Der Podcast "Geschichten aus der Geschichte" präsentiert ein Spin-off unter dem Titel "Plusultra – Der Weg in den Dreißigjährigen Krieg". Die Hosts, Richard und Daniel, beide Historiker, die sich wöchentlich Geschichten aus der Geschichte erzählen, erläutern, dass dieses neue Projekt tiefere Einblicke in die politischen Machtkämpfe geben soll, die großen Kriegen vorausgehen. Sie betonen die Relevanz der Geschichte für das Verständnis aktueller Entwicklungen und konzentrieren sich auf die Perspektiven der historischen Protagonisten. Die erste Staffel widmet sich dem Kampf um die Kaiserkrone zu Beginn des 17. Jahrhunderts, eine Geschichte voll von Intrigen und Machtstreben, die zum Dreißigjährigen Krieg führte.
Ferdinand von Habsburg, ein junger Mann aus einer der mächtigsten Dynastien Europas, spielt eine zentrale Rolle im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges. Seine Kindheit endet symbolisch am 11. Januar 1590, als er mit 12 Jahren von Graz nach Ingolstadt reist, um dort eine streng katholische Jesuiten-Ausbildung zu erhalten. Diese Entscheidung seiner Eltern zielte darauf ab, ihn von den protestantischen Einflüssen in Innerösterreich fernzuhalten.
Ferdinand wächst in einer Zeit auf, in der der Protestantismus im Vormarsch ist. Seine Mutter, Anna Maria von Wittelsbach, eine kluge und machtbewusste Frau, beeinflusst sein Leben maßgeblich. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Ferdinand die Rolle des designierten Nachfolgers und wird von seiner Mutter darin bestärkt, sich als zukünftiger Regent zu sehen.
Ferdinand träumt davon, eines Tages Kaiser des Heiligen Römischen Reichs zu werden. Zu dieser Zeit ist sein Cousin Rudolf II. Kaiser. Rudolf ist jedoch kinderlos, und seine psychischen Probleme machen ihn zu einem unberechenbaren Herrscher. Ferdinands Aufgabe ist es, Rudolfs Gunst zu gewinnen, während er gleichzeitig seine eigenen Ambitionen nicht zu offensichtlich zeigen darf.
Innerösterreich ist von der Ausbreitung des Protestantismus betroffen, gegen den Ferdinand mit harter Hand vorgeht, trotz der Warnungen seiner Berater. Außenpolitisch sieht sich Ferdinand mit der Bedrohung durch das Osmanische Reich konfrontiert, was ihn dazu bringt, persönlich an der Spitze seines Heeres in den Krieg zu ziehen.
Ferdinands militärischer Vorstoß endet in einer verheerenden Niederlage. Diese Erfahrung prägt ihn und führt zu der Entscheidung, nie wieder persönlich in den Krieg zu ziehen.
Die Heirat mit Maria Anna von Bayern, arrangiert von seiner Mutter, stärkt die Beziehungen zwischen den Habsburgern und den Wittelsbachern. Diese Verbindung bringt Ferdinand mehrere legitime Nachfolger, was seine Position im Kampf um den Kaiserthron stärkt.
Erzherzog Matthias, Rudolfs Bruder, plant, Rudolf zu stürzen und selbst Kaiser zu werden. Ferdinand steht vor der Wahl, Matthias zu unterstützen oder loyal zu Rudolf zu stehen, was seine eigene Ambition gefährden könnte.