gehe ich hoch. Hab beim letzten Besuch auf dem Fernsehturm festgestellt, dass da eine Person aus meiner Schule arbeitet, an der. Hier so in diesem Konzertbereich. Also wenn man ins Restaurant geht, dann weist die einem den Platz. So, diese Person arbeitet dort. Und dann war ich so, wow, du arbeitest auf dem Fernsehturm? Und sie dann so, ja, okay, cool. Was für ein geiler Arbeitsweg auch. Ja, Vielen herzlichen Dank. Da freue ich mich richtig drauf. Machen wir Frühstück, Abendessen? Das darfst du dir frei aussuchen. Der Fernsehturm bat mich, dich zu bitten, dir dann einen festen Termin auszusuchen, weil das Restaurant ist oft überbucht und dass man da wirklich einen guten. Ich glaube, ich würde mit dir lieber am Abend dahin gehen. Wir abends hin? Ja, weil dann so die Lichter der Großstadt. Du, ich mag, wenn es regnet, wenn es neblig ist. Ich habe alle Wetter, habe ich schon erlebt auf dem Fernsehturm. Und läufst du hoch? Kann man das? Also ich würde sagen, ich überlege gerade, bin ich da hochgelaufen oder geht es noch ein paar Stunden? Du kannst, also ich glaube, hochlaufen geht nur, wenn irgendwie so ein Treppenlaufwettbewerb gemacht wird. Ja, das gab es, stimmt. Kann sein, aber es ist jetzt eine Vermutung. Ich bin auf jeden Fall noch nie hochgelaufen, sondern immer mit dem Fahrstuhl gefahren. Und musst du dann immer. Also jetzt hast du. Jetzt hast du mir das zum Geburtstag geschenkt. Wie oft hast du das jetzt verschenkt? Also wie oft gehst du jetzt demnächst auf dem Fernsehturm hoch? Du bist der nächste Termin. Ach so, du bist noch kein Anschlusstermin. Achso, okay. So, nee, morgen bin ich dann hier mit dem Micha. Nee, du bist der nächste. Weil mir aufgefallen ist es so, das macht also das ist einfach immer wieder toll, diese Stadt auch von oben zu sehen. Es ist irgendwie. Man kann sich irgendwie unterhalten über wie du hier in diese Stadt gekommen bist, wie ich diese Stadt. Also es ist so viel zu erzählen. Wenn man sich nichts zu erzählen hätte, haben wir beide nicht das Problem. Man sieht immer, man kann immer dahin sein. Guck mal, da hinten habe ich. Und da hinten. Ja. Ja, das ist richtig toll. Und das Essen ist wirklich ausgesprochen mittelmäßig. Also es lenkt nicht ab von dem, was man dort sieht. Das soll sich ja ändern. Ja, habe ich noch. Tim Robert übernimmt es jetzt. Weiß ich nicht, ob ich das gut finde, aber ich finde das super. Das passt so gut, finde ich, zu Berlin. Also auch. Ich habe ja Tim mal kennengelernt. Das passt auch. Es ist so wirklich richtig. Ja, genau der richtige Typ dafür. Der hat ja irgendwie. Ich finde, der ist so richtig Berliner. Der steht für eine gewisse Qualität, aber auch für eine Aufsteigergeschichte. Und aufsteigen muss man ja auch beim Fernsehturm. Und irgendwie, dass er das jetzt macht und das passt irgendwie. Also es ist so richtig. Ich finde, das ist angemessen für beide, für den Fernsehturm und für rauer. Ich verbinde halt nichts mit essen mit dieser Stadt. Essen in Berlin ist Blutwurst und Bulette. Das war's. Nein, es wird ja auch eine Currywurst geben, was ich gelesen habe von ihm. Und wir sind ja beide jetzt ausgesprochen keine Foodies. Nee. Und gehen aber finden es einfach schmeckt. Ja, ich find's schön, wenn man irgendwo. Also ich finde auch dieses. Da gibt's dann dieses Stullenbrett oder so. Da gibt's ja so drei Cremes und eine Stulle und das finde ich dann auch okay und so. Also so, ich. Da oben ist Ir. Sollen sie machen, was sie wollen. Sollen sie machen, was sie wollen. Ich frage mich natürlich, du kommst direkt von der Therapie. Ja. Also will ich natürlich wissen, seit wann bist du Therapie? Das weiß ich nämlich noch gar nicht, dass du in Therapie bist. Warum bist du da? Was ist es für eine Therapie? Was habt ihr heute besprochen? Ich will alles darüber wissen, was du jetzt darüber gesprochen hast. Also ich versuche das mal so. Ich versuche mal so eine Art Filter noch davor zu setzen. Es gibt eine Version wahrscheinlich, die ich hier erzähle und die ich dir erzähle, wenn wir beide. Also ich habe mich entschieden, eine Therapie zu machen, weil ich das Gefühl habe, oder das Gefühl hatte, dass alles, was ich bis dahin erlebt habe. Also seit einem halben Jahr mache ich, was ich bis dahin erlebt habe. Mich ganz schön bedrückt zum Teil. Also ist auch, glaube ich, nicht überraschend, der Kollege vom Spiegel Tore, der jetzt, ich glaube, in Israel gerade ist, der Kriegsberichterstatter ist, der sagte, der löste das aus. Der sagte zu mir nämlich, mach das mal nicht erst, wenn es richtig schlimm wird, sondern mach's mal vorher. So als jemand, der eben in Kriegsgebieten Erfahrung gesammelt hat, habe ich ihm da auch vertraut, weil er so ein bisschen auch viel extremer noch sogar als ich, diese Welt des Kriegs kennt und was das mit einem macht und was man sich als Mann, besonders aber auch weibliche Kolleginnen, die ich kennengelernt habe, also Kolleginnen, man redet sich immer ein, man schafft es ganz alleine, man kriegt es hin, man kriegt das Grauen dieser Welt kann man alleine verarbeiten. Und alleine der Satz macht ja schon deutliches Quatsch. Du kannst dieses Grauen dieser Welt nicht alleine verarbeiten. Und dann habe ich mich entschieden, ich möchte jetzt mit jemandem darüber reden. Und dann habe ich erst einen Mann gehabt, den fand ich okay, aber der hat mir nicht geholfen, sondern da habe ich immer darüber nachgedacht, dass dieser Mann da mit mir spricht. Und jetzt habe ich eine Frau Ÿousand, mit der ich spreche. Und da tritt, dass wir zwei Menschen sind, so in den Hintergrund, wenn wir uns unterhalten. Und es geht wirklich so um, was ist problematisch im Leben, wie löst man das? Aber was ist auch schön im Leben? Und wie instrumentalisiert man dieses Schöne im Leben, um mit den Schwierigkeiten des Alltags umzugehen? Und das finde ich irgendwie toll. Und gerade heute sprachen wir darüber, jetzt nach einem halben Jahr, was sich so verändert hat. Und das ist zweitausendein. Ich erzähle dir das jetzt auch einfach mal, was, jetzt mache ich den Filter doch weg, was ich ihr so voller Begeisterung erzählt habe. Und zwar bin ich gestern Nacht noch laufen gewesen und habe während des Laufs entschieden, ich laufe nicht meine Strecke, die ich seit drei Jahren immer laufe, immer dieselbe Strecke, sondern ich laufe jetzt einfach mal irgendwo hin in dieser Stadt. Und es klingt jetzt für die Hörerinnen und Hörer und für dich vielleicht irgendwie so, na ja, sind das so besonders daran, da irgendwo hinzulaufen. Aber im Rahmen dieser Therapie wurde, haben wir gemeinsam festgestellt, dass ich unter einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung leide. Viele Dinge, die ich tue, tue ich zwanghaft, um mit den hektischen Allgemeinheiten in meinem Leben umgehen zu können. Also ich muss ein Buch zu Ende schreiben. Wenn ich ein Buch anfange zu schreiben, muss ich dieses Buch unter allen Umständen zu Ende schreiben. Wenn ich irgendwas lernen will, muss ich das irgendwie einfach weitermachen, bis zu einem Punkt, wo ich nicht mehr kann. Und dieses Muss ist sehr groß in meinem Leben. Also so, da können wir jetzt nur über diese Therapie reden, fällt mir gerade auf. Viele Dinge in meinem Leben sind eben bestimmt von dieser Zwanghaftigkeit, die ich nie gemerkt habe. Ich habe das immer so für normal gehalten, dass dass man, wenn man ein Hobby anfängt z.b. das bis zur Perfektion beherrschen muss. Oder dass man, wenn man Gameboy Spiele sammelt, alle Gameboy Spiele haben muss. Ich dachte mal, so macht das ja jeder, so ist ja sammeln. Und tatsächlich machen das ja auch viele Leute. So, zurück zum Punkt. Und ich muss immer dieselbe Strecke laufen in der Vergangenheit. Also ich musste, um diese Erholung beim Laufen zu haben, immer Karl Marx Allee, Alex Köpenicker, Treptower Park und wieder zurück. Es ist eine total schöne Strecke, zweitausendein. Wenn ich die nicht gelaufen bin, hatte ich das Gefühl, ich habe irgendwas falsch gemacht. Und gestern bin ich wirklich zum allerersten mal so raus aus der Tür. Ich laufe jetzt zum brandenburger Tor und am brandenburger Tor, ich laufe jetzt mal zum potsdamer Platz und da, ich laufe mal zu Leipziger. Also ich habe wie immer wieder spontan entschieden, wo ich langlaufe. Und das war. Und mir ist es fast ein bisschen peinlich zu erzählen, weil es so klein ist, aber das war so befreiend, nach 43 Jahren mal so einen Mechanismus zu zerbrechen, der einen bestimmt, der eine Persönlichkeit bestimmt. Und das habe ich heute in dieser Therapiestunde erzählt. Mit großem Glück und großer Freude. Und erzählst zum zweiten Mal jetzt auch noch mal mit großem Glück und großer Freude. Also du freust dich darüber, dass du deinen eigenen Zwang überwunden hast in der Hinsicht. Genau. Und sie erklärte mir das dann auch, dass hinter Zwängen ja oft Glaubenssätze stehen. Also Dinge, die man so bewusst immer so das mache ich so, weil das ist, so lebe ich, so denke ich. Und dieses Konzept der Glaubenssätze z.B. war mir völlig fremd, bevor ich eben in diese Therapie gegangen bin. Allein dafür hat es sich schon gelohnt, eine Therapie zu besuchen, zu verstehen, dass man sein Leben eigentlich oft einordnet in so Schubläden, die wir eben Glaubenssätze nennen, wie z.B. ich kann nur schreiben, wenn ich unterwegs bin. Ich kann nur schreiben, wenn ich im Café bin. Erfolg ist