Der Podcast wird von Joachim Telgenbüscher und Nils Minkmau moderiert und ist eine Produktion von Wondery und One Pot Wonder. In dieser speziellen Folge beschäftigen sich die beiden Hosts mit der historischen Figur Lucrezia Borgia, einer Frau, die im Italien der Renaissance lebte und deren Leben von Gerüchten und Verleumdungen geprägt war. Sie gilt als eine der am meisten verteufelten Figuren der Geschichte, was die Hosts aufklären und hinterfragen möchten.
Die Folge beginnt mit einem Zitat aus einem Theaterstück von Victor Hugo, das Lucrezia Borgia als Ehebrecherin und Mörderin beschreibt. Diese Einführung dient dazu, die Vorurteile und Anschuldigungen zu verdeutlichen, mit denen Lucrezia Borgia zu kämpfen hatte.
Lucrezia Borgia war die uneheliche Tochter von Papst Alexander VI., geboren als Rodrigo Borgia. Sie lebte zur Zeit der Renaissance in Italien, einer Epoche voller künstlerischer Glanzzeiten und brutaler Machtpolitik.
Rodrigo Borgia, aus einer katalanischen Familie stammend, wurde durch die Unterstützung seines Onkels, eines Bischofs, zum Kardinal und später zum Papst Alexander VI. gewählt. Sein Aufstieg war von Machtstreben und politischer Geschicklichkeit geprägt.
Lucrezia wurde als politisches Werkzeug mehrmals verheiratet: zuerst mit Giovanni Sforza, dann mit Alfonso d'Aragona, und schließlich mit Alfonso d'Este. Ihre Ehen waren geprägt von politischen Intrigen und Tragödien, wie dem Mord an ihrem zweiten Ehemann Alfonso d'Aragona, der vermutlich von ihrem Bruder Cesare Borgia in Auftrag gegeben wurde.
Lucrezia wurde Opfer zahlreicher Verleumdungen, darunter Inzest- und Mordvorwürfe, die ihre Familie ins Zentrum zahlreicher Intrigen und Skandale rückten. Diese Gerüchte wurden von ihren politischen Gegnern und ehemaligen Ehemännern verbreitet.
Trotz der Skandale war Lucrezia eine gebildete, politisch versierte Frau, die in Ferrara als Herzogin regierte, wirtschaftliche Projekte initiierte und mit Künstlern und Dichtern verkehrte.
Historische Figuren wie Lucrezia Borgia zeigen, wie Gerüchte das Bild einer Person nachhaltig prägen können.
Frauen hatten oft wenig Kontrolle über ihr Leben und wurden als politische Werkzeuge benutzt, was in Lucrezias mehrfachen Ehen deutlich wird.
Die italienische Renaissance war eine Zeit intensiver politischer Intrigen, in der Allianzen durch Ehen und Machtspiele geschmiedet wurden.
Die Familie Borgia ist ein klassisches Beispiel für das Zusammenspiel von Macht, Politik und familiären Bindungen in der Renaissance.