Dieser eine Moment – Der Podcast mit Philipp Fleiter
In diesem Podcast interviewt der Host Philipp Fleiter Menschen, die einen bestimmten Moment in ihrem Leben erlebt haben, der alles verändert hat. In dieser speziellen Episode wird das Thema häusliche Gewalt behandelt, ein ernstes und emotionales Thema, das viele Menschen betrifft. Philipp Fleiter spricht mit Svenja Beck, einer Überlebenden, die zwei Femizidversuche überstanden hat.
Wichtige Informationen und Gespräche
- Content Warnung: Diese Podcast-Episode enthält explizite Schilderungen von Gewalt gegen Frauen und könnte für manche Zuhörerinnen und Zuhörer belastend sein.
- Statistik und Hintergrund: Fleiter erwähnt, dass laut einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) im Jahr 2023 jeden Tag ein Femizid in Deutschland verübt wurde. Die Dunkelziffern der versuchten Femizide sind noch viel höher. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit des Themas.
- Svenja Becks Geschichte: Svenja erzählt von ihrer Beziehung zu einem Mann, den sie im Podcast Thomas nennt. Sie beschreibt die psychische und physische Gewalt, die sie jahrelang ertragen musste. Svenja schildert, wie sie sich mehrmals von Thomas trennte, aber immer wieder zu ihm zurückkehrte, bevor sie endgültig den Absprung schaffte.
- Der entscheidende Moment: Svenja beschreibt den 3. April 2017 als ihren zweiten Geburtstag – den Tag, an dem sie sich endgültig von ihrem gewalttätigen Ex-Partner getrennt hat. Sie erzählt, dass die Entscheidung spontan fiel, ausgelöst durch eine Erkenntnis am Frühstückstisch während eines Kurzurlaubs in Nürnberg.
- Die Anfänge der Beziehung: Svenja war 27 Jahre alt und frisch von ihrem ersten Ehemann getrennt, als sie Thomas kennenlernte. Er war charismatisch und gut aussehend und schlich sich in ihr Leben, indem er ihr in einer schweren Zeit beistand.
- Erste Anzeichen von Missbrauch: Svenja berichtet von den ersten alarmierenden Anzeichen, wie Thomas' Eifersucht und Kontrolle über ihr Aussehen. Bald darauf folgten körperliche Übergriffe.
- Femizidversuche: Svenja schildert zwei Femizidversuche, bei denen Thomas versuchte, sie umzubringen. Beide Male überlebte sie, obwohl sie schwere Verletzungen erlitt.
- Psychologische Folgen und Aufarbeitung: Svenja beschreibt die psychologischen Auswirkungen der jahrelangen Misshandlung und wie schwer es war, sich zu trennen. Sie war in einer emotionalen Abhängigkeit gefangen und suchte die Schuld bei sich.
- Hilfe und Unterstützung: Nach der endgültigen Trennung hat Svenja einen Verein namens "Toxische Beziehungen überwinden e.V." gegründet, um anderen Betroffenen zu helfen und Aufklärungsarbeit zu leisten.
- Ratschläge für Betroffene und Außenstehende: Svenja gibt Ratschläge, wie man Betroffenen helfen kann, ohne zusätzlichen Druck aufzubauen. Wichtig sei, für die Person da zu sein und Unterstützung anzubieten.
Learnings aus der Episode
- Häusliche Gewalt ist weit verbreitet und oft unsichtbar.
- Emotionale Abhängigkeit kann Menschen in Missbrauchsbeziehungen gefangen halten.
- Die Scham und Schuldgefühle der Opfer sind oft groß.
- Aufklärung und Unterstützung sind entscheidend, um Betroffenen zu helfen.
- Zivilcourage von Außenstehenden kann einen großen Unterschied machen.
Wichtige Aussagen
- "Manchmal sind es nur ganz kurze Momente, die ein Leben komplett verändern können."
- "Ich habe dann die Schuhe in seinen Kofferraum gestellt und in diesem Augenblick, wo ich die Schuhe in den Kofferraum gestellt habe, hat er mir eine Backpfeife gegeben."
- "Man ist z.B. lange davon ausgegangen, dass fast jeden dritten Tag in Deutschland ein Femizid geschieht."
- "Es geht um häusliche Gewalt."
- "Das war der schlimmste Weg, den ich jemals in meinem Leben bis heute gegangen bin."
- "Ich bin Tag und Nacht für dich erreichbar."
Diese Episode des Podcasts "Dieser eine Moment" bietet einen tiefen Einblick in die Erfahrungen von Betroffenen häuslicher Gewalt und unterstreicht die Wichtigkeit von Unterstützung und Aufklärung.