für mich, wenn ich gemocht werde. Zweitausendein. Wenn ich irgendwas nicht gut mache, dann. Oder wenn ich, wenn ich mich jetzt nicht verausgabe, bekomme ich nicht die Aufmerksamkeit, die ich eigentlich brauche, um glücklich zu sein. Und das sind so krasse Momente, so, die ich da einfach festgestellt habe, die ich irgendwie. Die mich sehr berühren, weil man denkt ja bis dahin. Immer alles was man ist, ist irgendwie so ein zufälliges Produkt. So man ist, man rompelt, man ist so ein. Ich habe vor kurzem was aufgeschrieben. Man ist das Leben so wie so ein, also so wie so Scrabble Steine und man ist so völlig zufällig, aber eigentlich nicht diese Wörter, die unser Leben sind. Die legen unsere Eltern hin, die legen unsere Brüder, unsere Freunde, unsere Geschwister hin. Und wir sind dann dieses Wort, dieses entweder. Und manchmal sind wir 10 Punkte und manchmal sind wir aber auch nur ei, zwei Punkte. Und das hat diese Therapie mit mir gemacht und dafür bin ich total dankbar. Und ich habe auch diesen total kitschigen Satz heute in der Therapie gesagt, eigentlich wäre es toll, wenn wirklich zweitausendein jeder Mensch die Möglichkeit hätte, zur Therapie zu gehen, egal wie schwierig das Leben für die Person ist. Das ist so unterstützend und so wichtig, ohne scheu mit einer Person zu reden, der man alles erzählen kann, die einen nicht bewertet, die zuhört und die sagt, okay, damit kann ich arbeiten. Und das ist hier das Werkzeug, das ich dir anbiete, das ich kenne, weil ich es gelernt habe, wie man diese Werkzeuge schmiedet für jede einzelne Person, für jeden einzelnen Patienten. Und das fand ich irgendwie so toll. Und sie hat dann so einen Satz gesagt, das fand ich ganz interessant, dass eben oft Männer sich auch sträuben, das zu machen, Frauen häufiger in die Therapie gehen, weil Männer immer denken, sie müssten alles alleine lösen. Und ich war auch so einer. Ich habe auch gedacht, ich muss alles alleine machen. Nö, muss man nicht, ist Quatsch. Ÿousand, kannst du. Hast du auch auf mich nie gewirkt, ehrlicherweise. Ich glaube, ich habe das ja auch immer verheimlicht, dieses, dass man so den Schmerz, den man hat. Es ist jetzt nicht so, dass ich rumrenne und sage so, du, die Traurigkeit der Welt, ich mache das mal nur mit mir aus oder das erzählt man ja nicht sofort. Und das so. Ich war ja lange Zeit auch was die Arbeit betrifft, ich muss das alleine machen. Ich brauche niemanden, der mir dabei hilft. Und z.B. das Filmemachen hat mir auch gezeigt, das ist totaler Quatsch, Ÿousand, du kannst in einem großen Team tolle Produkte zusammengestalten. Und dieses Filmemachen war es dann auch das, was mich so ein bisschen geöffnet hat. Also z.B. ich schreibe jetzt gerade ein neues Buch und ich habe mir zum ersten mal für dieses Buch gesagt, ich hole mir mal jemanden, der mir einfach hilft während des Schreibens, nicht ich gebe das fertige Manuskript ab und hoffe auf die Anerkennung des Lektoren oder der Lektorin des Verlags. Nee, ich hole mir mal eine Person, die das beruflich macht, Bücher gestalten als Lektor bzw. In diesem Fall als Lektorin und lass mir helfen während des Schreibeprozess. Und es war noch nie so schön zu schreiben. Cool, weil du gegenüber hast. Ja, weil ich ein Gegenüber habe, die einen beruhigt, wenn man Angst hat, weil jeder schreiben hat Schiss. So mehr Kinder kommen mit, sagen ja, also jedes Buch, was ich schreibe, ist easy, fällt aus mir raus. Jeder hat erstmal schiss. Und eine Person, die dir sagt mach dir keine Sorgen, wir kriegen das hin. Ÿousand. Oh, das ist toll. Die Zeile gefällt mir. Da reicht ja schon, die Zeile gefällt mir. Geil, ich schreibe weiter so. Und davor war es immer so, ganz alleine musste ich dann mit mir ausmachen, ist das gut, was ich hier mache oder ist es nicht gut? Und auch das ist ein Produkt im Prinzip dieser Therapie und schön mir geht es einfach besser. Und ich würde das wirklich sehr vielen Menschen wünschen, dass es ihnen besser geht. Und dann steht auf der anderen Seite natürlich unser Gesundheitswesen, was das nicht möglich macht, dass es diesen Menschen diese Hilfe, vielen Menschen diese Hilfe zuteil wird. Zweitausendein, da gehen wir mal nicht rein. Nee, würde ich sagen. Aber ich will es einmal ganz kurz sagen, weil das natürlich ein unfassbares Privileg ist. Und ich will es, also quatschiger Satz oft, aber ich will es einfach betonen, dass ich die Möglichkeit habe, einfach das zu machen, weil ich sage, ich bezahle die Frau einfach selber. So, ich mache das jetzt einfach, weil ich muss das jetzt machen. Und dieses Privileg, es einfach selber zu bezahlen, ist groß. Ich würde es einfach betonen. Und ich wünschte mir, dass meinem Bruder, der das nicht selber bezahlen kann, der muss eben warten auf einen Termin, der muss suchen, hoffentlich ist da was frei. Zweitausendein. Und ich will das einfach nur noch mal sagen, dass mir das durchaus bewusst ist. Du hast als Initial dafür vom Grauen der Welt gesprochen. Ich meine, solange wir uns kennen, gehst du raus ins Grauen der Welt. Wann wurde dir dieses Grauen zu grauenhaft, dass du gemerkt hast, ich muss hier helfen, nicht mehr die üblichen Dinge oder die Routinen oder die Zwänge. Ja, mir ist, als hätten, da musst du mich berichtigen, dass wir privat drüber gesprochen haben oder in dem vorherigen Gespräch hier. Es gibt einen ganz konkreten Auslöser dafür, der in Nigeria stattgefunden hat, als ich eine Recherche gemacht habe zu Boko Haram und dort hat im Gespräch ein Mann, stellten wir fest in dem Interview, dass das nicht ein einfacher Kämpfer ist, sondern dass es ein Kommandant ist. Und ein Boko Haram Kommandant befehligt zweitausendein nicht Menschen, sondern Tod. Ja, so, da geht es nicht darum, dass das Dorf eingenommen wird, sondern da geht es darum, wie schade ich Menschen so stark wie möglich. Und ich kann kurz Beispiele nennen, wie Boko Haram und auch andere Terrororganisationen vorgehen. Muss ich gar nicht. Seit siebter Oktober wissen wir, wie Terroror. Also es ist sehr in die Mitte der Menschen gerutscht, was die tun. Und dieser Mann war eben verantwortlich für den Tod von Frauen, von Babys, von Kindern, von Männern auf grausamste Weise und erzählte das einfach mir so. Und irgendwie merkte ich in diesem Moment, wie irgendwas zerbrach in mir. So dieses, weil der mir das erzählte, wie du mir erzählst, welchen Gast du nächste Woche empfängst oder wie ich dir erzähle, dass ich irgendwie ein neues Gameboy Spiel gekauft habe. Der erzählte das so normal, dass mich das so erschrock. Also die Reaktion war nicht, dass ich geweint habe, was oft passiert, auch in den Interviews, oder dass ich schockiert war, sondern ich war dann so. Ich kam aus diesem Gespräch so, ja krass, furchtbar, was dieser Mann gemacht hat. Flo, der Kameramann, machen wir nachher noch 1 Stunde Springseil springen. So kam ich aus diesem Gespräch. Halten wir später noch bei dem Libanesen und kaufen uns per je Wasser mit Sprudel. Und dann habe ich gemerkt, okay, jetzt stimmt irgendwas nicht mehr. Dass meine Seele entschieden hat, zweitausendein sofort in den Verdrängungsmechanismus zu gehen. Gar nicht mal mehr zu reflektieren, was ich 2 Minuten vorher, 10 Minuten vorher erfahren habe, sondern es wird sofort verdrängt. Und da habe ich gemerkt, da muss ich gegensteuern, weil sonst kann ich meine Arbeit nicht mehr machen. Dann kann ich nicht mehr beobachten, wenn ich alles verdränge. Ich kann nicht mehr zuhören, ich kann nichts mehr fühlen und kann demnach auch nicht das machen, was der Kern meines Berufs ist. Aufsaugen, verarbeiten, erklären. Weil wenn ich nur noch aufsauge und verdränge, kann ich nichts mehr erklären. Was hat das Grauen der Welt mit einem inneren Grauen zu tun? Was sagt da vielleicht auch die Therapeutin? Also wie spiegelt sich das, das Verdrängen? Also du hast da nicht. Also ich erlebe nicht Dinge, die ich erlebt habe, noch mal neu. Es gibt, was ich habe manchmal ist, dass so bei lauten Geräuschen, also bei Knallen, ich in so eine Schutzhaltung gehe, weil ich Angst habe, jetzt hat es geknallt. Das ist dann irgendwie nach der Ukraine passiert, nach einer Reise dort, dass ich eine neue Angst entwickelt habe. Das ist so das für mich, das ist für jeder Mensch, der diese Erfahrung sammelt, ist es individuell. Also für mich ist es so, dass ich eben so eine eben schreckhafter geworden bin, dass ich bei doofen Arztserien sehr schnell weine, sehr schnell Emotionen irgendwie nicht kontrollieren kann bei so einer Situation. Das sind so die, dass das innere Grauen und das äußere Grauen treffen sich. Das heißt aber gar nicht unbedingt in dem Moment, wo man sagen würde, hier macht es Sinn, nämlich du interviewst einen Terroristen, hier müsste eigentlich das Grauen sich viel mehr körperlich zeigen, sondern du guckst eine Arztserie, wo man sagen könnte, naja, und da zeigt sich dann der Schmerz, die Trauer. Ja, also ich hatte völlig andere Ausgänge. Ich habe gemerkt, dass ich wahrscheinlich unter einer leichten posttraumatischen Belastungsstörung, leider mit Hilfe von Gooddoctor, einer wirklich schrecklichen Arztserie, weil ich da wirklich auch so ultra konstruiert und wirklich großer Quatsch, aber ich saß dann halt einfach da und hab einfach geweint, weil ich, und dann, da habe ich gemerkt, irgendwas ist durcheinander mit meinen Emotionen. Und hast