Der Podcast wird von Peter Buchmann und Holger Schmidt moderiert. Beide beschäftigen sich an der Technischen Universität Darmstadt im Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und im Digitalwirtschaftsbriefing der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Einsatz und den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz (KI) auf Wirtschaft und Arbeit. In der aktuellen Folge ist Hartmut Jenner, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender des Reinigungsgeräteherstellers Kärcher, zu Gast. Jenner ist seit über 23 Jahren in führenden Positionen bei Kärcher tätig und kennt sich seit seinem Studium gut mit KI aus.
Im Gespräch beschreibt Jenner die Bedeutung von KI aus seiner persönlichen und beruflichen Sicht. Er vergleicht KI mit großen technologischen Sprüngen der Menschheitsgeschichte und sieht sie als eine Entwicklung, die die Produktivität und Entwicklung der Menschheit erheblich voranbringen wird. Jenner berichtet, dass er KI in seinem privaten Umfeld zur Erstellung von Logos und Kaufverträgen nutzt und dadurch Zeit spart. In seinem Berufsalltag integriert er KI bei der Beantwortung von Mails und anderen Aufgaben, um die Produktivität zu erhöhen und die Fehlerquote zu reduzieren.
Für Kärcher hat KI einen hohen Stellenwert, besonders in drei großen Einsatzgebieten:
Jenner erläutert, dass Kärcher in Ländern mit hohen Kosten für Customer Service Chatbots einsetzt, die einfache Fragen beantworten und kompliziertere Anfragen an Spezialisten weiterleiten. Dies hat sich als effektiv erwiesen und wird systematisch ausgerollt.
Im Management nutzt Kärcher KI für Marktbeobachtungen und zur Vorhersage von Qualitätsproblemen bei Produktbauteilen. Dies ermöglicht ein proaktives Eingreifen. Auch Effizienzsteigerungen in der Werbeproduktion und die Nutzung von Avataren für Kommunikation in verschiedenen Sprachen werden durch KI realisiert.
Jenner betont die Wichtigkeit, dass Mitarbeiter KI nutzen dürfen und sollen, um ihre Arbeit zu erleichtern und Fehler zu reduzieren. Er sieht einen großen Produktivitätszuwachs durch die Nutzung von KI und möchte keine Beschränkungen auf die Möglichkeiten setzen. Kärcher hat begonnen, KI im Unternehmen auszurollen und nutzt Google Gemini als Plattform. Schulungen und die Förderung der Nutzung stehen im Vordergrund.
Jenner beschreibt, dass es wichtig ist, die Mitarbeiter in den Prozess einzubeziehen und durch Ambassador-Programme in den Teams die Akzeptanz und das Verständnis für KI zu erhöhen. Er sieht die Nutzung von KI als entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und die Produktivitätssteigerung eines Unternehmens.