Zusammenfassung:
Der Podcast "KI verstehen" wird von Carina Schröder moderiert, die zusammen mit ihrem Kollegen Maximilian Brose die Rolle von künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag erkundet. Diese Episode dreht sich um die Frage, ob KI uns vor zukünftigen Pandemien und Seuchen schützen kann.
Inhaltliche Zusammenfassung:
Einleitung und Kontext:
- Die Episode beginnt mit einer humorvollen Anspielung auf Karnevalskostüme, da die Aufnahme am 11. November stattfand, einem bedeutenden Tag für den Karneval in Köln. Carina und Max reflektieren auch über den 11. November 2020, als aufgrund der Corona-Pandemie keine Feiern stattfinden konnten.
- Die Diskussion wechselt dann zur Rolle von KI während der Corona-Pandemie und wie KI in zukünftigen Gesundheitskrisen helfen könnte.
Rolle der KI während der Corona-Pandemie:
- KI wurde während der Pandemie in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie der Diagnostik und der Entschlüsselung des Coronavirus-Genoms. Ein kanadisches Unternehmen, BlueDot, warnte sogar vor der Pandemie, bevor die WHO dies tat.
- Max von Kleist, ein Professor an der Freien Universität Berlin und Mitarbeiter am Robert Koch-Institut, entwickelte einen KI-Algorithmus, der Krankheitsverläufe von Covid-19 vorhersagen konnte. Dies half, riskante Experimente zu vermeiden und lieferte ähnliche Ergebnisse wie die umstrittene Human Challenge Studie in Großbritannien.
Grenzen der KI bei neuen Pandemien:
- Max von Kleist betont, dass KI bei neuen Pandemien eingeschränkt ist, da es keine validierten Datensätze gibt. KI kann unterstützend wirken, aber sie ist nicht die ultimative Lösung.
KI und die aktuelle Mpox-Epidemie:
- Mpox (ehemals Affenpocken) ist vor allem in Zentralafrika ein Problem. KI wurde zur Diagnostik eingesetzt, indem sie Hautläsionen erkennt. Trotz dieser Fortschritte ist die Anwendung oft noch nicht perfekt und kann von Bias in den Daten betroffen sein.
- In der Demokratischen Republik Kongo hat KI bisher keine bedeutende Rolle gespielt. Die Eindämmung der Epidemie wird eher durch klassische Maßnahmen wie Aufklärung und Impfungen erreicht.
Zukunft der KI in der Pandemiebekämpfung:
- Es gibt internationale Bemühungen, die Nutzung von KI in der Pandemievorsorge zu verbessern, z.B. durch den WHO-Hub für Pandemie- und Epidemie-Intelligenz. Herausforderungen bestehen in der Datengrundlage, der ethischen Nutzung und der notwendigen Infrastruktur.
Learnings aus der Episode:
- KI kann als Werkzeug in der Pandemievorsorge und -bekämpfung dienen, ist aber keine eigenständige Lösung.
- Die Datenqualität und -quantität sind entscheidend für die Wirksamkeit von KI-Anwendungen.
- Es gibt ethische und infrastrukturelle Herausforderungen bei der Nutzung von KI in globalen Gesundheitskrisen.
- Klassische epidemiologische Methoden und die menschliche Überwachung sind weiterhin unerlässlich.
Wichtigste Aussagen:
- KI kann die Zeit bis zur Warnung vor einer Pandemie verkürzen, wie im Fall von BlueDot.
- Die Grenzen von KI liegen in der Abhängigkeit von bestehenden Datensätzen und der Schwierigkeit, neue Erreger schnell zu modellieren.
- Fortschritte in der KI-Diagnostik, wie bei Mpox, zeigen Potenzial, sind aber noch fehleranfällig.
- Eine umfassende Überwachung wäre nötig, um Pandemien frühzeitig zu stoppen, was ethische Fragen aufwirft.
- Die WHO und andere Organisationen arbeiten daran, die Nutzung von KI in der Gesundheitsvorsorge auszubauen, aber es gibt noch viele Hürden zu überwinden.
Insgesamt wird deutlich, dass KI eine unterstützende Rolle bei der Bekämpfung von Pandemien spielen kann, aber keine Allheilmittel darstellt. Die Technologie muss mit Bedacht und in Kombination mit anderen Maßnahmen eingesetzt werden.