du herausgefunden, dieses müssen, also das Zwanghafte, also ich habe das jetzt auch zufällig eigentlich ja hier am Montag deine Folge geschaut über die radikalen Christen und ich habe auch jedes Mal gedacht, wie krass. Und ich saß da mit meiner Familie zusammen, wir haben das geschaut und jetzt fliegt er natürlich dahin und dann fliegt er nach Afrika, dann fliegt er nach Amerika. Und es ist jedes Mal, wenn da ein Faden, wenn sich da irgendwie eine Tür öffnet und noch nicht die Lösung da ist, sondern das heißt dann, also das Gameboy Spiel, da noch was in der Sammlung fehlt, dann macht er sich auf den Weg. Und wo her, was meinst du, kommt das, dieses müssen hin, nicht nur zur Lösung von Dingen, sondern eben auch immer wieder. Also hinter jeder Tür in deinem Job ist ja nicht, lauert ja was eigentlich selten was Schönes, sondern eigentlich ein neues Grauen und ein neues Grauen und ein neues Grauen. Wie erklärst du dir dieses müssen hin zum grauen vollen? Das ist, ich habe darauf noch keine Antwort, warum es gerade das geworden ist. Es ist eine Überlegung, die ich dazu habe, ist, dass ich dieses Dopamin, was sowas, also wirklich dieses, dass ich Glückshormone ausstoße, dass mir nichts passiert ist, dass ich es geschafft habe, dass ich was rausbekommen habe, dass das süchtig macht. Also im Glück ist es interessant, dass das Grauen, muss man mal festhalten, ein Glückshormon hochschießt. Auch das ist ein ganz perverser Erkenntnismoment meines Lebens gewesen, den ich auch im letzten Buch tatsächlich auch genau beschrieben habe, weil die Wahrheit ist ja, dass wir alle mit zwei Oktaven tieferer Stimme auf Instagram sagen, mittlerweile die neue Generation, ich bin hier, um die Wahrheit herauszubekommen. Zweitausendein. Ja, über dich selbst. So auch willst du natürlich die Geschichte erzählen. Du willst natürlich das macht. Natürlich möchte ich wissen, was Trump Wähler bewegt. Ich möchte wissen, was radikale Christen bewegt. Ich will wissen, was den Ketzer der Neuzeit dazu bewegt, von einem verschwörungserzählenden Corona Leugner zu einem extrem gläubigen, evangelikalen Christen zu werden. Ich möchte das wissen für andere. Aber da drin ist ja immer ein ganz egoistisches Bedürfnis. So ist ein Abenteuer, was ich machen kann. Ich fühle da was. Ich fühle da was anderes, als andere fühlen. Ich bin. Ist was Besonderes. Ich bin was Besonderes. Also diese Gefühle sind ja immer dabei. Und ich glaube. Aber sie sind ja nicht schlimm. Sie sind nicht schlimm, aber ich glaube, dass der Journalismus in Deutschland ja oft unter dieser Altruismus Lüge leidet. Ich mache das für euch. Ich glaube nicht wirklich. Ganz viele Journalisten sind gute Journalisten, weil sie es an erster Stelle für sich selbst machen. So, und das ist auch nicht schlimm. Früher wäre das, glaube ich, oder vor 1015 Jahren hätte das wahrscheinlich in der Journalismusbranche, im Journalismus einen riesen Shitstorm ausgelöst. Zweitausendein. So. Aber Die Wahrheit ist doch einfach, wir machen gute Arbeit, wenn wir sie auch für uns selbst machen. Das stimmt. Du weißt aber noch nicht, warum es bei dir das Grauen geworden ist. Ich weiß es nicht. Also so insbesondere, weil ich ja auch vieles ausprobiert habe als Journalist. Also von Videospielen über alles Schweinsgram für die Neon. Sexy Zeug. Ja, sexy Zeug zum Galileo Bierbanks kaputt machen lassen. Also so. Also so komische, beknackte, völlig inhaltsfreie Tests. Ich habe alles ausprobiert und aber festgestellt, das was ich. Und es ist ja nicht nur Krieg, es ist ja einfach so, die Welt, was auf dieser Welt geschieht und die Möglichkeit zu haben, daran für einen kurzen Moment teilzuhaben, das ist es, was mich zu 100 % erfüllt. Ja. Und Ÿousand übergeordnet, und vielleicht kannst du das auch nachvollziehen. Also wirklich ganz am Ende, das erschöpft mich so sehr, dass ich glücklich bin. Ich komme irgendwann manchmal von diesen Reisen wieder und bin so alle von allem, was ich erlebt habe. Und nicht mal im Sinne von psychische alle, sondern einfach wirklich körperlich alle. Ich sacke zusammen und gucke. The good Dr. Und ich bin völlig bewegungs und regungslos. Und diese Bewegungs und Regungslosigkeit befriedigt mich, weil ich habe dann kein schlechtes Gewissen. Also vielleicht, um das zu erklären, das, was wir alle gefühlt haben im Mär. 2020, als der Lockdown uns in die Wohnung gezwungen hat und die meisten Menschen heimlich gedacht haben, krass, ich muss nichts tun und ich muss kein schlechtes Gewissen haben, ein Virus zwingt mich aus dieser Leistungsgesellschaft raus, so zwinge ich mich mit dieser Erschöpfung von diesen krassen Reisen zweitausendein aus dieser Leistungsgesellschaft auch raus. Und dieses Glücksgefühl ist vielleicht der Grund, warum ich eben dieses Düstere, weil nur dieses Düstere auch diese Erschöpfung erzeugen kann. So ist jetzt, also das ist eine ganz individuelle Erklärung und ich will auch nicht sozusagen dieses Schicksale, die ich da erlebe, irgendwie als Therapeutikum für meine Seele benutzen, auf gar keinen Fall. Aber es ist ja das, was es mit mir macht. Und wenn diese Arbeit uns alle, uns Journalist innen nicht belohnen würde, würden wir diese Arbeit nicht machen. Und für uns alle ist die kleinste Belohnung z.B. kohle, die wir damit verdienen oder eigentlich die Aufmerksamkeit, die wir damit bekommen, sondern das macht was mit uns als Menschen. Ja, es hat ja eine Währung für einen selbst, logischerweise. Und ich glaube auch überhaupt nicht daran, genau, dass das alles, also ob das jetzt Journalismus ist, Aktivismus ist, ob das Politik ist, ich glaube, das ist immer auch ein. Weil es mich selbst nährt und wahrscheinlich auch was zieht einen dahin, was zieht einen ins Grauen, was zieht einen auch in einem Podcast Hotelzimmer. Ja auch natürlich, weil man merkt irgendwie, man ist ganz gut darin vielleicht auch, hat vielleicht auch ein bisschen mehr Talent als andere. Es fällt einem leicht. Also das fällt einem leicht, fühlt sich für mich in den aller, aller seltensten Fällen wie Arbeit an und deswegen kann ich auch sagen, ja, ich finde das super an meinem Geburtstag einfach das zu machen, was ich total gerne mache, mich mit jemandem zu unterhalten. Könnte ich natürlich auch ohne Mikro machen, aber du und ich, wir wissen, wir finden leichter einen Termin, wenn Mikro vor uns ist. Könnte man auch drüber nachdenken, aber genau, also dieses zu tun, als ob das nur für die Sache wäre und für das große und und die Erkenntnis der Welt, da müsste man ja auch sagen, ja guck mal, also sowohl, also bei Journalismus oder bei dem, was wir machen, ja okay, jetzt hat man die Erkenntnis und hat das jetzt, was hat es denn jetzt verändert für die Welt? Ist die jetzt so viel besser geworden dadurch? Das ist ja eigentlich die grausamste Feststellung, dass der und das ist der größte Kampf, den man als Journalist oder ich glaube als Mensch, der so eine gewisse Form von Didaktik gegenüber anderen Menschen, also was erklären hat, also auch Lehrer z.B. oder Lehrerinnen haben das gleiche Problem, dass du deinen Idealismus nicht verlierst. Und ich glaube, das ist eine der größten Übungen für diese Berufe und auch für mich. Bloß nicht den Idealismus verlieren, weil ich stelle schon fest, dass ich 2019 eine recht große Reportage über rechtsextreme Strömungen in Deutschland gemacht habe und wie sie im Zusammenhang mit der AfD stehen oder das Korrektiv, was es rausbekommt, oder unzählige andere Recherchen dazwischen, die zeigen, wie gefährlich einfach dieser Rechtsextremismus ist und wie sehr er uns bedroht. So, und das sage ich nicht als Journalist und auch nicht als Aktivist oder auch nicht, sondern einfach als eine Tatsache der Demokratie zweitausendein, dass es gefährlich ist und es ändert ja trotzdem nichts. Und da kann man schon auch mal dran, glaube ich, zerbrechen, wenn man dann irgendwie aus x Kriegen wiederkommt und hofft, irgendwann müssen die Leute doch mal verstehen, dass das erste Opfer eines Krieges die Menschlichkeit ist, dass das erste Opfer, das zweite Opfer eines Krieges die, oder weiß ich gar nicht, ob es so eine Top drei gibt, sondern einfach gleich bedroht. Die Freiheit ist, dass Menschen im Krieg sterben und nicht Rußen, Ukrainer, Israelis, Palästinenser, sondern da sterben, da verrecken Menschen. Und wir schützen uns immer davor, indem wir ihnen einfach die Länder, aus denen die kommen, geben, um zu sagen, wer oder wie gut oder schlecht stirbt. Und da nicht zum Zyniker zu werden, wenn du dann immer wieder in diesen Kriegen bist und feststellst, so ja, okay, jetzt bin ich hier bei dem ukrainischen Grab, eine Woche vorher war ich bei einem russischen Grab und irgendwie die Mutti, die heult, ist eine Mutti und der ist völlig egal, aus welchem Land sie kommt, sie heult wegen Oleg oder wegen Alexander, ist völlig schnurz. So. Und ich glaube, das ist eine Übung, der wir uns alle widmen könnten, weniger zynisch zu sein und in der übergeordneten Erkenntnis weniger recht haben zu wollen. Weil ich das Gefühl habe, in diesem dieser Zynismus der Welt zeigt sich oft auch in du bist schlecht und ich weiß es, ich bin auf der guten Seite einer Sache, ich bin auf der richtigen Seite der Geschichte. Und ich habe oft das Gefühl, Menschen, denen ich begegne, die sehr überzeugt sind von ihrer Ideologie, die sehr, sehr