Der Podcast "Synapsen – ein Wissenschaftspodcast" von NDR Info wird von Mayja Bachtjararevicz moderiert. In der aktuellen Folge sitzt ihr der Bildungsjournalist Bent Freiald gegenüber, der für das Online-Magazin Crowut Reporter arbeitet und den Newsletter "The Kids Are All Right" verfasst. Gemeinsam diskutieren sie über die öffentliche Wahrnehmung der Generation Z, insbesondere über Kinder und Jugendliche, und vergleichen diese mit wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Folge hinterfragt weit verbreitete Vorurteile über die heutige Jugend, die oft als faul, respektlos und arbeitsunwillig dargestellt wird. Bent Freiald erklärt, dass solche Annahmen häufig auf kognitiven Verzerrungen beruhen und nicht durch wissenschaftliche Daten gestützt werden. Studien zeigen, dass viele Vorurteile gegenüber Jugendlichen eher durch die Einstellungen der Erwachsenen als durch das Verhalten der Jugendlichen selbst bedingt sind. Ein Beispiel dafür ist der "Kids These Days"-Effekt, der beschreibt, wie Erwachsene die Jugend aufgrund ihrer eigenen Werte und Erfahrungen verzerrt wahrnehmen.
Ein besonderes Thema ist der Generationeneffekt, der oft mit anderen Effekten wie dem Alters- und Periodeneffekt verwechselt wird. Der Generationeneffekt beschreibt Unterschiede, die eindeutig auf das Geburtsjahr zurückzuführen sind, während der Alterseffekt Unterschiede zwischen jungen und älteren Menschen beschreibt und der Periodeneffekt gesellschaftliche Veränderungen über die Zeit hinweg abbildet.
Der Podcast beschäftigt sich zudem mit der Frage, ob Jugendliche heute gewalttätiger sind als früher. Laut der polizeilichen Kriminalitätsstatistik sind Kinder und Jugendliche heute seltener kriminell als vor 20 Jahren. Ein Anstieg der Zahlen in den letzten Jahren wird vor allem durch neue Delikte wie den Besitz und die Verbreitung von kinderpornografischem Material erklärt, die erst seit 2021 gesetzlich verfolgt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Gewalt an Schulen. Während einige Medien von einem Anstieg berichten, zeigen Daten der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung, dass die Gewalt an Schulen insgesamt rückläufig ist. Der Podcast beleuchtet auch die Rolle von Armut und sozialen Bedingungen als kriminogene Faktoren, die das Risiko für kriminelles Verhalten erhöhen können. Der Migrationshintergrund wird oft als Faktor für Kriminalität genannt, jedoch zeigen Studien, dass andere Faktoren wie soziale Bindungen und der Bildungsstand entscheidender sind.