radioWissen - Creative Writing - Kann man Schreiben lernen? - Podcast Digest
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radioWissen

Episode: Creative Writing - Kann man Schreiben lernen?

Vorstellung des Podcasts:

Der Podcast "radioWissen" von Bayern zwei in der ARD Audiothek bietet eine umfassende Erkundung der Welt des Wissens. In dieser Episode wird das Thema beleuchtet, ob man das Schreiben erlernen kann oder ob es eine angeborene Begabung ist. Der Podcast beleuchtet den Unterschied in der Wahrnehmung und Ausbildung des kreativen Schreibens zwischen den USA, England und Deutschland.

Zusammenfassung der Inhalte und Gespräche:

1. Einführung in das Thema:

  • In den USA und England ist Creative Writing ein etablierter Bestandteil universitärer Ausbildung.
  • In Deutschland herrscht Skepsis gegenüber der Vorstellung, dass Schreiben erlernbar ist, da hier oft die Vorstellung des "geborenen Genies" vorherrscht.

2. Hans Josef Ortheil und die Universität Hildesheim:

  • Hans Josef Ortheil, ein renommierter Autor, unterrichtet seit über 30 Jahren kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim.
  • An der Uni Hildesheim wird ein Bachelor- und Masterstudiengang für literarisches Schreiben angeboten, der viel selbstständiges Arbeiten, Textdiskussionen und Mentoring umfasst.
  • Ortheil glaubt, dass jeder Mensch ein individuelles Schreibprofil besitzt, das durch die eigene Herkunft und Leseerfahrungen geprägt ist.

3. Erfahrungen der Studierenden:

  • Viele Studierende brechen das Studium ab, weil sie sich nicht mit der ständigen Kritik an ihren Texten auseinandersetzen möchten.
  • Dennoch wird etwa jeder dritte Absolvent in Hildesheim Schriftsteller, andere finden Berufe in der Literaturszene.

4. Kritik und Vorbehalte:

  • Trotz des Erfolgs gibt es Vorurteile von Literaturkritikern und Journalisten, die die Ausbildung zum Schriftsteller skeptisch betrachten.
  • Ortheil widerspricht der Vorstellung, dass alle aus Hildesheim kommenden Texte ähnlich sind.

5. Geschichtliche und kulturelle Perspektiven:

  • In der Antike waren Rhetorik und Schreiben Grundkenntnisse in der Bildung.
  • In den USA wurde das praktische Schreiben bereits im 19. Jahrhundert neben der theoretischen Literaturausbildung eingeführt.

6. Kreatives Schreiben als Handwerk:

  • Es wird argumentiert, dass Schreiben sowohl Talent als auch Durchhaltevermögen erfordert, nicht nur einen "göttlichen Funken".

7. Therapeutische Aspekte des Schreibens:

  • Dr. Silke Heimes unterrichtet Poesietherapie und hebt hervor, dass Schreiben einen Ausdruck ohne Vorzensur ermöglicht.
  • Automatisches Schreiben kann helfen, unbewusste Gedanken zu Papier zu bringen.
  • Therapeutisches Schreiben hat nachweislich positive Effekte auf die psychische Gesundheit, wie Studien von James Pennybaker zeigen.

8. Schlussfolgerungen:

  • Schreiben als kreativer und therapeutischer Prozess ermöglicht Selbsterkenntnis und Heilung.
  • Es ist wichtig, die mystische Vorstellung des Schreibens zu überwinden und es als erlernbare Fähigkeit wahrzunehmen.

Learnings:

  • Kreatives Schreiben kann erlernt werden und ist nicht nur einer angeborenen Begabung vorbehalten.
  • Jeder Mensch hat ein individuelles Schreibprofil, geprägt durch Herkunft und Leseerfahrungen.
  • Schreiben kann therapeutisch wirken und psychische Gesundheit fördern.
  • Es ist nützlich, den Entstehungsprozess literarischer Werke zu verstehen und zu analysieren.
  • Kreatives Schreiben sollte als Grundbildung in Hochschulen integriert werden.

Wichtigste Aussagen:

  • "Kann man schreiben lernen, also durch Übung Schriftsteller werden? Oder ist es eine Begabung, die einem in die Wiege gelegt ist?"
  • "Jeder Mensch verfügt über ein bestimmtes Schreibprofil, ohne dass er das oft weiß."
  • "Das kreative und literarische Schreiben sollte als Grundausbildung an den Hochschulen mit gelehrt werden."
  • "Schreiben hat etwas Magisches an sich. Es ermöglicht uns, schöpferisch zu sein und neues zu erschaffen."
  • "Schreiben kann die Laune bessern, zuversichtlicher machen und helfen, sich weniger in Grübelschleifen zu verfangen."