überzeugt sind von ihrem Glauben, ÿousand Stichwort Christen und sagen ich weiß, was der Schlüssel für das Glück in diesem Universum, in dieser Welt ist, ist für mich oft ein Zeichen von enorm großer Orientierungslosigkeit. So dieses sich unterordnen einer Ideologie, sich unterordnen einer Idee nimmt dir so viel ab in diesem hochkomplexen Leben. Und weniger unterordnen, mehr gemeinsam eine Lösung für das finden, was dieses oft beschissene Leben ist. Das ist mir ganz oft bei der Doku begegnet über die Christen, dass ich dachte und ich habe auch gedacht, Mensch, es muss ist, also ich merke es dir an, wie frustrierend das ist. Gleichzeitig aber natürlich auch das einfachste, wenn man immer sagen kann, ja, Gott hat das so gewollt. Gott ist derjenige, der mir das befohlen hat, wo es überhaupt nicht mehr darum geht, was ist denn dein eigener Kompass, sondern ich kann immer behaupten, es war Gott, ja und ich ordne mich der Idee Gott unter. Aber auf der anderen Seite ist es ja dann dennoch die eigene Idee und man behauptet nur, es wäre Gott. Also das finde ich das perfide daran. Also du hast ja ein paar Menschen, einige Menschen weltweit interviewt, wo es immer wieder hieß ja ich gut, ich fall da völlig raus, ich mache das im Auftrag von. Dann denke ich aber hat der früh morgens oder sie oder essen Zettel hingelegt und gesagt so machst du das jetzt? Also meine Frage an dich wä glaubst, also glauben die Menschen wirklich das, was sie da erzählen? Also glauben die wirklich Gott oder Allah oder wer auch immer, also Höcke oder Lindner oder wer auch immer hat mir das gesagt, dass wir das hier so machen. Wo ich die jetzt nicht alle in einen Topf. Ich habe auch überlegt, ich habe vorher auch sehr pauschal über den Beruf des Journalisten gesprochen. Bitte nehmt uns das alle nicht übel. Das macht es manchmal ein bisschen einfacher, wenn man pauschalisiert, obwohl ich auch so gesagt habe, pauschalisieren ist schlimm. Na egal, zurück zu der Frage. Also dieses Unterhaken, also ist ja man meint es, aber so richtig stimmt tut es ja nicht. Ich glaube, dass viele der Menschen, die ich getroffen haben, wirklich ernsthaft davon überzeugt sind, so besonders die Menschen in Uganda, besonders die Menschen in großer Not waren wirklich überzeugt von der Idee, dass der heilige Geist das Visum besorgt, wirklich davon überzeugt, dass der heilige Geist HIV heilen kann. Ich glaube nicht, dass die Menschen, die auf der Bühne standen, die weißen Missionare aus den USA, aus Tschechien, aus Deutschland, die vor der Bühne standen, die Dinge verbrannt haben, die Kulturgüter Ugandas sind. Ich glaube nicht, dass die noch genauso überzeugt sind von diesem Glauben wie diese Menschen, die sie versuchen zu missionieren. Ist das da eine Form von ich bin schlauer als die da unten oder ich verdiene damit mein Geld oder was ist das? Es ist Geld. Also es wird natürlich Geld damit verdient, auch mit dieser Missionierungsarbeit. Es werden Milliarden an Spendengeldern in den USA und auch in Deutschland, also auch weltweit in diesen evangelikalen Gemeinden eingesammelt für diese Missionierungsarbeit und es gibt so eine schöne Zahl, die mir eine Interviewpartnerin gesagt hat. Wir stellen uns mal so eine evangelikale große Kirche in den USA vor, die so 100 Millionen an Spendengeldern einsammelt jedes Jahr. Und ich nenne es auch keine Kirche, sondern einfach diese großen Kirchen sind durchaus in der Lage, solche Beträge zusammen zu sammeln. Die Christianisierung eines afrikanischen Landes kostet zwischen drei und €6 Millionen. Was passiert mit dem Rest des Geldes? Und alleine dieser Satz, die Christianisierung eines afrikanischen Landes wie Uganda z.B. kostet drei bis. Wie zynisch kann etwas sein, Ÿousand? So, und wie willst du eine Person sein, die dann ein Pastor ist in einer dieser Kirchen, einer der leitenden. Also der Pastor, der dann ernsthaft noch glaubt, der irgendwie so €80 Millionen an der Steuer vorbei durch Spendengelder einsammelt, €6 Millionen in Uganda investiert, damit dann Homosexuelle gehängt werden, wenn sie homosexuell sind. Weil das dann ein Ergebnis dieser evangelikalen Kirchen ist. Und diese Einflussnahme auf diese Regierung. Wie sollst du dann noch an diesen alles verzeihenden, freundlichen Gott glauben, der ja, dem christlichen Glauben ist es ja ein freundlicher Gott, der ist ja so, der bestraft ja erstmal auch. Also ich glaube, es gibt auch Auslegungen, wo der Gott dich sehr stark bestraft für das, was du tust. Aber das, was mir so vermittelt wurde, besonders unter den Evangelikalen, war ja immer du Mensch, der verzeiht dir alles. So. Aber dann kann Heiße sagen, Gnade ist ja, die Gnade ist doch mit ihm so. Und ich kann mir schwer vorstellen, dass du eben, wenn du so eine Verantwortung gegenüber. Also du musst. Ich glaube, du tauscht ein, dieses Glauben gegen Verantwortung haben. Also der hat ja eine Verantwortung gegenüber sehr vielen Menschen, Angestellten auch. Und ich glaube, umso größer die Verantwortung gegenüber Menschen wird, umso geringer ist die Verantwortung gegenüber Gott. Ist diese, ich nenne das jetzt mal Radikalisierung einer Idee. Ist das etwas, was du im Grunde auch in dir selbst erlebt hast? Also dass du sagst, okay, da ist jemand, nennen wir ihn Peter. Peter, der glaubt, der glaubt an den Herrgott, der glaubt ans Christentum, der glaubt an die Bibel und alles, was er so hat. Und dann macht er sich auf den Weg und geht dann immer tiefer rein und tiefer rein und tiefer rein. Und irgendwann merkt er, ah, ich erreiche damit Menschen. Aha, super. Dann kriegt er Feedback und mensch, du erreichst ja tolle Leute. Super, komm doch mal hierher, komm doch mal dahin. Und auf dem Weg des Zuspruchs verliert er immer mehr, dass ihn das wirklich echt berührt. Und dadurch wird er immer unemotionaler. Und dadurch macht sich diese Unemotionalität, schafft sich dadurch Raum für Radikalisierung einer Idee. Und ich frage das dich, weil du ja selber auch erst erzählt hast, ja, du gehst auch in die Welt und je tiefer du in die Welt bist und je mehr Menschen du gesprochen hast und Zuspruch gekriegt hast und so weiter. Und irgendwann stellst du fest, irgendwie so richtig an meine Gefühle komme ich eigentlich gar nicht mehr ran. Und Gefühle sind ja ein Korrektiv, dafür bin ich da jetzt eigentlich. Ist das jetzt eigentlich was Gutes oder nicht so was Gutes? Schmeckt mir das oder schmeckt mir das irgendwie gerade nicht? Und ist diese, erlebst du da, wenn du diese Menschen triffst, auch, begegnest du dir in der Radikalisierung dieser Menschen auch, begegnest du dich selbst auch? Zum Glück nicht. Die macht sie nicht. Ich würde sie noch mal aufnehmen und so einmal kurz verdichten, denn also ich hätte auch wie jeder andere Mensch das Potenzial, mich zu radikalisieren, egal wohin. So, das haben wir alle, dieses Potenzial. Manche Menschen mehr, manche Menschen, manche Menschen, manche Menschen weniger. Aber mir fehlt in der Situation eine der ganz wesentlichen Eigenschaften, Emotionen zur Radikalisierung und zwar Wut. Und ich brauche ein Feindbild. Ich muss etwas scheiße finden und ich muss auf dieses, was ich scheiße finde, sehr wütend sein und ich muss immer wütender werden. Und das ist eine ganz essentielle Emotion, wenn du dich radikalisierst. Du brauchst etwas, was du verachtest. Und das habe ich tatsächlich nicht. Und das hat, das hat dieses Leben, was ich lebe, gemacht. Das hat mir die Verachtung weggehobelt. Ich kann nichts mehr verachten, ich kann nichts mehr ultimativ verurteilen oder schlecht finden sozusagen. Ich kann selbst den Kämpfer, den Boko Haram Kämpfer am Ende zweitausendein nicht ultimativ verachten, weil ich sage, ja, der hat $300 dafür im Monat bekommen, in einem Land, wo man $80 im Monat verdient im Schnitt. Und was fehlt dann? Also der Peter, der Pater, der irgendwie sich radikalisiert hat und crazy shit verbreitet. Welche Schleife fehlt ihm denn? Weil der ist ja sozusagen auch immer tiefer und immer tiefer. Ich glaube, also ich bin jetzt kein Radikalisierungsexperte, aber was mir in diesen Radikalisierungen, die oder radikalisierten Menschen, den ich begegnet bin, oft aufgefallen ist, ist, dass bevor sie sich radikalisiert haben, waren sie a sehr orientierungslos, b dadurch fehlte ihnen eine Form von Anerkennung, also dass sie du bist ein okayer Mensch. Ihnen fehlte dieses soziale Umfeld, was ihnen spiegelt, du bist okay, so wie du bist. Also da reden wir von Familie, da reden wir von Freundschaften, Familie, Freundschaften, Partnerschaften oder auch einfach gesellschaftliche Netzwerke. So, ich mache gleich ein Beispiel nach dem C fällt mir gar nicht ein, lass mal C weg. Diese berühmte Eckkneipe in Berlin, die es immer weniger gibt. Du gehst dort an diesen Stammtisch und kannst richtig radikale Ansichten haben. Deswegen gibt es ja dieses Stammtischgespräch. Aber an diesem Stammtisch sitzt oft oder saß oft jemand, der das dann so, ach Quatsch Manfred, so kann man das nicht sagen. Das sagt man heute nicht mehr. So, jetzt halb mal das Maul. So. Und dieses Korrektiv fehlt dann solchen Menschen oft, die sich radikalisieren, wo jemand einfach denen radikal widerspricht, auch sagt, ne hör mal jetzt auf, trag jetzt mal keine 7/8, Hosen und lass dir ein Zickenbärtchen wachsen und werd mal kein Salafist. Das ist jetzt nicht die