Der Podcast "Kampf der Unternehmen" von Wondery, präsentiert von Marc Ben Puch und Aline Staskowiak, beschäftigt sich in seiner dritten Folge mit der Geschichte von Oatly, einem schwedischen Unternehmen, das Hafermilch herstellt und sich als Vorreiter in der pflanzenbasierten Ernährungsbranche positioniert hat. Die Episode beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Oatly konfrontiert ist, sowie die internen und externen Entwicklungen, die das Unternehmen in den letzten Jahren geprägt haben.
Im Jahr 2019 steht Oatly an einem Scheideweg. Trotz wirtschaftlichem Wachstum und steigendem Umsatz sieht sich das Unternehmen mit Lieferschwierigkeiten, Umweltkritik und der Expansion in den chinesischen Markt konfrontiert. Der CEO, Tony Peterson, ist bekannt dafür, eine Vorreiterrolle im Bereich pflanzenbasierter Ernährung einzunehmen, wird aber privat bei einem Steakhouse-Besuch gesehen, was zu Kontroversen führt.
Oatly plant, den chinesischen Markt zu erobern, was von vielen als zu ehrgeizig angesehen wird. Peterson betont die Bedeutung einer pflanzenbasierten Ernährung, doch intern herrscht Unsicherheit über die Produktionskapazitäten und den Schutz vor Nachahmern. Die Expansionspläne erfordern erhebliche Investitionen, weshalb Oatly eine Finanzierungsrunde von 200 Millionen Dollar abschließt, an der unter anderem prominente Investoren wie Oprah Winfrey und Jay-Z beteiligt sind. Der größte Anteil kommt jedoch von der umstrittenen Investmentgesellschaft Blackstone Group, was zu einem Imageproblem führt.
Der Börsengang von Oatly im Mai 2021 an der Wall Street ist beeindruckend, doch das Unternehmen kämpft weiterhin mit Produktionsproblemen. Die neu eröffneten Fabriken in den USA können die Nachfrage nicht decken, und die Konkurrenz in Form von Danone und Nestlé holt auf. Der Aktienkurs sinkt rapide, und das Unternehmen muss seine Umsatzprognosen korrigieren.
Björn Oeste, einer der Gründer von Oatly, zieht sich Ende 2021 aus dem Vorstand zurück. Die Übernahme durch Investoren und die damit verbundenen Erwartungen führen dazu, dass er sich von dem Unternehmen entfremdet fühlt. Oatly wird auch beschuldigt, seine Ökobilanz zu beschönigen und Greenwashing zu betreiben.
Im Frühjahr 2022 sucht das Unternehmen nach neuen Führungspersönlichkeiten. Daniel Ordonez wird als neuer Chief Operating Officer und Jean Christophe Flatin als Global President eingestellt. Beide bringen langjährige Erfahrung aus der Lebensmittelindustrie mit und sollen Oatly stabilisieren und profitabler machen.
Bis Mitte 2023 hat sich Oatly unter der neuen Führung erholt. Die Produktionsprozesse wurden optimiert, und das Unternehmen hat sich stärker auf bestehende Märkte konzentriert. Trotz anhaltender Herausforderungen an der Börse ist das Unternehmen gut aufgestellt. Die Gründer, Björn und Rickard Oeste, haben sich weitgehend zurückgezogen und konzentrieren sich auf neue Projekte.