Zusammenfassung des Podcasts "Handelsblatt Green & Energy"
Der Podcast "Handelsblatt Green & Energy" beschäftigt sich mit den zentralen Themen rund um Nachhaltigkeit, Klima und Energiewende. In dieser Episode wird die Klima- und Energiepolitik Chinas näher beleuchtet. Der Host Michael Scheppe diskutiert mit der China-Analystin Belinda Schäpe vom Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) aus Helsinki die komplexe Rolle Chinas in der globalen Klimapolitik. Schäpe, die von London aus verbunden ist, hat die Energiepolitik Chinas über Jahre hinweg beobachtet und analysiert.
Zu Beginn wird hervorgehoben, dass China der größte Emittent von CO2-Gasen weltweit ist und für etwa 30 % der globalen Emissionen verantwortlich ist. Gleichzeitig investiert China massiv in erneuerbare Energien und baut diese schneller aus als jedes andere Land. Diese scheinbare Diskrepanz wird im Verlauf des Gesprächs näher beleuchtet.
Wichtige Punkte und Erkenntnisse aus dem Podcast
- Chinas Emissionsbilanz:
- China ist der größte aktuelle und nach den USA der zweitgrößte historische Emittent von CO2.
- In den letzten zehn Jahren hat China 90 % des globalen Emissionsanstiegs verursacht.
- Erneuerbare Energien in China:
- China baut pro Jahr doppelt so viel Wind- und Solarkapazitäten aus wie der Rest der Welt zusammen.
- In den ersten neun Monaten eines Jahres hat China so viel neue Solarkapazität hinzugefügt wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien zusammen.
- Gründe für den schnellen Ausbau:
- Langfristige Planung und klare politische Zielsetzungen der Regierung.
- Unterstützung der Industrie durch Subventionen und günstiges Land.
- Energiesicherheit und Autarkie als wichtige Faktoren.
- Technologische Innovationen:
- Chinesische Unternehmen sind führend in der Entwicklung von Solarpanels und Batterien.
- Der Wettbewerb unter chinesischen Unternehmen fördert Innovationen.
- Gesellschaftliches Bewusstsein:
- In China gibt es ein zunehmendes Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels, insbesondere durch Luftverschmutzung und Naturkatastrophen.
- Die Berichterstattung über Klimawandel in den Medien bleibt jedoch oft oberflächlich.
- Datenqualität und Transparenz:
- Die Datenlage zu Emissionen aus China ist oft unzureichend.
- Unabhängige Organisationen wie CREA bemühen sich um genauere Analysen.
- Kohleabhängigkeit:
- Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien bleibt China stark auf Kohle angewiesen.
- Neue Kohlekraftwerke werden weiterhin gebaut, jedoch gibt es Anzeichen für eine Reduzierung der Genehmigungen.
- Zukunftsaussichten:
- China plant, bis 2060 klimaneutral zu werden und bis 2030 den Höhepunkt der CO2-Emissionen zu erreichen.
- Experten sind optimistisch, dass China den Emissionshöhepunkt früher erreichen könnte.
- Vergleich mit Europa:
- Deutschland kann von Chinas klaren politischen Zielsetzungen und Innovationsansätzen lernen.
- Zusammenarbeit und Technologietransfer zwischen Europa und China könnten vorteilhaft sein.
- Rolle von Öl, Gas und Atomenergie:
- Der Ölverbrauch in China sinkt durch den Anstieg von Elektrofahrzeugen.
- Gasverbrauch könnte kurzfristig steigen, langfristig aber sinken.
- Atomkraft wird etwa 10 % des Strombedarfs decken.
Zusammengefasst zeigt die Episode, dass China sowohl Teil des Problems als auch der Lösung in der globalen Klimakrise ist. Die Regierung investiert stark in erneuerbare Energien und Innovationen, bleibt jedoch gleichzeitig auf Kohle angewiesen. Die Bemühungen Chinas sind entscheidend für den globalen Kampf gegen den Klimawandel, und es gibt viele Aspekte, von denen andere Länder lernen können.