richtige Einstellung. Werd mal kein evangelikaler Christ, der möchte, dass Frauen unterdrückt werden und Abtreibungen verboten wird, Homosexuelle wie gehängt werden. So, macht es mal nicht. So und ich erkläre dir auch mal warum. Und es fehlt die Vernunft. Es fehlt die Vernunft. Warum ist die Vernunft abhandengekommen? Weil das ist das, was ich in den letzten, also seit, also ich würde sagen in diesem Jahr mehr denn je wahrnehme, ist, wo ist die Vernunft hin? Also selbst bei den Menschen, wo man sagen würde, ihr seid doch vernünftig, ihr seid ja nicht, also ich erlebe das bei vernünftigen, also Annahme vernünftigen Menschen, wie unsere Bundesregierung, wo ich denke, da sitzen drei Männer, Christian Lindner, Olaf Scholz und Robert Habeck und ich sehe sie einzeln sprechen und denke, das ist nicht mehr vernünftig. So Vernunft würde bedeuten, wir treffen uns jetzt mal zu dritt in der Eckkneipe und reden mal miteinander und reden nicht übereinander. Das wäre vernünftig. Aber das ist gerade aktuell jetzt ein und dreiigster Okt. 2024 nicht möglich. Und dadurch passieren ja, also sie nehmen damit in Kauf, dass Menschen sich von der Politik abwenden oder schlimmstenfalls eher einer extremeren Politik sich hinwenden. Da fehlt total die Vernunft. Und du erlebst das ja auch, Vernunftsverlust überall. Warum also Amerika? Also nimmst du Trump und was man da alles sieht und gesehen hat. Also wie kann man denn, wenn man vernünftiger Mensch ist, noch ernsthaft sagen, ja, das ist er ist auf jeden Fall eine Option. Also das ist ja, ich glaube, das größte Rätsel, vor dem sehr viele Menschen stehen, ist so, wie kann man diesen Mann wählen? Und tatsächlich kannst du es dir auch nur erklären aus reiner Lust an der Unvernunft. Genau, es ist eine pure Lust an der Unvernunft. Genau. Aber das ist ja nicht nur bei, unterteilen wir mal, guten und schlechten Menschen, was es ja nicht gibt, aber so diese Unvernunft, die ist, ich merke das auch im persönlichen Umfeld, wo ich denke, aber das ist wirklich unvernünftig. Macht gar keinen Sinn, dich hier dieser Sportart zuzuwenden oder da das Geld und dort und so. Das ist, also die Unvernunft hat gerade einen großen, ist gerade ein großer Hype um die Unvernunft. Vielleicht, also bevor ich darauf anwähle, will ich auch noch mal sagen, ich bin kein Experte. Ich habe manchmal, bei dir fühle ich mich immer so, als wenn ich irgendwie so Lösung und Erklärung für alles in der Welt ist. Nein, nein, es ist ja ein, nee, das, also das, ich glaube, es gibt ja auch keinen Vernunftsexperten, aber das ist ja zweitausendein. Wenn wir uns unterhalten, dann meine ich, man versucht sich ja gegenseitig das zu erklären. Gibt es da vielleicht etwas, wo man sagt, das könnte, das sind ja Thesen, die man sozusagen so ein bisschen an die Wand nagelt und guckt, könnte das irgendwie die Antwort sein? Aber gerade als ich deine Doku sah, dachte ich so, die sind wahnsinnig unvernünftig, diese Menschen, die du da getroffen hast. Also, Hä, also eine Vermutung ist, hä, diese Lust nach Unvernunft könnte ein Beleg einfach dafür sein, dass wir als Menschheit wirklich weltumspannt in den Industrienationen, also dort, wo das Leben, was wir leben, angekommen ist, überreizt sind. Wir spüren so viel, dass wir gar nichts mehr spüren. Und wir suchen, also wir suchen nach einem Gefühl. Wir suchen in der Politik, indem wir unseren Alltag gestalten, endlich, endlich wieder nach etwas, das wir spüren können. Und Donald Trump lässt uns was fühlen, und zwar eine Menge. Kamala Harris lässt uns auch was fühlen, aber nicht so viel. Aber nicht so viel. Und wir hängen an dieser negativen Gefühlszitze wie die hungrigsten Meerschweinchen überhaupt auch. Du und ich, wir können uns da nicht rausnehmen. Ich gucke genauso lüstern auf diese Nachrichten von Donald Trump, wie viele, viele andere Menschen auch und vergesse den Faschismus dahinter. Ich vergesse, wofür dieser Mann steht. Ich sehe Entertainment ja so ganz stumpf. Ja. Und ich meine, er hat im Madison Square garden vorgestern, glaube ich, bekannt gegeben, pro Jahr 1 Million Menschen zu deportieren. Er hat einfach bekannt gegeben, irgendwie, er redet vor schreienden Menschen vom Tod wieder. Und der, also das Extremste in der menschlichen Existenz ist vermutlich der Tod. Und damit kriegst du damit auch die extremsten Emotionen. Du kannst den Leuten nicht mehr erzählen, ich erschiess die. Aber du kannst mit dem Tod einen Pakt machen und sagen, ich verkaufe dich durch Chiffren, nämlich ich deportiere und Menschen zu deportieren bedeutet Tod. So, und ich glaube, das ist also meine persönliche Erklärung für diese Unvernunft und diese Lust an der Unvernunft. So, ich meine, vor fünf Jahren war es wie, wir kaufen uns Bitcoin. Ich war so froh, als das unser größtes Problem war. Ist das unsere Unvernunft? Ja, als das unsere Unvernunft jetzt ist. Unvernunft aus Lust Höcke wählen, als warum auch immer, mit welcher Hoffnung auch immer. So, das ist jetzt Unvernunft. Wo merkst du deine eigene Unvernunft? Ich weiß es gar nicht. Ich halte mich für recht vernünftig. Denken die anderen aber auch an. Denken die anderen auch. Ich glaube, meine größte Unvernunft ist mein salopper Umgang mittlerweile tatsächlich mit Drogen. So, das ist, glaube ich, die größte. Also ich. Kein Alkohol oder so, das meine ich nicht, sondern das hatte ich dir auch, glaub ich, habe ich hier auch schon mal erzählt. Deswegen ist kein Geheimnis, dass ich eben so wie eine große Liebe für LSD habe. Ich habe in der berliner Zeitung darüber geschrieben, dass ich einmal im Jahr MDMA auf der Fusion nehme und so. Das ist so, da haben wir das letzte Mal getroffen, nach dem Wochenende. Und das ist so, das ist, glaube ich so. Schönes Treffen. Das ist so eine Mischung aus wahrscheinlich Midlife Crisis und Unvernunft. Aber das ist so, das würde ich als unvernünftig beschreiben, weil ich das immer sehr stark verachtet habe. Auch dieses, wie kann man denn Drogen nehmen? So, sonst spüre ich die bei mir selbst nicht. Aber ich glaube, das kann man auch nicht. Also das müsstest du mir sagen. Wo findest du mich denn unvernünftig? Naja, also. Ja, ja, stimmt. Naja, und nächstes Jahr will ich große Reportage da und da machen. Richtig. Also deine Unvernunft zeigt sich ja komplett in deinem Job. Cool. Spüre ich überhaupt nicht in einem Gedanken. Gerade daran gedacht, dass es ja möglicherweise unvernünftig ist, was ich für die nächsten zwei Jahre schon wieder plane für ProSieben. Genau. Also diese, also auch diesen, auch mit der Reportage am Montag, ist ja auch, sagen wir mal so, allein, dass du diese Reportage machst über das Christentum, also über das radikale Christentum, ist ja auch nicht unbedingt, wo man sagt, ja, also jetzt. Also glaube ich, war die erste große Folge, die wir gemacht haben, da hattest du eine Woche Personenschutz. Ja, ich wollte eigentlich auch Personenschutz für diesen Film haben. Apropos Unvernunft, da war ich aber so unvernünftig. Nein, Zweitausendein. Das ist lustig. Ich hatte dann keine Lust, mich darum zu kümmern. Also wahrscheinlich der Sender hätte mir das zur Verfügung gestellt und dann kam so eine Tino, kannst du mal die Screenshots von den Nachrichten schicken? Hast du denn jetzt was gespürt? Weil letzten Endes, wenn wir sagen oder wenn du sagst, die these wäre vielleicht, man will etwas spüren, man gibt sich der Unvernunft hin. Das ist ja auch, kann man sagen, so Bungee Jumpen ist ja auch irgendwie eine Form von ich gehe in die Unvernunft. Das kann ja sein, dass irgendwas auf Fallschirmspringen und so weiter. Die Sachen sind ja kontrollierte Unvernunft. Ja, ich habe da, ich spüre da sehr viel, wenn so ein Film dann erscheint, wenn dann, wenn dann der, der wirklich passiv, also ist wirklich eine, also wirklich der passiv aggressivste Hass, den ich je bekommen habe, habe ich von evangelikalen Christen bekommen. Du sollst in der Hölle schmoren, du Sohn des Teufels, aber ich werde für dich beten, damit du wieder den Weg zu oben Licht findest. So ist das war immer. Ich habe wirklich, ich habe, ich glaube wirklich noch nie so viele Nachrichten bekommen wie zu diesem Film. Und wirklich, also lass es 1000 Nachrichten sein. Und ich habe nicht alle gelesen, aber viele habe ich mir angeguckt. Wirklich immer so mit so einer Drohung. Das ist das dreckigste Stück Journalismus, das ich je in meinem Leben im deutschen Fernsehen gesehen habe. Und am Sonntag werde ich dich in meinen Gebeten einschließen, damit du vielleicht doch noch den richtigen Weg findest. Toll. Immer, immer genau so. Oder wirklich harte Beleidigung, dann eine Handynummer, ruf mich doch mal an, dann können wir über Gott reden. Wo du so denkst, so na ja, bin mir nicht ganz sicher. Ja, weiß ich nicht, ob ich das den Weg so wählen würde. Und da spüre ich auch was. Da spüre ich dann so, ja, wenn Leute sich darüber aufregen, dann haben wir was richtig gemacht. Und das ist so ein richtig, so ein befriedigendes, schwer zu definieren, das Gefühl, aber es ist so erledigt. Da ist die zwanghafte Persönlichkeitsstörung befriedigt. Ich bin diese Strecke gelaufen vom Anfang bis zum Ende. Ich bin einmal durch. Ja, am Anfang steht die Idee und am Ende der Hass. Wow, das ist interessant. Kann man, also da können jetzt wieder, also es sind ja viele Menschen, die jetzt zuhören, sind ja sehr