Der Podcast "Sei doch nicht besteuert!"
Der Podcast wird von den Hosts Fabian und Christian moderiert. In dieser Episode treffen sie sich persönlich in Berlin, was eine seltene Gelegenheit ist, da sie normalerweise aus der Ferne zusammenarbeiten. Die Stimmung ist deshalb besonders positiv, und sie freuen sich darauf, gemeinsam über das Thema Umsatzsteuer zu sprechen, insbesondere über die Kleinunternehmerregelung und die bevorstehenden Änderungen durch das Jahressteuergesetz.
Themen und Inhalte der Episode:
Einführung in die Umsatzsteuer:
- Umsatzsteuer ist eine Steuer, die auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben wird, normalerweise 19 % in Deutschland.
- Für Kleinunternehmer gibt es eine Sonderregelung, bei der sie keine Umsatzsteuer ausweisen müssen, aber auch keine Vorsteuer zurückerhalten.
Kleinunternehmerregelung:
- Diese Regelung bietet eine Steuererleichterung für Unternehmer mit geringem Umsatz.
- Aktuell dürfen Kleinunternehmer im Vorjahr maximal 22.000 Euro Umsatz gemacht haben, um die Regelung im Folgejahr nutzen zu können.
- Zukünftig wird diese Grenze auf 25.000 Euro angehoben und die Prognosegrenze auf 50.000 Euro.
Änderungen durch das Jahressteuergesetz:
- Wenn Kleinunternehmer die neue Umsatzgrenze überschreiten, müssen sie sofort Umsatzsteuer ausweisen.
- Die Regelung wird auch für ausländische Unternehmen geöffnet, die in Deutschland tätig sind.
E-Rechnung:
- Ab 2025 müssen Unternehmen in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen, die nach einem normierten Format erstellt sind.
- Für Kleinunternehmer wird der Empfang verpflichtend, das Erstellen jedoch nicht.
Abweichung zwischen Ist- und Soll-Versteuerung:
- Die Ist-Versteuerung erlaubt es, die Umsatzsteuer erst bei Zahlung des Kunden abzuführen, während die Soll-Versteuerung die Steuer direkt bei Rechnungsstellung verlangt.
- Ab 2028 werden diese Regelungen angepasst, um Missbrauch zu verhindern.
Gestaltungsmöglichkeiten und rechtliche Aspekte:
- Mehrere Firmen zu gründen, um die Kleinunternehmergrenze zu umgehen, ist nicht zulässig.
- Die Entscheidung, ob man Kleinunternehmer sein möchte, hängt von den Kunden (privat oder Geschäft) und den geplanten Investitionen ab.
Praktische Tipps für Unternehmer:
- Unternehmer sollten Buchhaltungstools nutzen, um den Überblick über die Umsatzgrenzen zu behalten.
- Die Reputationsfrage stellt sich, wenn auf Rechnungen kein Umsatzsteuerbetrag ausgewiesen wird.
Learnings:
- Die Kleinunternehmerregelung bietet Vorteile bei der Umsatzsteuer, hat jedoch Grenzen und potenzielle Nachteile, insbesondere für Geschäftskunden.
- Änderungen im Steuerrecht erfordern eine Anpassung der Buchhaltungs- und Rechnungsprozesse, insbesondere im Hinblick auf die neue E-Rechnungspflicht.
- Unternehmer müssen die Wahl zwischen Ist- und Soll-Versteuerung gut abwägen, insbesondere im Hinblick auf die kommenden Änderungen ab 2028.
- Bei Neugründungen ist eine genaue Umsatzprognose wichtig, um die Kleinunternehmerregelung korrekt anwenden zu können.
Wichtige Aussagen:
- "Wenn Kleinunternehmer die neue Umsatzgrenze überschreiten, müssen sie sofort Umsatzsteuer ausweisen."
- "Ab 2025 müssen Unternehmen in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen."
- "Ab 2028 werden die Ist- und Soll-Versteuerungsregelungen angepasst, um Missbrauch zu verhindern."
- "Die Entscheidung, ob man Kleinunternehmer sein möchte, hängt von den Kunden (privat oder Geschäft) und den geplanten Investitionen ab."