Der Podcast wird von den Hosts Michael Trautmann und Christoph Magnussen präsentiert. Sie beschäftigen sich seit über siebeneinhalb Jahren mit der Frage, wie Arbeit den Menschen stärken kann und laden regelmäßig Gäste ein, um über Veränderungen und Herausforderungen in der Arbeitswelt zu sprechen.
In dieser speziellen Episode, die von der Orgatec-Messe in Köln stammt, sprechen die Hosts mit Stefan Grünewald, einem renommierten Diplom-Psychologen, Mitgründer des Rheingold Instituts und Bestsellerautor. Grünewald hat umfassend zur gesellschaftlichen Psyche in Deutschland geforscht und gibt Einblicke in die Auswirkungen der multiplen Krisen auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft.
Grünewald beschreibt, wie die vielen Krisen, wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und der Klimawandel, bei den Menschen Ohnmachtsgefühle hervorrufen und eine Tendenz zum Rückzug in das Private fördern. Er zieht Vergleiche zu einer Art "Biedermeier" oder "Nachspielzeit", in der die Menschen mehr in den Rückspiegel schauen als nach vorne.
Besonders die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt verändert. Grünewald erklärt, dass viele Menschen während der Pandemie erstmals die Erfahrung gemacht haben, dass das Arbeiten von zu Hause möglich ist, was zu einer neuen Flexibilität geführt hat. Allerdings führt das dauerhafte Arbeiten im Homeoffice laut Grünewald zu Nebenwirkungen wie sozialer Entfremdung und einer Art "Long Homeit", einer Selbstkorrumpierung und Erschöpfung ohne den Ausgleich durch die physische Präsenz im Büro.
Der Podcast hebt hervor, dass das Homeoffice zwar Produktivitätsgewinne gebracht hat, aber auch die Notwendigkeit, wieder ins Büro zurückzukehren, um kreative und strategische Arbeiten zu fördern. Die Gastgeber diskutieren mit Grünewald, wie Unternehmen Anlässe und Strukturen schaffen können, um Menschen zu motivieren, ins Büro zurückzukehren, und die Bedeutung von Teamstrukturen und sozialen Bindungen zu stärken.
Grünewald stellt sechs Bindungsfaktoren vor, die wichtig sind, um Mitarbeiter an ein Unternehmen zu binden:
Grünewald betont, dass ohne ein übergeordnetes Ziel oder eine Mission Unternehmen Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter langfristig zu motivieren und an sich zu binden. Er warnt vor einem "Dekadenzmodus" in der Gesellschaft, der durch fehlende Visionen und Ziele geprägt ist, und sieht in der Notwendigkeit der Krisenbewältigung eine Chance für Unternehmen, Führung zu übernehmen und Visionen zu entwickeln.