interessiert, sind ja küchenpsychologisch gern unterwegs. Also da kann man sich jetzt wieder richtig schön so eine Wand malen aus deiner Persönlichkeitsschutz. Ja, ich stelle auch schon wieder fest, ich nehme mir ja auch jedes mal vor, ich muss langsam wirklich mir so eine Milchglasscheibe entwickeln, die ich vor mich schiebe, damit ich nicht alles immer so teile. Aber am Ende, es ist ja, es ist ja zwar ein individuelles Schicksal, aber viele, viele Menschen betrifft die Gefühlswerte, die ich auch habe. Also das ist ja auch die größte Erkenntnis, die wir, glaube ich, mit dem Älterwerden haben. Die Gefühle, die du hast, sind nicht individuell. Viele Menschen haben diesen Schmerz, den du in dir trägst, teile. Total. Deswegen frage ich auch, wenn wir sagen, also wenn wir über radikale Christen reden oder radikale was auch immer, dann ist ja immer die Frage, wo fängt bei mir eine Radikalisierung an? Also bin ich da irgendwie, wo könnte meine Grenze sein, dass ich merke, jetzt bin ich nicht mehr vernünftig, jetzt gehe ich in die Unvernunft, meine aber immer noch, dass ich sehr vernünftig bin, indem ich das tue, was ich da zweitausendein irgendwie tue. Und ich frage mich dann immer, klar, wenn ich jetzt sehe, wenn ich die Nachrichten sehe und denke oder deinen Film sehe, dann denke ich ja, okay, warum sind die so unvernünftig? Und dann frage ich natürlich selber auch, okay, wo ist meine Unvernunft an der Stelle? Und ich meine, die spüren ja auch viel. Also ich hatte das auch in dem Film ja gesagt, dass ich selbst als Atheist auf so einem Gottesdienst einfach so weggeflasht werde von diesem eingebildeten heiligen Geist. Ich bin auf diesem Gottesdienst zweitausendein. Diese wirklich sehr eingänglichen Pop Songs, wo eigentlich wirklich, wie auf der Fusion immer wieder das Gleiche gesagt wird. Auf der Fusion ist es kein Wort, sondern ein Beat in verschiedenen Geschwindigkeiten. Dort ist das Wort Jeschua, Jesus sei mein Lamm, der Thron, der Thron. Es wird immer wiederholt, immer wiederholt. Und irgendwann bist du high, so auch ich, ich konnte mich dagegen nicht werden. Und dann denkst du so, ja, das ist auch so. Ich muss, ich muss von diesem, weil das spannend ist, dieses Gefühl, du kommst da in diese Mehrzweckhallen, das ist ja meistens wirklich Zweckbauten, ja, dann sind die so auf Körpertemperatur geheizt, das ist ultra warm da drin. Du willst erst mal Pullover ausziehen, dann kommt da diese einlullende, schöne, wirklich professionell produzierte Musik, dieses Worshiping nennt sich das dann. Dann diese Wörter, dann hast du um dich rum diese glücklich und selig guckenden Menschen. Und das ist so kuschelig, so warm, wirklich in einer Welt, die nichts als Kälte kennt. Es ist absolut nachvollziehbar, dass dann da vorne sich ein charismatischer Mensch hinstellt und sagt so, unterwirft dich Gott, dann kriegst du das, was du hier jetzt gerade erlebst, jeden Tag der Woche bis ans Ende deiner Tage. So, es ist kein Wunder, dass das passiert. Und sind diese Menschen zweitausendein, die das davon predigen, die diese Mehrzweckhalle anheizen, haben diese Menschen so einen weltumspannenden Plan, dass die so alle zusammen in einem Raum sitzen und so die Hände übereinander reiben. Und so machen wir das. Wir gehen in die Mehrzweckhalle nach Stuttgart und dann werden wir. Oder ist das auch so ein System, was sich selbst erschafft und man merkt das gar nicht so richtig. Der Pastor, der eigentlich mal ein cooler Dude war, der merkt eigentlich gar nicht, dass er da irgendwie vollkommen da. Also die machen das gar nicht mit so. Die haben gar nichts. Die haben es einfach so. Pastor Ben Fitzgerald, also den wir auch begleitet haben, den Namen kann man auch ruhig nennen. Du lernst jetzt hier an dieser einen Schule in den USA. Eine der Kernpunkte dieser Glaubens ist das Missionieren. Und Europa haben wir auserkoren als das am schwersten zu missionierende Gebiet der Welt. Aber wir wollen diese Europäer haben und dann machen. Wie teuer? Wie teuer? Was kostet uns das? Und wir gründen Kirchen. Und das wird auch einfach Church Planting genannt. Und Ben Fitzgerald hat jetzt, glaube ich, mittlerweile drei Kirchen in Deutschland gegründet innerhalb kürzester Zeit. Das ist kein geheimnisvoller Plan. Das ist sozusagen, das ist deren Idee. Die Idee des Glaubens ist es, die Menschheit davon zu überzeugen, dass sie im Recht sind. Aber das Ganze geht ja vorbei an den in Anführungsstrichen richtigen Kirchen. Also wenn ich. Ich bin ja auch Christ und ich gehe in eine Kirche, da ist es ja meistens ziemlich kalt. Es ist wahnsinnig unbequem. Also diese Bänke, das ist wirklich der absolute Horror. Und man sitzt da und manchmal hat man Glück und das ist eine sehr inspirierende Rede. Und manchmal denkt man so, und dann werden diese alten Schinken gesungen, die so hoch sind, dass man gar nicht mitsingen kann. Und dann singt sowieso kaum einer mit, weil so wenig in der Kirche sind, dass es fürchterlich klingt, weil dann merkt man, dass du nicht singen kannst. Richtig. Und das ist meine Kirchenerfahrung in den letzten 20 Jahren ungefähr. Außer an Weihnachten natürlich. Das ist alles super. Stille Nacht, heilige Nacht. Aber es ist ja eigentlich kein Moment, wo man denkt so. Und das ist ja nicht der Ort, wo das stattfindet. Nein, das ist ja. Das sind ja Alternative. Ja, und das haben sie auch raus und auch hier noch mal gesagt, nicht alle evangelikalen Kirchen sind so radikal. Es gibt auch total liberale evangelikale Kirchen und es gibt total offene. Also ich habe auch viel Zuspruch von evangelikalen Christen bekommen für den Film, die gesagt haben, gut, dass endlich mal einer diesen LGBTQ plus hasst, dieses politische, das Rechte irgendwie zeigt. Und ich will wirklich noch mal betonen, nicht alle, not all evangelical churches, aber einige. Und einige mit großem Einfluss. Aber deine Frage war, diese Landeskirchen, die wissen das natürlich. Und Freikirchen sind ja kein neues Phänomen, das gibt es ja schon lange. Und wir haben den Film ja in einer protestantischen Kirche in Berlin, in der Parochialkirche vorgeführt. Richtig toll war das. Und der Superintendent, also der Obermacker, glaube ich, der Protestanten in Berlin, wirklich toller Typ, hat mit mir noch ganz kurz gesprochen nach der Vorführung des Films in der Kirche, das war uns und ihm auch wichtig. Und dann war meine erste Frage an ihn so, seid ihr nicht neidisch so oft auf diesen Erfolg? Schöne Frage, ja. Und er hat direkt wirklich ganz unverhohlen gesagt, ja, also natürlich neidisch. Also das ist natürlich so biblisch, weißt, du, kannst ja nicht neidisch sein und so. Richtig. Aber er hat dann so, ja, also es ist natürlich total beeindruckend, wie die diese jungen Leute begeistern für diesen Glauben. Und zwar dann so süß und so hilflos, weil er da meint, aber Thilo, ja, wir haben jetzt auch was. Wir haben jetzt unser Malmotto ist ein englischer Spruch, love is the answer, so ähnlich. Also einfach nur so, einfach so ein englisches Wort. Und wir hatten für diese Pressevorführung so Decken und Kissen in dieser Kirche ausgelegt. Und da meinte er dann danach, das ist eigentlich eine gute Idee, man könnte ja auch Gottesdienste machen und einfach Decken und Kissen hinlegen. Ja, da denkt man, ich denke ja Jedes Mal in der Kirche denke ich, man könnte ja nicht irgendwas machen, was irgendwie bequemer ist. Das ist ja Wahnsinn. Das ist krass. Bei der Vorführung auch der Film geht ja lange, das sind ja 100, 9 Minuten oder so. Und ich habe dann so gemerkt, so ab min. 60, wie alle auf diesen Bänken so knarz, knarz, knarz. Man denkt, man fühlt sich viel älter als man ist. Ja, und sie sind sich vollkommen bewusst, dass sie den Zug verpasst haben. Und wenn du dir auch diese Online Auftritte anguckst von denen, also von den Landeskirchen, das ist doch so Cringe Master 5000, das kannst du doch eigentlich nicht gucken. Also sie geben sich so viel Mühe und das spürst du aber auch. Und bei den Evangelikalen wirkt jeder Online Auftrag wahnsinnig authentisch. So bin ich hier, komm mal mit in meiner Glaubensjourney. Das würde doch kein jähriger Pastor aus Oldenburg würde doch sagen, ich komme mal mit in meine Glaubensjourney. Und wenn er sagt, willst du auf gar keinen Fall mitkommen, auf gar keinen Fall. Da ist die Vernunft dann doch größer. Also sie haben die evangelikalen, diese neuen Kirchen, diese charismatischen Kirchen, um jetzt mal den Fachbegriff zu nennen, haben es raus, wie sie glaube kapitalisieren zweitausendein. Und sie haben es raus, wie sie eine junge Glaubensgruppe, junge Menschen ansprechen. So. Also sie verdienen ja auch, das kommt in dem Film gar nicht so raus, aber es ist auch ein Teil der Recherche gewesen, die verdienen unfassbar viel Kohle mit Merch. Man kann sich das nicht vorstellen. Die haben, und das muss ich leider sagen, das geilste Merch überhaupt. Leider kann ich kein Pullover anziehen, wo auf dem draufsteht Leben beginnt von der S, ein Ÿousand, also so ein Anti Abtreibungspullover. Aber diese Pullover sind so geil designt, das ist wirklich so krass. Also man muss es einfach sagen, sie haben es raus, ihre Zielgruppe zu erreichen. Die haben in den USA Coffeeshops, die tausendmal geiler sind als Starbucks, was bei uns, glaube ich, the elephant oder so, dieses so fünf Elephant, so ein edel Coffeeshop. Das ist bei denen einfach ein evangelikaler Coffeeshop. Du kriegst einen geilen Flat White Latte Matcha, was du auch willst und so ein Aufkleber, wo draufsteht geiler Kaffee, geiler Kaffee. Dann drehst du den Aufkleber um, dann stehst du drauf für Jesus, ganz klein, ganz zurückhaltend und du wirst in diese Welt hineingeküsst. So und das haben einfach, die haben es einfach raus. So. So sieht eine Kirche aus, wenn Kapitalismus und Glaube zusammenkommen. Deswegen kommt es ja auch aus den USA und deswegen fühlt sich das auch so perfekt an. Bist du empfänglich für glaube zweitausendein? Merkst du das, dass da, wenn du dich mit solchen Sachen auseinandersetzt, merkst du, ah ja, du hast gerade erst erzählt, das ist schon irgendwie auch beeindruckend, da in so einer Mehrzweckhalle zu stehen und irgendwie fühlt man es auch ein bisschen. Nein, also ich bin wirklich ganz brutal. Ich habe, wurde auch versucht, auch von Ben Fitzgeralds, von vielen Pastoren, von Pastor Jackson Lahmeier, der der Trump Unterstützer ist, also Pastors for Trump, also wirklich so ganz nah an Trump drin, der, alle haben es versucht, mit mir dann nach den Interviews immer diese Gespräche zu führen, weil ich immer so ganz offen, ich bin so, ich bin Atheist, erklär mir dein Glaube. Für mich ist es wie eine, ich habe das immer so erklärt, wie wenn du von deinem Glauben redest, ist es so, als würdest du mir ein Notenblatt hinhalten. Ich verstehe das nicht. Das ist so, ich sehe Noten, aber ich weiß nicht, wie daraus Musik wird. Und das haben dann die Leute oft verstanden. Und dann haben sie alle versucht, mich zu missionieren. Und ich meinte dann immer so, stopp, auch wenn du jetzt sagst, mit deiner Hand auf meiner Schulter spürst du nicht die Wärme, es bleibt das Notenblatt. Ich verstehe nicht, was du da tust. Du fällst mir einfach nur auf die Schulter. Zweitausendein. Da ist kein Zwirbeln, kein besonderes Gefühl, oder? Dann gibt es dann so Gleichnisse. Glaubst du, dass das iPhone eine zufällige Erfindung ist? Und dann sage ich so, ja, so ist es. Es ist Zufall, dass das iPhone existiert. Nein. Ja, warte mal, wenn wir bei fertig, hinterlegst du dich mal dorthin. Und dann lege ich schon meine Hand auf, so, glaubst du irgendwie, dass Evolution, das macht doch gar keinen Sinn, dass das alles zufällig ist? Und ich so, doch. So, ich sagte auch, Existenz ist für mich Zufall. So, dem Universum ist es so egal, dass ich existiere. So, und das ist für die wirklich ein ganz schockierende, schockierender Satz. Also für diese, ich weiß, ich glaube, für viele Glaubensgemeinschaft ist es ein ganz schockierender Satz, dass ich auch, und jetzt kommt der zweite Schritt, ganz viel Glück dabei empfinde, keinen Zweck zu haben als Existenz. Ich bin, es macht mich so glücklich zu wissen, dass es egal ist, dass ich existiere. Es macht mich so glücklich zu wissen, dass nach dem Leben nichts kommt. So, das ist meine Überzeugung. Und man kann die natürlich auch als Glaube definieren. Also ein, wie nennt man das? Das ist ja nicht Agnostiker, sondern das ist halt einfach so ein radikaler Atheist, rein religiöser Atheist. Ich weiß, so hart würde ich es nicht nennen, aber ich bin so, ich beziehe da so viel Glück draus, keinen Zweck in diesem Universum zu haben. Hm. So, und da kann, trotzdem rennst du deinen Marathon und trotzdem hast du diese von dir selbst attestierten Zwänge. Aber es ist egal, sozusagen. Das ist ja nur, das mache ich mit mir selbst aus. Am Ende bin ich Sternenstaub. So, weißt du, ich habe mal so ein Romanfragment, immerhin 100 Seiten, und das heißt, der Titel war dafür war am Ende Blei. Und ich wollte so eine Liebesgeschichte aufzählen, die sich immer so aneinander vorbei entwickelt. Und der Titel war am Ende Blei. Weil am Ende ist das, was von uns allen übrig bleibt im Universum, Blei. Wir schrumpeln alle zusammen, wir drücken und es wird alles irgendwie, also das Element bleibt einfach das, was übrig bleibt. Wir sind Blei. Interessant. Und deswegen, wenn du dir das bewusst machst, dann denkst du so, ja gut, dann kommt Jesus und dann geht es hier alles wieder unter. Aber ich tue mir leid, ich glaube das einfach nicht. Und diese, wenn du das so denkst, wie du es jetzt gerade sagst und auch so fühlst, müsste dann nicht auch die Sorge um die Welt eigentlich damit so mit zum Schulterzucken zweitausendein einhergehen? Da kommen wir zum Anfang des Gesprächs hin. Ja, das würde funktionieren, aber dann kann ich davon nicht mehr erzählen. So, ich will ja, ich will ja über jede Konfession hinweg, über jedes Glauben, über jedes Gefühl, was Menschen haben, Leute erreichen mit dem, was ich erzähle. Und wenn ich selbst nichts fühle und wenn es mir alles ein bisschen egal ist, dann hört mir auch keiner zu oder guckt keiner hin. Weil wenn ich dann in Uganda mich mit einer Menschenrechtsaktivistin treffe, die sagt, mein Land ist verloren an diesen Glauben, dann will ich, dass Leute das hier sehen, die z.B. auch in evangelikale Kirchen gehen, die unschuldig sind und sagen okay, krass, mit meiner Art des Glaubens unterstütze ich sowas. Ich will meinen eigenen Weg finden zu glauben. Also ich will ja auch mit dem Film niemanden sagen, wir hören auf, an Jesus zu glauben. Auf gar keinen Fall. Sondern so, ich will eigentlich niemanden irgendwie bewegen, irgendwas zu tun, aber ich will zeigen, dass alles, was wir tun, hat Konsequenzen für andere Ÿousand, die dir natürlich jetzt mit der Definition davor egal sein könnten. Aber wir leben ja zusammen. Wir sind ja nicht alleine im Universum. Wenn wir alleine im Universum sein würden, könnte man mehr mit der Schulter zucken. Aber wir leben ja zusammen hier in diesem Universum, dem wir egal sind. Und deswegen ist es eben nicht egal. Genau. Füreinander, für uns. So und das kannst du mit glauben, sagt der Mann, der die Dinge mit sich selbst ausmacht. Auf jeden Fall. Ich müsste mir Notizen auch, glaube ich, mal selber machen. Ja, und zurück zu Ben Fitzgerald, der dann eben versucht, mich zu überzeugen davon, dass das Glaube Sinn macht. Und für mich ist es dann aber so, es ist schön, dass es für ihn das Leben leichter macht. Und ich glaube ihm auch, dass er ein schreckliches Leben hat, ein schwieriges Leben. Und Jesus, der dann in seinem, ich meine, er muss das auch mal anhören. Der erzählt dir dann eine Geschichte davon, wie er irgendwie als i was a drug user und Party und Sex und I watched porn. Das sind so die Geschichten, die ich so ganz oft gehört. Also ich habe nur Party gemacht, Pornos geguckt und irgendwie Drogen genommen. Und dann kam Jesus in mein Schlafzimmer, oder? Dann denkst du so nein, der kam da nicht rein. Das ist so, du kannst ein Gefühl, du kannst dieses, du kannst eine Berührung von mir, du kannst irgendwie ein Korrektiv haben, um dein Leben zu verändern. Aber lass doch Jesus in Ruhe. Der Grund zur Therapie zu gehen, ist ja so ein Moment in meinem Leben. Ich habe einen ganzen fundamentalen Moment in meinem Leben gehabt, wo ich gemerkt habe, okay, hier ist eine Wegscheide und wenn ich die jetzt in die Richtung gehe, wird es, glaube ich, scheiße. Gehe ich lieber in die, nämlich ich suche mir Hilfe, dann wird es vielleicht besser. Und ich glaube, vor dieser Wegscheide stand Ben auch. Was glaubst du, was es also genau. Also bei dem Ben sagt, es war Jesus. Ja. Und was war es bei dir? Na, die Therapeutin. Nee, aber die. Du standest ja. Du hast eine Erkenntnis gehabt und hast gemerkt, okay, wenn ich jetzt hier weiterlaufe, die Richtung laufe, in der ich gerade unterwegs bin, dann wird es schwierig. Ich sollte also in eine andere Richtung gehen. Ich sollte mir Hilfe suchen. Und wer oder was hat dir diesen Wegweiser hingestellt? Was glaubst du? Alt werden. Das ist, glaube ich, einfach der Instinkt, der kommt, wenn wir älter werden. Dass wir Dinge erkennen, die uns schaden schneller und wissen, okay, das mache ich jetzt nicht noch mal durch. Ich suche mir jetzt oder ich mache das oder dieses. Also das betrifft, glaube ich, fast jeden Lebensbereich. Irgendwie toxische Freunde, die man irgendwie dann, wenn man älter wird, schneller mal aussortiert. Partnerschaften, die man dann doch schneller beendet, wenn man denkt, okay, es geht einfach nicht weiter und wir machen jetzt hier einfach Schluss oder nehmen eine Paartherapie und machen dann Schluss damit. Möchte ich nicht mich lustig machen über Leute, die eine Paartherapie. Ich möchte das noch. Aber wir sind, glaube ich, umso älter wir werden, durchaus besser in der Lage, nicht auch nicht pauschal, aber wir sind besser in der Lage, Entscheidungen radikaler zu treffen. Deswegen z.B. wenn du in diese jungen, in diese Kirchen guckst, um nochmal zurückzugehen, da sind ja unfassbar viele junge Leute. Da sind ja kaum alte Leute. Die einzigen alten Leute, die ich wirklich getroffen habe, waren in den USA. Da waren viel mehr ältere Leute. In Deutschland waren das hauptsächlich so in diesen charismatischen Kirchen möglich. Junge Leute und auf der Bühne standen die Älteren. So. Und dieses Realisieren, was wir können als Individuum und was nicht, kommt einfach, umso älter du wirst. Einer der wenigen oder nee, einer der vielen Vorteile des Älterwerdens. Ich wollte gerade älter werden. So ein bisschen abschätzig benennen. Ich habe noch eine Sache gedacht, was in dieser Doku auch drin ist und was auch irgendwie mit der Vernunft oder Unvernunft zusammenhängt, ist das Wunder. Also Wunder spielten da ja eine ganz große Rolle. Was ist das Wunder? Wunder existieren für mich nicht Punkt. Das habe ich über. War noch ein schönen Tag. Ich habe so in diesem in diesem Film gemerkt, wie sehr ich doch manchmal die Leute beneide zweitausendein, dass sie an Wunder glauben können. Zu dieser radikalen Einstellung meines eigenen Lebens, dass ich irgendwie so keinen Zweck und keinen Sinn in dem Universum habe, gehört eben auch, dass alles was passiert zufällig ist. So ein Wunder ist, wie du merkst gerade an der Pause, auch so kompliziert zu beschreiben. Also ein Wunder ist eigentlich wie so ein universelles Rätsel, so was worauf wir keine Antwort haben. Z.B. warum sind wir hier? So dieses z.B. beispiel Familienmitglied bekommt Krebs, Arzt sagt überlebt nicht, die Person hat noch sechs Monate zu leben, dann schafft die Person es zu überleben und man sagt dann wie durch ein Wunder lebte der Verwandte, die Verwandte, der Vater, die Mutter noch drei oder vier Jahre länger und wir können uns das nicht erklären, genauso wie wir uns nicht den Ursprung der Welt erklären können. So, das ist glaube ich ein Wunder. Und für mich ist es ja dann, um es mal zu erklären, Zufall. Der Ursprung der Welt ist zufällig. Dass diese Person diesen Krebs überlebt hat, war vielleicht zufällig, weil eine Zelle sich doch nicht so böse geteilt hat oder weil das eine Medikament besonders gut angeschlagen hat oder weil eine Studie gerade gemacht wird, die dieser Person in diesem individuell Fall helfen konnte. Das ist einfach Zufall. Und genau, ich nenne es Zufall, du nennst es Wunder, das ist glaube ich das und es ist der Zufall ist aber mit der gleichen schönen Emotion verbunden wie das wunder Ÿousand. So ich bin so froh 80 Jahre zu existieren, dass der Zufall dazu geführt hat, dass ich jetzt hier mit dir sitze, dass mein Gehirn, meine Neuronen blitzen und funkeln und wir beide da reden und es passiert irgendwas und ich bin so froh, dass irgendwie ich nicht mit 11, mit neun vom Wartburg in der Weitlingsstrasse getötet wurde. So ist aber kein Wunder, sondern es ist ein Zufall. Es ist ein Zufall, dass der dreiig gefahren ist und nicht 50. Gibt es bei dir nicht den Satz das kann doch kein Zufall sein? Gibt es einfach wirklich nicht. So, weil was soll es denn sonst sein, ein Wunder? Für dich ist es dann das Wunder. Ich kann nicht unbedingt sagen, dass es das ist, aber was soll es sonst sein? Das ist so und ich finde es so da wieder. Ich finde das ist so beruhigend, dass es nur ein Zufall ist. Stell dir vor, es wäre ein Wunder. Alter Walter, was würde los sein? Stell dir vor, wir würden rauskriegen, da ist diese göttliche Entität. Wie furchtbar wäre diese Welt, wenn wir alle versuchen würden, dann gerecht dieser einen Identität oder Entität zu entsprechen? Wie furchtbar würden wir sein als Menschen, um Wunder zu erreichen? Was wären wir bereit zu tun, um Gott näher zu kommen? Und wir sehen ja, was Menschen bereit sind, wenn sie glauben, in ihrem Handeln kämen sie Gott näher. Und im Zweifel ist es nicht schön. Das stimmt. Also wenn sie besondere Nähe suchen, der Mensch, der betet in der Kirche, der Mensch, der fünfmal am Tag betet zu Allah, der Hinduist, der an seine Götter glaubt, der schadet niemanden. Aber Menschen, die von sich behaupten, eine besondere Nähe zu ihren Göttern zu haben, zweitausendein, das sind die, die ich in der Vergangenheit kennengelernt habe als Menschen, die durchaus auch anderen Menschen schaden wollen für ihre Nähe zu Gott. Und das ist doch so beschissen. Und das ist kein Zufall, dass das passiert. Da wird manipuliert, da wird der Glaube benutzt, da wird der Glaube instrumentalisiert. Glaube ist ja was Schönes. Glaube ist was total Schönes. Auch was, auch vielleicht was Wundervolles, wenn man es irgendwie vernünftig betreibt. Ich fand es lustig. Ich dachte, wir machen heute so ein lustiges Geburtstagsgespräch. Ich hätte nicht gedacht, dass wir da uns da in diese Gefilde bewegen an meinem Geburtstag. Ein lustiges Gespräch. Also Tilo, so gut müsstest du mich. Was war das beste Geschenk, was du je bekommen hast? Das beste Geschenk, was ich je bekommen habe zum Geburtstag? Jetzt nicht so, damit du nicht so kitschige Sachen, so. Mein Kind. Mein Kind, genau. Dass man gar nicht so. Ehrlicherweise habe ich das. Ich habe da gar keine so Hierarchie, wo ich denke, so, ah, das war jetzt. Eigentlich ist es ja dann ein sehr schönes Geschenk, wenn es genau richtig landet, zum richtigen Moment. So, ich habe die Tage, ist meine Uhr so dachte ich so, die wird jetzt echt, also da ist jetzt meine, meine Casiouhr, die geht jetzt wirklich. Also jetzt bin ich zu viel geschwommen. Jetzt ist sie immer noch von innen beschlagen. Jetzt macht es echt langsam keinen Sinn mehr. Ich kann die Uhrzeit nicht mehr erkennen. Und ich habe heute von meiner Frau eine neue Casio. Die ist mir schon aufgefallen. Die sieht sehr schön aus. Genau, die ist richtig schön. Und ich habe mich auch gefreut, dass es wieder eine Casio ist, weil ich die liebe und weil da irgendwie. Die hat ein bisschen mehr Funktion noch mit dem Licht und so weiter. Das ist toll. Da freue ich mich richtig. Also Casio ist ja das schöne, finde ich auch, dass es ein bisschen, also, also sagen wir mal so, es gibt technische Errungenschaften, die so ein bisschen mehr intuitiv funktionieren. Aber ich finde das super, dass man sich. Also ich habe heute das erste Mal seit ewig kann wieder eine Bedienungsanleitung lesen müssen, um die Uhrzeit einzusteigen. Jetzt wackelt es, jetzt wackeln die Zahlen, wenn ich da drauf drücke. Jetzt ist es schon wieder aus. Einmal rum. Genau. Und das ist irgendwie ganz schön daran. Und da, das ist richtig gelandet, finde ich. Also das war heute das schönste Geschenk. Schön so. Und genau deswegen kann ich aber auch nicht sagen, es hätte auch sein können, dass ich das, dass ich eine Uhr kriege und denke ja, weil meine, also die funktioniert ja noch, die andere, die ist gar nicht beschlagen. Aber das hat heute richtig, ist richtig gut gelandet. Aber ich habe mich auch in den letzten Wochen so häufig gesagt, die ist echt jetzt langsam im Eimer, dass ich mir auch schon gut. Also. Ja, aber ich bin auch sehr froh, dass du mir jetzt an deinem Geburtstag nicht irgendwie sagt, guck mal Tilo, meine neue Uhr in der Grandmaster Fahre. Ich kenne die Namen nicht von so Grand 5000 Sale Space Watch, aber das wäre dann z.b. dann wäre das auch kein schönes, dann wäre das nicht das richtige Geschenk für mich gewesen. Aber ich kenne ein paar Menschen in meinem Umfeld, die gesagt ohne Grandmaster Sale 5000, ne? Das ist ja Wahnsinn. Wie wusstest du, dass ich diese Uhr so sehr liebe? Ja, also das ist also genau eigentlich das. Und z.b. wenn du sagst, wir gehen auf den Fernsehturm und jetzt kann ich mir noch aussuchen, ob es Abend ist. Und das kann ich mir. Jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Form doofe 3 Stunden werden. Also das kann eigentlich nicht sein. So, deswegen, also das ist z.B. auch gut gelandet. Jetzt hängt es nur noch davon ab, finden wir den Moment, dass wir das finden. Wir legen schon mal fest. Dieses Jahr. Dieses Jahr. Ja, ich weiß dann sowieso, der letzte Tag, wo ich noch einen neuen Termin annehme. Ab 1. Nov. Nehme ich keine neuen Termine mehr an. Also das heißt, wir müssen heute noch den Termin finden. Ich weiß, dass der Fernsehturm zuhört, deswegen wird er direkt, wenn er die Folge gehört hat, sagen ja gut, also wir finden jetzt gleich einen Termin. Und ich würde sagen, wir finden damit auch direkt den Ausgang. Gerne. Also das. Also hier war alles dabei. Hier waren Wunder dabei, die große Unvernunft war dabei, die Vernunft war dabei. Und ich glaube, im Namen aller Küchen Psychologen und Psychologinnen und Philosophen und Philosophinnen sage ich danke. Ich sage danke, dass ich hier sein durfte und entschuldige mich trotzdem noch mal ein bisschen, wenn ich dann doch so hochtrabend darüber rede. Manchmal habe ich einfach Angst, dass man dann so wirklich so, so erklärmässig das will ich nicht sein, sondern es ist jetzt einfach. Danke, danke. Das war der Check in mit Thilo. Vielen, vielen herzlichen Dank fürs Zuhören und auch Zuschauen. Ich habe mich danach natürlich noch ein bisschen gefragt, glaube ich an Wunder oder nicht? Und mein Empfinden, ja, es gibt Wunder. Gerade an so einem Tag wie heute, Ÿousand am Geburtstag, muss man natürlich irgendwie auch an Wunder glauben, finde ich zumindest. Ich bin gespannt, wie ihr das Ganze seht. Schreibt es gerne in die Kommentare. Bei YouTube geht das ganz einfach oder auch bei Spotify. Schön, dass wir das heute hier gemacht haben. Das ist wirklich ein Geburtstag, so wie ich mir wünsche. Und ich gehe jetzt gleich nach Hause zu meiner Familie und feier da noch ein bisschen weiter auf meine Art oder vielleicht auch eine andere Art als hier. Davor möchte ich mich aber herzlich bedanken bei Lena Wachold, bei Maximilian Frisch und bei mit vergnügen. Und wenn ihr Lust habt, eine weitere Folge zu schauen oder zu hören, dann möchte ich euch die Folge mit Finn Kliemann empfehlen. Den habe ich neulich hier getroffen. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag, eine gute Nacht. Auf bald. Euer Matze.